Die Bücher der Bibel

Philemon

«Denn wir haben große Freude und großen Trost durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen durch dich, Bruder, erquickt worden sind» (Philemon 7).

Der Brief an Philemon («einer, der liebt») ist, streng genommen, nicht an einen einzelnen geschrieben, denn es werden auch andere angesprochen: eine Schwester, wahrscheinlich die Frau von Philemon, und ein Bruder, Archippus, der «unser Mitkämpfer» genannt wird, ein Mann, der einen besonderen Dienst vom Herrn empfangen hatte (siehe Kolosser 4,17); sowie die Versammlung, die im Hause Philemons zusammenkam.

Obwohl um eines persönlichen Problems willen geschrieben, zeugt der Brief doch von Interesse für die Belange der ganzen Versammlung. Er ist ein schönes Beispiel göttlicher Gnade, die in den Herzen der Heiligen wahre Freude zu wecken sucht über die Errettung eines weggelaufenen Sklaven, der durch den Dienst des Paulus im Gefängnis bekehrt wurde, und der jetzt durch den Apostel zu Philemon, seinem Meister, zurückgesandt wird.

Und Paulus wünscht, dass er nicht nur von Philemon aufgenommen werde, sondern auch von dessen Frau, von einem Mitarbeiter im Wort und von der Versammlung. Die Gnade freut sich über eine völlige Wiederherstellung, sie möchte nicht nur eine teilweise.

Aber Paulus ist weise und wendet sich an Philemon aufgrund der Gnade, die, wie er wusste, diesen lieben Bruder schon beeinflusst hatte, die Herzen der Heiligen zu erquicken. Die große Dankbarkeit und Ermutigung, die Paulus darüber empfand, würde sicher irgendwelchen Groll, den Philemon gegenüber Onesimus gehegt haben mochte, wegnehmen.

Die Bedeutung des Namens Philemon ist ein lieblicher Hinweis auf die Freude der Versöhnung; und dieses Buch ruft in uns gewiss die zärtlichsten Empfindungen der Freude über die wiederherstellende Gnade Gottes hervor.

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