Vorträge von H.L.Heijkoop 1968-1973 (Zukunft/Versammlung)
Was sagt die Bibel über die Versammlung? (7)
1. Korinther 12,1–13
„Was aber die geistlichen Offenbarungen betrifft, Brüder, so will ich nicht, dass ihr unkundig seid. Ihr wisset, dass ihr, als ihr von den Nationen waret, zu den stummen Götzenbildern hingeführt wurdet, wie ihr irgend geleitet wurdet. Deshalb tue ich euch kund, dass niemand, im Geiste Gottes redend, sagt: Fluch über Jesum! und niemand sagen kann: Herr Jesus! als nur im Heiligen Geiste.
Es sind aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber derselbe Geist; und es sind Verschiedenheiten von Diensten, und derselbe Herr; und es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, aber derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Einem jeden aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben. Denn einem wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geiste; einem anderen aber Glauben in demselben Geiste, einem anderen aber Wunderwirkungen, einem anderen aber Prophezeiung, einem anderen aber Unterscheidungen der Geister; einem anderen aber Arten von Sprachen, einem anderen aber Auslegung der Sprachen. Alles dieses aber wirkt ein und derselbe Geist, einem jeden insbesondere austeilend, wie er will. Denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: also auch der Christus. Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden.“
Wir haben in unserem Lied gesungen, dass wir zusammen einen Leib bilden und dass das allein schon zum Lob des Herrn gereicht, und das ist es, was wir in diesen Versen finden.
Es geht hier um den einen Leib Christi, so wie er durch den Heiligen Geist gebildet wird und um die Art, wie der Heilige Geist in ihm wirkt. Wir haben schon gesehen, dass jedes Glied am Leibe Christi seinen besonderen Platz in dem Leibe hat, und aus dieser Tatsache ergibt sich der besondere Dienst jedes Gliedes. Hier in unserem Abschnitt sehen wir nun, dass dieser Dienst nur in der Kraft des Heiligen Geistes ausgeübt werden kann. Aber wir sehen auch, dass der Heilige Geist das wirken will. Nun gibt es aber auch, solange wir hier sind, Gefahren. Wir sind noch in einer Welt, deren Fürst und Gott Satan ist. Und Satan macht in seinen Bemühungen nicht halt vor der Kirche. Er versucht, alles, was von Gott ist, zu zerstören und besonders das, was zur Ehre des Herrn Jesus dient. Wenn der Heilige Geist beginnt, Sich kundzutun – denn damit beginnt Vers 1 – dann werden wir ermahnt zu prüfen, ob es wirklich der Heilige Geist ist, der wirkt. In 1. Johannes 4,1 werden wir darauf hingewiesen, dass wir die Geister prüfen müssen, denn, wie ich schon sagte, Satan sucht auch in der Mitte der Gläubigen Schaden anzurichten und speziell den Namen des Herrn Jesus zu verunehren.
Wir lesen in Vers 3: „Deshalb tue ich euch kund, dass niemand, im Geiste Gottes redend, sagt: Fluch über Jesum! und niemand sagen kann: Herr Jesus! als nur im Heiligen Geiste“. Man sollte meinen, das kann jedes kleine Kind verstehen, und doch muss das hier einer Versammlung gesagt werden, die große Gaben hatte und das Wort Gottes sagt niemals etwas, was nicht nötig ist. Hier finden wir, was für den Heiligen Geist charakteristisch ist: Er hält die Autorität und die Herrschaft des Herrn Jesus aufrecht. Satan und seine Dämonen tun das nicht. Sie wissen, wer der Herr Jesus ist. In den Evangelien finden wir, dass sie sagen, dass Er der Sohn Gottes ist. Sie nennen Ihn den Heiligen Gottes und erkennen an, dass Er sie später richten wird. Sie sagen zu Ihm: „Bist du hierher gekommen vor der Zeit, uns zu quälen?“ (Mt 8,29). Sie wissen auch, dass Er sie während des Tausendjährigen Reiches in den Abgrund einschließen wird, denn als Er im Lande der Gadarener die Dämonen aus diesem Menschen austrieb, der von einem unreinen Geist besessen war, baten Sie Ihn, ihnen nicht zu gebieten, in den Abgrund zu fahren (Lk 8,31). Aber sie nennen Ihn niemals Herr Jesus Christus. Wir finden keine einzige Stelle im Wort Gottes, wo Satan und seine Dämonen den Herrn Jesus Herr nennen. Sie wollen Seine Autorität nicht anerkennen. Einmal werden sie es tun müssen. Philipper 2 sagt, dass jedes Knie sich vor Ihm beugen wird, auch Satan und seine Dämonen. Aber bis zu diesem Augenblick tun sie es nicht. Daran kann man unterscheiden, ob etwas von dem Heiligen Geist gewirkt ist oder von bösen Geistern. Natürlich ist das wichtigste, dass man von dem Herrn Jesus Christus spricht. Aber das schließt noch mehr in sich. Man muss Seine Autorität anerkennen. Bei allem, was in der Versammlung vor sich geht – das kann im Dienst des Wortes sein, aber auch in einer Brüderversammlung oder am Sonntagmorgen –, ist entscheidend, ob die Autorität des Herrn anerkannt wird, ob anerkannt wird, dass Er das Haupt des Leibes ist, d. h. derjenige, der die Autorität in der Versammlung hat, dass Er der Herr eines jeden einzelnen von uns ist und dass wir in Seinem Namen versammelt sind dort, wo Er uns aufnimmt, wo wir Seine Gäste sind und wo wir Ihm jegliche Organisation überlassen.
