Der zweite Brief des Petrus

Kapitel 3

Das dritte Kapitel zeigt das Ende der Spötter und die Einführung des Tages der Ewigkeit.

1. Die Erinnerung an die Schriften: V. 1.2

Der Apostel hat bereits sein Abscheiden erwähnt (2. Pet 1,14). Er trägt nun ein letztes Mal auf zärtliche Weise Sorge für die, welche er mehrere Male „Geliebte“ nennt (V. 1.8.14.17), wie ein Hirte für seine Schafe. Er appelliert an ihre geistliche Gesinnung, die in Reinheit erhalten worden war (1. Pet 1,22) und somit fähig war, das Wort Gottes wertzuschätzen. Diese Gläubigen waren zuerst als Juden in den prophetischen Schriften des A.T. unterwiesen worden (V. 2). Die christliche Lehre war nun hinzugekommen, gemäß dem „Gebot des Herrn und Heilandes durch eure Apostel“. Diese Lehre hat für uns ebenso Gültigkeit wie für die ersten Christen. Das Wort Gottes war von jener Zeit an vollständig; der Versammlung wurde kein Gebot und keine neue Offenbarung gegeben. Petrus spricht nicht davon, dass noch ein weiteres Wort kommen würde.

2. Die Spötter der letzten Tage: V. 3-6

Nur ein entschiedenes Festhalten am Wort Gottes kann uns vor dem Irrwahn der Frevler (V. 17; 2. Pet 2) und vor dem schmeichelnden Spott der Ungläubigen (2. Pet 3) bewahren.

Petrus berichtet uns ihre Absichten dieser Spötter, Judas beschreibt uns ihren Wandel (Jud 18.19), Paulus schildert uns ihren Charakter (2. Tim 3,1-5). Diese prophetischen Beschreibungen sind furchterregend und machen uns das Gericht, das über ihrem Kopf schwebt (V. 7), begreiflich.

An Menschen, die das Wort Gottes verhöhnen, hat es im Lauf der Jahrhunderte nicht gefehlt. Angesichts des Warten Israels spotten die Nachkommen Esaus: „Wächter, wie weit ist es in der Nacht?“ (Jes 21,11.12). Der Morgen wird für die Treuen anbrechen; die Ungläubigen werden für immer in der Nacht bleiben. Sie sind schon in der Finsternis und wandeln „nach ihren eigenen Begierden“ (V. 3). „Die Nacht ist weit vorgerückt“ (Rö 13,12); der moderne Rationalismus, der jede göttliche Offenbarung ablehnt, hat die Christenheit mit einem undurchdringlichen Schleier umhüllt. Der Materialismus und die Verdorbenheit der Sitten, die diesen begleitet, haben den christlichen Glauben vollends durch eine formalistische Religion ersetzt.

„Wo ist die Verheißung seiner Ankunft?“ (V. 4), sagen die Spötter. Neben anderen kostbaren Verheißungen (2. Pet 1,4) bildet diese eine der Grundlagen der apostolischen Lehre (2. Pet 1,16). Sie ist die „glückselige Hoffnung“ der Gläubigen (Tit 2,13), aber die Christenheit in ihrer Gesamtheit verliert das Interesse an ihr, und die Spötter entfernen sie aus ihren Gedanken. Jene leben für den heutigen Tag: „Lasst uns essen und trinken“ (1. Kor 15,32). In Bezug auf den folgenden Tag sagen sie: „Der morgige Tag soll wie dieser sein, herrlich über alle Maßen“ (Jes 56,12). Sie weigern sich, die Zukunft gemäß der Offenbarung der Schrift ins Auge zu fassen, weil sie nicht wissen wollen, was in der Vergangenheit stattgefunden hat. Die vorhergehenden Generationen sind verschwunden, sagen sie, und nichts hat sich im Verlauf der Ereignisse geändert, nichts hat sich auf den Friedhöfen bewegt (V. 4); die Welt ist seit dem Anfang immer noch dieselbe geblieben. Sie geben also trotz allem zu, dass die Schöpfung einen „Anfang“, einen Ausgangspunkt hatte - aber welchen? Sie wissen nichts darüber, aber sie lehnen die Schöpferkraft des Wortes Gottes ab (V. 5). Für sie macht die Beschreibung des ersten Buches Mose (1. Mo 1,9.10), an die der Apostel erinnert (V. 5), keinen Sinn. Die Sintflut (V. 6) ist in ihren Augen nur eine Legende. Sie werden bald das Ergebnis ihrer törichten Gottlosigkeit und ihres herausfordernden Verhaltens dem Schöpfer gegenüber sehen. Der, durch den und für den alle Dinge geschaffen worden sind und durch den sie bestehen (Kol 1,16.17), wird diese gottlosen Geschöpfe vor sich erscheinen lassen, um Gericht zu üben (V. 7). Lasst uns darauf Acht geben, dass wir niemals im Kreis der Spötter sitzen (Ps 1,1)!

