Kapitel 3
Nachdem er auf diese Weise jede der Nationen erwähnt hat, die sich auf dem Gebiet befanden, das Abraham versprochen war (Amos 1 und 2), richtet sich Gott gemeinsam an die Stämme Israel und Juda (Amos 3,1): an alle Familien, die er aus dem Land Ägypten gezogen hat. „Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt; darum werde ich alle eure Ungerechtigkeiten an euch heimsuchen.“ Das ist ein sehr ernstes und zur selben Zeit ein sehr einfaches Prinzip: unser Wandel oder unser Leben muss mit unserer Stellung vor Gott zusammenhängen, und mit den empfangenen Gnaden(gaben). Ohne dies beginnt das Gericht Gottes bei seinem Haus. Falls es also Böses in der Stadt gäbe, würde der HERR handeln. Zwei können nicht zusammen gehen, wenn sie nicht übereinkommen sind. Sind Sie mit Gott übereingekommen? Ist er für uns nicht mehr ein Richter sondern ein Vater, der uns in Gnade durch den Glauben an Jesus Christus angenommen hat? Wenn nicht, wäre es gut für uns uns zu beeilen, diesem Appell zuzuhören, der sich flehentlich an uns richtet, um zu antworten: „Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2. Kor 5,20).
Jedesmal wenn Gott einschreitet und seine mächtige und furchtbare Stimme hören lässt, dann gibt es dafür einen Grund. Auf der anderen Seite handelt Gott nicht, ohne sein Volk zu warnen: Er wird nichts tun, ohne seinen Dienern sein Geheimnis zu offenbaren. Aber wenn der Löwe gebrüllt hat, muss man dann nicht zittern? Der Herr hat gesprochen, kann der Prophet schweigen? Hier befand sich Israel, das so sehr zerstreut werden würde, dass nur einige kleine Bruchstücke davon übrig bleiben würden, wie die Stücke eines Lamms, das ein Hirte aus dem Rachen eines Löwen herausgezogen hatte, der es gefressen hätte.
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