Die Befreiung - Der weitverbreitete Geist

Das Volk Gottes, zur Reue aufgefordert und gedemütigt, wird von dem Herrn erhört und gerettet, der dem Land den Überfluss wiedergeben wird; die Armee, die vom Norden kam und die Erde wie Heuschrecken verwüstet, wird wegen ihres Hochmuts gerichtet, sie wird verjagt und zum Orient getrieben. Dann werden sich die Kinder Zions vor dem Herrn ihrem Gott erfreuen. Aber neben diesen irdischen Segnungen, die ihnen aufs Neue gewährt werden, gibt es eine ganz neue Gnade, die ihnen gegeben werden wird. Hier ist, was der Herr sagt: „Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte sehen. Und sogar über die Knechte und über die Mägde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen. - Und ich werde Wunder geben im Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare. - Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der Herr gesprochen hat, und unter den Übriggebliebenen, die der Herr berufen wird“ (Joel 3,1-5).

Zitat von Petrus in Apostelgeschichte 2

Diese Prophetie wird in Apostelgeschichte 2 von dem Apostel Petrus zitiert, um das große Ereignis zu erklären, dass Gott in Jerusalem am Tag der Pfingsten bewirkt hatte. Der Heilige Geist ausgeschüttet über die Jünger wie auch bald über die Bekehrten aus den Nationen, das war ein Beginn der Erfüllung der bedeutenden Offenbarung von Joel; aber die großen und schrecklichen Wunder, von denen die Rede ist, haben natürlich noch nicht stattgefunden, und müssen mehr oder weniger unmittelbar dem großen und schrecklichen Tag des Herrn vorausgehen, der noch zukünftig ist. Wie dem auch sei, es gibt hier ein sehr ermunterndes Wort, das immer wahr bleibt. Dass der, der an dem großen und furchtbaren Tag des Herrn, der noch kommen wird, glaubt, sich dieser guten Botschaft anvertraut und dementsprechend handelt: „Jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden“ (Joel 2,32)

Zitat von Paulus in Römer 10

Die Offenbarung von Joel wird auch von dem Apostel Paulus (Römer 10,13) zitiert. Aber er fügt hinzu: „Wie werden sie nun den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben?“ Es ist ganz einfach, den Herrn um Hilfe anzurufen, man muss Vertrauen in seine Macht und seine Liebe haben. Vertraue dich doch dem an, der Liebe ist, der der Allmächtige ist, und der will, dass du errettest wirst. Ohne das, wirst du es mit diesem furchtbaren Tag des Gerichts zu tun haben, von dem unser Prophet in dem letzten Kapitel seines Buches spricht: „Die Nationen sollen sich aufmachen und hinabziehen in die Talebene Josaphat; denn dort werde ich sitzen, um alle Nationen ringsum zu richten. Legt die Sichel an, denn die Ernte ist reif; kommt, stampft, denn die Kelter ist voll, die Fässer fließen über! Denn groß ist ihre Bosheit. Getümmel, Getümmel im Tal der Entscheidung; denn nahe ist der Tag des Herrn im Tal der Entscheidung“ (Joel 4,12-14). Aber selbst dann wird der Herr eine Zufluchtsstätte für sein Volk und die Stärke der Kinder Israel sein. Könnten wir alle von jetzt an durch den Glauben in dem Herrn sowohl unsere Zufluchtsstätte als auch unsere Stärke finden! Er ist es, der uns von dem kommenden Zorn errettet und der uns vor dem Gericht in Sicherheit bringt. Gehe zu ihm und du wirst nichts mehr zu fürchten haben; gehe zu ihm und du wirst nicht gerichtet, sondern gerettet.