Jesaja 53 - Ein Dialog
Die Leiden in seinem Tod
Deshalb heißt es jetzt: „Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeit willen zerschlagen.“ Der Überrest zukünftiger Tage sieht, dass der damalige Opfertod des Herrn Jesus um ihrer Ungerechtigkeiten willen und um ihrer Sünden willen geschehen war, gleichsam stellvertretend für sie. Er brachte das Schuldopfer. Die Leiden von Vers 4 konnten keine Sühnung bewirken. So schwer wie die Leiden des Herrn Jesus unter der Hand der Menschen auch waren, es musste ein blutiges Opfer gestellt werden. Das Leben des Herrn Jesus, so vollkommen es für Gott war und so anklagend gegenüber den Menschen, konnte dem Menschen keine Rettung bringen. Es hat ihn nur verurteilt. Das reine Licht stellte die Finsternis bloß. Der Herr Jesus hat selbst in Johannes 12,24 gesagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.“
Wenn es auch hier lehrmäßig um das stellvertretende Opfer des Herrn Jesus für sein Volk geht, so müssen auch wir zutiefst davon berührt werden. Wenn wir teilnahmslos an den Leiden des Herrn Jesus vorübergehen, laden wir die größte Schuld auf uns. Kann jeder Leser sagen: doch um meiner Übertretung willen war Er verwundet, um meiner Ungerechtigkeit willen zerschlagen? Kannst du deinen Namen dort einsetzen? Wenn nicht, dann kann das verheerende Folgen haben. Man muss sagen können: Für mich gingst du nach Golgatha. Dann haben wir Empfindungen über diesen Mann der Schmerzen. Dann ehren wir den, der so unendlich viel litt und für mich und dich starb. Petrus beschreibt das in 1. Petrus 2,24 mit den Worten: „der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen ihr heil geworden seid.“ Das kann aber nur der sagen, der wirklich das Opfer des Herrn Jesus als für sich geschehen im Glauben erfasst und angenommen hat.
Die Leiden in seinem Tod
Wenn es jetzt hier um die Ausdrücke geht, die seinen Opfertod beschreiben, dann staunen wir über die Auswahl, die der Heilige Geist trifft, um das mitzuteilen. Er sagt, Er war „verwundet, zerschlagen“. Er spricht von „Strafe“, von „Striemen“, in Vers 8 von „abgeschnitten“, in Vers 10 noch einmal von „zerschlagen“ und „leiden lassen“. Mit diesen Ausdrücken markiert der Heilige Geist die Tiefe seiner Leiden. In Kapitel 51,9 wird das, was hier mit „verwundet“ übersetzt ist, in einer ganz anderen Beziehung mit „durchbohrt“ wiedergegeben. Der Herr Jesus wurde von dem Gericht Gottes durchbohrt. In den Klageliedern wird uns das Opfer des Herrn Jesus so geschildert, als ob Er wie eine Zielscheibe den Pfeilen des Köchers Gottes ausgesetzt war (Klagelieder 3,12–13). Gott war derjenige, der hier tätig wird, um Den zu verwunden, der dort an dem Stamm des Kreuzes hing. Aber dieses Gericht traf Ihn nicht wegen seiner eigenen Sünden, sondern weil Er stellvertretend in das Gericht ging, das das Volk sich zugezogen hatte. Auch wegen meiner und deiner Ungerechtigkeit wurde Er zerschlagen. Gepriesen sei der Herr für seine Liebe bis zum Tod am Kreuz.
Seine Striemen
Diese Worte gebraucht der Überrest selbst. Die Strafe wurde Ihm von göttlichen Schlägen zugefügt. Es geht hier nicht um die Schläge, die die Menschen Ihm während seines Lebens zufügten. So schlimm sie auch für den Herrn waren, was Er jetzt auf dem Kreuz in den drei Stunden erduldete, war wesentlich schlimmer für Ihn. Der Herr Jesus wusste, dass das Gericht von Gott kam. Er sagt in Psalm 22: „In den Staub des Todes legst du mich.“ Das war für Ihn so unendlich schwer. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Das wird uns hier in diesen beiden Versen beschrieben. Die Evangelien zeigen mehr die Schläge, die Menschen dem Herrn Jesus zufügten: seine Geißelung, sie schlugen Ihn auf das Haupt, sie gaben Ihm Backenstreiche. Aber hier fügt Gott seinem Sohn die Striemen des Gerichtes auf dem Kreuz zu: „durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“ Dadurch wurden auf dem Kreuz die Ursachen der Folgen der Sünde, nämlich die Sünde selbst, weggenommen.
Die Strafe zu unserem Frieden
Der Überrest klagt: „die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm.“ Das Volk Israel hat bis heute keinen Frieden, wie jeder weiß. Aber der Überrest wird Frieden bekommen, nicht nur den Frieden des Herzens, auch den Frieden, den Gott diesem Volk in den äußeren Umständen zugesagt hatte. Der Herr wird diesen gläubigen Überrest in die Segnungen des Tausendjährigen Reiches einführen. Dann werden sie 1000 Jahre Frieden haben, den sie bis dahin nicht hatten.
Das, was der gläubige Überrest in zukünftigen Tagen auf der Grundlage des Opfers des Herrn Jesus bekommen wird, haben wir jetzt schon. Das finden wir in:
- Kolosser 1,20: „indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes.“ Für uns.
- Epheser 2,14: „Denn er ist unser Friede“
- Epheser 2,15: „damit er die zwei (Juden und Griechen), Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe“
- Römer 5,1: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott“. Auf derselben Grundlage seines Opfertodes.
Dieses Kapitel enthält also auch für uns herrliche Wahrheiten.