Die letzte Botschaft – oder – das Wort des HERRN durch Maleachi
4. Die Bewährten des HERRN
Wir haben gesehen, dass sich der Herr in dieser letzten Botschaft mit seinem Volk und seinen Führern konfliktreich auseinandersetzen muss. Anlass ist ihr niedriger moralischer und geistlicher Zustand. Darüber hinaus haben wir gelesen, dass der Herr ihnen eine Tür der Buße öffnet. Er verbindet sie mit der Verheißung unmittelbaren Segens, wenn sie von diesem Weg der Wiederherstellung Gebrauch machen.
Der Prophet macht jedoch zugleich sehr deutlich, dass es für die Masse des Volkes keine Hoffnung für eine Wiederherstellung gibt. Sie waren moralisch empfindungslos und geistlich blind geworden. Zufrieden mit einer korrekten Stellung und dem äußerlichen Einhalten religiöser Vorschriften, waren sie vollkommen ahnungslos über ihren eigenen niedrigen Zustand – geistlich blind in Bezug auf alles, was der Herr für sie war.
Die unverschämten Fragen des Volkes
Als Gott sie an seine Liebe erinnerte, antworteten sie: „Worin hast du uns geliebt?“ (1,2). Als Er sie für das Verachten seines Namens rügte, antworteten sie: „Womit haben wir deinen Namen verachtet? (1,6). Als Er sie tadelte, dass sie Ihm unreines Brot darbrachten, antworteten sie: „Womit haben wir dich verunreinigt?“ (1,7). Als sie angeklagt wurden, dass sie den Herrn ermüdet hatten, sagten sie: „Womit haben wir ihn ermüdet?“ (2,17). Als Er ihnen vorwerfen musste, dass sie Ihn beraubt hatten, sagten sie: „Worin haben wir dich beraubt?“ (3,8). Als Er ihnen sagen musste: „Eure Wortes sind trotzig gegen mich gewesen“, antworteten sie: „Was haben wir miteinander gegen dich beredet?“ (3,13). Und als Er sich anflehte, dass sie zu Ihm zurückkehren möchten, sagten sie: „Worin sollen wir umkehren?“ (3,7).
Ein niedriger Zustand an sich ist schon sehr ernst. Diesen jedoch nicht zuzugeben, macht die Lage vollkommen hoffnungslos. Das war der schreckliche Fall bei dem Überrest in den Tagen Maleachis.
Ist der Zustand heute ein wirklich anderer?
Aber ist es mit dem Volk Gottes wirklich anders in unseren Tagen? Wir können die nicht ertragen, die uns warnen. Wie es immer war, so auch heute: Wir steinigen die Propheten. Wie ungeduldig gehen wir mit der der geringsten Andeutung um, bei uns könnte etwas nicht in Ordnung sein. Wie jemand gesagt hat: „Der Stolz des menschlichen Herzens kann es nicht leiden, dass ihm Sünde vorgehalten wird. Noch mehr lehnt er es ab, Sünde zuzugeben.“
Wie schnell sind wir dabei, andere zu verurteilen. Und wie langsam sind wir dabei, uns selbst zu verurteilen. Hierin liegt die vollständige Hoffnungslosigkeit für jede allgemeine oder gemeinsame Wiederherstellung heute. Wir sind damit zufrieden, dass wir eine korrekte Stellung eingenommen haben. Das äußerliche und ordnungsgemäße Beobachten des religiösen Lebens reicht uns aus. Aber wir lehnen es ab zuzugeben, dass wir falsch gehandelt haben, oder dass wir sogar falsch liegen. Daher gibt es keine allgemeine Widerherstellung, keine Genesung, keine Heilung.
Keine Wiederherstellung für die Masse – aber Ermutigung für den Einzelnen
Wenn es auch für die Masse keine Wiederherstellung gibt, heißt das nicht, dass es für den Einzelnen keine Ermutigung gäbe. In der Geschichte des Volkes Gottes finden wir die hingebungsvollsten Männer Gottes in den dunkelsten Tagen. „Samuel diente dem Herrn“ (1. Sam 3) in Tagen, als die Priesterschaft verunreinigt war, die Opfergaben wurden verachtet, und die Lampe Gottes erlosch.