3. Der Tag des Herrn: V. 7.10

Der Herr wird zuerst kommen, um die Gläubigen aus allen Zeiten in den Himmel zu entrücken. Er wird dann mit ihnen allen zurückkommen, um in Herrlichkeit zu regieren. Der Tag des Herrn (V. 10) wird in jenem Augenblick anbrechen; er wird sowohl durch kriegerische Gerichte als auch durch Sitzungsgerichte über alle Widersacher eingeführt werden (Mt 25,11-46; 2. Thes 1,7-10; Off 19,11-21). Dann wird der Herr das Tausendjährige Reich der Gerechtigkeit und des Friedens aufrichten; jedes Geschöpf wird sich vor ihm niederwerfen. Alles, was diesen Tag betrifft (außer sein Ende), wird schon weitgehend im A.T. dargelegt, welches die Juden besaßen. Die Ungläubigen spotten daher nicht über diesen Tag selbst, sondern über die Verheißung seiner Ankunft. Der Apostel antwortet ihnen, indem er das Gericht ankündigt, das zu Beginn und am Ende jenes Tages stattfinden wird (V. 10).

Der Apostel spricht mit folgenden Worten von dem Beginn dieses Tages: „Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb“ (V. 10). Jesus Christus wird der ganzen Welt seine Herrlichkeit offenbaren - zum Schrecken derer, die „von der Nacht“ sind (Heb 9,28; 1. Thes 5,1-5; Off 3,3), aber zur Freude derer, die ihn erwarten. Gegen Ende des Tages des Herrn und seiner Herrschaft wird ein letztes Gericht über die auf der Erde lebenden Menschen stattfinden. Es wird jene erreichen, die sich unter Anstiftung des Teufels, der in dieser Zeitspanne losgelassen werden wird, Christus widersetzen werden (Off 20,7-10). Die Himmel und die Erde werden im Blick auf dieses endgültige Gericht aufbewahrt werden, „behalten auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen“ (V. 7). Der Herr wird dem bösen Menschen auf der Erde ein Ende machen. Seine Herrlichkeit wird sich in Gnade entfalten, aber auch in Gerechtigkeit und Gericht in dieser Welt, wo er verachtet und gekreuzigt worden ist. Dann wird der Schöpfer die Werke seiner Hände wie einen Mantel, für den man keine Verwendung mehr hat,  zusammenrollen können (Heb 1,10-12), und alles wird verwandelt werden.

Die Erde ist in dem heutigen Zustand nicht ewig; die Spötter denken, dass die Materie ewig ist. Für die Gläubigen ist es das Wort, welches ewig ist (1. Pet 1,25), und dieses Wort wird am Ende stehen (V. 7). Wie es die Welt aus dem Nichts gezogen hat (Heb 11,3), so werden die „Elemente im Brand aufgelöst“ (V. 10).

Gott hatte verheißen, dass die Welt nicht mehr durch die Sintflut zerstört werden würde (1. Mo 9,11; Jes 54,9), aber er hatte zu Noah gesagt: „alle Tage der Erde“ (1. Mo 8,22). Die ganze materielle Schöpfung wird also plötzlich auf den Befehl des allmächtigen Herrn hin „im Brand aufgelöst“. Alle Werke der Menschen, aus denen sie ihre Herrlichkeit abgeleitet haben, werden „verbrannt werden“; sie werden dem Platz machen, was von Gott ist: der ewigen Schöpfung (V. 13). In diesem Kapitel spielt der Apostel nicht auf das Tausendjährige Reich an, sondern geht im selben Vers (V. 10) von der Zeit seiner Einführung zu seinem Ende über. Der Tag des Herrn wird mit dem Gericht über die Ungläubigen zu Ende gehen, die für den ewigen Tod auferstehen werden (1. Kor 15,24; Off 20,11-15). Dann wird der Tag Gottes beginnen (V. 12).

