Kein geschaffener Engel, sondern der Herr selbst. - Der Metatron der jüdischen Überlieferung. - Hagar und die Samariterin. - Abraham in Mamre. - Der Herr als sein Gast. - Gebet für Sodom. - Die Opferung Isaaks. - Jakob und der Engel - Der Engel bei Pniel. - Im brennenden Busch. - Der Engel des Angesichts. - Josua sieht den „Anführer unserer Errettung“. Gideon und Manoah. - Die Vernichtung des assyrischen Heeres. - Der Engel Jehovas im Buche der Offenbarung.
Das Wort „Engel“ kommt in der Heiligen Schrift zum ersten Mal im 16. Kapitel des ersten Buches Mose vor. Hagar, die Leibeigene, war gezwungen worden, das Zelt Abrahams zu verlassen sie floh vor Sarah. „Und der Engel Jehovas fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Sur“ (1. Mose 16,7). Dieser Engel Jehovas (hebräisch: Malach-Jehova) ist kein erschaffenes Wesen, sondern ein unerschaffener Engel - es ist Jehova, der Herr, der sich zu verschiedenen Zeiten im Gewande eines Engels und meistens in menschlicher Gestalt offenbarte. Dieser Engel Jehovas ist kein von Gott gesandter Bote, sondern eine Theophanie, eine Sichtbarwerdung der Gottheit. Jehova, der „Ich bin“, ist der Sohn Gottes. Wir haben daher in der mehrmaligen Erscheinung des Engels Jehovas höchst beachtenswerte Offenbarungen des Sohnes Gottes, unseres Herrn, vor Seiner Menschwerdung. Wir werden sehen, dass in jedem Falle der Offenbarwerdung dieses Engels Jehovas die Kennzeichen der Gottheit gegenwärtig sind.
Es ist auffallend und sehr interessant, dass die alten Juden in ihren Überlieferungen den Engel Jehovas bei Seinem jeweiligen Erscheinen nicht als einen gewöhnlichen Engel, sondern als den einzigen Mittler zwischen Gott und der Welt, als den Urheber aller Offenbarungen, ansahen, dem sie den Namen Metatron gaben. Sie nannten Ihn „den Engel seines Angesichts“ (vgl. Jes 63,9), weil Er immer Gottes Angesicht erblickt, und sie sprechen von Ihm als von der höchsten Offenbarung des unsichtbaren Gottes, der an Seiner Natur und Majestät teilhat. Auch nennen sie Ihn die Schechina. Eine Talmudstelle sagt: „Der Metatron, der Engel Jehovas, ist durch Wesenseinheit mit dem höchsten Gott verbunden“, während eine andere Quelle Ihn „Herrscher über alles Geschaffene“ nennt. Der sehr alte Midrasch, bekannt als: „Otiot de Rabbi Akiba“ bringt folgende Erklärung über den Engel Jehovas: „Der Metatron ist der Engel, der Fürst des Angesichts, der Fürst des Gesetzes, der Fürst der Weisheit, der Fürst der Kraft, der Fürst der Herrlichkeit, der Fürst des Tempels, der Fürst der Könige, der Fürst der Herrscher und der Hohen und Erhabenen“. Nach diesen alten jüdischen Quellen ist also der von ihnen „Metatron“ genannte Engel Jehovas eins mit dem Messias und zugleich mit Gott. Die war auch die Ansicht der Juden späterer Zeit. Maleachi 3,1 bestätigt eine derartige Auslegung; der „Engel des Bundes“ ist Jehova, und der Messias ist der „Engel Jehovas“. Wir wollen nun einige dieser Erscheinungen des Engels Jehovas kurz prüfen. Wie zu Anfang dieses Kapitels erwähnt, erschien Er zuerst der Hagar, zeigt ihr Seine Güte; es ist die Zartheit dessen, der da kam, das Verlorene zu suchen und zu erretten. Er fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste. Alle ihre Umstände und ihre Trübsal waren Ihm bekannt. Er fragte sie: „Woher kommst du, und wohin gehst du?“ Er offenbarte sich als der allwissende Herr, der die Geheimnisse des Lebens kennt, und Er gab ihr Verheißungen, wie sie ein erschaffener Engel niemals hätte geben können. Und Hagar nannte den Namen des Herrn, der ihr in Engelsgestalt gegenübergestanden: „Du bist ein Gott, der sich schauen lässt!“ Er hatte ihr Geheimnis enthüllt und die Zukunft geoffenbart. Er ist derselbe, der viele Jahrhunderte später, da Er als Mensch auf diese Erde gekommen war, einer anderen Frau am Wasserbrunnen von Samaria begegnete und dessen Geheimnisse offenbar machte, - und auch sie bekannte Ihn als den Allwissenden. „Kommt, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was irgend ich getan habe“ (Joh 4,29).