Es war auch nicht in den glorreichen Tagen des Königs Salomo, sondern in den Tagen des Abfalls unter König Ahab, dass Elia ein helles Zeugnis für Gott ablegte. So war es auch in den Tagen Maleachis, dass es solche gab, die inmitten der vorherrschenden Hoffnungslosigkeit nicht nur äußerlich korrekt handelten, sondern auch moralisch angenehm für den Herrn waren. Sie trafen sich mit der Anerkennung und Empfehlung des Herrn als ein kleiner Überrest inmitten eines Überrestes (3,16).
Vers 16: Kennzeichen des kleinen Überrestes
Die besonderen Kennzeichen dieses kleinen Überrestes sind moralische Merkmale. Es ist nicht ihre äußerliche Stellung, so richtig sie auch ist, um die es geht. Es handelt sich auch nicht um den äußerlichen Dienst, der die Anerkennung des Herrn erhält, wie eifrig man auch handeln mag. Es ist der moralische Zustand des kleinen Überrestes, den der Herr anerkennt und der diese Gläubigen so wertvoll in seinen Augen macht.
Natürlich ist die richtige Stellung keineswegs unwichtig für den Herrn. Genauso wenig wie der Dienst für Ihn. Aber in dem letzten Stadium der Geschichte des Volkes Gottes, wenn das äußerliche Zeugnis wahrhaft ruiniert ist, sucht der Herr vor allem anderen einen moralischen Zustand, der Ihm entspricht.
1) Die Furcht des Herrn
Das erste kennzeichnende Merkmal dieses Überrestes ist, dass sie „den Herrn fürchten“ (3,16). Das steht in einem auffallenden Gegensatz zu der religiösen Masse, von der dieser Überrest umringt war. Die Masse legte ein hohes, religiöses Bekenntnis ab. Aber sie zeigt durch ihren niedrigen praktischen Zustand nur zu deutlich, dass sie jede Furcht des Herrn abgeworfen hatte. Der Herr führt viele schwere Sünden, die nach Gericht rufen, im Einzelnen auf. Aber sie alle werden in dieser einen, großen Sünde zusammengefasst: Sie „fürchten mich nicht, spricht der Herr der Heerscharen“ (3,5).
Der Herr musste sagen, als Er auf die Masse schaute: „Wo ist meine Furcht?“ (1,6). Als Er aber auf diesen gottesfürchtigen Überrest schaute, konnte Er mit Freuden anerkennen, dass sie „den Herrn fürchten“ (3,16).
Der Mensch, der den Herrn fürchtet, wird durch den Herrn und nicht durch einen Menschen regiert. Er gehorcht dem Herrn mehr als Menschen. Er bezieht alles auf den Herrn, denn er steht vor dem Herrn, der vor ihm in allen seinen Wegen steht. Ein solcher erlaubt dem Menschen nicht, wie hoch seine Stellung und Gabe auch immer sein mag, zwischen sich und den Herrn zu kommen. Mit einem Wort: Ein solcher gibt dem Herrn dessen richtigen, nämlich den höchsten Platz. Und genau das ist so wertvoll in den Augen des Herrn.
2) Gemeinschaft im Nachdenken über das Wort Gottes
Das zweite Kennzeichen ist, dass „sie sich miteinander unterredeten“. Das ist Gemeinschaft. Aber es ist nicht einfach die Gemeinschaft einer richtigen Stellung, sondern vielmehr die Gemeinschaft eines richtigen moralischen Zustands. Es war die Gemeinschaft derjenigen, die „den Herrn fürchten“. Die vorherrschende Verunehrung des Herrn und der niedrige moralische Zustand derer, von denen dieser Überrest umgeben war, trieben diese Wenigen zusammen. Auf der anderen Seite war ihre Seele geübt. Die ihnen gemeinsame Furcht des Herrn führte sie in eine heilige und glückliche Gemeinschaft zusammen.
