Der Prophet Joel
Der Tag des Herrn
Allerdings soll man nicht glauben, dass die Worte des Propheten nur für die Heuschrecken gelten. Hier wie anderswo in der Schrift und besonders in den prophetischen Büchern nimmt Joel oder besser der Geist Christi, der in ihm war (1. Petrus 1,11), eine unvergleichliche Hungersnot durch die Plage einer unzählbaren Schar von Insekten, zum Anlass, um die Aufmerksamkeit des Volkes für den Tag des Herrn zu wecken.
„Ach, welch ein Tag! Denn nahe ist der Tag des Herrn, und er kommt wie eine Verwüstung von dem Allmächtigen“ (Joel 1,15). „Beben sollen alle Bewohner des Landes; denn es kommt der Tag des Herrn, denn er ist nahe: ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht“ (Joel 2,1-2). Die Worte „der Tag des Herrn“ bezeichnen einen Tag des Gerichts und der Vergeltung. Maleachi spricht auch so darüber. „Denn siehe, der Tag kommt, brennend wie ein Ofen; und alle Übermütigen und alle Täter der Gottlosigkeit werden zu Stoppeln werden; und der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heerscharen, so dass er ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen wird.“ (Maleachi 3,19). Ebenso spricht der Apostel Paulus zu den Thessalonichern: „Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie… und sie werden nicht entfliehen“ (1. Thes 5,2- 3; siehe auch 2.Petrus,3,10-12).
Dieser furchtbare Tag, von dem im Alten Testament oft die Rede ist, dieser große Tag des Allmächtigen Gottes, von dem so oft gesagt wird, dass er nahe ist und der tatsächlich nach wie vor immer näher gerückt ist, ist noch zukünftig. Bei den Thessalonichern gab es falsche Lehrer, die, nicht verstanden hatten, was der Apostel geschrieben hatte, oder ihm ihre eigenen Ideen unterstellten und zu behaupten wagten, dass der Tag des Herrn da sei, weil die Treuen dieser Versammlung Verfolgung erlitten, und daher waren sie noch erschüttert und verwirrt. Im zweiten Brief hat der Apostel vor allem im Blick, gegen diese falschen Behauptungen anzukämpfen. Der Tag des Herrn kann nicht gekommen sein, denn falls er da wäre, wären die Heiligen nicht in der Drangsal, sie wären bei dem Herrn, der mit ihnen kommen würde. Die, die sie verfolgen, würden bestraft werden, denn „wenn es denn bei Gott gerecht ist, denen, die euch bedrängen, mit Drangsal zu vergelten, und euch, die ihr bedrängt werdet, Ruhe mit uns zu geben bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her, mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott nicht kennen, und denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorchen“ „wenn er kommt, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen denen, die geglaubt haben“ (2. Thes 1).
Lieber Leser, entweder musst du zu denen gehören, die dann gerichtet und bestraft werden, oder zu denen, die bei dem Herrn sein werden, der in ihnen verherrlicht werden wird. Zu welchen wirst du gehören, wenn der Tag des Herrn gekommen ist? Zu wem möchtest du gehören? Man muss mit Jesus gewesen sein, mit ihm während seines Lebens gegangen sein, wenn man bei ihm sein will, wenn er vom Himmel herabsteigt, um die Bösen zu richten. So kann man mit Zuversicht vorwärts gehen; dann kann man mit seinem ganzen Herzen den Ruf der Kirche wiederholen: „Amen, komm Herr Jesus!“ Das Buch Joel stellt auf sehr erhabene Weise die Szene des Gerichts der Lebendigen dar, und vorher zeigt es sehr klar, wie ein armer Sünder dem Gericht entgehen kann. Höre was es zunächst über dieses letzte Thema sagt, und dass Gott dir Ohren gegeben hat, um zu hören, und einen von oben erleuchteten Verstand, um zu verstehen, und geöffnete Herzen, um die Worte der Gnade aufzunehmen.