Viele Jahre danach saß Abraham bei der Hitze des Tages am Eingang seines Zeltes. Plötzlich sah er drei Fremde in der Nähe stehen; er verließ seinen Platz und lief ihnen entgegen. Vor dem einen, vielleicht vor dem in der Mitte, warf er sich zur Erde und nannte ihn „Herr“. Gewiss wohnte diesem Besucher eine besondere Würde inne, so dass der Glaubensmann Ihn sogleich erkannte. Seine Gefährten waren zwei Engel (1. Mose 19,1). Abraham bewirtet den Herrn, und dieser verheißt ihm einen Sohn. Die beiden Engel scheiden von ihnen; der Herr verweilt noch bei Abraham, Seinem Freunde, und richtet folgende Worte an ihn: „Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?“
Dieselbe Stimme sprach in jenem Obersaal zu den um Ihn gescharten Jüngern: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut, aber ich habe euch Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe“ (Joh 15,15).
Abrahams Fürbitte für Sodom war an den Herrn gerichtet, als dieser in menschlicher Gestalt vor ihm stand. Er kannte Ihn in Seiner Herrlichkeit als Richter, denn er sagte zu Ihm: „Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Gesetzlosen zu töten, so dass der Gerechte sei wie der Gesetzlose; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?“ (1. Mose 18,25). Danach verließ ihn der Herr und wandte sich nach Sodom, wohin die zwei Engel Ihm schon vorausgegangen waren. Bemerkenswert ist die Stelle 1. Mose 19,24: „Und Jehova ließ auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen von Jehova aus dem Himmel.“ Der Jehova auf Erden ruft dem Jehova im Himmel, das Feuer-Gericht über die verderbten Städte auszuüben. Er ist derselbe, der in den Tagen Seines Fleisches sagte: „Ich und der Vater sind eins“, derselbe, der in künftigen Tagen die Welt in Gerechtigkeit richten wird, denn der Vater richtet niemanden, sondern das ganze Gericht hat Er dem Sohn gegeben (Joh 5,22).
Dann erscheint der Engel Jehovas auf dem Opferberg. Abraham erhält den Befehl, seinen Sohn, seinen einzigen, den er lieb hatte, zu nehmen und ihn als Brandopfer darzubringen. Und Er, der gegenwärtig war, der aufmerkte, der alle Dinge wusste, der eingriff, als das Schlachtmesser schon erhoben war, Er wusste, dass Er Selbst, Gottes einiger Sohn, das Opfer sein sollte, sobald Seine Stunde gekommen war. Als Abraham zu Isaak sagte: „Gott wird sich ersehen das Schaf zum Brandopfer, mein Sohn“, da wusste der Engel Jehovas, dass Er dieses Opfer sein würde. „Da rief ihm der Engel Jehovas vom Himmel zu und sprach: Abraham, Abraham! Und er sprach: Hier bin ich! Und Er sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Knaben, und tue ihm gar nichts! Denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast“ (1. Mose 22,11.12). Dieser Engel bezeichnet sich hier selbst als eins mit Gott. Abraham wusste, dass es der Herr war, denn er nannte die Stätte „Jehova-Jireh“ . Und als der Engel Jehovas zum anderen Male rief, gab Er Abraham Verheißungen, wie dies kein geschaffener Engel jemals gekonnt hätte. Der Sohn Gottes war in
Engelsgestalt bei diesem Geschehnis gegenwärtig - derselbe, der in Seinen Erdentagen sprach: Ehe Abraham ward, bin ich“ (Joh 8,58).
