Die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus
Kurze Übersicht über die bevorstehenden Ereignisse
Indem wir hiermit unsere Betrachtungen über die Wiederkunft unseres Herrn Jesus beschließen, möchten wir im Interesse der Leser, die mit dem Gang der prophetischen Ereignisse nicht so völlig vertraut sind, noch einmal einen kurzen Rückblick auf die behandelten Gegenstände werfen und die Ereignisse soweit wie möglich, ihrer ungefähren Reihenfolge nach zusammenstellen.
Das erste, was wir zu erwarten haben, ist das Kommen des Herrn Jesus in die Luft, um die Seinigen zu sich zu nehmen und sie in das Haus des Vaters zu führen, wo Er eine Stätte für sie bereitet hat. Die durch Jesum Entschlafenen (die „Toten in Christus“) werden dann auferweckt, die noch auf Erden lebenden Gläubigen werden verwandelt werden, und alle werden miteinander dem Herrn entgegengehen in die Luft, um für allezeit bei Christus zu sein. In mittelbarer oder vielleicht auch unmittelbarer Verbindung mit dieser Entrückung der Heiligen steht das Ausspeien desjenigen Teiles der christlichen Kirche, der uns in dem Sendschreiben an Laodicäa vor Augen geführt wird.
Nach der Aufnahme der Braut Christi werden die Ereignisse wahrscheinlich schnell aufeinander folgen. Ein Teil der Juden (die zwei Stämme) kehrt nach Palästina zurück, erbaut im Unglauben den Tempel und führt den jüdischen Gottesdienst wieder ein.
Um dieselbe Zeit wird das alte römische Reich wiederhergestellt werden, und zwar zunächst unter der noch nicht dagewesenen Form von zehn unter sich vereinigten Königreichen. Ein elfter König, der drei der zehn vorhandenen Königreiche überwältigen wird, wirft sich schließlich, unter teuflischem Einfluss, zum Haupt oder Kaiser des Reiches auf und verbündet sich mit dem Antichrist oder „dem König“ in Palästina, der sich für den Messias Israels ausgeben, die Masse der ungläubigen Juden an sich fesseln und die ganze Welt zur Anbetung des Bildes verführen wird, das er dem Haupt des römischen Reiches errichtet.
Die abtrünnige Kirche, die in geistlichem Sinn einer Hure gleich geworden ist und den Namen an ihrer Stirn trägt: „Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde“, wird durch das Haupt des römischen Reiches und die zehn Könige gerichtet. Das Blut, das sie vergossen hat, wird von ihrer Hand gefordert.
Der Teufel, die alte Schlange, wird mit seinen Engeln aus dem Himmel auf die Erde hinabgeworfen.
Der König in Jerusalem tritt immer offener als Antichrist auf und setzt sich schließlich in den Tempel, um sich als Gott anbeten zu lassen. Aller Gottesdienst ist nunmehr von der Erde verschwunden.
Während dieser ganzen Zeit kommen viele und schreckliche Gerichte (sieben Siegel, sieben Posaunen, sieben Zornschalen) über die Erde. Drangsale, wie sie nie dagewesen sind, verbunden mit der Wirksamkeit des Teufels und seiner bösen Mächte, wie sie gleichfalls nie auf dieser Erde gekannt war, werden die Menschen ängstigen und zur Verzweiflung treiben. Entsetzliche Kriege, mit Hungersnot und Seuchen in ihrem Gefolge, werden die Erde entvölkern. Zugleich jedoch werden viele aus dem Volk Israel und den Nationen der dann wieder aufgenommenen Predigt des „Evangeliums des Reiches“ Gehör geben und sich zu dem Herrn bekehren. Der Weg dieser „Zeugen Jesu“ wird indes ein schwerer und leidensvoller sein. Weil sie sich weigern, den Antichrist und sein Bild anzubeten, werden sie von ihm grausam verfolgt werden. Viele werden ins Gefängnis geworfen, gemartert und getötet werden.
Wenn die Gottlosigkeit ihren Höhepunkt erreicht hat, kommt der Herr Jesus mit seinen Heiligen vom Himmel, um seine Feinde zu richten. Das Tier und der falsche Prophet werden lebendig in den Feuersee geworfen, alle feindlichen Mächte werden vernichtet. Der Teufel wird für tausend Jahre in dem Abgrund gebunden.
Der treue Überrest aus Israel erkennt in dem zu seiner Befreiung erscheinenden Herrn den von ihm verworfenen Messias und wird in die Segnungen des 1000-jährigen Reiches eingeführt. Die Heiligen, die während der Zeit der Endgerichte getötet wurden, werden auferweckt. Die Nationen werden vor den Thron des Herrn gestellt und gerichtet (Gericht der Lebendigen). Während ein Teil (die Böcke) in die Hölle geworfen wird, ererbt ein anderer Teil (die Schafe) das Reich.
Die zehn Stämme werden in dem Land ihrer Fremdlingschaft gerichtet, der Überrest wird nach Kanaan zurückgebracht. Im Beginn des 1000-jährigen Reiches zieht Gog, in Verbindung mit den Völkern des Nordens, mit zahllosen Heerscharen herauf, um Palästina, „das Land der offenen Städte“, in Besitz zu nehmen, aber das ganze gewaltige Heer findet auf den Bergen Israels ein schimpfliches Ende.
In dem so errichteten Friedensreich Christi wird die Schöpfung von dem Fluch befreit und ganz Israel errettet sein. Die Nationen werden sich in dem Heil des Herrn erfreuen, und die ganze Erde wird voll sein der Erkenntnis des Herrn. Die himmlischen Heiligen werden an der Ehre und Herrschaft Jesu teilnehmen.
Nach den tausend Jahren wird der Teufel wieder für eine kurze Zeit losgelassen. Er verführt die Nationen, reizt sie noch einmal zum Krieg gegen Christus an und stürzt sie so ins Verderben. Feuer fällt vom Himmel und verschlingt sie. Satan selbst wird in den Feuersee geworfen.
Dann erfolgt die zweite Auferstehung und das letzte Gericht vor dem großen, weißen Thron (Gericht der Toten).
Himmel und Erde vergehen und machen einem neuen Himmel und einer neuen Erde Platz, in denen Gerechtigkeit wohnt. Der ewige Zustand der Glückseligkeit beginnt. Gott wohnt in seiner Hütte (der Frau des Lammes) bei den Menschen.
Der Herr Jesus übergibt das Reich seinem Vater, und Gott ist alles in allem.