4. Die Langmut des Herrn: V. 8.9

Petrus ermahnt nun seine „Geliebten“, die in einer solchen Welt zu leiden haben, zur Langmut. Der Herr ist langmütig; er misst die Zeit nicht wie wir (V. 8). „Die Verheißung seiner Ankunft“ (V. 4.9) wurde bei seiner Auffahrt in die Herrlichkeit erneuert. Seitdem setzt sich der Tag des Heils fort (V. 15; 2. Kor 6,2); wir befinden uns noch in dieser Zeit der Gunst, in welcher der Gott der Liebe seine Gnade allen anbietet. Sein Verlangen ist, dass alle Menschen errettet werden - Juden (V. 9) und Nationen (1. Tim 2,4; Rö 1,16; Hes 18,23; 33,11). Sind wir alle „zur Buße (ge)kommen“ (V. 9)?

Gott gebietet jetzt den Menschen Buße zu tun (Apg 17,30). Alle hatten „Gott in Erkenntnis“ (Rö 1,28), und wäre es nur durch das Zeugnis der Schöpfung oder ihres Gewissens (Röm 1,20)! Das Kommen des Herrn wird für alle Menschen das Ende der Zeit der Gnade markieren. Der Apostel bestätigt dies und zeigt, dass der Herr sich bis zu diesem Ende geduldet, aber nicht darüber hinaus. Viele stellen sich Fragen über das Ende der Welt und leben zwanglos, indem sie denken, dass die Dinge noch lange stabil bleiben werden (V. 4); sie werden umkommen, sagt der Apostel. Der Gläubige könnte müde werden, wenn er die Ungerechtigkeit zunehmen sieht. Er sehnt sich danach, zu sehen, dass der Herr diesem Zustand der Dinge ein Ende setzt (V. 9). Möge er an die verlorenen Seelen denken, die Gott noch erretten will, und möge er sie auf den Weg des Heils hinweisen!

5. Der Tag Gottes: V. 11-13

Dies ist der ewige Tag, der die vollkommene Erfüllung von all dem erleben wird, was Gott sich gemäß seinem Ratschluss der Gnade und Herrlichkeit vorgenommen hat. Gott wird alles in allem sein (1. Kor 15,28). Seine Herrlichkeit wird nicht mehr durch die unheilvolle Tätigkeit himmlischer oder irdischer Wesen entweiht werden; das Sagen des Menschen wird sein Ende gefunden haben. Der Apostel kehrt zu der Tatsache zurück, dass die jetzige Schöpfung aufgelöst werden wird. Sie ist über Jahrtausende durch die Sünde verunreinigt worden. Sie muss verschwinden, um einem Bereich Platz zu machen, in den die Sünde niemals eintreten wird und wo alles der Heiligkeit Gottes entsprechen wird. Es geschieht also im Blick auf diesen Tag Gottes, dass die Himmel und die Erde der Jetztzeit völlig verbrannt werden.

Aber indem der Apostel dieses furchtbare Ereignis ankündigt, übt er auch unsere Gewissen. Der treue Gläubige weiß, wie der moralische Zustand der Welt aussieht. Er verhält sich in allen Dingen als jemand, der schon zu dieser Schöpfung gehört, die nicht vergehen wird. Er offenbart schon jetzt die moralischen Kennzeichen des heiligen Tages Gottes. Im ersten Brief wird der Gläubige ermahnt, in allem Wandel heilig zu sein und die Gnade zu betrachten, die bei der Offenbarung Jesu Christi gebracht werden wird (1.Petr 1,13.15). Hier lebt der Treue in Gottesfurcht und verhält sich auf würdige Weise in der Absonderung vom Bösen, weil diese Welt bald verschwinden wird (1.Kor 7,29-31; Eph 2,3; 4,17-19).