Auch Jakob kannte Ihn wohl, denn es wurden ihm ganz außerordentliche Offenbarungen des Herrn im Laufe seines kampfbewegten, aber siegreich endenden Lebens zuteil. Als der alte Patriarch auf seinem Sterbebett die Söhne Josephs mit den Worten segnete: „Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt haben, der Gott der mich geweidet hat, seitdem ich bin bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, segne die Knaben“ (1. Mose 48,15.16), - da tat er es in dem Bewusstsein, dass der Engel Jehovas niemand anderes war, als der Erlöser, der „Heiligen Israels“, wie Ihn der Prophet Jesaja so oft nennt. Er erschien ihm im Traum als Engel und sprach zu ihm: „Ich bin der Gott von Bethel“ (1. Mose 31,11.13).
Aber an der Furt des Jabbok offenbarte sich dieser Engel Jehovas dem Jakob auf die wunderbarste Weise. Dort war er ganz allein, als unversehens ein Mann erschien, der mit ihm zu ringen begann. Als der Tag anbrach, fragte der geheimnisvolle Fremdling Jakob: „Was ist dein Name?“ Er antwortete: „Jakob.“ Er sprach: „Nicht Jakob soll hinfort dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen und hast obgesiegt“ (1. Mose 32,24–32). Wer war der Geheimnisvolle? Die moderne Kritik möchte uns einreden, dass Jakob infolge seiner tödlichen Angst vor Esau wohl einen bösen Traum gehabt haben mag. Jakob wusste, wem er gegenüber gestanden hatte, denn er nannte die Stätte „Pniel“: „Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen“. Hosea bezeugt dies in seiner Prophezeiung. „Er kämpfte mit dem Engel und überwand, er weinte und flehte zu Ihm; zu Bethel fand er Ihn, und daselbst redete Er mit uns. Und Jehova, der Gott der Heerscharen - Jehova ist Sein Gedenkname“ (Hosea 12,5.6), Der, der mit Jakob war, der Engel, der Erlöser, ist derselbe, der den Seinen die Verheißung hinterlassen hat: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis zur Vollendung des Zeitalters.“
Mose erblickte Ihn in dem brennenden Busch. Der Busch steht in Flammen, die Schechina-Herrlichkeit ist da, aber der Busch wird nicht verzehrt. Aus der Flamme inmitten des brennenden Busches ertönt die Stimme des Engels Jehovas. Mose erhält den Befehl, seine Schuhe auszuziehen, denn er stehe auf heiligem Land, in der Gegenwart des Heiligen. Und als Mose diese Stimme hörte und vernahm, wer es war, der mit ihm redete, da verbarg er sein Angesicht, denn er fürchtete sich nicht vor dem Anblick eines Engels, sondern Gottes. Der Engel Jehovas sprach aus dem brennenden Busch: „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“ ... „Ich bin, der ich bin.“ Er tat Mose auch kund, dass Er die Leiden Seines Volkes kenne, dessen Elend gesehen und ihr Geschrei gehört habe, und dass Er kommen werde, um zu erretten, um heraus- und hineinzuführen.
