Es werde Licht
Zurück zur Stätte des Altars (Kapitel 13)
Abraham war Gottes Ruf gefolgt und aus Ur in Chaldäa ausgezogen. Er hatte das ihm verheißene Land durchzogen, zunächst in Sichern, dann bei Bethel sein Zelt aufgeschlagen und dort Jehova einen Altar gebaut und Seinen Namen angerufen. Zelt und Altar kennzeichneten diesen ‚Vater vieler Nationen' (Röm 4, 17). Er war in der Welt ein Fremdling und zugleich ein Anbeter, hatte nichts als sein eigen - „... deinem Samen will ich dieses Land geben“ - und war zugleich doch überreich in Gott (Heb 11, 9).
Dann kam eine Prüfung.
„Es entstand eine Hungersnot im Lande; und Abraham zog nach Ägypten hinab, um sich daselbst aufzuhalten.“ Ob der Herr nicht mächtig war, ihn in Kanaan, in dem verheißenen Land, durch alle Not hindurch zu erhalten? Ob Er ihn hätte verhungern lassen? Hatte Gott Abraham nach Ägypten berufen?
Wohl mag mancher denken: Abraham ist dort auf dem rechten Weg, am richtigen Platz. Geht es ihm nicht sehr gut? Mehrt sich nicht sein Reichtum, Groß- und Kleinvieh, Gold und Silber, Knechte und Mägde, Tag für Tag? Gewinnt er nicht ständig an Ansehen, an Einfluss (Spr 21, 2)?
Aber Abrahams Weg nach Ägypten ist ein ‚eigener Weg'. Denn dort in Ägypten hat er keinen Altar. Dort ist er ängstlich, unsicher, kleingläubig und verzagt. Zwar hat ihn der Pharao reich gemacht, wegen Sara mit ‚Gutem' überschüttet. Aber Abraham muss das Wertvollste entbehren, was ihm von Gott geschenkt ist: die praktische Gemeinschaft mit Gott und damit den Genuss Seiner Liebe.
Nun nimmt sich Gott seiner an. Er lässt Seinen ‚Freund' diesen Irrweg, diesen Verlust, diesen großen Mangel empfinden - und Abraham zieht wieder nordwärts, heim ins verheißene Land, heim nach Bethel, heim zur Stätte des Altars. Und dort ruft er den Namen des Herrn an (Ps 25, 4; 84, 5; 86, 11; 139, 23.24).
Glücklicher Abraham! Er hat sich zurückführen lassen. Nun hat er wieder einen Altar und lebt wieder in enger Gemeinschaft mit Gott. Nun steht er wieder bewusst unter dem Wort der Verheißung. Nun ist er wieder ein Zeuge für Gott, friedfertig, uneigennützig, und er setzt sein Leben ein für Lot, den ‚Bruder'. Was doch Gottes Gnade vermag!
Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit Seinem Sohn Jesus Christus (1. Joh 1, 3). Was ist uns diese Gemeinschaft wert? Bestimmt sie unser Verhalten?
„Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten.“ (Psalm 32, 8)