Der Prophet Amos
Kapitel 1-2
Wir müssen bemerken, dass diese Gerichte den Völkern gelten, die auf dem Gebiet angesiedelt sind, das Abraham und seinen Nachkommen versprochen wurde. Gott möchte seine Erde von dem, was sie beschmutzt, reinigen, und somit als Konsequenz leider auch von Juda und Israel alles, indem er an den Ansprüchen seiner Treue und seiner Gnade festhält, die er noch einmal zu Gunsten Israels in den letzten Tagen entfalten wird.
Bezüglich Juda weist der Herr besonders auf die Verachtung seines Gesetzes und den Ungehorsam gegenüber seinen Gebote hin (Amos 2, 4-5).
Bei Israel ist die angegebene Sünde der Mangel an Gottesfurcht, der Egoismus, die Unterdrückung der Armen, die Härte gegenüber den Unglücklichen. Sie haben den Gerechten für Geld verkauft und den Armen für ein Paar Schuhe. Das wird ihnen oft vorgehalten (siehe Amos 2,6; Amos 4,1; Amos 5,11-12; Amos 8,5-6). Sie beunruhigen sich nicht über die Leiden der Unglücklichen. Dennoch hat der Herr sie aus der Knechtschaft, in der sie in Ägypten waren, befreit; er hat ihre Feinde zerstört, um sie in den Besitz von deren Länder zu bringen. Er hat aus ihrer Mitte Propheten und auch Nasiräer (oder Gottgeweihte) hervorgerufen; aber sie haben sie mitgerissen sich zu entweihen; und bezüglich der anderen haben sie gesagt:“Prophezeit nicht mehr.“