Die Bücher der Bibel
Kolosser
«Danksagend dem Vater, der uns fähig gemacht hat zu dem Anteil am Erbe der Heiligen in dem Lichte, der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe» (Kolosser 1, 12.13).
Der Kolosserbrief (Kolosser = in Riesengröße) hat viel gemeinsam mit dem Epheserbrief. Er sieht die Heiligen jedoch noch keineswegs als «mitsitzend in den himmlischen Örtern», sondern betrachtet sie als solche, die den Himmel vor sich haben, aber doch noch unterwegs sind in dieser Welt. Doch der Proviant für diese Reise ist himmlisch, und die gesegnete Fülle dieser Wegzehrung wird wunderbar in der Person Christi gesehen. «In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig» (Kapitel 2,9).
In Verbindung mit dieser Fülle werden fortwährend die Worte «alles» oder «ganz» gebraucht. Und das war nötig, um die Kolosser vor den Gefahren der Philosophie einerseits und der religiösen Mystik andererseits zu warnen: die eine richtet sich nur an den Verstand, die andere ist eine grobe Beleidigung für den Verstand, obwohl manchmal merkwürdig miteinander vermischt – in der Tat ein Ungeheuer mit zwei Köpfen, die einander widersprechen. Die Vorrangstellung Christi als Haupt ist die gesegnete Antwort darauf.
Christus wird als das Haupt der ganzen Schöpfung und auch als das Haupt des Leibes, der Versammlung, gesehen. Er wird alle Dinge auf Erden und im Himmel mit sich versöhnen, aber Er hat jetzt schon alle Gläubigen versöhnt. Durch den Apostel Paulus hat Er sowohl für den Dienst des Evangeliums als auch für den Dienst der Versammlung gesorgt. In diesem allem sehen wir Vorsorge in zweierlei Hinsicht: gegenüber der Welt und für seine Heiligen.
In diesem Buch wird also gesunde, himmlische Nahrung gefunden – das, was uns vor dem Bösen in seiner raffiniertesten Form bewahren wird.