Ein zweites Kennzeichen der Gegenwart und Wirksamkeit des Heiligen Geistes ist, dass der Herr verherrlicht wird. Wir wissen aus Johannes 16, dass der Heilige Geist ausdrücklich zu dem Zweck auf die Erde gekommen ist, den Herrn zu verherrlichen. Er ist gerade gekommen, um die Herrlichkeit des verherrlichten Herrn zu offenbaren. Alles, was Er wirkt, dient zur Verherrlichung des Herrn. Dies ist das zweite wichtige Kennzeichen, das uns erlaubt zu unterscheiden, ob etwas aus dem Heiligen Geist kommt.
Viele Gläubige denken, dass es nicht sehr wichtig ist, ob man Jesus oder Herr Jesus sagt. Ich habe einmal eine Gläubige gefragt, die ständig von Jesus sprach, ob sie nicht Herr Jesus sagen könne, denn es tat mir richtig weh, immer nur„Jesus“ zu hören. Sie meinte, das sei töricht von mir und das sei doch ohne jede Bedeutung. Aber hier sehen wir, welche Bedeutung es hat, und ich zweifle nicht, dass ein böser Geist in dieser Frau steckte.
Wo immer im 1.Korintherbrief der Name Jesus vorkommt, steht auch Herr dabei, mit einer einzigen Ausnahme, nämlich hier in Vers 3, wo ausdrücklich gesagt wird, dass niemand im Geiste Gottes redend sagt: „Fluch über Jesum“, und es ist klar, dass so etwas nur ein böser Geist sagen kann. Deshalb steht hier also nicht Herr Jesus.
Ein einziges Mal ist der Herr Jesus unter dem Fluch gewesen. Galater 3,13 sagt, dass Er den Fluch des Gesetzes getragen hat. Das war für die Gläubigen aus Israel, aber Er ist auch für uns ein Fluch geworden. Den Fluch des Gesetzes hat Er nicht für uns getragen, denn wir waren nicht unter dem Gesetz. Das Gesetz war nur Israel gegeben worden. Aber im Galaterbrief heißt es: „Verflucht ist jeder, der am Holze hängt“ (Kap. 3, 13), und Er war für uns am Kreuz. Dort hat Er unsere Sünden an Seinem Leib getragen, Er wurde für uns zur Sünde gemacht, und so ist Er für uns ein Fluch geworden.
Aber wir wissen, dass Sein Werk vollbracht ist. Er ist für uns ein Fluch geworden, aber das wird nie wieder eintreten. In jenem Augenblick war Er unter dem Gericht Gottes. Aber sobald das Werk vollbracht war, hat Gott Ihn aus den Toten auferweckt. Er hat Ihm einen Platz zu Seiner Rechten gegeben in der Herrlichkeit, und Er hat alle Dinge Ihm zu Füßen gelegt und nie wieder wird ein Fluch auf Ihn kommen. Wie könnte je ein Mensch, der sagen darf: „der Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat...“ (Gal 2,20) auch sagen: „Fluch über Jesum“. Leider können auch Gläubige noch sehr töricht handeln, und wir sehen, wie Gläubige schreckliche Dinge tun und nicht wissen, was sie tun. Aber niemals wird der Heilige Geist sie veranlassen, so etwas zu sagen. Nur böse Geister bringen Gläubige dahin, Dinge zu tun, die den Herrn verunehren. Wir haben alle schon erfahren, dass Satan Gläubige für seine Zwecke benutzen kann. Er hat unter uns Männer erweckt, die falsche Lehren gelehrt haben. Das Wort Gottes sagt hier, dass das nie vom Heiligen Geiste ist. Alles, was von dem Heiligen Geiste kommt, verherrlicht den Namen des Herrn, und deshalb heißt es hier Herr Jesus.