Wir erwarten einen besseren Tag, den Tag Gottes. Wir sollen seine Ankunft beschleunigen, indem wir mit Eifer und Fleiß dienen - in dem hoffnungsvollen Bewusstsein und dem Geist dieses herannahenden Tages. Wir richten unsere Herzen nicht auf die Dinge, die uns umgeben, denn wir wenden auf sie schon das endgültige Gericht an: Sie werden alle in einem Augenblick aufgelöst werden. Ist es wirklich so, dass wir unser Leben unter den Blick Gottes stellen? Er weiß es. Die Menschen können es auch mit Erstaunen sehen, wenn wir treu sind. Das ist sicherlich die beste Antwort, die man den Spöttern der letzten Tage geben kann.

6. Die neue Schöpfung: V. 13

Gott hat die Welten nicht mit dem Ziel erschaffen, sie zu zerstören, sondern um der Herrlichkeit seines Sohnes willen. Diese wird auf jede Weise leuchten, wenn der Sohn Gottes alle Wunder der neuen Schöpfung erben wird. Aber die Sünde und der Tod sind durch die Schuld des Menschen in diese Welt eingetreten. Gott wusste dies im Voraus, weshalb er von Ewigkeit her etwas Besseres plante, das niemals verdorben werden würde. In der Schöpfung Gottes, die für immer bestehen bleiben wird, werden alle Dinge auf allen Gebieten neu gemacht (2. Kor 5,17). Sie sind vollkommen, weil sie alle von ihm sind. Sie finden ihren Ursprung in Christus und seiner Vollkommenheit (Off 3,14); er ist auch ihr Endziel (Off 21,5.6).

Die Erschaffung der neuen Himmel und der neuen Erde war eine der Verheißungen Gottes, die er seinem Volk gegeben hatte. Ihr Eintreffen wird die Vollendung des göttlichen Werkes markieren; Gott wird sagen können: „Es ist geschehen“. In gewissem Sinn wird Gott eine erneuerte moralische Ordnung unter der Herrschaft Christi schaffen (Jes 65,17; 66,22) 1. Gemäß der Prophezeiung Haggais (Hag 2,6) werden bei der Einsetzung dieser Herrschaft die Erde und der Himmel erschüttert werden, und das Böse wird vertrieben werden. Die Sünde wird nicht mehr herrschen, und die Erde wird gereinigt sein. Satan, der Verführer der Menschen und der Herr des Bösen, wird gebunden sein. Aber im Hebräerbrief legt der Heilige Geist den Ausspruch des Propheten in einem weiter gefassten Sinn aus und führt uns zu den unveränderlichen Dingen, dem ewigen Zustand (Heb 12,26.27).

Die Gerechtigkeit Gottes wird diese neue Schöpfung kennzeichnen, denn die Sünde wird es nicht mehr geben, ebenso wenig wie den Tod, welcher der Lohn der Sünde ist. In der gegenwärtigen Zeit wird die Gerechtigkeit Gottes verhöhnt, und der treue Gläubige leidet darunter (1. Pet 3,14). Bald wird sich diese Gerechtigkeit im Gericht entfalten, wenn Christus kommen wird, um die Erde zu richten (Apg 17,31). Dann wird sie seine Herrschaft kennzeichnen (Jes 32,1); das Böse wird unterdrückt und der Friede wird hergestellt werden. Aber die Gerechtigkeit Gottes wird nur in den neuen Himmeln und der neuen Erde, welche die jetzige Schöpfung ersetzen werden, wohnen können. Dort wird es weder Sünde noch Böses, weder Irrtum noch Lüge geben. Alles ist von Gott, dem gerechten und heiligen Gott, aber auch dem Heiland-Gott.

