Es werde Licht
Im Tore Sodoms (Kapitel 19)
Abraham genoss drei besonders wertvolle Vorrechte: Er durfte für Gott eine Erfrischung bereiten, er durfte mit Gott in enger Gemeinschaft und Mitwisser von dessen Absicht sein, und er durfte sich vor Gott für Lot, den ‚Bruder', verwenden.
Lot im Tore Sodoms (1. Mo 14)! War ihm die Verschleppung durch Kedorlaomer denn nicht eine Warnung gewesen? Wie mächtig muss es ihn nach Sodom, zur ,Welt' gezogen haben, dass er nach seiner Befreiung wieder dorthin ging!
Wieder ist Abraham um ihn besorgt. Nachdem das Gericht über Sodom beschlossen ist, tritt Abraham für Lot ein. Sein Bitten kommt von Herzen. Ihn treibt nicht eine .humane Veranlagung', nicht ein .soziales Empfinden', sondern in ihm kann die Gnade Gottes ungehindert wirken. Und Abraham weiß um diese Gnade, nimmt sie in Anspruch und wird zum Fürsprecher - für Lot.
Lot im Tore Sodoms (1. Joh 2, 15-17; Ps 69, 12)! Er hatte seinen einstigen Wohnplatz, die Verbindung mit Abraham, verlassen, für immer aufgegeben für einen Sitz im Rat Sodoms, für einen Platz in der Mitte derer, die nach Gottes eigenem Urteil „böse und große Sünder“ waren.
Nach Lots Befreiung aus der Hand Kedorlaomers war es höchste Zeit gewesen, sich von Sodom zu trennen. Aber jener Tag war vorübergegangen, ohne dass Lot ihn genutzt hatte. Er hatte sich nicht warnen lassen. Nun war in ihm keine Kraft mehr, war kein Glaube mehr wirksam. Sein Herz, nun völlig umgarnt, hing an dieser Stadt. In ihr war er zu Reichtum und Ehre gekommen. Und deshalb konnte er sich nicht von ihr trennen.
Weder den Bewohnern Sodoms noch seiner eigenen Familie ist Lot für Gott ein Zeugnis gewesen. Als er, kurz vor Ausbruch des Gerichts, die Seinen warnen wollte, war er in ihren Augen wie einer, „der Scherz treibt“. Man nahm ihn gar nicht ernst. Furchtbar, was seine Untreue seinen beiden Töchtern einbrachte!
Lot konnte auch nie glücklich sein. Er hat, wie uns Gottes Wort mitteilt, Tag und Nacht durch das, was er sah und hörte, seine gerechte Seele gequält (2. Pet 2, 8). Die Gemeinschaft mit Gott galt ihm nichts. Als dann das Gericht über Sodom hereinbrach, verlor er alles. Zwar wurde er, weil er ein ‚Gerechter' war (2. Pet 2, 7.8), gerettet. Doch dies geschah „mit Not“.
„Wisset ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft wider Gott ist? Wer nun irgend ein Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes dar.“ (Jakobus 4,4)