Hier lehrt das Wort Gottes, dass jeder Gläubige ein Glied am Leibe Christi ist und dass jeder einen Dienst an diesem Leibe hat. Aber die Glieder sind alle verschieden, und wenn der Heilige Geist sie alle benutzt, dann benutzt er sie nicht alle für denselben Dienst. Wenn zwei Brüder zwei verschiedene Dinge tun, dann ist nicht gesagt, dass der eine verkehrt handelt. Beide müssen sich dessen bewusst sein, dass das, was sie tun, zur Verherrlichung des Herrn dient. Das bedeutet, dass es auch zum Nutzen für die Versammlung ist. Wir sehen in Vers 4: „es sind aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber derselbe Geist“. Ganz gewiss wird alles, was es an Gutem in einer Versammlung gibt, von dem Heiligen Geist gewirkt. Zwar gibt nicht Er die Gaben. Epheser 4 sagt uns, dass es der Herr ist, der die Gaben austeilt. Aber die Gaben können nur in der Kraft des Heiligen Geistes recht ausgeübt werden, und gerade in der Ausübung der Gaben wird der Heilige Geist offenbar.
Nun sehen wir hier eine wunderbare Tatsache. Der Heilige Geist ist Gott, der Heilige Geist, und in Seiner Kraft werden die Gaben ausgeübt. Vers 5 sagt: „es sind Verschiedenheiten von Diensten und derselbe Herr“. Der Herr, wie wir Ihn hier sehen, ist der verherrlichte Mensch im Himmel. Wir wissen, dass der Herr Jesus auch Herr genannt wird als Gott der Sohn. Das hebräische Wort Jehova wird im Griechischen mit Herr übersetzt. Apostelgeschichte 2 sagt, dass der Herr auch als Mensch Herr ist. Gott hat Ihn zum Herrn und Christus gemacht. Wenn der Herr hier als das Haupt des Leibes gesehen wird, dann sehen wir Ihn als den Menschen Christus Jesus. Wir finden das ausdrücklich in Epheser 1. Nun haben wir also hier die wunderbare Tatsache, dass die Ausübung der Macht des Heiligen Geistes, d. h. alles das, was der Heilige Geist in den Gläubigen wirkt und was so von Ihm offenbar wird, unter der Autorität des Herrn geschieht und durch Ihn geleitet wird. Die Wirkungen Gottes, des Heiligen Geistes, geschehen in Abhängigkeit von dem Menschen Christus Jesus.
Wir sehen da, wie weit der Heilige Geist geht in Seiner Verherrlichung des Namens des Herrn Jesus. Und das finden wir ja auch in Johannes 16,13 und den folgenden Versen.
Natürlich ist es wahr, dass alles, was geistlich ist, nur von Gott kommen kann. Deshalb heißt es in Vers 6: „es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, aber derselbe Gott, der alles in allen wirkt“. Was geistlich ist, kann nur von Gott gewirkt sein. Keine menschliche Kraft kann etwas Geistliches hervorbringen. Natürlich noch viel weniger eine Kraft, die von dem Teufel oder seinen Dämonen stammt.
Drei Dinge sind es also, die hier zusammengestellt werden und die alles, was in der Versammlung geschieht, charakterisieren sollten. Es muss von dem Heiligen Geiste gewirkt sein, denn nur durch Ihn können geistliche Dinge hervorgebracht werden. Es muss in Abhängigkeit von dem Herrn Jesus geschehen: Er ist der Gastherr, Er hat zu sagen, wer tätig sein soll und in welchem Sinn etwas geschehen soll. Dafür gibt der Heilige Geist Kraft, so dass alles zur Ehre des Herrn Jesus aus schlägt.
