Timotheus - Diener Jesu Christi
Anhang
Das Wort Gottes klärt uns nicht über das Ende der Apostel auf, mit Ausnahme - fast beiläufig - von Jakobus und, aus ganz besonderen Gründen, des Märtyrers Stephanus. Es ist dennoch nicht uninteressant, das zu lesen, was man aus den Geschichtsbeschreibungen und der erhaltenen Tradition rekonstruieren kann.
„Nero verurteilte Paulus zum Tod. Normalerweise gab es eine Frist von 10 Tagen, die zwischen der Verurteilung und der Vollstreckung des Urteilsspruches eines römischen Bürgers lag. Aber man weiß, dass das kaiserliche Gericht weder an eine Gewohnheit noch an eine Prozedur, die eingehalten werden müsste, gebunden war. Daher konnte das Urteil bei Paulus sofort vollstreckt worden sein. Der Kaiser selbst bestimmte den Tag und den Ort der Hinrichtung.
Man weiß nicht, warum der Apostel bis nach Aquae Salviae, drei Meilen von Rom entfernt, in die Nähe des Ostischen Weges geführt wurde. Zu jener Zeit war das normale Instrument für die Todesstrafe nicht mehr das Beil, sondern das Schwert. Die ganze Angelegenheit wurde durch einen Offizier geleitet, und die Hinrichtung wurde normalerweise durch einen „Spekulator“ durchgeführt, der ein untergeordneter Unteroffizier war und schon in der republikanischen Zeit für diese Hinrichtungen erschien. Man trifft ihn in der kaiserlichen Armee wieder, wo er entweder Teil der Wache oder der Fremdenlegion war.
Als der Apostel dann am Ort seines Märtyrertums angekommen war, blieb er aufrecht stehen, gen Osten (Orient) gewandt. Er betete lange, und während er bei diesem Gebet auf Hebräisch mit dem Gott seiner Väter redete, hielt er dann seinen Kopf hin, ohne irgendetwas Weiteres zu sagen. Die großartige Stimme, die der heidnischen Welt das Heil durch den Glauben an Christus verkündet hatte, schwieg nun. Aber durch das Lesen seiner Briefe kann jeder Christ sie noch heute hören und ist Nutznießer seines Wirkens.“