Einführung in das Studium der Prophetie
A. Israel
KAPITEL 1 – Die Berufung Israels
Die Weissagungen Über das Volk Israel sind so sehr mit seiner früheren Geschichte verbunden, dass es nicht möglich ist, sie zu studieren, ohne die wesentlichsten Zeitabschnitte dieser Geschichte zu untersuchen.
1. Ihr geht die Berufung Abrahams voraus. Gott hatte die Menschen, die ihren Schöpfer aufgaben, um sich dem Götzendienste zuzuwenden, ihren eigenen Schändlichkeiten preisgegeben. Aber Er wollte nicht ohne Zeugen sein auf dieser Erde – wir werden sehen, dass dies bis zum Ende so sein wird – und Er erwählte sich aus den Nationen ein Volk für sich, das aus einem Manne hervorkommen sollte, den Er berief, sein Land zu verlassen. «So spricht Jehova, der Gott Israels: Eure Väter wohnten vor alters jenseits des Stromes, Tarah, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und sie dienten anderen Göttern. Und ich nahm Abraham, euren Vater, von jenseits des Stromes und liess ihn durch das ganze Land Kanaan wandern, und ich mehrte seinen Samen» (Jos 24,2–3).
Die Verheissungen, die Gott dem Abraham gab, waren mit keinerlei Bedingung verknüpft. Durch die Verwerfung des Messias hat Israel jedes Recht an diese Verheissungen verloren. Aber, «nicht ein Mensch ist Gott, dass er lüge», und Er wird sie in Gnaden erfüllen. Lasst uns sie näher prüfen:
Mit der ersten Verheissung gibt Gott Israel ein Land – Kanaan. Diese Verheissung wurde Abraham wiederholt bestätigt. «Und Jehova erschien dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben» (1. Mose 12,7). «Und Jehova sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, wo du bist, gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten und gegen Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, dir will ich es geben und deinem Samen auf ewig ... Mache dich auf und durchwandle das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite; denn dir will ich es geben» (1. Mose 13,14–17).
Gott bestätigte diese Verheissung durch ein feierliches Bündnis: «An selbigem Tage machte Jehova einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Ägyptens bis an den grossen Strom, den Strom Phrat» (1. Mose 15,18). «Und Gott redete mit ihm und sprach: Ich, siehe mein Bund ist mit dir, und du wirst zum Vater einer Menge Nationen werden ... Und ich werde dir und deinem Samen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitztum, und ich werde ihr Gott sein» (1. Mose 17,3–8).
2. Die Verheissung und das Bündnis wurden auf Isaak, auf Jakob (Israel) und auf ihre Nachkommen übertragen. «Und Jehova ... sprach (zu Isaak): Ziehe nicht hinab nach Ägypten; bleibe in dem Lande, von welchem ich dir sage. Halte dich auf in diesem Lande, und ich werde mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen werde ich alle diese Länder geben, und ich werde den Eid aufrecht halten, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. Und ich werde deinen Samen mehren, wie die Sterne des Himmels, und deinem Samen alle diese Länder geben» (1. Mose 26,2–4).
Dem Jakob, der vor Esau flüchtete, erklärte Gott: «Das Land, auf welchem du liegst, dir will ich es geben und deinem Samen. Und dein Same soll werden wie der Staub der Erde, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin; und in dir und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde» (1. Mose 28,13–14).
3. Dieses letzte Zitat erinnert uns an die beiden anderen Verheissungen, die Gott dem Abraham gab, nämlich die, dass er selbst zu einer sehr grossen Nation und das Volk Israel zu einem Kanal werden würde, durch den Gott alle Geschlechter der Erde segnen wird. Dies wurde zur Tatsache: Diesem Volke anvertraute Gott Seine Gedanken, indem Er ihm Sein Wort gab. – Er sandte ihm auch den Messias, welcher der Heiland der Welt wurde.
Entgegen der anmassenden Meinung der Juden waren die Bibel und der Erretter nicht für sie allein, sondern für alle Menschen. Da «das Heil aus den Juden» ist (Joh 4,22), der Heiland nach dem Fleische also aus ihnen hervorgekommen ist, so wird Er einst in Verbindung mit ihnen für alle Geschlechter der Erde kommen. Und die Segens–Verheissungen erstrecken sich von der gegenwärtigen Zeitperiode bis hinein in das Tausendjährige Reich, denn dann werden unter der Herrschaft Christi alle Nationen Wohlfahrt und Frieden geniessen.
KAPITEL 2 – Vom Einzug in Kanaan bis zur Gefangenschaft
1. Mehr als 400 Jahre vergingen, bevor die Nachkommen Abrahams tatsächlich eine Nation wurden. Dazu mussten sie von ihrer Knechtschaft im Lande Ägypten befreit werden. Dieses Ereignis sowie der darauf folgende Durchzug durch die Wüste und die Einnahme Kanaans kennzeichnete den Anfang ihrer nationalen Geschichte.
Diese Nation sollte das Volk Gottes auf Erden werden – Zeugen für ihn – und ganz abgesondert von den Nationen wohnen. «Siehe, ein Volk, das abgesondert wohnt und unter die Nationen nicht gerechnet wird» (4. Mose 23,9). «Denn ein heiliges Volk bist du Jehova, deinem Gott, dich hat Jehova, dein Gott, erwählt, ihm zum Eigentumsvolke zu sein aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind» (5. Mose 7,6).
Anderseits hatte Gott Israel verheissen, es mit Segnungen zu überschütten, wenn es Seine Gebote beobachtete. «Wenn ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Gebote beobachtet und sie tut, so werde ich euch Regen geben zu ihrer Zeit, und das Land wird seinen Ertrag geben, und die Bäume des Feldes werden ihre Frucht geben; und die Dreschzeit wird bei euch reichen bis an die Weinlese, und die Weinlese wird reichen bis an die Saatzeit; und ihr werdet euer Brot essen bis zur Sättigung und werdet sicher in eurem Lande wohnen. Und ich werde Frieden im Lande geben, dass ihr euch niederleget, und niemand sei, der euch aufschreckt; und ich werde die bösen Tiere aus dem Lande vertilgen, und das Schwert wird nicht durch euer Land gehen. Und ihr werdet eure Feinde jagen, und sie werden vor euch fallen durchs Schwert; und fünf von euch werden hundert jagen, und hundert von euch werden zehntausend jagen, und eure Feinde werden vor euch fallen durchs Schwert. Und ich werde mich zu euch wenden und euch fruchtbar machen und euch mehren und meinen Bund mit euch aufrecht halten; und ihr werdet das alt gewordene Alte essen, und das Alte wegräumen vor dem Neuen. Und ich werde meine Wohnung in eure Mitte setzen, und meine Seele wird euch nicht verabscheuen; und ich werde in eurer Mitte wandeln und werde euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein» (3. Mose 26,3–12).
