Der Ratschluss Gottes

Verherrlichung

Diese hat Er auch verherrlicht

Dies zeigt uns, wie die Rechtfertigung mit der Verherrlichung in Verbindung steht: Rechtfertigung gibt uns rechtmäßig einen Platz in der Herrlichkeit Gottes. Rechtfertigung berechtigt uns zu der himmlischen Herrlichkeit, für die wir von Natur aus überhaupt nicht passend waren. „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3, 23). Deshalb ist nicht erstaunlich, dass der Römerbrief den Gegensatz zu unserer jetzigen Stellung so stark betont. Früher waren wir von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen, sie war für uns unerreichbar. Aber jetzt, da wir gerechtfertigt worden sind aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott (...) und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes (Römer 5, 1.2). Römer 8 formuliert das sogar in der Vergangenheitsform: „(...) die Er aber gerechtfertigt hat, diese hat Er auch verherrlicht“ (Vers 30). Verherrlichung ist nicht nur eine Hoffnung, sie ist etwas, was wir in Christus schon besitzen. Der verherrlichte Christus ist das Unterpfand unserer eigenen Verherrlichung. Gott sieht uns in Ihm, und in Ihm hat Er uns die Herrlichkeit gegeben, die Er, der Mensch Christus Jesus, für uns erlangt hat.

Lasst uns nun zu Römer 9 gehen, wo wir „Gefäße der Begnadigung“ Gottes genannt werden, die Er zur Herrlichkeit zuvorbereitet hat (Vers 23). Hier ist eine Linie in die Vergangenheit gezeichnet, zu Gottes ewigem Vorsatz. Es war Seine Absicht, uns mit Seinem geliebten Sohn einszumachen und uns zur Herrlichkeit zu bringen. Es war Sein Wunsch, uns in Seine Gegenwart, in den Himmel, einzuführen. Das Ziel dieses ewigen Vorsatzes für die Gegenstände Seiner Gnade ist die ewige, immerwährende, himmlische Herrlichkeit. Sein Plan ist es, uns in Menschen umzuwandeln, die in der Herrlichkeit das Bild Seines Sohnes tragen. Und dafür hat Er uns vor Grundlegung der Welt zuvorbereitet (Römer 9, 23).

Was die Durchführung dieses Ratschlusses betrifft, so lassen sich zwei Aspekte erkennen, ein äußerer und ein innerer Aspekt. Gottes Absicht wird in der äußeren Herrlichkeit erfüllt werden, mit der Er die Schöpfung füllen wird. Die Herrlichkeit des Namens Gottes wird auf der ganzen Erde zu sehen sein, wenn Christus, als der letzte Adam, Seine tausendjährige Herrschaft antreten wird (Psalm 8). Dann wird die Schöpfung von der Knechtschaft des Verderbnisses befreit werden zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Und wir selbst werden die Erlösung unseres Leibes empfangen und werden ebenfalls verherrlicht sein (Römer 8, 21-23). Die Erlösten werden mit Christus in Herrlichkeit offenbart werden, nachdem sie erst in Herrlichkeit aufgenommen wurden und ihr Leib der Niedrigkeit umgestaltet worden ist zur Gleichförmigkeit mit Seinem Leib der Herrlichkeit (Philipper 3, 21; Kolosser 3, 4). Seine Herrlichkeit wird dann in ihnen gesehen und bewundert werden (2. Thessalonicher 1, 10). So wie der erste Adam nicht allein war, sondern zusammen mit Eva als Regent über die erste Schöpfung eingesetzt war, so wird der letzte Adam ebenfalls Seine Braut haben, die verherrlichte Gemeinde, und wird mit ihr über die zukünftige Erde herrschen.

 

Du hast Deine Majestät über die Himmel gestellt

Im letzten Buch der Bibel wird die Herrlichkeit der Gemeinde als die Braut, das Weib des Lammes, „die Herrlichkeit Gottes“ genannt (Offenbarung 21, 11.23). Dies ist die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes nach außen hin in der Schöpfung. Die Gemeinde ist der himmlische Sitz, das himmlische Zentrum dieser Herrlichkeit, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und das Lamm ist ihre Lampe, ihr Licht (Offenbarung 21, 23; 22, 5). Es ist das Jerusalem droben, während das jetzige Jerusalem nach seiner Wiederherstellung das Zentrum dieser Herrlichkeit auf der Erde sein wird. Diese Herrlichkeit des neuen Jerusalems wird von der Schöpfung wahrgenommen werden. Wir finden diesen Aspekt unserer Verherrlichung auch im Johannesevangelium, wo der Sohn selbst in Seinem Gebet zum Vater sagt: „Und die Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, habe Ich ihnen gegeben (...) damit die Welt erkenne, dass Du Mich gesandt hast“ (Johannes 17, 22.23). Dies ist eine nach außen offenbarte Herrlichkeit, die die Welt veranlasst, Ihn anzuerkennen.

Dem folgt unmittelbar der innere Aspekt unserer Verherrlichung — dieser Teil der Herrlichkeit, der vor der Welt verborgen ist und nur von Kindern Gottes gesehen werden kann, von solchen, die Hausgenossen Gottes sind. In Johannes 17, 24 lesen wir: „Vater, Ich will, dass die, die Du Mir gegeben hast, auch bei Mir seien, wo Ich bin, damit sie Meine Herrlichkeit schauen, die Du Mir gegeben hast, denn Du hast Mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“ Das ist die Herrlichkeit des Vaterhauses, wo Christus nach Seiner Rückkehr zum Vater einen Platz für uns bereitet hat (Johannes 14, 2.3). Im Vaterhaus werden wir die Herrlichkeit Christi sehen und bewundern. Es ist wahr, dass Er dort ein besonderes Teil genießt, eine spezielle Herrlichkeit, denn Er ist der Erstgeborene unter vielen Brüdern. Wir werden Ihm gleich sein in der öffentlichen Offenbarung Seiner Herrlichkeit, wenn Er in Herrlichkeit erscheint (Kolosser 3, 4). Das gilt aber nicht für den inneren Aspekt Seiner Herrlichkeit. In Seines Vaters Haus werden wir Ihn sehen und Seine einzigartige Herrlichkeit bewundern.

Es gibt also eine Herrlichkeit der Kinder Gottes, die von der Schöpfung gesehen werden kann — und die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes wird sogar von der Schöpfung geteilt werden (Römer 8, 21). Es gibt aber auch noch eine Herrlichkeit, die vor der Welt verborgen bleibt; sie ist auf die Kinder Gottes begrenzt. In dem äußeren Bereich der Herrlichkeit werden wir wie Christus sein (1. Johannes 3, 2). Das ist die Sphäre, in der Gottes Herrlichkeit in dieser Schöpfung offenbart wird. Der innere Bereich der Herrlichkeit ist das Vaterhaus, wo der Sohn einen einzigartigen Platz hat, denn das war Sein Platz seit Ewigkeiten. Wir werden in diese intime Sphäre der Herrlichkeit gebracht werden, da wir ja die vielen Söhne sind, die Gott beabsichtigte, zur Herrlichkeit zu bringen. Und der Sohn selbst hat uns im Vaterhaus mit seinen vielen Wohnungen eine Stätte bereitet. Wir werden dorthin gebracht werden, um den Sohn zu sehen und Seine einzigartige Herrlichkeit zu bewundern! Wir werden dorthin gebracht werden, damit der Vater mit Wohlgefallen auf uns blicken kann, weil wir das Ebenbild Seines Sohnes tragen und die Herrlichkeit Seines Sohnes widerspiegeln!

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