Einführende Vorträge zum Matthäusevangelium
Kapitel 1
Aber das ist nicht alles, was hier beachtet werden muss. Gott lässt sich nicht nur dazu herab, den Juden mit diesen Beweisen aus der Prophetie, durch die Wunder, das Leben und die Lehre zu begegnen, sondern Er beginnt mit dem, was ein Jude verlangen würde und verlangen musste – der Frage des Geschlechtsregisters. Aber selbst dann antwortet Matthäus diesem Verlangen auf göttliche Weise. „Buch des Geschlechts Jesu Christi“, sagt er, „des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams“ (V. 1). Das sind die beiden grundsätzlichen Fixpunkte, zu denen ein Jude sich wendet – auf der einen Seite das durch die Gnade Gottes geschenkte Königtum, auf der anderen Seite der Besitzer der Verheißungen Gottes.
Aber wir finden noch viel mehr. Gott erwähnt nicht nur die Linie der Väter. Doch wenn Er sich dann und wann aus gewissen Gründen für einen Augenblick zur Seite wendet – was für Belehrungen hinsichtlich der Sünde des Menschen, seiner Not und Gottes Gnade erheben sich vor uns in dieser einfachen Aufzählung seines Stammbaums! In bestimmten Fällen erwähnt Er nicht nur den Vater, sondern auch die Mutter – aber nie ohne göttlichen Grund! Es wird auf vier Frauen angespielt. Es sind nicht diejenigen, die einer von uns oder überhaupt irgendein Mensch bevorzugt in ein Geschlechtsregister, und dann in ein solches Geschlechtsregister, eingeführt hätte. Gott jedoch hatte einen ausreichenden Grund dafür. Und dieser zeugt nicht nur von Weisheit, sondern auch von Barmherzigkeit. Er war auch von besonderer Belehrung für die Juden, wie wir gleich sehen werden. Zunächst einmal, wer außer Gott hielte es für notwendig, uns daran zu erinnern, dass Juda Perez und Serach von der Tamar empfing? Ich brauche das nicht weiter auszuführen; diese Namen in der göttlichen Geschichte sprechen für sich selbst. Der Mensch hätte das alles ganz gewiss verschwiegen. Er würde es vorgezogen haben, eine strahlende Darstellung von der alten und erhabenen Abstammung herauszustellen. Oder er hätte alle Ehre und allen Ruhm auf eine Person konzentriert, deren glanzvoller Genius alle Vorhergehenden verdunkelt. Doch Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken, und unsere Wege sind nicht seine Wege. Außerdem ist die Anspielung auf solche Personen, die hier vorgestellt sind, umso bemerkenswerter, weil andere, würdigere nicht genannt werden. Sara wird nicht erwähnt, auf Rebekka wird nicht angespielt, noch auf irgendeinen anderen heiligen und berühmten Namen in der weiblichen Linie unseres Herrn Jesus. Aber Tamar erscheint schon in Vers 3, und der Grund dafür ist so klar ersichtlich, dass man ihn kaum erklären muss. Ich bin davon überzeugt, dass der Name allein schon ein ausreichender Hinweis für Herz und Gewissen eines jeden Christen ist. Wie bedeutsam ist er erst für einen Juden! Was dachte er über den Messias? Würde er den Namen Tamars in diesem Zusammenhang herausgestellt haben? Niemals! Die Tatsache konnte er nicht leugnen; dennoch war ein Jude die letzte Person, die sie herausgestellt und besondere Aufmerksamkeit auf sie gelenkt hätte. Nichtsdestoweniger erweist sich die Gnade Gottes in dieser Angelegenheit als außerordentlich gut und weise.
Wir finden jedoch noch mehr. Etwas später haben wir eine andere Frau. Da steht der Name Rahabs, einer Heidin, und zwar einer Heidin, die keinen ehrenhaften Ruf hatte. Menschen hätten versucht, diese Sache wegzulassen. Aber es ist unmöglich, ihre Schande zu bemänteln oder die Gnade Gottes abzuschwächen. Es ist weder gut noch weise, das, was Rahab in den Augen der Öffentlichkeit war, zu übersehen. Und doch ist es diese Frau, die der Heilige Geist an zweiter Stelle für die Ahnenreihe Jesu auswählt.