Ist es in diesen letzten Tagen nicht eine Gemeinschaft, die diesen Charakter trägt, die einen solchen Wert in den Augen des Herrn hat? Das ist nicht vergleichbar mit einer Gemeinschaft, die mit einer richtigen kirchlichen Stellung beginnt und endet. Auch nicht mit einer organisierten Gemeinschaft, die vor allem evangelistische Aktionen plant und durchführt sowie ein vielleicht großartiges missionarisches Unternehmen in Angriff nimmt. Das ist auch keine Gemeinschaft zur Verteidigung einer großen Wahrheit, oder um ein neues Zeugnis zu beginnen. Nein – es ist eine leise, verborgene Gemeinschaft, die sich durch einen glücklichen Gedankenaustausch zwischen Seelen ausdrückt, die durch ihre gemeinsame Beziehung zum Herrn zusammengeführt worden ist.
3) Die Achtung des Namens des Herrn
Das dritte Kennzeichen ist, dass sie „seinen Namen achten“. Sie versuchten nicht, ihre eigenen Namen zu verherrlichen. Sie wollten die Ehre des Namens des Herrn aufrechterhalten. Während ihre Umgebung den Namen des Herrn verachtete, wachten diese gottesfürchtigen Seelen eifersüchtig über die Ehre seines Namens.
Das waren die Kennzeichen derer, die in Tagen des Ruins die gnädige Anerkennung des Herrn besaßen. In ihnen selbst gab es nichts, was in der Welt ihrer Tage Aufsehen erregte. Sie waren nicht durch eine große Gabe bekannt, die ihnen einen hervorstechenden Platz vor Menschen gab. Sie waren auch nicht bekannt aufgrund irgendeines großen Wohlfahrtswerkes, das Beifall in der Welt hervorgerufen hätte. Sie besaßen weder außergewöhnliche intellektuelle Kraft noch Wundergaben, die sie vor ihren Zeitgenossen groß gemacht hätten. Sie befanden sich auch nicht in einer klar strukturierten Organisation, die ihnen einen Platz inmitten der Parteien und Systeme von Menschen hätten geben können.
Verse 16–18: Die Antwort des Herrn
Und in der Tat fehlten bei ihnen solche Werte, die bei Menschen in hohem Ansehen stehen. Stattdessen besaßen sie moralische Eigenschaften, die in den Augen des Herrn von großem Wert sind. Und der Herr drückte sofort seine Anerkennung für diejenigen aus, die Ihn inmitten der vorherrschenden Verdorbenheit fürchteten und seinen Namen achteten (3,16–18).
1) Das Aufmerken des Herrn
„Der Herr merkte auf“. Man könnte auch sagen: Der Herr beobachtete es. Von diesen Gläubigen nahm die große Masse keine Kenntnis. Und wenn sie diesen Überrest sah, verachtete sie ihn. Aber für den Herrn waren sie in keiner Weise unbedeutsam. Er „merkte auf“ und beobachtete sie. Sein Auge konnte mit Freude auf ihnen ruhen. Der gottesfürchtige Lebenswandel dieses kleinen Überrestes hatte in den Augen des Herrn einen großen Wert.
2) Das Hören des Herrn
Der Herr „hörte“. Er beobachtete den gottesfürchtigen Lebenswandel dieses Überrestes und seine Wege nicht nur mit Freude. Er war auch ein freudiger Zuhörer, wenn diese Gläubigen einen heiligen Umgang miteinander hatten.
3) Ein Gedenkbuch für Gläubige – sie sind Eigentum des Herrn
„Ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, die den Herrn fürchten und die seinen Namen achten.“ Sie fürchteten den Herrn, und der Herr gedachte ihrer. Sie achteten seinen Namen, und Er wird ihre Namen nicht vergessen. Aber es war „vor Ihm“, dass dieses Buch geschrieben wurde, nicht vor der Welt. Ein gottesfürchtiger Lebenswandel, ein frommer Umgang, eine Gott geweihte Eifersucht für den Namen des Herrn: Das sind keine Eigenschaften, die den Namen eines Menschen auf die Heldenrollen dieser Welt bringen werden. Diese hat nur ein Kurzzeitgedächtnis für solche Menschen. Aber diese Gläubigen sind dem Herzen des Herrn lieb und teuer. Er schätzt ihr Gedächtnis hoch ein und schreibt ihre Namen in sein Gedenkbuch.