Wir sehen hier, wie der Heilige Geist das tut. Das ist kein Widerspruch zu dem, was ich gerade gesagt habe. In Vers 11 lesen wir: „Alles dieses aber wirkt ein und derselbe Geist einem jeden insbesondere austeilend, wie er will“. Wenn der Heilige Geist das tut, wie Er will, wie kann das dann in Gehorsam dem Herrn Jesus gegenüber geschehen? Nun, der Heilige Geist war schon da, bevor Er auf die Erde kam. Er ist Gott, der Heilige Geist und als solcher ist Er nie getrennt von dem Herrn Jesus als Gott, dem Sohn. Er ist gekommen, um den Herrn zu verherrlichen. Er benutzt alle Dinge, um uns die Kraft zu geben, die Rechte des Herrn hochzuhalten. Wir haben also hier die beiden Gedanken beieinander. Wir erkennen an, dass der Heilige Geist frei ist, um zu benutzen, wen Er will, aber wir sagen auch, dass der Herr Jesus der Gastherr ist und dass Er alles regelt. Vom menschlichen Standpunkt mag das nach einem Widerspruch klingen, aber wenn wir verstehen, wer der Herr Jesus ist und welchen Platz der Heilige Geist freiwillig eingenommen hat, einen Platz der Abhängigkeit, um den Herrn Jesus zu verherrlichen, dann wissen wir, dass diese beiden Dinge voll miteinander in Einklang stehen und dass alles dazu dient, den Herrn Jesus zu verherrlichen.
Aber worin wird der Herr Jesus als Haupt des Leibes verherrlicht? Darin, dass der Leib alles empfängt, was er nötig hat, dass alles, was in dem Leib geschieht, nach den Gedanken des Herrn Jesus ist, also in völliger Ordnung. Daraus resultiert dann auch ein völliger Segen.
Wir finden das schon in Vers 7. Es heißt dort: „Einem jeden aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben“. Alles geschieht zum Nutzen des Leibes. Wenn die Versammlung im Himmel ist, ist nicht mehr von Gliedern die Rede. Dann ist die Vollkommenheit Wirklichkeit geworden. Jedes Glied wird genau den Platz einnehmen, der ihm zukommt. Es wird keinerlei Unordnung geben, deshalb brauchen die einzelnen Glieder nicht genannt zu werden. Der Körper funktioniert völlig und seine einzelnen Teile brauchen nicht genannt zu werden. Weshalb beschäftige ich mich mit meinem Magen? Weil etwas nicht in Ordnung ist, und so ist es mit allen Gliedern unseres Leibes. Ich mache mir keine Gedanken über meine Ohren, wenn ich gut hören kann. Solange ich keine Brille brauche, denke ich nicht an meine Augen. So ist es auch in der Ewigkeit. Aber hier auf der Erde, da gibt es die Glieder. Sie werden einzeln genannt in ihrer Funktion, so dass jeder Gläubige weiß, dass er einen Platz in dem Leibe hat und einen Dienst, der mit diesem Platz in Verbindung steht. Jeder Gläubige hat in der Mitte der Versammlung einen Dienst auszuüben und von der Ausübung seines Dienstes hängt das Wohlbefinden der Versammlung ab. Das ist es, was wir hier finden. Alles, was der Heilige Geist kundtut, ist zum Nutzen der Versammlung. Wenn etwas in der Mitte der Versammlung nicht zum Nutzen ist, dann kommt es nicht aus dem Heiligen Geist.
Nun werden die verschiedenen Dinge aufgezählt. In Vers 7 heißt es: „Dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geiste“. Das Wort der Erkenntnis ist das, was der Lehrer spricht. Aus dem Wort Gottes zeigt er klar die Gedanken Gottes, weil er das Wort gelesen und studiert hat und Kenntnis des Wortes empfangen hat. Er kann die Beziehungen zwischen den verschiedenen Teilen des Wortes Gottes aufzeigen und die großen Prinzipien des Wortes hervorheben. Es kommt vor, dass es den Lehrern an praktischer Weisheit fehlt, und dann sehen vielleicht Brüder, die keine Gabe als Lehrer empfangen haben, in praktischen Fällen viel klarer, wie diese Prinzipien anzuwenden sind. Sie dürfen ein Wort der Weisheit aussprechen. Diese Weisheit befähigt einen Bruder, die Grundzüge des Wortes Gottes auf praktische Fälle anzuwenden.
