Geistliche Gesänge
Ein Lied in der Wüste
Diese Welt ist eine Wüste,
Nichts lockt mich zu wohnen hier;
Nichts, das ich zu wählen wüsste,
Nichts, das kostbar wäre mir.
Meiner Seele tiefstes Sehnen
Zieht mich von der Erde fort;
Hin, zu Dem, der mir bereitet
Einen ew'gen Ruheort.
Du, Herr, bist vorangegangen,
Hast bezeichnet mir den Pfad.
Es entschwinden Angst und Sorgen,
Leitet mich doch Deine Gnad'.
Eins nur wünsche ich hienieden,
Dir zu folgen allezeit;
Führet dann mein Pfad doch sicher,
Zu des Himmels Herrlichkeit;
Denn der Weg, den Du gegangen,
Du, mein Heiland und mein Hort,
Endete bei Gott, dem Vater,
An dem sel'gen Ruheort.
Dort, Herr, wo vor Deinem Throne,
Deine Herrlichkeit erstrahlt,
Wo in aller Angesichte,
Friede sich und Freude malt.
Selig ruhn in Deiner Nähe,
Welche Freude muss das sein!
Welche Wonne, Deiner Liebe,
Teurer Herr, sich stets zu freu'n!
Ja, in Deiner Lieb' gefunden
Wird, o Herr, der höchste Schatz.
Dort, in Deiner heil'gen Nähe,
ist und bleibt mein schönster Platz.
Bin ein Pilger ich hienieden,
Droben werd' erkennen ich
All die Fülle Deines Reichtums,
So, wie Du erkannt hast mich.
Heiland, sieh', ich harre Deiner,
Warte stille auf die Zeit,
Da nach jener Himmelsheimat,
Du mich rufst aus Not und Leid.
Doch ein Trost ist's meiner Seele,
Dass Du selbst gegangen bist,
Diesen Weg hier durch die Wüste,
Du, mein Heiland, Jesus Christ.
So wall' ich in Deinem Frieden
Hier noch diesen Pilgerpfad;
Denn Du bist mir Herr und Hirte,
Bist mein Stecken und mein Stab;
Bis ich einst Dich selbst darf schauen,
Droben, in der Herrlichkeit;
Dort, in jenen sel'gen Höhen,
Wo Erquickung winkt und Freud'!