Es werde Licht
Wohlan, lasst uns ...! (Kapitel 11)
Aller Fortschritt in Technik und Kultur birgt zwei Möglichkeiten in sich: Entweder man nimmt ihn aus der Hand Gottes und erhöht darüber Seinen Namen, oder man benutzt ihn dazu, dem eigenen, menschlichen Namen Geltung, Glanz und Dauer zu verschaffen (Ps 49, 11).
In der mesopotamischen Ebene, wo keine Natursteine zum Bauen vorhanden sind, erfanden die Menschen, nachdem sie sich dort angesiedelt hatten, die Kunst, Backsteine und Ziegel aus weichem Material herzustellen. Wahrscheinlich diente Erdharz, erhärtetes Erdöl, als Mörtel.
Ungeahnte Möglichkeiten! Dem Schaffensdrang und dem Erfindergeist des Menschen waren nun keine Grenzen gesetzt. Aber leider wuchs mit diesen Möglichkeiten auch sein Selbstgefühl. Schritt für Schritt wurde daraus ein Streben, sich aus der Abhängigkeit von Gott zu lösen, sich einen Namen zu machen, ja, sich an Gottes Stelle zu setzen (1. Sam 15, 23; Spr 16, 5):
„Wohlan, lasst uns Ziegel streichen ... bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reiche, und machen wir uns einen Namen ...!“
Aber „der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer“ (Ps 2, 4), und „Hoffart geht dem Sturze und Hochmut dem Falle voraus“ (Spr 16, 18).
Gefahr für Gott? O nein. Gott musste „herniederfahren“, um zu sehen, was da unten gebaut wurde. So winzig war es in Seinen Augen. Er hatte ein einfaches Mittel, die Pläne der Menschen scheitern zu lassen: „Wohlan, lasst uns herniederfahren und ihre Sprache verwirren, dass sie einer den anderen nicht verstehen!“ Diese Sprachverwirrung wurde zur Geburtsstunde der ‚Nationen'. Und ‚Verwirrung' belastet bis zum heutigen Tag den Verkehr der Völker untereinander und ihre Beziehungen und ihr Verhältnis zueinander - trotz der Unzahl von Konferenzen.
Im Gegensatz zu den vergeblichen Bestrebungen der Menschen, zu Frieden und Eintracht zurückzufinden, hat Gott selbst eine Einheit der Menschen bewirkt. Es geschah zu Pfingsten durch den Heiligen Geist (Apg 2). Jeder, der den Herrn Jesus als seinen Heiland und Herrn angenommen hat, gehört zu dieser ‚Einheit', zu dieser einen Gemeinde Christi, zu dieser einen Versammlung des lebendigen Gottes. Im Wort Gottes wird diese Einheit auch „Einheit des Geistes“ (Eph 4, 3) genannt. - Auch gläubige Kinder gehören schon dazu.
„Er hat Macht geübt mir seinem Arm; er hat zerstreut, die in der Gesinnung ihres Herzens hochmütig sind. Er hat Mächtige von Thronen hinabgestoßen und Niedrige erhöht.“ (Lukas 1, 51.52)