Das Gesetz des Aussätzigen
Meine Magerkeit, meine Magerkeit!
Wir sind nun am Ende unserer Betrachtung über diesen auserlesenen Abschnitt des heiligen Wortes Gottes angekommen. Und dennoch, jedes Mal wenn wir diesen Abschnitt lesen, scheint immer wieder ein neuer Strahl der Herrlichkeit und Schönheit hervor zu leuchten, so dass wir nie davon sprechen können, mit der Betrachtung eines Abschnittes des Wortes Gottes „fertig“ zu sein.
Hier könnte sich die Frage stellen, in welchem Maß das damalige Volk Gottes, die Israeliten, die sich in diesen greifbaren Dingen bewegten, die verborgenen Geheimnisse dieses kostbaren Abschnittes ahnten und in welchem Maß sie sie schätzten?
Wäre es nicht passender, uns zu fragen, inwieweit wir den Wert, die Vortrefflichkeit, die Herrlichkeiten unseres teuren Erretters verstehen, Ihn, der sich uns in einem ganz anderen Maß offenbart hat, als früher den Kindern Israel?
Das führt uns zu dem folgenden Abschnitt unseres Kapitels.
„Und wenn er arm ist und seine Hand es nicht aufbringen kann, so soll er ein Lamm als Schuldopfer nehmen zum Webopfer, um Sühnung für ihn zu tun; und ein Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer, und ein Log Öl und zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, die seine Hand aufbringen kann; und die eine soll ein Sündopfer und die andere ein Brandopfer sein. Und er soll sie am achten Tag seiner Reinigung zu dem Priester bringen ...“ (3. Mo 14,21–23).
Wie oft sind wir „arm“; unsere Wertschätzung ist oft so dürftig! Doch wenn wir unser Vertrauen auf sein kostbares Blut gesetzt haben, empfangen wir die Vergebung und werden gereinigt. Gott sei dafür gepriesen; es kommt nicht in erster Linie auf meine Wertschätzung von Christus an, sondern wie Gott Ihn wertschätzt. Anstelle der Lämmer für das Opfer und das Brandopfer, kann ich vielleicht nur Tauben bringen, aber meine Annahme, meine Reinigung werden davon in keiner Weise beeinträchtigt. Nicht einer von denen, die in dem kostbaren Namen Jesus herzunahen, wird zurückgestoßen. Unser Glaube kann erbärmlich schwach und seine Würdigung unsererseits völlig unbedeutend sein, aber wenn wir in seinem Namen kommen, so kennt Gott seinen wahren, unendlichen Wert, und in Ihm werden wir angenommen. So sehr wir auch unsere Armut fühlen können, so lasst uns doch dafür sorgen, dass uns dieses Gefühl niemals in der Entfernung von Gott hält. Denn in dem kostbaren Namen Jesus haben wir jederzeit das große Vorrecht, unserem Gott und Vater nahen zu dürfen.
„Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns? Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet“ (Röm 8,31–34).
„Denn mit einem Opfer hat er auf immerdar die vollkommen gemacht, die geheiligt werden“ (Heb 10,14). „... und: Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken“ (Heb 10,17).
„Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, ... so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewissheit des Glaubens ...“ (Heb 10,19.22).
Du bist, o Herr, gegangen
schon ein ins Heiligtum,
du hast von Gott empfangen
ein ew'ges Priestertum.
Der Vorhang ist zerrissen,
die Sünd' hinweg getan,
befreit ist das Gewissen,
anbetend wir jetzt nahn.
Jetzt weilst du für uns droben,
vertrittst uns allezeit,
bis wir zu dir erhoben,
zu deiner Herrlichkeit.
O seliges Vollenden,
bei dir, dem Herrn, zu sein,
wo nie dein Ruhm wird enden,
wo wir nur Lob dir weihn!
Wenn wir 3. Mose 14,23–32 lesen, so sehen wir dort, dass Gott seine Freude darin findet, mit der gleichen Fülle von Einzelheiten den wunderbaren Vorgang zu wiederholen, den wir soeben betrachtet haben. Gewiss, dieser Vorgang ist wohl der Wiederholung wert! Es ist, als ob Gott selbst nicht müde wird, das zu betrachten, was Er uns soeben offenbart hat.
Möchten wir doch auch niemals müde werden, über diese Dinge nachzudenken, sie zu betrachten und uns davon zu nähren, damit sie unser Besitz werden. Nicht zufällig sind zwei lange Kapitel der Bibel dem Aussatz und seiner Reinigung gewidmet. Möge der Herr es uns schenken, die Tiefe und die Fülle dieser kostbaren Abschnitte immer besser zu verstehen, sie immer mehr zu schätzen, dann wird uns der Heilige Geist neue Schönheiten zeigen. Wie Er, der sie gegeben hat, sind sie unendlich.
Herr, „öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in deinem Gesetz“ (Ps 119,18). Und in dem zweiten Vers des gleichen Psalms lesen wir: „Glückselig, die seine Zeugnisse bewahren, die von ganzem Herzen ihn suchen.“ Der Herr Jesus selbst sagt: „Ja, ... glückselig die, die das Wort Gottes hören und bewahren!“ (Lk 11,28).