Geistliche Gesänge
Der Pilgerpfad
Nicht mit ungewissen Schritten,
Zieh'n wir unsre Straße hier;
Deine wohlbekannte Stimme
Weiset uns den Weg zu Dir;
Hin, zum ewig schönen Tag,
Da kein Leid uns treffen mag.
Herr, der Du einst selbst gegangen
Diesen dornenvollen Pfad,
Führst und leitest uns Verirrte,
Voller Langmut, Lieb' und Gnad'.
Du bezeichnest uns den Weg,
Leitest uns auf rechtem Steg.
Nicht lässt Du allein uns wandern,
Durch dies dunkle Erdenland;
Deine Gnade, Deine Liebe,
Führen uns zum Heimatland.
Dorthin, nach des Himmels Höh'n,
Wo wir, Herr, Dich selber sehn.
Offen stehen schon die Tore,
Nieder strahlt die Herrlichkeit,
Uns zu leuchten auf dem Pfade,
Der uns führt zur Seligkeit,
Wo Dein Segen uns bereit,
Friede, Glück und ew'ge Freud'.
In Geduld zieh'n wir die Straße,
Deinen Spuren folgend, Herr;
Der Du uns in Deiner Gnade,
Füllst mit Freude, mehr und mehr.
Frei vom Zorn und vom Gericht
Schau'n wir dort Dein Angesicht.
Mag Dein Wille uns noch lassen,
Hier, in dieser argen Welt;
Ruh'n wir doch in Deiner Liebe,
Die uns allzeit stärkt und hält.
Wird der Glaube auch erprobt,
Ewig seist Du, Herr, gelobt!
Ja, mit Deiner Liebe rechnen
Wir zu jeder Zeit und Stund';
Mögen Leiden uns beschweren;
Dennoch lobt Dich unser Mund,
Ist's doch Deine Lieb' und Gnad',
Die uns führt auf dunklem Pfad.
Welch ein Trost ist's meinem Herzen,
Dass Du bei mir allezeit.
Du, mein Schild und meine Stärke,
Meine Zuversicht im Leid.
Bald kommst Du, o Herr, in Pracht;
Dann entschwinden Leid und Nacht.