Es werde Licht
Nicht dorthin zurück! (Kapitel 24)
Abraham weiß um seine Verheißungen, die bis in die ferne Zukunft reichen. Seine Verbindung mit dieser Zukunft sieht er zunächst in seinem Sohn, in Isaak. Denn auf diesen, den er im Gleichnis aus dem Tode zurückerhielt (Heb 11, 18.19), wird die Verheißung übergehen. Da versteht man gut, dass es ihm ein besonderes Anliegen ist, dass Isaak die rechte Frau bekommt. Im Morgenland war Brautwahl und Werbung mehr Sache der Eltern oder deren Stellvertreter.
Abraham mag sich lange nach einer gottesfürchtigen Frau für seinen Sohn Isaak umgeschaut haben. Um ihn her leben lauter Heiden. Doch die Verwandtschaft Abrahams in der Ferne kennt den lebendigen Gott. Eine Frau von dort wird die rechte Gehilfin für seinen Sohn sein und ein Schutz gegen das Eindringen des Heidentums in das künftige Hauswesen. Aber Isaak selbst soll nicht nach Haran zurückgehen, denn Kanaan ist das Land, der Verheißung (Jer 15, 19b)!
Der älteste Knecht Abrahams (Elieser 1. Mo 15,2) begibt sich, nachdem er wegen seines Auftrages Abraham geschworen hat, auf die Reise. Der Auftrag des Knechtes, der Verlauf und der Ausgang der Reise werden Gott anbefohlen. Gerade ein so wichtiger Schritt im Leben sollte nie ohne Gott getan werden. So steht die Reise ganz unter Seiner Leitung und führt dann auch zum gewünschten Ergebnis (1. Mo 26, 34-35).
Es beeindruckt uns tief, wenn wir diesen ‚Reisebericht' lesen. Alles, was sich zuträgt, jede kleinste Einzelheit, ja, jedes Wort steht unter Gottes Leitung, ist von Ihm bewirkt. Er schenkt Gnade. Er öffnet Haus und Herz, Er bewirkt die Entscheidungen. Auf eine erstaunliche Weise führt die Reise zum Ziel.
Unvergleichlich schön der letzte Teil, die Heimkehr des Knechtes mit Rebekka! Isaak ist ihr entgegengegangen, ‚sinnend'. Woran kann er nur denken? Da taucht am Horizont die Karawane auf. Rebekka hört die Worte des Knechtes: „Das ist mein Herr“, und verschleiert sich, wie es Sitte ist. Isaak heißt sie willkommen, führt sie ins Zelt, hat sie lieb und tröstet sich über den Tod seiner Mutter.
Möchte doch heute im Volk Gottes jeder Vater, jede Mutter so denken wie Abraham. Und möchte doch auch jeder junge Mann bei seiner Brautwahl nach diesen Grundsätzen handeln. Manches Herzeleid würde dann erspart bleiben. Eine eheliche Verbindung zwischen einem Gläubigen und einem Ungläubigen ist gegen Gottes Willen (2. Kor 6, 15; Ri 14, 1-3). Sie hat keinerlei Verheißung. Die Ehe ist in den Augen Gottes unauflöslich, etwas sehr Heiliges. Sie wird im Worte Gottes gebraucht als ein Bild von der so sehr engen Beziehung des Herrn Jesus zu den Seinen, zu Seiner Versammlung (Eph 5, 22-33). Wohl den jungen Leuten, die wissen: Uns hat der Herr zusammengeführt! Mit Freimut können sie dann auch, wenn dunkle Stunden kommen, zusammen mit Gebet und Flehen ihre Herzen vor Gott ausschütten, damit Herz und Sinn bewahrt bleiben durch den Frieden Gottes (Phil 4, 6.7).
„Dein Herz halte meine Worte fest; beobachte meine Gebote und lebe. Erwirb Weisheit, erwirb Verstand; vergiss nicht und weiche nicht ab von den Reden meines Mundes. Verlass sie (die Weisheit) nicht, und sie wird dich behüten; liebe sie, und sie wird dich bewahren.“ (Sprüche 4,4-6)