Es werde Licht
Nimm deinen Sohn (Kapitel 22)
In diesem Kapitel lesen wir zum erstenmal, dass Gott einen Menschen „versucht“. Abraham wird der äußersten Belastungsprobe ausgesetzt. Diese Versuchung, die Prüfung, kommt nicht von einem Menschen, sie kommt auch nicht von Satan, sondern sie kommt von Gott selbst. Es ist keine Versuchung zum Bösen (Jak 1, 13). Abrahams Gehorsam, die Echtheit seines Glaubens, soll erprobt werden.
Gott sagt nicht zu ihm: Gib mir dein Vermögen, gib mir deine Gesundheit, gib mir deinen Kopf, deinen Verstand, dein Können. Er sagt: Gib mir deinen Sohn. Um Abraham recht zu prüfen, legt sich die Hand Gottes auf das Liebste, das Wertvollste, das Abraham besitzt, das seinem Herzen am nächsten steht: Isaak. „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ... opfere ihn... als Brandopfer.“
Da zeigt sich der Glaube Abrahams. Er wird köstlicher erfunden als das Gold, das durch Feuer erprobt wird, und er dient zu Lob und Herrlichkeit und Ehre Gottes (1. Pet 1, 7).
Abraham bestand die Prüfung. Gott selbst war seinem Herzen die lebendige und bleibende Stütze, und deshalb vermochte er hinzugeben, was seinem Herzen am nächsten war. „Durch Glauben hat Abraham, als er versucht wurde, den Isaak geopfert, und der, welcher die Verheißungen empfangen hatte, brachte den Eingeborenen dar . . .“ (Heb 11, 17). Und Gott bezeugt selbst: „Nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast.“ - Abraham empfing Isaak im Gleichnis aus dem Tode zurück - ein schönes Vorbild auf den Tod und die Auferstehung Jesu Christi (Heb 11, 19b). -
Was doch die Gnade Gottes in einem Menschen zu bewirken vermag, der die beständige Gemeinschaft mit Gott zu schätzen weiß! Gerade für uns heute gilt: Voraussetzung zu einem Leben mit Gott und zu tätiger Liebe sind der Heilige Geist als Kraft und das Wort Gottes als untrüglicher Führer. Ohne diese wird vor Gott keine Prüfung bestanden.
Nach dem Opfer auf dem Berge Morija gab Gott dem Abraham erneut große und feste Verheißungen: „Ich schwöre bei mir selbst ... dass, weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich reichlich segnen und deinen Samen sehr mehren werde, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde; und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde: darum dass du meiner Stimme gehorcht hast (1. Mo 22, 16-18).“
Einer von Abrahams Nachkommen wird allen Völkern der Erde zum Segen werden (Gal 3, 16) - damit weist Gott hin auf Seinen Sohn, den Herrn Jesus, den Christus, den Heiland der Welt. Ihn hat Gott sich ‚ersehen' (1. Mo 22, 8). -
Das Opfer, das Gott von Abraham verlangte, hat Er in der Fülle der Zeit selbst gebracht (Gal 4, 4.5; Rö 5, 8): „Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, auf dass wir durch ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass e r uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden (1. Joh 4, 9).“
Welch eine Gabe (2. Kor 9, 15)! Hast du diese Gabe Gottes, den Herrn Jesus, schon als deinen Heiland und Herrn angenommen?
„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eigenen Sohn gab, auf dass jeder der an ihn glaubt nicht verloren gehe sondern ewiges Leben habe.“ (Johannes 3,16)