Es werde Licht
Sowie die Morgenröte aufging (Kapitel 19)
Gott ist ein Gott der Liebe (1. Joh 4, 9.16). Sein Wesen ist Liebe, so hat Er sich geoffenbart. Aber Er ist auch Licht, ist heilig und hält nicht für schuldlos den Schuldigen. Er kann sich selbst nicht verleugnen (2. Mo 34, 7; 4. Mo 14, 18; Nah 1,3).
Die Bewohner Sodoms waren in Seinen Augen „böse und große Sünder“. Sie waren sittlich völlig verderbt, kannten keine natürliche Liebe, keine Gastfreundschaft, zeigten einen sehr überheblichen Trotz und höhnten über die göttliche Gerichtsandrohung. Ihre Sünde hatte sie schließlich so blind gemacht, dass sie den Warnruf Gottes gar nicht mehr wahrnahmen. Die Stadt war reif zum Gericht (Hes 16, 49.50).
Was der Mensch sät, das wird er ernten. Sowie die Morgenröte aufgeht, bringt Gott in Seiner unbegreiflichen Gnade Lot nach Zoar, der ‚kleinen Stadt', in Sicherheit. Lots Weib verfällt dem Gericht Gottes. Er selbst wird gerettet, er und seine beiden Töchter, die dem Vater gefolgt sind. Aber für die Bewohner Sodoms wird es nie wieder hell. Das Gericht bricht über sie herein.
Wie wir es uns vorstellen dürfen: Der Himmel wird schwefelgelb. Feuer kommt von Gott herab. Die Stadt ist ein Flammenmeer. Die Erdharzquellen um sie her entzünden sich und vervielfachen das Chaos. Ein Gericht unermesslichen Ausmaßes vernichtet die Stadt und ihre Bewohner. Schließlich sackt der Boden ab, und die Wasser des Jordan überfluten die Brandstätte. Sodom und seine Vorstädte, Gomorra, Adama und Zeboim, gehen unter. Ihre Stätte wird Meeresboden.
Sodom gibt es nicht mehr. Doch Gott bewahrte uns die Erinnerung an das, was dort geschah. Heute breitet sich dort das ,Tote Meer' aus. Aber welch ein Anblick! Sein Wasser, einst süß, jetzt sehr salzig und ungenießbar, zeigt nicht die Spur von Leben. Kein Fisch tummelt sich in seinen Fluten. Und an seinem Ufer will niemand wohnen. Wo einst Palmen, Tamarisken und Oleanderhaine das Tal ausfüllten, dehnt sich heute eine unwirtliche, öde, fruchtleere Küste. Es herrscht Totenstille. Kaum fassbar für uns, dass auch diese Stätte, durch Gericht gereinigt, einmal im tausendjährigen Reich zu einem Platz des Segens wird (Hes 47, 8-12). Und die einstigen Bewohner Sodoms? Auf sie wartet das Gericht Gottes vor dem großen weißen Thron, vor dem sie erscheinen müssen und gerichtet werden nach ihren Werken. Keiner wird Gnade finden (Off 20, 11-15).
Gott redet zu uns durch das, was einst mit Sodom geschah (2. Pet 2, 9.10; Lk 17, 33). Sodoms Untergang ist ein Bild vom kommenden Gericht. Wohl dem, der an den Herrn
Jesus glaubt, denn er hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht (Joh 5, 24).
Der Herr Jesus, der Sohn Gottes bezeugt selbst: „Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Joh 3, 35.36) und „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen.“ (Joh 5, 24).
Glaubst du an Ihn?
„Wächter, wie weit ist's in der Nacht? Wächter, wie weit in der Nacht? Der Wächter spricht: Der Morgen kommt, und auch die Nacht. Wollt ihr fragen, so fraget! Kehret um, kommet her!“ (Jesaja 21,11.12)