In all ihrer Bedrängnis war Er bedrängt, und der Engel Seines Angesichts hat sie gerettet. In Seiner Liebe und in Seiner Erbarmung hat Er sie erlöst; und Er hob sie empor und trug sie alle Tage vor alters!“ (Jes 63,9). Der Engel des brennenden Busches ist der gleiche, der sich in Gestalt eines erschaffenen Menschen geoffenbart hat, als der „Ich bin“, der liebende, mitfühlende Christus, welcher jetzt zur Rechten Gottes sitzt, der da sieht, kennt und hört - der alle Gewalt hat zu erlösen und zu erhalten.
Derselbe unerschaffene Engel, der gnädige, liebevolle Herr war mit Israel in der Wüste. Er war ihr Führer und Versorger, denn Er hatte sie aus Ägypten herausgeführt (4. Mose 20,16). In der Geschichte Bileams begegnen wir Ihm gleicherweise, und dieweil der blinde Prophet aus den Heiden Ihn nicht gewahrte, sah seine Eselin den, der Herrlichkeit ist.
Er war mit Seinem Volke, als es ins Land der Verheißung einzog. Als es in Gilgal, dem Ort des Selbstgerichtes, lagerte, wo die Schande Ägyptens von ihnen abgewälzt wurde, ging Josua hin und blickte auf die mächtigen, schier uneinnehmbaren Mauern Jerichos. Da auf einmal stand ein Mann mit einem gezückten Schwert ihm gegenüber. Furchtlos ging Josua auf Ihn zu und fragte Ihn, wer Er sei. Doch als der Mann sich als „der Oberste über das Heer Jehovas“ zu erkennen gab, fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und huldigte Ihm. Und der Oberste hieß ihn tun, was Er vierzig Jahre vorher Mose geheißen hatte: „Ziehe deinen Schuh aus von deinem Fuße; denn der Ort auf dem du stehst, ist heilig“ (Josua 5,13–15).
Er ist der Engel, der Erlöser, der Beschützer Seines Volkes. Sacharja, der große Prophet aus der Zeit nach der babylonischen Gefangenschaft, erblickte Ihn in seinem ersten Nachtgesicht in derselben Gestalt wie Josua. Er erschien dem jungen Propheten auf einem roten Pferd, gefolgt von einer Schar Reiter, die nun bereit sind, die Erde zu durchziehen. Der Oberste über das Heer Jehovas ist unser Herr, der Anführer unserer Errettung (Heb 2,10), Der, welcher eines Tages wiederkommen wird, auf weißem Pferd, gefolgt von den Kriegsheeren des Himmels (Off 19,11–16).
Im zweiten Kapitel des Buches der Richter kommt der Engel Jehovas von Gilgal herauf nach Bochim, der Stätte des Weinens. Kein geschaffener Engel kann so sprechen, wie der Engel Jehovas damals sprach. Nur der Herr selbst kann solche Worte gebrauchen: „Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und euch in das Land gebracht, dass ich euren Vätern zugeschworen habe; und ich sagte: „ich werde meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich; ihr aber, ihr sollt keinen Bund mit den Bewohnern dieses Landes machen, ihre Altäre sollt ihr niederreißen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Was habt ihr da getan!“ (Richter 2,1.2). Später in der Geschichte der Richter erschien Er Gideon. Auch hier wird Er Jehova genannt (Richter 6,14). Gideon redet Ihn als „Adonai“ (Herr) an und bittet Ihn, ein Speisopfer bringen zu dürfen. Der Engel berührte das Opfer mit der Spitze Seines Stabes, und das Feuer fuhr aus dem Felsen und verzehrte es. Und der Engel Jehovas verschwand aus seinen Augen. Gideon ist tief erschrocken, aber der Herr spricht zu ihm: „Friede dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben“. Ja, Er ist es, der Frieden gemacht hat, „Jehova-Schalom“ (Jehova ist Friede), wie Gideon den Altar nannte, den er dem Herrn baute.