4) Sein Eigentum
„Und sie werden mir, spricht der Herr der Heerscharen, zum Eigentum sein an dem Tag, den ich machen werde.“ Dieser Überrest erfuhr nicht nur die verborgene Anerkennung in Tagen des Ruins. Er wird durch den Herrn die öffentliche Anerkennung an dem Tag der Herrlichkeit ehrend erfahren. An einem Tag des Ruins waren sie tatsächlich schon wertvoll in seinen Augen – sein Eigentum, seine Edelsteine 1, wenn auch noch nicht öffentlich sichtbar. In kommenden Tagen werden sie jedoch Edelsteine sein, in verherrlichter Weise sichtbar werden. „Es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Joh 3,2).
5) Schutz vor Gericht
„Und ich werde sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient.“ Das Gericht stand unmittelbar davor, über das Böse und die Übeltäter hereinzubrechen, ungeachtet der Größe ihres religiösen Bekenntnisses. Dieser kleine Überrest dagegen hatte die Zusicherung Gottes, dass sie verschont würden. Inmitten derer, die nach außen hin bekannten, einen Platz besonderer Nähe zum Herrn einzunehmen und Ihm in richtiger Weise zu dienen, nahm dieser Überrest einen Platz ein, der wahrhaft nah am Herzen des Herrn war. Sein Dienst war Ihm deshalb auch tatsächlich angenehm. So konnte der Herr sagen: „Ich werde sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient.“ Dann wird offenbar werden der Unterschied zwischen dem, der Gott dient, und demjenigen, der Gott nicht dient.
Während also diese letzte Botschaft Gottes in unzweifelhaften Worten den niedrigen Zustand der Masse des bekennenden Volkes Gottes verkündete, unterscheidet sie sehr sorgfältig Einzelne, die durch Gott hingegebenen moralische Kennzeichen geprägt waren. Ihnen bringt der Herr eine Botschaft der Anerkennung, des Trostes und der Ermutigung. Diese Einzelnen besaßen nicht nur das Bewusstsein der Anerkennung des Herrn als ein gegenwärtiges Teil, um ihren Glauben zu unterstützen und sie auf ihrem Weg aufzumuntern, sondern ihnen wurde auch das Kommen des Herrn als eine umgehende Hoffnung verkündigt – in der Tat als ihre einzige Hoffnung.
Verse 19–21: Der Zustand der Masse lässt keine Hoffnung zu …
Dieser kleine Überrest konnte nicht erwarten, dass das Böse abnehmen würde oder dass die Masse der Bösen geringer würde. Er wusste, dass die Welt nicht besser werden würde, bis das Kommen des Herrn mit „allen Übermütigen und allen Tätern der Gottlosigkeit“ abrechnen würde (3,19).
Nein, sie hielten nicht nach einer großen Erweckung Ausschau, oder nach einer allgemeinen „Heilung“ unter dem Volk Gottes, bis „die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen [würde] mit Heilung in ihren Flügeln“ (3,20).
Sie erwarteten auch keine neue Botschaft von Gott oder neues Licht, um die zunehmende Hoffnungslosigkeit zu lindern, bis der Herr kommen würde und als die Sonne der Gerechtigkeit die Wolken der Finsternis vertreiben würde.
Sie hielten auch nicht Ausschau nach einem Wiedererstehen von Wunderkräften, nach einem öffentlichen Eingreifen Gottes zugunsten seines Volkes, bis der Herr in seiner Allmacht eingreifen würde, um sie fähig zu machen, ihre Feinde unter ihren Fußsohlen zu zertreten (3,21).
… und dennoch konnte der Einzelne dem Herrn treu sein
Auf jeder Seite waren diese gottesfürchtigen Gläubigen umgeben von einer großen Masse an religiösen Bekennern, die sich ihrer äußerlich richtigen Stellung und der ordnungsgemäßen Abfolge religiöser Riten rühmten, die aber dennoch moralisch empfindungslos und geistlich blind waren. Diese einzelnen Treuen waren schwach, verachtet, praktisch unbekannt in der Welt, verachtet und verspottet. Aber sie verfolgten ihren niedrigen und abgesonderten Weg, indem sie in der Furcht des Herrn ihr Leben führten. Sie achteten eifersüchtig den Namen des Herrn und warteten auf sein Kommen.
