Kurze Gedanken über die Psalmen
Pslam 81
Wir befinden uns hier noch immer in demselben Zusammenhang. Das können wir daran erkennen, dass dieser Psalm der Ausdruck des wiederbelebten Überrests ist, der sich ihrem Ruf in Psalm 80 anschließt. Es ist die Sprache ihres jetzt erweckten und bußfertigen Herzens, oder anders ausgedrückt von Israel, das das Fest des Posaunenhalls hält, welches nach 3. Mose 23 ein Bild von Israel ist, das am Ende der Tage reuevoll umkehren wird. Hier sehen wir die Wirklichkeit des Blasens der Posaune am Neumond und damit den Ausdruck der Erweckung Israels nach den Zeiten der Nationen (V. 1-5). Es ist die Zeit, in der das Licht zurückkehrt, bzw. in welcher der Mond seinen Schein, angefacht durch das Licht des Herrn, wieder geben wird.
Der Herr ist bewegt durch die Reue Israels und erinnert sich im Folgenden an seine Wege mit ihnen sowie mit ihren eigenen Wegen, indem er sein Handeln mit ihnen bestätigt. Er zeigt ihnen, dass es ihre eigene Torheit und Bosheit war, welche die Umkehr nötig werden ließ, ja dass „ihre Zeit ewig“ gewesen wäre (Ps 81,16), wenn sie seiner Stimme gehorcht hätten. Wären sie gehorsam gewesen, hätten sie keinen Bruch und keine Unterbrechung erfahren müssen. Doch jetzt hat sich seine Gnade ihnen gegenüber noch einmal neu gezeigt und zu einer Wiederbelebung geführt. Dennoch möchte er, dass sie sich immer daran erinnern, dass sie es selbst waren, die eine Erweckung bzw. Wiederbelebung notwendig gemacht haben.
Das ist jedoch nicht die einzige Art und Weise, wie er seine Handlungen mit ihnen rechtfertigt, denn seine Worte sind wunderbar dazu geeignet, den Geist der Reue in ihnen zu vertiefen und zu stärken. Etwas Ähnliches haben wir bei dem Blick des Herrn auf Petrus, zusammen mit dem Hahnenschrei, die zu seiner Wiederherstellung führten. Es ist eine natürliche Konsequenz, wenn wir betrachten, in welch erstaunlicher Weise Gott in dem Herzen des Menschen wirkt. Ist das Herz in einem zarten und reuevollen Zustand, wird es solch einen Appell immer kraftvoll fühlen.
Vers 13 erinnert uns vielleicht an 5. Mose 5,29 und Jesaja 48,18, Stellen, die Zeugen von dem tiefen Mitempfinden und der Güte des Herrn sind. Noch bevor Israel sündigt wird sein Verlangen gezeigt, dass sie nicht sündigen, sondern ein gesegnetes Volk bleiben möchten. Nachdem sie gesündigt haben sehen wir seine Trauer über ihre Übertretung und dem damit verbundenen Segensverlust.