2. Aber ach! Israel zeigte sich nicht lange auf der Höhe seiner Berufung; es vergass den Ruf Gottes, der aus ihm «ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation» machte (2. Mose 19,6) Es entfernte sich von Jehova und gab sich dem Dienste fremder Götter hin, so dass Jehova sie wiederholt strafen musste. Schliesslich verwarf Israel den Gott seiner Väter und verlangte einen König, auf dass Jehova nicht mehr länger über Sein Volk herrsche. Da gab ihm Gott zu dessen Gericht den König Saul.
Dann kam David, «ein Mann nach dem Herzen Gottes», mit dem Jehova einen Bund machte, auf Grund dessen sein Haus und sein Königtum auf ewig beständig und sein Thron auf ewig befestigt sein sollten (2. Sam 7,16). Aber gleichzeitig warnte ihn Gott, dass, wenn seine Nachkommen gesetzlos handeln würden, Er sie züchtigen werde «mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder» (V. 14). Dies fand nach Der Regierung Salomos tatsächlich statt, als zehn Stämme sich auflehnten und ein eigenes Königtum bildeten, wovon Samaria die Hauptstadt war. Die Bücher der Könige und der Chronika enthalten Berichte über die immer ernster werdenden Gesetzlosigkeiten, die die traurige Geschichte Israels ununterbrochen kennzeichneten bis zu dem Tage, wo unter dem König Hosea (2. Kön 17) Salmaneser, der König von Assyrien, Samaria eroberte, die Stadt zerstörte und die zehn Stämme in die Gefangenschaft führte (721 v. Chr.). Sie sind nie mehr nach Kanaan zurückgekehrt.
Dem Königtum Juda (Hauptstadt Jerusalem) gegenüber zeigte Gott noch 130 Jahre lang Geduld. Doch nahmen die Bosheit und der Götzendienst so sehr überhand, dass Seine Geduld auch hier zu einem Ende kam: Jerusalem wurde eingenommen und dem Erdboden gleichgemacht, der Tempel zerstört, der König Zedekia und die Einwohner des Landes durch den König Nebukadnezar gefangen nach Babel weggeführt (2. Kön 25). So vernichtete Gott das Königtum in Israel und übergab die Macht den Nationen, die sie immer noch ausüben.
3. Von diesem Zeitpunkt an begann also «die Zeit der Nationen». Der Zustand Israels ist seither durch folgende drei Tatsachen gekennzeichnet:
a) Die Herrlichkeit Gottes hat sich vom Tempel zurückgezogen. Alles, was in Israel von der Gegenwart Jehovas redete, ist verloren gegangen: die Bundeslade und ihr Inhalt, die Geräte des Tempels, die Wolkensäule, die das Volk seit dem Durchzug durch das Rote Meer begleitet hatte (Hes 10,18 und und,). «Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten, und ohne Schlachtopfer, und ohne … Ephod und Teraphim» (Hos 3,4).
b) Als Gott das Volk züchtigte, um es zu Sich zurückzubringen, da hatte Er es immer noch als Sein Volk betrachtet. Fortan aber musste Er ihm diesen Titel absprechen, der sie bis dahin von den heidnischen Nationen unterschieden hatte. «Und er sprach: Gib ihm den Namen Lo-Ammi; denn ihr seid nicht mein Volk, und ich, ich will nicht euer sein» (Hos 1,9).
c) Der Thron Davids ist umgestürzt. Jehova herrscht nicht mehr in Jerusalem, sondern die Macht ist jetzt den Nationen übertragen worden.
Diese drei Hauptmerkmale des Zustandes Israels bestehen heute noch und werden erst verschwinden, wenn das Volk umgekehrt ist und wiederhergestellt sein wird. Wohl durfte ein kleiner Teil Judas siebzig Jahre später wieder von Babylon nach Judäa hinaufziehen, wie wir es in unserem nächsten Kapitel sehen werden. Aber diese Teilrückkehr hat in keiner Weise die nationale Stellung des Volkes geändert: «die Herrlichkeit Jehovas» kam nicht zurück, das Urteil «Lo-Ammi» – nicht mein Volk – wurde nicht zurückgezogen, und der Thron Davids wurde nicht wiederhergestellt.
KAPITEL 3 – Die Rückkehr aus Babel und die siebzig Wochen Daniels
1. Der Prophet Jeremia hatte angekündigt, dass Gott die Gefangenen aus Babel nach Kanaan zurückführen werde, und zwar nach einem Zeitabschnitt von 70 Jahren (Jer 29,10; vgl. auch Daniel 9,2). Wir sehen in Esra 1, dass Jehova den Geist Kores, des Königs von Persien erweckte (536 v. Chr.). Dieser liess einen Ruf ergehen, durch welchen er die Gefangenen aus Juda, die den Wunsch hatten, unter der Führung Serubbabels nach Jerusalem zurückzukehren, bevollmächtigte, den Tempel wieder aufzubauen (515 v. Chr.; Esra 6,15). Es waren aber höchstens fünfzigtausend Seelen, die nach Kanaan zurückgingen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Prophet Jesaja ungefähr zwei Jahrhunderte vorher diese Geschehnisse angekündigt hatte, wobei er Kores mit Namen nannte (Jes 44,28; 45,13). Aber erst Nehemia war es, der gemäss der Prophezeiung Daniels (9,25) vom König Artasasta beauftragt wurde, Jerusalem und seine Mauern wieder aufzubauen (Neh 2; 455 v. Chr.).
Dieser Beweis der Barmherzigkeit Gottes einer kleinen Zahl Gefangener gegenüber hat indessen Seinen früheren Beschluss nicht geändert: Die Nation als solche wurde nicht wiederhergestellt, und die Segnungen, die sie wegen ihrer Untreue verlor, kamen nicht mehr auf sie zurück. Wohl wurde der Tempel wieder aufgebaut, aber die Bundeslade war nicht mehr da, und die Wolke der Herrlichkeit erschien nicht mehr. In den drei prophetischen Büchern, die nach der Rückkehr aus Babel geschrieben wurden, wendet sich Gott nicht mehr an Israel als an Sein Volk.
2. Warum denn diese teilweise Rückkehr Judas nach siebzig Jahren der Gefangenschaft? Bestimmt deshalb, weil Gott im Blick auf das Kommen des Messias auf diese Erde einen Überrest Israels in Palästina haben wollte. Wir haben gesagt. Christus ist der Mittelpunkt der Ratschlüsse Gottes. Er ist – vergessen wir es nicht! – die Hoffnung Israels.