7. Apostolische Ermahnungen: V. 14-16

Der treue Gläubige befindet sich also in der heiligenden Erwartung dieses Zustandes der Vollkommenheit (Heb 11,40). Er begehrt, untadelig vor Gott gefunden zu werden. Wir sind schon heilig und untadelig vor ihm in Christus (Eph 1,4; Kol 1,22), aber unser Wandel soll dieser Stellung entsprechen (V. 14; Phil 2,15). Diese Reinheit in unserem Verhalten kann nur in Beziehungen des Friedens mit unserer Umgebung, hauptsächlich mit unseren Brüdern im Glauben, verwirklicht werden, wie der Apostel zu verstehen gibt. Haben wir in diesem Punkt ein gutes Gewissen? Lasst uns an den Tag denken, an dem wir alle, Kinder Gottes, „vor seiner Herrlichkeit untadelig (…) mit Frohlocken“ dargestellt werden (Jud 24). Lasst uns schon jetzt im Geist dieses Tages leben!

Der Apostel erinnert noch einmal daran, dass „die Langmut unseres Herrn (…) Errettung“ bedeutet (V. 9.15). Jeder Tag der Gnade ist ein Tag des Heils für viele Seelen - als einen solchen sollen wir ihn erachten. Der Hebräerbrief spricht zu diesen jüdischen Gläubigen von einer „so große(n) Errettung“ (Heb 2,3) und ermahnt sie zum Ausharren. In allen seinen Briefen verkündet Paulus das Evangelium des Heils, welches vor allem das Evangelium der Gnade Gottes ist (Eph 1,13; Apg 20,24).

Bemerken wir die liebevolle Art und Weise, mit der Petrus von Paulus spricht! Er nimmt ihm den berechtigten, in Antiochien erhaltenen Tadel (Gal 2,11) nicht übel, sondern nennt ihn „unser(en) geliebte(n) Bruder“ (V. 15). Er erkennt in seinen Schriften die Weisheit Gottes an, die ihm gegeben worden war, und die Inspiration seiner Briefe, die er auf die Stufe der „übrigen Schriften“ stellt. Gott hat es für gut befunden, uns durch die Feder eines anderen Apostels zu bestätigen, dass die im Kanon der Bibel enthaltenen Schriften des Paulus einen wesentlichen Bestandteil des lebendigen und bleibenden Wortes Gottes darstellen.

Sicher gibt es in diesen Schriften schwer zu verstehende Dinge, sagt Petrus. Aber der Geist Gottes erleuchtet den Geist des Menschen, der sich in sein Licht stellt (1. Kor 2,9-16). In dieser Geisteshaltung glaubt der gottesfürchtige Mensch diesem Wort und setzt es in die Praxis um. Jene, die es lesen, aber nicht beabsichtigen, sich ihm unterzuordnen, bleiben „Unwissende“. Sie verdrehen die Schrift, indem sie vorgeben sie auszulegen. Sie werden durch das Wort vernichtet werden (V. 16; Joh 12,48; Off 19,13).

8. Schluss: V. 17.18

In diesem zweiten Brief gibt der Apostel Petrus „vorher“ eine prophetische Schilderung des Unglaubens und des Verderbens der letzten Tage des Christentums. Der Treue entflieht diesem Verderben durch ein Leben des Glaubens, der Gottesfurcht, der Langmut und der Liebe. Aber er muss ständig wachsam sein und widerstehen, um sich nicht „durch den Irrwahn der Frevler“, also durch die Betrügerei von Menschen ohne Glauben und Gesetz, mit fortreißen zu lassen. Er lässt sich auch nicht durch den Spott der materialistischen Anhänger einer aus Formen bestehenden Religion einschüchtern. Die Gottseligkeit des Treuen bietet der Gottlosigkeit jener Leute (V. 7) die Stirn. Er ernährt sich von Jesus Christus, den er in seiner Gnade erkannt hat (V. 18). Diese Erkenntnis festigt und fördert ihn in seinem geistlichen Wuchs (1. Pet 2,2). Sie beschützt ihn vor Irrtümern und Befleckungen (2. Pet 1,2.3.8; 2,20). Die Gnade des Herrn ist das letzte Stichwort des Apostels. Sie genügt dem Gläubigen in den gegenwärtigen Umständen voller Erprobung (2. Kor 12,9.10); sie wird bis in alle Ewigkeit in Herrlichkeit leuchten (V. 18).

Fußnoten

  • 1 Die Offenbarung des A.T. geht nicht über die Herrschaft Christi hinaus.
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