Betrachtung über das erste Buch Mose (Synopsis)
Kapitel 16
Der Bund des Gesetzes in Hagar
Durch Sara angestiftet, sucht Abram in 1. Mose 16 dem Willen Gottes und der Erfüllung der Verheißung zur gegebenen Zeit vorzugreifen, und da haben wir in Hagar den Bund des Gesetzes, die Quelle der Unruhe und des Elends. Jedoch sorgt Gott für den Samen nach dem Fleische. Dessen bildliche Anwendung ist aus Galater 4 klar zu ersehen. In der Gesinnung Hagars sieht man den Stolz des Menschen unter dem Gesetz, doch kann ihr Sohn nicht Erbe sein. Die Hast des Menschen, der die Zeit Gottes betreffs der Mittel zur Erfüllung nicht abwarten will (so war es bei Jakob wegen des Segens), ist eine moralische Warnung an uns: es ist stets die Quelle der Unruhe und des Kummers. Und Hagar war eine Ägypterin - auch eine Erinnerung an Abrams Mangel an Glauben. Das Gesetz und das Fleisch, und auch die Sünde, gehen immer zusammen (siehe Joh 8, 34-36), und dies im Zusammenhang mit dem Unglauben der Natur, das ist Ägypten.
Reihenfolge der Kapitel 12-16
In bezug auf die Reihenfolge dieser Kapitel kann ich hinzufügen, daß die Kapitel 12-14 zusammengehen, und sie sind von der doppelten Offenbarung Gottes an Abram abhängig, erstens, um ihn zu berufen, zweitens in Kanaan. Kraft, Versagen, Rückkehr und standhafter himmlischer Glaube werden der weltlichen Gesinnung gegenübergestellt; und mit diesem Glauben, der im Sieg seinen Abschluss findet, ist die Entfaltung der irdischen Macht verknüpft. Gott ist der Besitzer des Himmels und der Erde, und Melchisedek.
Saras fleischlicher Versuch die Verheißung zu sichern und das Versagen
Obwohl Kapitel 15 als ein Ganzes allein steht, ist Kapitel 16 insofern mit ihm verbunden, als es der fleischliche Versuch seitens Saras ist, den Samen zu bekommen, der dem Abram durch das Wort des Herrn am Anfang von Kapitel 15 versichert wurde. Hier versagt alles; aber die Vorsätze Gottes werden der Verheißung gemäß erfüllt werden, und nicht nach dem Fleische oder durch den Willen des Menschen.