Als Er herabkam, hatte Gott also alles vorbereitet, damit Er von Seinem Volke als der verheissene Messias, der Same Abrahams, der Sohn Davids, der Prophet, aufgenommen werden konnte. Gewiss, Israel hatte schon seit langer Zeit keinen Anspruch mehr darauf, Gottes auserwähltes Volk zu sein: Die Römer hatten das Land besetzt und einen Edomiter auf den Thron Davids gesetzt. Die königliche Nachkommenschaft war so verarmt, dass die Mutter des Herrn Ihn in einem Stalle, mit einer Krippe als Wiege, zur Welt bringen musste!
Trotz dieser traurigen Zustände war der Messias jetzt in der Mitte Seines Volkes. Würde es ihn aufnehmen? „Da er noch einen geliebten Sohn hatte, sandte er auch ihn, den letzten, zu ihnen, indem er sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen» (Mk 12,6). Welche Segnungen wären das Teil dieses Volkes gewesen, wenn sie ihn als ihren König angenommen hätten! Wir hören ihn selbst beim Anblick Jerusalems unter Tränen ausrufen: «Wenn auch du erkannt hättest, und selbst an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient! jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen» (Lk 19,42). Die Augen Israels waren unfähig, zu erkennen, «was zu seinem Frieden dient». Nachdem es die Warnungen, die Gott ihm während Jahrhunderten durch Seine Boten zukommen liess, verachtet hatte, warf es den Erben aus dem Weinberg hinaus und tötete Ihn. «Dieser ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten, auf dass das Erbe unser werde» (Lk 20,14). Sie haben geschrieen: «Hinweg, hinweg! kreuzige ihn! ... Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!» Sie waren also entschlossen, das Blut ihres Messias auf sich zu laden. Durch diese Sünde, dem Höhepunkt der nationalen Vergehungen Israels, zogen sie während den neunzehn Jahrhunderten, die seit dem Kreuze verflossen sind, eine ununterbrochene Kette von Drangsalen auf sich herab. Als Folge dieser Sünde werden in der noch ausstehenden grossen Drangsalszeit noch schrecklichere Züchtigungen über sie kommen.
3. Die Ereignisse, die wir soeben zusammengefasst haben, wurden Daniel durch den Engel Gabriel prophetisch angekündigt. «Siebenzig Wochen sind über dein Volk und über die heilige Stadt bestimmt, um die Übertretung zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Ungerechtigkeit zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen, und Gesicht und Propheten zu versiegeln, und ein Allerheiligstes zu salben. So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen. Strassen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut werden, und zwar in Drangsal der Zeiten. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben» (Dan 9,24–26).
Es handelt sich hier um Jahrwochen, also um insgesamt 490 Jahre. Diese Periode ist in drei Zeitabschnitte eingeteilt:
a) Der erste Zeitabschnitt umfasst sieben Wochen, also neunundvierzig Jahre, während welcher die Stadt Jerusalem aufgebaut wurde. Esra und Nehemia sind es, die von der Erfüllung dieses Teiles der Prophezeiung berichten.
b) Der zweite Zeitabschnitt, der unmittelbar auf den ersten folgt, zählt zweiundsechzig Wochen, also vierhundertvierunddreissig Jahre. Am Ende dieser Periode musste der Messias weggetan werden. Tatsächlich führt uns der Abschluss der neunundsechzig Wochen – der vierhundertdreiundachtzig Jahre bis zum Ende des Lebens des Herrn auf dieser Erde. Statt sich auf den Thron Davids zu setzen und über Israel sowie über die ganze Erde zu herrschen, wurde der Messias gekreuzigt und empfing keine der Herrlichkeiten, auf die Ihm Sein Titel Anrecht gegeben hätte.
Zwischen die neunundsechzigste und die siebzigste Woche ist eine Einschaltung von unbestimmter Dauer eingefügt, die annähernd der Geschichte der Kirche auf dieser Erde entspricht. Das jüdische Volk wurde durch die Römer in die Gefangenschaft geführt, die im Jahre 70 unserer Zeitrechnung Jerusalem zerstörten, wie der zweite Teil des 26. Verses dies angekündigt hat: «Und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen».
Während unserer Zeitperiode sind «das Volk Daniels» und seine «heilige Stadt» völlig beiseite gesetzt, und so kann man sagen, dass während dieser Einschaltung die prophetische Uhr stillgestanden ist.
c) Der dritte Zeitabschnitt besteht nur noch aus einer Woche von sieben Jahren. Er beginnt nach der Entrückung der Kirche. Gott wird dann Seine Beziehungen mit Israel, das durch die schrecklichen Gerichte der grossen Drangsalszeit hindurchgehen wird, wieder anknüpfen.
KAPITEL 4 – Die Verwerfung und die Zerstreuung Israels
1. Im Gleichnis der Weingärtner, die den Erben töteten, spricht der Herr das Gericht über sie aus: «Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben» (Mk 12,9).
Gott hat also Sein Volk für eine Zeit verworfen und sich den Nationen zugewandt. Während dieser Zeit «hat Gott ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag..., aber durch ihren Fall ist den Nationen das Heil geworden» ... «Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei …, dass Verstockung Israel zum Teil widerfahren ist, bis dass die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird; und also wird ganz Israel errettet werden» (Röm 11,8–26).
Wenn wir von der Verwerfung Israels sprechen, dürfen wir nicht vergessen, dass diese Verwerfung nicht endgültig ist und der Tag nicht ferne zu sein scheint, wo sich die Verheissungen bezüglich der Wiederherstellung dieses Volkes erfüllen werden. Aber bis zu jenem Tage wird Israel unter die Nationen zerstreut und aller Segnungen beraubt sein, die ihm Gott verheissen hatte, wenn es treu bliebe. Wir werden nun seinen jetzigen Zustand im Lichte des Wortes näher prüfen.
2. Als sich die Juden wider Rom auflehnten, drangen die Truppen des Titus im Jahre 70 ins Land ein und zerstörten Jerusalem, wobei sie Tausende der Einwohner töteten und die Übriggebliebenen als Sklaven verkauften. Seither ist das Volk der Juden in der ganzen Welt zerstreut, wie Gott es schon durch den Mund Moses angekündigt hatte. «Und Jehova wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde» (5. Mose 28,64). Auch der Prophet Jeremia hatte diese Zerstreuung über die ganze Erde vorausgesagt. «Siehe, ich will sie unter die Nationen zerstreuen, die sie nicht gekannt haben, weder sie noch ihre Väter; und ich will das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie vernichtet habe» (Jer 9,16). Sodann hatte auch der Herr dieses Gericht, das sich über die rebellische Nation ausgiessen würde, Seinen Jüngern vorausgesagt: «Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden» (Lk 21,24).
