Die Bücher der Bibel
2.Timotheus
«So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn, noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide Trübsal mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes» (2. Timotheus 1,8).
Auch der zweite Brief an Timotheus befasst sich mit persönlicher Verantwortung in Verbindung mit der Versammlung. Aber Paulus schreibt diesen Brief aus dem Gefängnis. Es ist in der Tat sein letzter Brief, und er hat ihn in dem Bewusstsein geschrieben, dass er im Begriff steht, wegen seines Zeugnisses für den Herrn hingerichtet zu werden.
Hier spricht er nicht mehr vom «Haus Gottes», sondern von «einem großen Haus» (Kapitel 2,20); denn das, was einst in gewissem Maß in Reinheit und Wahrheit Gottes Haus war, hatte sich bis zu dem Punkt entartet, wo grober Irrtum und Gefäße zur Unehre geduldet wurden. Auch hatten sich alle in Asien von Paulus abgewandt, zweifellos weil sie seine Belehrungen nicht länger wünschten.
Aber er ist nicht entmutigt. Nein, mit frohem Herzen ermuntert er diesen jungen Mann, seine natürliche Schüchternheit zu überwinden und zu erstarken. Timotheus sollte sich des Zeugnisses des Herrn nicht schämen, das Wort der Wahrheit recht teilen und vollen Gebrauch all dieser gesegneten Wahrheiten machen, indem er standhaft und mit Entschiedenheit für Gott arbeitete. Er sollte nichts vernachlässigen, weder in seiner Tätigkeit als Evangelist noch in seinem Dienst unter dem Volk Gottes.
Das zweite Kapitel zeigt uns den Gläubigen in acht wichtigen Aspekten des Lebens und gibt ausgezeichnete Unterweisung für jeden, der heute aufrichtig dem Herrn zu dienen wünscht.
So enthält dieses Buch für Zeiten des Niedergangs und geistlicher Nachlässigkeit große Ermunterung für das aufrichtige Herz. Es zeigt die gesegnete Vorsorge Gottes im Blick auf seine Vorkenntnis der gegenwärtigen Zustände, so dass ungeachtet der Schande, die dem Namen Gottes in der bekennenden Christenheit angetan wird, es doch möglich ist, der Bedeutung des Namens Timotheus treu zu bleiben: «der Gott ehrt».