Jesaja 53 - Ein Dialog
Der Dialog zwischen Gott und dem Überrest
Der Abschnitt von Kapitel 52,13 bis 53,12 hat 5 Strophen mit je 3 Versen, in denen wir einen Dialog, ein Zwiegespräch, zwischen dem zukünftigen gläubigen Überrest und Gott haben. Es spricht in der
- 1. Strophe:52,13-15 Gott
- 2. Strophe: 53,1-3 der Überrest
- 3. Strophe: 53,4-6 der Überrest
- 4. Strophe: 53,7-9 Gott
- 5. Strophe: 53,10-12
- in Vers 10 der Überrest
- und in den Versen 11 und 12 wieder Gott
Diesem Dialog zuzuhören ist von ergreifender Schönheit. Es ist besonders beeindruckend, dass in Kapitel 53 der Knecht selbst schweigt. Obwohl Er, der Herr Jesus, in Kapitel 49,4-7 und in Kapitel 50,4-8 noch gesprochen hat, spricht Er jetzt nicht. Aber Gott redet. Das muss uns beeindrucken. Gott redet über seinen Sohn. Gott lässt gleichsam das ganze Universum zuhören, wenn er seine Gedanken, Gedanken des Wohlgefallens über seinen Sohn, ausspricht. Jeder wird darauf gespannt sein, was Gott über Ihn, den Auserwählten, an dem seine Seele Wohlgefallen gefunden hat (Kapitel 42,1), zu sagen hat. Und außerdem spricht der Überrest. Das sind die Juden, die nach der Entrückung der Gläubigen in der schlimmen Zeit der 70. Jahrwoche Daniels zwischen der Entrückung und der Aufrichtung des Reiches durch unwahrscheinliche Drangsal geläutert werden. Dann wird ein Teil dieses Volkes den angekündigten kommenden Messias annehmen. Sie werden dann erkennen, wer die Person war, die sie damals gekreuzigt haben. Am Ende dieser Zeit, vor der Aufrichtung des Reiches, werden sie Rückschau halten. Dann werden sie erkennen, was sie (nicht dieselben Menschen, aber dasselbe Volk) damals mit Dem gemacht haben, den Gott zu ihrer Rettung gesandt hat. Diese Rückschau des gläubig gewordenen Überrestes ist nur möglich geworden, weil etwas bei ihnen vorausgegangen war. In Sacharja 12,10 heißt es: „Und ich werde über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den einzigen Sohn, und bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen Leid trägt.“ Diese Reue, diese Buße geht voraus. Dann bekommen sie einen Blick für die Wahrheit über den Sohn Gottes. Sie schauen zurück und bekennen ihre Schuld und anerkennen das, was Gott zu ihrer Rettung gegeben hat. Dann wird das wahr werden, was David in seinen letzten Worten in 2. Samuel 23,5 gesagt hat. Nachdem er von dem ewigen Bund gesprochen hat, den Gott ihm machen wird, sagt er: „… dies ist all mein Heil und all mein Begehr“. Dann werden sie feststellen, dass ihr Heil nur begründet ist in diesem Messias, den sie damals nicht wollten. Darüber sprechen Gott und der Überrest in diesem Abschnitt.