Alle diese Prophezeiungen haben sich buchstäblich erfüllt: Es gibt kaum ein Land auf der Erde, wo man nicht Juden fände. Andere Schriftworte beschreiben uns die Leiden, die im Exil ihr Teil sein würden. «Und unter jenen Nationen wirst du nicht rasten, und deine Fußsohle wird keine Ruhestätte finden; und Jehova wird dir daselbst ein zitterndes Herz geben, Erlöschen der Augen und Verschmachtung der Seele. Und dein Loben wird schwebend vor dir hangen, und du wirst dich fürchten Nacht und Tag und deinem Leben nicht trauen. Am Morgen wirst du sagen: Wäre es doch Abend! und am Abend wirst du sagen: Wäre es doch Morgen! wegen der Furcht deines Herzens, womit du dich fürchten und wegen des Anblicks deiner Augen, den du erblicken wirst» (5. Mose 28,65–67, vgl. 3. Mose 26,36–39). Auch da ist die Genauigkeit der Schrift auffallend: Im Laufe der Jahrhunderte unserer Zeitrechnung wurden Millionen von Juden verfolgt, gequält, ausgestossen, beraubt und umgebracht. Allein während des Krieges von 1939 bis 1945 wurden sechs Millionen Juden vernichtet.
3. Und doch, trotz dieser schrecklichen Prüfungen, besteht Israel immer noch. Auch das hat Gott Tausende von Jahren zuvor in Seinem Worte angekündigt. «Aber selbst auch dann, wenn sie in dem Lande ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht verachten und sie nicht verabscheuen, ihnen den Garaus zu machen, meinen Bund mit ihnen zu brechen; denn ich bin Jehova, ihr Gott. Und ich werde ihnen meines Bundes mit den Vorfahren gedenken, die ich aus dem Lande Ägypten vor den Augen der Nationen herausgeführt habe, um ihr Gott zu sein. Ich bin Jehova» (3. Mose 26,44–45). So bedient sich Gott der Verfolgungen, die Sein Volk durchmachen muss, um es abgesondert zu halten von den Nationen, unter welche Er es zerstreut hat.
4. Übrigens sind gegen die Nationen, die Israel verfolgen, Züchtigungen ausgesprochen und zum Teil schon ausgeführt worden. Wir lesen in Sacharja 2,8: «Denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an.» Wenn auch etliche ihrer Verfolger, um ihre Gewalttaten zu rechtfertigen, sagen: «Wir verschulden uns nicht, weil sie gegen Jehova gesündigt haben» (Jer 50,7), so ist Gott Seinen Verheissungen treu, die Er dem Abraham gegeben hat: «Ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen» (1. Mose 12,3). Die Geschichte bestätigt diese Aussprüche. Die Nationen, die das Volk Gottes verfolgt haben, sind ihrerseits ernstlich gezüchtigt worden.
5. Das führt uns zu einem anderen Wesenszug der Beziehungen Israels zu den Nationen, unter denen es sich befindet: Dieses zerstreute Volk ist ein Fluch unter den Nationen. «Und ich werde sie zur Misshandlung, zum Unglück hingeben allen Königreichen der Erde..., zum Fluche an allen Orten, wohin ich sie vertreiben werde» (Jer 24,9). «Gleichwie ihr... ein Fluch unter den Nationen gewesen seid, also werde ich euch retten, und ihr werdet ein Segen sein» (Sach 8,13)
6. Solange dieses Volk in der Verwerfung seines Messias verharrt, bleibt es ohne jede Beziehung zu Gott– Es ist ohne König, ohne Fürst, ohne Priester, ohne Prophet (Hos 3,4). «Siehe, Tage kommen..., da werde ich einen Hunger in das Land senden, nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören. Und sie werden umherschweifen von Meer zu Meer und vom Norden bis zum Osten; sie werden umherlaufen, um das Wort Jehovas zu suchen, und werden es nicht finden» (Amos 8,11–12). Auch der Apostel Paulus macht eine Andeutung auf diesen Zustand der Verhärtung und der geistlichen Blindheit, der Israel heute kennzeichnet. «Aber ihr Sinn ist verstockt worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt beim Lesen des Alten Bundes (d. h. des Alten Testamentes) dieselbe Decke unaufgedeckt, die in Christo weggetan wird. Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Moses gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. Wenn es aber zum Herrn umkehren wird, so wird die Decke weggenommen» (2. Kor 3,14–16).
7. Während der langen Verbannung Israels ist Palästina unfruchtbar und wüst geworden, wiewohl es früher ein Land war, «das von Milch und Honig floss». Der Fluch, den Gott über Sein Volk ausgesprochen hat, wegen dessen Untreue und Verwerfung des Christus, hat sich auch auf den Boden und das Klima erstreckt, so wie es die Propheten vorausgesagt hatten. Das seiner Einwohner beraubte Land wurde bald zu einer Wüste. «Euer Land wird eine Wüste sein und eure Städte eine Ode. Dann wird das Land seine Sabbathe geniessen alle die Tage seiner Verwüstung, während ihr im Lande eurer Feinde seid; dann wird das Land ruhen und seine Sabbathe geniessen» (3. Mose 26,33–34, vgl. auch 5. Mose 29,22–29). Auch Jesaja beschreibt prophetisch die Verwüstung Kanaans: «Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist, und Jehova die Menschen entfernt hat, und der verlassenen Orte viele sind inmitten des Landes» (Jes 6,11–12). «Und das Land wurde hinter ihnen verwüstet, so dass niemand hin und wieder zieht, und sie machten das köstliche Land zu einer Wüste» (Sach 7,14; siehe auch 5. Mose 11,16–17; Jesaja 5,6; Jeremia 3,2–3)
Diese Prophezeiungen sind buchstäblich erfüllt worden: Palästina, einst ein Land der Wohlfahrt mit einer blühenden Landwirtschaft, wurde innerhalb weniger Zeit ein Wüstengebiet ohne Kulturen, entwaldet, mit seltenen Niederschlägen. Die wenigen Dörfer beherbergten eine arme Bevölkerung mit nur vereinzelten jüdischen Familien.
Das ist der Zustand des Volkes Israels und seiner Erde während seiner langen Verbannung. Wir werden nun im Lichte des Wortes prüfen, was aus diesem Volke werden wird bis zur Ankunft des Herrn.
KAPITEL 5 – Israel und die Wiederkunft des Herrn
1. Am Anfang seines Dienstes in Jerusalem ermahnte Petrus die luden, Busse zu tun und sich zu bekehren, «auf dass», so sagte er, «eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn, und er euch den zuvor verordneten Jesus Christus sende, welchen freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat» (Apg 3,19–21). Er verband also die Busse und die Bekehrung des Volkes Israel mit der Verheissung der Wiederkunft Christi. Aber ach! die Juden blieben diesem Appell Gottes gegenüber taub. ja noch mehr, sie warfen Petrus ins Gefängnis, töteten Jakobus, steinigten Stephanus und sandten auf diese Weise gleichsam eine Botschaft hinter Christus her, indem sie damit sagten: «Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche» (Lk 19,14). Wie wir gesehen haben, gab Gott sie alsdann dahin: Jerusalem wurde zerstört, viele Tausende des Volkes wurden umgebracht und die übrig gebliebenen wurden in die Gefangenschaft geführt.