Noch bedeutungsvoller und lehrreicher war die Begegnung dieses Engels mit Manoah und seinem Weibe, als Er ihnen die Geburt eines Sohnes ankündigte. Manoah fragte Ihn nach Seinem Namen. „Warum fragst du denn nach meinem Namen?“ antwortete ihm der Engel; „er ist ja wunderbar“ (Richter 13,18). Das Wort „Pele“, „wunderbar“, wird auch von Jesaja gebraucht, da er den Messias voraussagt, das Kind, das geboren, den Sohn, der gegeben, und dessen Namen „Wunderbar“ sein werde. Auch Manoah und sein Weib brachten dem Engel ein Opfer dar (Richter 13,19–22). Da geschah etwas Erstaunliches. Die Flamme stieg vom Altar gen Himmel empor, und der geheimnisvolle Besucher, der Engel Jehovas, fuhr in der Flamme des Altars zum Himmel hinauf, von wo Er gekommen war, ein besonders eindrucksvoller Hinweis darauf, dass Er nach Seiner Menschwerdung selbst das Opfer sein und nach Vollbringung Seines Werkes in den Himmel zurückkehren sollte.
Es war der mächtige Engel Jehovas, der das Heer der Assyrer vernichtete, welche die Theokratie mit Zerstörung bedrohte (2. Kön 19,35). Er deutete dadurch im Voraus die künftige Befreiung Jerusalems an, am Ende der Zeit der Nationen, wenn alle Nationen nach Jerusalem zum Kriege versammelt werden und die Stadt wiederum belagert wird. Dann wird, wie Sacharja uns prophezeit, Jehova ausziehen und wider jene Nationen streiten, und Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen (Sach 14,1–4). Wir führen auch 1. Chr 21,16 an: „Und als David seine Augen erhob, sah er den Engel Jehovas zwischen der Erde und dem Himmel stehen, Sein Schwert gezückt in Seiner Hand, ausgestreckt über Jerusalem“. Im Psalm 34,7 wird Er als der beschützende, befreiende Engel gesehen. Rom hat diese Schriftstelle in seinen falschen Lehren so dargestellt, als ob die Engel gefürchtet, verehrt und angebetet werden sollten. Der „Engel Jehovas“ ist Jehova selbst.
Wenn wir das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, lesen, erfahren wir, dass der Herr Jesus Christus, dessen ganze Herrlichkeit in diesem „Schlussstein der Bibel“ geoffenbart ist, wiederum unter dem symbolischen Namen eines Engels erscheint. Der Heilige Geist scheint uns darauf hinweisen zu wollen, dass Er der Engel des Bundes des Alten Testamentes ist, der die Israel gegebenen Verheißungen erfüllt und Barmherzigkeit im Zorn übt, wenn das jetzige Zeitalter endigt und das Tausendjährige Reich beginnt. In Offenbarung 8,1–5 wird Er in Seinem Mittleramt gesehen, da Er die Gebete der jüdischen Heiligen darbringt, die in der großen Drangsalszeit leiden, mit welcher Zeit der Nationen schließt. Dann schleudert Er das Feuer des Gerichts auf die Erde. Kapitel 10 offenbart Ihn als „starken Engel“ mit einem Regenbogen, dem Bundeszeichen, auf Seinem Haupt; Sein Antlitz ist wie die Sonne, und Seine Füße sind wie Feuersäulen. Er steht auf dem Meer und auf der Erde. Dies ist eine vollkommene Darstellung unseres Herrn, ehe Er kommt, um Seine Kronansprüche auf Meer und Erde zu erheben.
Mit allen diesen Ausführungen möchten wir dartun, dass wir bei unseren Betrachtungen über die Engel Gottes diesem „Engel Jehovas“ einen besonderen Platz einräumen müssen, weil Er der Herr selbst ist. Im Folgenden wollen wir noch eingehender erforschen, was die Heilige Schrift über die Engel und ihren Dienst lehrt.
Fußnoten