Wenn wir von dieser letzten Botschaft Gottes an sein altes Volk überhaupt Nutzen ziehen wollen: Müssen wir diese Weissagung dann nicht als eine letzte Botschaft an uns selbst lesen? Wie ich zu Beginn dieser Abhandlung schon bemerkt habe, gleichen die Zustände, die in diesen letzten und ersten Tagen sowohl in der Christenheit im Allgemeinen als auch unter dem heutigen Volk Gottes ganz speziell vorherrschen, in so auffälliger Weise den Zuständen der Tage Maleachis.
Auch heute gibt es noch diesen Weg der Treue
Sind wir nicht erneut von einem großen, religiösen Bekenntnis umgehen? Gibt es nicht auch heute 2 solche, die sagen, dass sie reich sind und reich geworden sind und nichts bedürfen (Off 3,17)? Und doch sind sie moralisch empfindungslos in Bezug auf ihren niedrigen, moralischen Zustand, geistlich blind im Hinblick auf alles, was der Herr für sie besitzt, um ihren so tiefen Bedürfnissen zu begegnen. Unterscheidet der Herr nicht inmitten dieses religiösen Bekenntnisses erneut einige wenige, die seine Anerkennung besitzen, weil ihre Merkmale ihnen eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit den Gottesfürchtigen der Tage Maleachis geben?
Zu ihnen kann der Herr sagen: „Du hast eine kleine Kraft, und du hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet“ (Off 3,8). Wie bei den Wenigen in der Zeit Maleachis ist es nicht ihre richtige Stellung oder irgendwelche großen „Werke“ oder ein besonderes Zeugnis vor der Welt, das sie auszeichnet. Es sind vielmehr ihre moralischen Merkmale, die ihnen die Anerkennung des Herrn geben.
Der Herr bekennt sich zu denen, die treu sind
Wie bei „ihren“ Vorbildern in der Zeit Maleachis werden sie dem kommenden Tag öffentlich in Macht und Herrlichkeit erscheinen. Die ganze Welt wird erkennen, dass der Herr sie geliebt hat (Joh 17,23). Und wie der Überrest der Tage Maleachis vor dem kommenden Gericht bewahrt werden wird, werden auch die Gläubigen aus Philadelphia bewahrt werden „vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen“ (Off 3,10).
Und schließlich ist das Kommen des Herrn die einzige Hoffnung, die den Gläubigen in Philadelphia vorgestellt wird, wie es auch die einzige Hoffnung der Gottesfürchtigen war, denen Maleachi weissagte. „Ich komme bald; halte fest, was du hast, damit niemand deine Krone nehme! (Off 3,11).
Eine letzte Botschaft an uns – an Herz und Gewissen
Können wir abschließend nicht sagen, dass sich in diesen letzten und ernsten Tagen – in diesen dunklen Tagen des Abfalls – die letzte Botschaft Gottes für sein Volk an das Gewissen wendet und das Herz anspricht? Es gibt keine weitere Botschaft, die neues Licht für ein höheres Verständnis hervorbringt. Das Licht ist gegeben und die Wahrheit wieder entdeckt worden.
Aber die ernste Frage, die sich uns stellt, ist: Wie haben wir auf das Licht reagiert? Was ist unser moralischer Zustand? Mögen unsere Gewissen in dem Licht dieser letzten Botschaft bloßgelegt worden sein. Wir sollten uns in der Gegenwart Gottes selbst richten, damit wir zu solchen zählen, zu denen der Herr sagen kann: „Du hast eine kleine Kraft, und du hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet.“ So werden wir wahrhaftig das Kommen des Herrn erwarten. Dann werden wir auf seine Zusage, „Ja, ich komme bald“ wirklich antworten können: „Amen; komm, Herr Jesus! (Off 22,20).
Fußnoten
- 1 In der englischen „King James“-Übersetzung wird Maleachi 3,17 übersetzt: „Sie werden mein sein, sagt der Herr der Heerscharen, am Tag, wenn ich meine Edelsteine machen/hervorbringen werde.“
- 2 An dieser Stelle sei noch einmal wiederholt, dass Hamilton Smith zu Beginn des letzten Jahrhunderts geschrieben hat, als sich die moralischen Zustände noch deutlich von den heutigen unterschieden.