Die Wiederkunft des Herrn, um die Seinen zu sich zu nehmen, wird also für Israel keine «Zeiten der Erquickung», wovon der Apostel Petrus sprach, mit sich bringen. Dieses Volk muss zuerst durch schwere Prüfungen hindurchgehen, damit es durch die Gnade Gottes dahin gebracht wird, sich zu demütigen und sich seinem Herrn zuzuwenden, Den es verworfen und gekreuzigt hat. Infolgedessen betrifft der erste Akt der Wiederkunft Christi – die Entrückung der Heiligen – nicht Israel; bei diesem Ereignis wird es als Nation nicht befreit werden. Erst die zweite Phase des Kommens des Herrn – die Wiederkunft des Sohnes des Menschen in Herrlichkeit – ist mit der Befreiung und Wiederherstellung des Volkes Israel verbunden, worüber wir uns noch im dritten Teil unserer Abhandlung beschäftigen werden.
2. Immerhin sind seit einigen Jahren eine Anzahl Juden nach Palästina zurückgekehrt. Sie haben sogar im Jahre 1948 den Staat Israel gegründet mit Jerusalem als Hauptstadt, und dies trotz der vielen Hindernisse und Anfeindungen von Seiten der Araber. Aber es handelt sich da nur um eine politische Bewegung ohne jegliche Beziehung zur Bekehrung und Wiederherstellung des Volkes, wie sie von den Propheten angekündigt wurden.
Wir lesen in Hesekiel 37 den wohlbekannten Bericht von der Vision einer Menge verdorrter Gebeine auf der Fläche eines Tales. Der Prophet richtet sich dort an diese Gebeine: «Und ich weissagte, wie mir geboten war. Da entstand ein Geräusch, als ich weissagte, und siehe, ein Getöse: und die Gebeine rückten zusammen, Gebein an Gebein. Und ich sah, und siehe, es kamen Sehnen über sie, und Fleisch wuchs, und Haut zog sich darüber obenher; aber es war kein Odem in ihnen» (V. 7–8). Wir können jetzt dieses «Getöse» inmitten der «verdorrten Gebeine» Israels wahrnehmen. Die «Gebeine» rücken vor unseren erstaunten Augen zusammen. Sie gruppieren sich, sie strengen sich an, nach Palästina zurückzukehren, sich dort politisch zusammenzutun, Städte und Dörfer aufzubauen, und das Land zu bewirtschaften.1 Aber der Odem in den Gebeinen fehlt noch; sie sind noch fern von Gott und in tiefem Unglauben versunken; sie wollen nichts wissen von Christus. Wenn sie aber bekehrt und wiederhergestellt sind, wird es ganz anders sein. «So spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, ich werde mein Volk retten aus dem Lande des Aufgangs und aus dem Lande des Untergangs der Sonne und ich werde sie herbeibringen, und sie werden wohnen inmitten Jerusalems; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein in Wahrheit und in Gerechtigkeit» (Sach 8,7–8). Dies kann heute bei den Juden, die nach Palästina zurückgekehrt sind, bestimmt noch nicht wahrgenommen werden.
Im Gegenteil, man muss hier das Schriftwort in Jesaja 17,10 bis 11 anwenden: «Denn du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht des Felsens deiner Stärke. Darum pflanzest du liebliche Pflanzungen und besetzest sie mit ausländischen Reben. Am Tage deiner Pflanzung hegst du sie ein, und am Morgen bringst du deine Pflanzen zur Blüte: ein Haufen Reisig am Tage gefährlicher Wunde und tödlichen Schmerzes.» Das Ende dieser Schriftstelle lässt uns die Züchtigungen erkennen, die dieses rebellische Volk zu erwarten hat. Aber vorher wird es nach Palästina zurückkehren, und die Bewohner des Erdkreises werden auf diese erstaunliche Tatsache aufmerksam gemacht. «Ihr alle, Bewohner des Erdkreises und die ihr auf der Erde ansässig seid, wenn man ein Panier auf den Bergen erhebt, so sehet hin, und wenn man in die Posaune stösst, so höret!» (Jes 18,3). Das Panier, das man erhebt und die Posaune, in die man stösst, sind Zeichen des Abmarsches. Diese stelle ist also offenbar eine Anspielung auf den Anfang der Rückkehr Israels nach Palästina. Dieses Ereignis, dem wir jetzt beiwohnen, haben uns die vorangegangenen Brüder an Hand des Wortes Gottes schon vor hundert Jahren angekündigt. Wie sollte dies in uns allen die Erwartung des Herrn befestigen! In der Tat, diese Tatsachen sind ein schlagender Beweis dafür, dass wir uns rasch dem Ende der Gnadenzeit nähern, die beim Kommen des Herrn abgeschlossen sein wird. Dass doch alle die den Herrn noch nicht als ihren Heiland kennen, sich beeilen, heute zu Ihm zu kommen, so wie sie sind, und das Hei annehmen, das ihnen umsonst angeboten wird! Um dies zu er langen, genügt es, an ihn zu glauben, denn Er selbst hat gesagt «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, ha ewiges Leben» (Joh 6,47–48); und «wer zu mir kommt, der werde ich nicht hinaus stossen» (V. 37).
3. Das Wort zeigt uns übrigens deutlich, dass bei dieser ersten Phase der Rückkehr Israels, der wir seit einigen Jahren beiwohnen, Gott nicht dazwischentritt, (es sei denn durch Seine Vorsehung, wie Er es hinsichtlich aller Menschen tut). In der Tat lesen wir in Jesaja 18,4: «Denn also hat Jehova zu mir gesprochen: Ich will still sein und will zuschauen in meiner Wohnstätte, wie heitere Wärme bei Sonnenschein, wie Taugewölk in der Ernte Glut.» Das ist es, was wir heute feststellen: Gott blickt von Seiner Wohnstätte scheinbar untätig auf diesen Zusammenzug von Männern, Frauen und Kindern herab, die aus allen Ländern der Erde kommen und sich bemühen, ihre nationale Heimstätte, die vor 1900 Jahren zerstört wurde, wieder aufzubauen. jene «heitere Wärme» ist ohne Zweifel ein Bild von der heutigen Zeit, wo anscheinende Ruhe herrscht, bis nach dem Kommen des Herrn der schreckliche Sturm der Gerichte über die nach Palästina zurückgekehrten Juden losbricht, die dem Antichrist unterworfen sein werden.