Hier ein kleines Beispiel dazu: Vor einigen Jahrzehnten gab es in einer Versammlung in Amerika große Schwierigkeiten, und die Brüder wussten nicht, was sie tun sollten. Sie hielten mehrere Brüderversammlungen ab, aber sie sahen nicht klar, was zu tun war. Sie zogen dann eine andere Versammlung zu Rate, legten in einer gemeinsamen Brüder Versammlung ihre Schwierigkeiten dar und baten die Brüder um einen Rat. Von den Brüdern dieser Versammlung sagte der eine dieses, der andere jenes, und nach einer Stunde war man doch nicht weitergekommen. Jeder fühlte das auch und man schwieg. Nach einer längeren Pause las ein ganz einfacher Bruder, der noch nichts gesagt hatte, eine Stelle aus den Sprüchen vor. Die Brüder sahen einander an und mussten anerkennen, dass das Gottes Wort für ihre Lage war. In einem Augenblick war die ganze Frage klar geworden. Das war das Wort der Weisheit, und zwar von einem Bruder, der noch nie in der Versammlung gedient hatte.
Nur der Heilige Geist kann das hervorbringen und Weisheit geben, wem Er will. So ist es auch mit all den anderen Dingen, die hier genannt werden. Wir sehen, wie wichtig die Leitung des Heiligen Geistes ist. Wenn wir dem Heiligen Geist nicht den Platz, der Ihm gebührt, einräumen, wenn wir selbst uns in irgendeiner Form in den Vordergrund stellen wollen, dann besteht die große Gefahr, dass wir von bösen Geistern geleitet werden und dass das, was wir sagen, nicht zum Nutzen der Versammlung und nicht zur Verherrlichung des Namens des Herrn Jesus dient. Der grundlegende Gedanke in den ersten Versen war die Verherrlichung des Namens des Herrn Jesus. Deshalb sind wir zu einem Leib gebildet worden. Vers 13 sagt: „Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden.“ Die Versammlung ist auf der Erde, um ein Zeugnis für den verherrlichten Herrn im Himmel zu sein, damit Er von der Welt gesehen wird, und das bedeutet, dass Er verherrlicht wird. Die Welt hat Ihn verworfen und hat „Fluch über Jesum“ gesagt, und sie sagt es heute noch. Wenn der Herr Jesus heute auf die Erde käme, würden Ihn die Menschen kreuzigen, wenn sie die Macht dazu hätten. Wenn Er kommen wird, wie wir es in Offenbarung 19 lesen, dann werden sie Ihn nicht kreuzigen können. Er wird sie richten. Aber der Zustand der Welt ist derselbe wie vor 1900 Jahren und Gott will ein Zeugnis hier auf der Erde für Ihn haben, dass Gott Ihn verherrlicht hat im Himmel. Dafür sind wir auf der Erde. Die Versammlung soll Ihn hier darstellen, und unser praktisches Leben soll darstellen, dass wir Ihn als Herrn anerkennen, unsere Knie vor Ihm beugen, Ihn bewundern und Ihn anbeten für all das, was Er getan hat. Das Kreuz mit seiner ganzen Schmach, das die Welt Ihm gegeben hat, ist für uns der Anlass, Ihn anzubeten. Wir geben Ihm, dem geschlachteten Lamm, Herrlichkeit und Ehre. Dazu sind wir hier. Wenn wir beim Herrn sind, werden wir es gewiss viel besser tun. Das wissen wir aus Offenbarung 5. Dann wird es in vollkommener Weise geschehen, aber dann ist es auch nicht mehr in dieser Welt, die Ihn verworfen hat. Hier tun wir es mitten in der Welt, die Ihn verworfen hat, die Ihn verspottet hat, die Ihm ins Angesicht gespieen und Ihn gekreuzigt hat, wo man für Ihn nur eine Krippe und ein Kreuz gehabt hat. Dort werden wir das Lamm anbeten, aber Gott wünscht, dass wir es hier schon tun, und der Heilige Geist wirkt das in uns. Wenn Er frei in uns wirken kann, dann wird Er alles tun, damit der Leib gut funktioniert und damit wir gemeinsam den Herrn verherrlichen in unseren Worten, in unseren Liedern, aber auch in unserem ganzen Betragen.