Der Herr Jesus selbst hat gesagt: «Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn der Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervor treibt, so erkennet ihr, dass der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr alles dieses sehet, so erkennet, dass es nahe an der Tür ist» (Mt 24,32–33). Der Feigenbaum ist das Bild Israels. Während Jahrhunderten war der Stamm dieses Volkes wie tot. Heute sehen wir Zweige hervorkommen und Blätter spriessen, was uns ankündigt, dass «der Sommer nahe ist», d. h. dass der Herr vor der Tür steht. Bald wird Gott in Macht eingreifen, um Sein Volk in das Land seiner Väter zurückzubringen, wie wir das im dritten Teil unserer vorliegenden Abhandlung sehen werden. Die Ereignisse, die heute stattfinden, bilden nur einen Anfang: sie zeigen bloss das Ausschlagen des Feigenbaumes an; eine völlige und kraftvolle Entfaltung der Blätter muss noch folgen, und schliesslich – nach der Prüfung – werden die Früchte erscheinen, die Gott während der Jahrhunderte Seiner Langmut von Seinem Volke vergeblich erwartet hat.
Wir haben hiermit die Geschichte Israels bis zum Kommen des Herrn zusammengefasst. Wir werden noch die Prophezeiungen hinsichtlich der «Drangsal Jakobs» und seine Bekehrung unmittelbar vor der Aufrichtung des Tausendjährigen Reiches näher untersuchen. Dann werden wir uns wieder diesem Volke zuwenden, wenn wir uns mit dem Tausendjährigen Reiche beschäftigen werden, worin es berufen sein wird, unter der Herrschaft Christi eine wichtige Rolle zu spielen.
ANHANG
Wir haben es vorgezogen, die weltlichen Einzelheiten nicht mit den biblischen Aufzeichnungen zu vermischen, die mit der vergangenen oder zukünftigen Geschichte Israels zusammenhängen.
Geschichtlicher Überblick
Die Juden haben ihre Sehnsucht nach ihrer Heimat bis zum heutigen Tage bewahrt. Schon im 19. Jahrhundert hat sich eine gewisse Anzahl dort niedergelassen. Anlässlich der Zusammenkunft des ersten zionistischen Kongresses, der im Jahre 1897 auf die Initiative von Theodor Herzl, Förderer des Zionismus, in Basel stattfand, hatte dieser das Recht des jüdischen Volkes proklamiert, einen Staat in Palästina zu bilden. Dieses Recht wurde am 2. November 1917 durch Lord Balfour, dem damaligen Aussenminister der britischen Regierung, bestätigt sowie in dem Mandat, womit der Völkerbund im Jahre 1922 England betraute. Am 29. November 1947 hat die Generalversammlung der UNO eine Resolution angenommen, worin die Aufrichtung eines jüdischen Staates empfohlen und den Nationen, welche Palästina besetzten, nahe gelegt wurde, alle hiefür nötigen Vorkehrungen zu treffen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts zählte man schon zwanzig jüdische landwirtschaftliche Kolonien. Wegen der Verfolgungen, worunter die Juden in verschiedenen Ländern zu leiden hatten, liessen sich dann neue Einwanderer in aufeinander folgenden Etappen in Palästina nieder und fingen an, den Boden zu bebauen, den sie mit der Hilfe von jüdischen Geldgebern aus der ganzen Welt von den Arabern abkauften. 2 Im Jahre 1914 zählte die israelische Bevölkerung 85.000 Seelen, aufgeteilt in 50 Zentren, wovon vierzig landwirtschaftliche Kolonien waren.
In der Zeit des britischen Mandates widersetzten sich die Araber, geleitet vom Mufti in Jerusalem, mit tödlichem Eifer der jüdischen Einwanderung. Es entstand Blutvergiessen, das die Engländer nicht zu unterdrücken vermochten. In dem Wunsche, sich die Gunst der arabischen Staaten zu erwerben, welche Besitzer von Ölquellen waren, kapitulierte die britische Regierung mehr und mehr vor deren Forderungen, bis sie schliesslich die Einwanderung und den Kauf von Boden durch die jüdischen Kolonien gewaltig eindämmte (Weissbuch von 1939).
Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlossen die Engländer, diese Einwanderung strikt zu kontingentieren. Daraus kam es hüben und drüben zu neuen Gewaltakten und bedauernswerten Vorkommnissen, die vielfach Menschen betrafen, die sich schon lange Jahre in den Konzentrationslagern aufgehalten hatten. Schliesslich stellte die britische Regierung das Mandat über Palästina zur Verfügung und überliess es der Organisation der UNO, sich um die Regelung der Frage zu bemühen.
Am 29. November 1947 sprach sich die UNO für die Teilung von Palästina aus, und zwar für einen jüdischen Staat neben arabischem Territorium, wobei Jerusalem einen internationalen Status erhalten sollte. Aber die Araber weigerten sich energisch, sich diesem Beschluss zu fügen und begannen nochmals, im Lande Terrorakte mit Brandstiftung und Blutvergiessen anzuzetteln. Innerhalb weniger Tage wurde Palästina in eine völlige Anarchie verwandelt. Wiewohl das Mandat der britischen Regierung erst am 15. Mai 1948 erlosch, unternahm sie nichts, um die Machtübergabe an den neuen jüdischen Staat zu sichern. Vom Monat Februar 1948 an überrannte eine so genannte Befreiungsarmee der Araber das Land Palästina und es fanden regelrechte Kämpfe im Norden des Landes und in den Berge rund um Jerusalem statt. Die jüdische Armee bestand aus einer kleinen Anzahl mutiger und gut geschulter Freiwilliger. Sie widerstanden tapfer und es gelang ihnen, gewisse Gebiete zu besetzen.
Am 14. Mai 1948, am Vorabend der Aufhebung des britischen Mandates, wurde der Staat Israel proklamiert. Sofort drangen reguläre Truppen aus Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon und Irak, vom Norden, Osten und Süden in Palästina ein. Die Regierungen dieser Länder hatten im Voraus den Arabern vor Palästina empfohlen, sich in die Nachbarländer zu flüchten um ihre militärischen Operationen zu erleichtern.3 Nach diesen Feindseligkeiten, die vier Wochen dauerten, wurden die Eindringlinge vollständig zurückgeschlagen. Einzig Jordanien gelang es, einen Teil des alten Palästina zu besetzen und die Altstadt Jerusalems in Besitz zu nehmen. Zu wiederholten Male wurden unter dem Patronat der UNO Abkommen für die Einstellung des Feuers geschlossen; aber jedes Mal wurden sie durch die Araber übertreten, die aber immer wieder eine neue Niederlage erlitten. Schliesslich wurde mit den angreifenden Staaten, mit Ausnahme des Irak, ein Vertrag für einen Waffenstillstand vom Februar bis Juli 1949 unterzeichnet. Dieses Abkommen enthielt die Bestimmung, dass es durch Friedensverträge ersetzt würde; aber trotz der Bemühungen Israels kamen diese bis heute nie zustande.
Im Gegenteil, die Araber fuhren fort, laut zu verkündigen, dass sie Israel vernichten würden, sobald es ihre militärische Macht erlaubte. Sie beschlossen einen Wirtschaftskrieg gegen Israel, wodurch sowohl seine Produkte als auch die Unternehmen, die mit den Israeli Handel trieben, boykottiert werden sollten und wonach Schiffen, die Waren von oder für Israel transportierten, die Benützung des Suez–Kanals untersagt wurde. 4 Ferner blockierte Ägypten den Zugang zum Hafen von Eilath im Golf von Akaba. Diese Massnahmen wurden von einer stürmischen Propaganda begleitet, die dazu bestimmt war, den Hass der arabischen Welt gegen Israel zu entfachen. Handstreiche, Sabotageakte, Ermordungen mehrten sich. Schliesslich schlossen Ägypten, Syrien und Saudi–Arabien ein militärisches Bündnis, dem sich im Mai 1956 Jordanien anschloss. Ägyptische Truppen, die von der Sowjetunion ausgerüstet und ausgebildet worden waren, konzentrierten sich auf der Halbinsel Sinai mit der Absicht, von neuem im Südosten des Landes einzudringen.
Indessen vereitelte die israelische Armee beizeiten diesen Plan, indem sie unerwartet am 29. Oktober 1956 gegen die ägyptischen Stellungen vorstiess. In einer Woche vernichtete sie ihre Feinde, wobei ihr beträchtliches Kriegsmaterial in die Hände fiel. Sie besetzte ferner den Gazastreifen und die Halbinsel Sinai und machte der Blockade im Golfe von Akaba ein Ende. Nach einigen Monaten zog sie ihre Truppen auf Veranlassung der UNO (Vereinigte Nationen) zurück, die von da an die westliche ägyptisch–israelische Grenze durch Schutztruppen besetzte. Dadurch wurden die blutigen Überfälle der Araber auf die israelische Bevölkerung eingedämmt; auch die freie Schifffahrt im Golfe von Akaba wurde wieder sichergestellt, so dass der Verkehr im Hafen von Eilath eine beträchtliche Neubelebung erfuhr. Dagegen blieb Israel die Benützung des Suez-Kanals untersagt und die arabischen Länder fuhren fort, den jungen Staat zu bedrohen.
Unterstützt durch die UdSSR machten die Araber von Syrien, Libanon und Jordanien darauf neue Einfälle in das Land, wobei immer mehr Blut vergossen wurde. Im Jahre 1967 konzentrierte Ägypten seine Truppen auf der Halbinsel Sinai, verlangte den Rückzug der Streitkräfte der UNO aus Gaza und aus Charm El Sheik, riegelte die Meerenge von Tiran ab und unterzeichnete ein militärisches Abkommen mit Syrien, Jordanien und Irak. Nachdem die ägyptischen Streitkräfte nach Aussagen ihrer Gegner das Feuer auf die Grenzdörfer eröffnet hatten, ging die israelische Armee am 5. Juni 1967 zum Angriff über. Auch Jordanien, Syrien und Irak traten sogleich in den Krieg, unterstützt von Saudi–Arabien und Algerien. Aber in weniger als einer Woche wurden die arabischen Armeen vernichtet ... Der Gazastreifen, die ganze Halbinsel Sinai, die Altstadt von Jerusalem und die syrische Hochebene von Golan fielen in die Hände der Israeli. Diese Gebiete zählen 992.000 Einwohner, wovon 956.000 Mohammedaner.
Geschützt durch den Waffenstillstand, der durch die Vereinigten Nationen erzwungen wurde, fahren die arabischen Staaten fort, sich hartnäckig zu weigern, Israel anzuerkennen und sich mit ihm in Friedensverhandlungen einzulassen. Sie halten ihre Absicht aufrecht, es auszurotten und organisieren Terrorakte auf israelischem Gebiet bis diese Staaten imstande sind, ihre Kampfhandlungen wieder aufzunehmen.
Trotz allen diesen Schwierigkeiten verfolgt Israel unermüdlich den Aufbau des Landes: Hunderttausende von Einwanderern wurden in den Staat eingegliedert; die Industrie, die Landwirtschaft und die Verkehrsmittel erhielten Auftrieb; die Ausbeutung der Energiequellen und der Bodenschätze hat einen gewaltigen Fortschritt zu verzeichnen.
Der Staat hat als Oberhaupt einen Präsidenten, der vom Parlament (Knesseth) für fünf Jahre ernannt wird. Die Regierung übt mit Hilfe eines Verwaltungsapparates von mehr als 60.000 Beamten die ausführende Macht aus. Am Anfang war Tel-Aviv der Sitz der Regierung, aber Israel hat von jeher die Stadt Davids als Hauptstadt betrachtet. Im November 1949 beschloss die Knesseth, entgegen den Gutachten der UNO, den Sitz der Regierung nach Jerusalem zu verlegen.
Seit dem sechstägigen Krieg befindet sich Jerusalem allein unter israelischer Verwaltung. Die Stadt zählt seither 265.000 Einwohner.
Die Armee ist aus Organisationen von Freiwilligen hervorgegangen, die zur Zeit des britischen Mandates gebildet wurden, ferner aus einer jüdischen Brigade, die im Zweiten Weltkrieg auf der Seite der Alliierten kämpfte. Alle Männer von 18 bis 26 Jahren sind gehalten, zweieinhalb Jahre Militärdienst zu leisten; für die unverheirateten Frauen von 18 bis 26 Jahren ist ein Militärdienst für die Dauer von zwei Jahren festgesetzt. Das Armeewesen spielt im nationalen Leben eine bedeutende Rolle; es ist ein wahres Läuterungsfeuer, wo die verschiedenen Elemente, die das israelische Volk bilden, zu einem homogenen Ganzen zusammengeschweisst werden.
Die wirtschaftliche Entwicklung
Israel hat eine Fläche von 20.700 km² (darin sind die Gebiete, die seit dem sechstägigen Kriege unter israelischer Verwaltung stehen, nicht eingeschlossen), wovon 445 km² von Wasser bedeckt sind. Unter Berücksichtigung der Waffenstillstandsbedingungen von 1949 erstrecken sich die Grenzen auf 1245 km, wovon 188 km auf der Seite des Mittelländischen Meeres liegen. Die Maximallänge Nord–Süd des Landes misst ungefähr 430 km, seine Breite Ost-West höchstens 120 km (südlich von Beerseba und wenigstens 14 km (nördlich von Tel-Aviv). Israel zählt 2.775.000 Einwohner. Der grösste Teil der Bevölkerung hat sich in der Ebene niedergelassen, die sich in der Nähe der Küste des Mittelländischen Meeres ausdehnt, wo sich das Klima für die Kulturen von Früchten, Getreide und Baumwolle eignet, sofern man den Boden künstlich bewässert. Bei der Gründung des Staates im Jahre 1948 gab es 650.000 Einwohner. Der seither erfolgte Zuwachs ist vor allem der grossen Anzahl Einwanderer zuzuschreiben, von denen man mehr als 1.250.000 gezählt hat. Die meisten sind europäischer Herkunft (45%), während die anderen aus Asien (30%) und aus Afrika (25 %) kommen. Wenn man bedenkt, dass es 1882 noch nicht einmal 24.000 Juden in Palästina gab, kann man die ausserordentliche Entwicklung ermessen, die sich in diesen letzten Jahren vollzogen hat.
Die meisten Einwanderer sind umgesiedelt auf Kosten der jüdischen Agentur (Jewish agency), die von Juden in der ganzen Welt freiwillige Zuwendungen empfängt (mehr als eine Milliarde Dollar innerhalb von zehn Jahren). Diese Einwanderer sind bei ihrer Ankunft fast aller Mittel entblösst und besitzen sehr oft weder Schulkenntnisse noch berufliche Ausbildung. Es werden daher grosse Summen ausgegeben, um sie unterzubringen, zu schulen und in das nationale Leben einzugliedern. Der Staat muss neue Dörfer schaffen, bestehende Einrichtungen fortwährend erweitern und neue ins Leben rufen. Auf diese Weise hat man innerhalb von zehn Jahren 250.000 Wohnungen für die Einwanderer gebaut. Besondere Anstrengungen werden unternommen, um ihnen auf schnellstem Wege das Hebräische beizubringen.
Angesichts der grossen Schwierigkeiten, welche die Urbarmachung grosser Länderstrecken bietet, die seit Jahrhunderten unbebaut geblieben und teilweise sumpfig oder sandig sind, wurden die Einwanderer gezwungen, sich in Kolonien zu gruppieren, um so ihre Anstrengungen besser zu vereinen und sich auch gegen aussen besser zu schützen. Seit der Gründung des Staates Israel wurden über 450 neue Dörfer gebildet. Die kultivierte Fläche hat sich in den letzten Jahren mehr als verdreifacht und die künstlich bewässerten Gebiete haben sich mehr als verfünffacht. Die landwirtschaftliche Produktion deckt Dreiviertel des Verbrauchs. Gebiete mit einer Gesamtfläche von 350 km² wurden aufgeforstet. Das Hauptproblem ist das der künstlichen Bewässerung, angesichts der dort herrschenden Trockenheit, vorab im Süden des Landes. Neun Zehntel der Wasserreserven werden für diesen Zweck verwendet sowie für die allgemeine Wasserversorgung. Der Staat hofft, eines Tages das entdeckte Verfahren eines israelischen Wissenschafters für die Entsalzung des Meerwassers ausbeuten zu können. Die bedeutendsten Bodenschätze befinden sich im Negev.5Früher wurden nur die Kali–Vorkommen des Toten Meeres ausgebeutet. Die ersten Ölquellen wurden im Jahre 1955 angebohrt. Seither sind weitere 37 Quellen nutzbar gemacht worden, die jährlich ungefähr 200.000 Tonnen produzieren. Damit können 10% des eigenen Bedarfes gedeckt werden. Die Produktion von elektrischem Strom ist seit 1948 12 Mal grösser. Sie erreicht heute 847.000 kW.
Auch die Industrie entwickelt sich rasch. Der Staat bemüht sich besonders um die Herstellung von Produkten, die für den Export bestimmt sind, um damit das Defizit der Handelsbilanz herabzusetzen. Die industrielle Produktion hat sich seit 1948 vervierfacht. Die Zahl der in der Industrie beschäftigten Personen ist von 73.000 in 1949 auf 225.000 in 1967 angestiegen. Die Hauptindustrien sind folgende: Metallerzeugung, Maschinenbau, Herstellung von Textilien, Schuhen, Nahrungsmitteln, Diamantschleiferei, Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Produkten.
Das Transportwesen hat eine ähnliche Entwicklung erfahren wie die übrigen Wirtschaftszweige. Das Strassennetz umfasst mehr als 3.900 km und die Eisenbahnen ungefähr 730 km. Desgleichen hat sich die Handelsflotte stark entwickelt. Sie zählt 107 Einheiten mit einer Tonnage von insgesamt 1.415.000 BRT. Der wichtigste Hafen ist Haifa, dessen Ausrüstung fortwährend vervollständigt wird. Die drei anderen Häfen sind Tel-Aviv / Jaffa, Eilath und Asdod (im Bau). Das Handelsflugwesen ist ebenfalls in vollem Gange.
Der internationale Handel entwickelt sich von Jahr zu Jahr, und dies trotz des Widerstandes der arabischen Liga. Der Wert der Exportprodukte stieg zwischen 1949–1967 von 29,7 Millionen Dollars auf über 500 Millionen. Die hauptsächlichsten Abnehmer sind Grossbritannien und die Vereinigten Staaten. Die meist exportierten Erzeugnisse sind landwirtschaftliche Produkte und Diamanten. Auch der Import hat sich im Zeitraum von 1949–1967 stark entwickelt und ist von 253 Millionen auf 710 Millionen gestiegen, hervorgerufen durch den ungeheuren Bevölkerungszuwachs und die wirtschaftliche Ausweitung, die bedeutende Investitionen (Maschinen, industrielle Ausrüstungen) erfordern.
Der Staat Israel widmet dem Unterricht und der Ausbildung der Jugend besondere Aufmerksamkeit. Trotz der übermässigen Belastung, welche ihm die Landesverteidigung, die Einwanderung und die Entwicklung der Produktionsmittel auferlegt, ist es ihm gelungen, ein vollständiges Schulprogramm zu schaffen, vom Kindergarten bis zur Universität. Der Schulunterricht ist für alle Kinder von 5 bis 14 Jahren obligatorisch. Die höhere Ausbildung erfolgt in verschiedenen polytechnischen Hochschulen und Universitäten.
Fußnoten
- 1 Wir lassen im Anhang des vorliegenden Kapitels einige entsprechende Einzelheiten folgen.
- 2 Heute gehören 90 Prozent des Bodens dem Staat und dem jüdischen Nationalfonds. Dieser verpachtet ihn an die Kolonien, von denen die wichtigsten die Kibbuzim und die Maschawim sind.
- 3 Dieser Anordnung ist es also zuzuschreiben, dass heute arabische Flüchtlingslager bestehen, die über 700.000 Flüchtlinge zählen. übrigens wünschen die Mitglieder der arabischen Liga in keiner Weise, dass dieses Problem gelöst werde, denn so können sie den Hass der Betroffenen gegen Israel aufrecht erhalten.
- 4 Dadurch wurde das Abkommen von Konstantinopel von 1888 verletzt, das allen Schiffen in Friedens und Kriegszeiten freie Durchfahrt garantierte.
- 5 Ein Gebiet von 11.000 km², das sich von Beerseba bis Eilath und in der Breite von Gaza bis zum Toten Meer erstreckt.