Auch Ruth erscheint. Ruth ist von allen diesen Frauen am lieblichsten und tadellosesten – ohne Zweifel durch die Wirkung der göttlichen Gnade in ihr. Nichtsdestoweniger ist sie eine Tochter Moabs. Denn Gott hatte den Kindern Moabs verboten, in seine Versammlung zu kommen bis ins zehnte Geschlecht (5. Mo 23,4).
Und was sagen wir zu Salomo, der David, dem König, von der Frau, die mit Uria verheiratet gewesen war, geboren wurde? Wie demütigend war das für die, welche auf menschliche Gerechtigkeit bestanden! Wie entgegengesetzt zu rein jüdischen Erwartungen hinsichtlich des Messias! Er war der Messias; aber Er war ein Messias nach dem Herzen Gottes und nicht des Menschen. Er war der Messias, der irgendwie mit Sündern, den ersten und den letzten, Beziehungen eingehen konnte und wollte. Seine Gnade sollte eine Heidin, eine Moabitin, ja, jeden, erreichen und segnen. In seiner Ahnentafel, wie sie Matthäus gibt, ist Raum gelassen für Andeutungen dieser Reichweite. Mochten Menschen die Lehre und die Tatsachen leugnen; sie konnten die wirklichen Merkmale des Stammbaums des wahren Messias weder ändern noch auslöschen. Denn der Messias konnte nur aus der Linie Davids durch Salomo kommen. Und Gott hielt es für angemessen, uns genau dieses mitzuteilen, damit wir wissen, welch eine Freude Er in seiner reichen Gnade hat, wenn Er von den Vorfahren des Messias spricht. Und an dieser Freude sollen auch wir teilnehmen. Auf diese Weise kommen wir also zur Geburt des Christus.
Aber es war Gottes nicht weniger würdig, dass Er die Wahrheit eines anderen bemerkenswerten Zusammentreffens von vorhergesagten Umständen, die scheinbar unvereinbar waren und sein Kommen in diese Welt betrafen, klar herausstellt.
Zwei Bedingungen mussten vom Messias unbedingt erfüllt werden: Die eine bestand darin, dass Er wahrhaftig von einer – ja, vielmehr, von der – Jungfrau geboren werden musste. Die andere besagte, dass Er die königlichen Rechte des salomonischen Zweiges des Hauses Davids entsprechend der Verheißung erben sollte. Aber es gab noch eine dritte Bedingung, wie wir hinzufügen können. Er, der wirkliche Sohn seiner jungfräulichen Mutter und der gesetzliche Sohn seines Salomon-entsprossenen Vaters, sollte im wahrsten und höchsten Sinn, der Jahwe Israels, Emmanuel – „Gott mit uns“ – sein (V. 23). All dies ist in dem kurzen Bericht, der uns als nächstes im Evangelium des Matthäus, und zwar ausschließlich von ihm, gegeben wird, zusammengedrängt. Folglich lesen wir: „Die Geburt Jesu Christi aber war so: Als Maria, seine Mutter, mit Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist“ (V. 18). Dieser Wahrheit hinsichtlich der Wirksamkeit des Heiligen Geistes wird, wie wir finden werden, im Lukasevangelium eine noch tiefere und weitreichendere Bedeutung beigemessen. Denn Lukas zeigt uns den Menschen Jesus Christus. Ich behalte mir deshalb jede Bemerkung, die durch diesen erweiterten Gesichtskreis entstehen wird und entstehen soll, vor, bis wir das dritte Evangelium betrachten.
Aber hier geht es um die Beziehung Josephs zum Messias; und deshalb erscheint der Engel ihm. Im Lukasevangelium ist es nicht Joseph, sondern Maria. Sollen wir denken, dass diese unterschiedlichen Berichte rein zufällig so sind? Oder sollen wir nicht vielmehr, wenn es Gott gefällt, zwei unterschiedliche Linien der Wahrheit herauszustellen, die göttlichen Prinzipien dahinter herausfinden? Es ist unmöglich, dass Gott etwas tun könnte, das selbst für uns beschämend wäre.
Wenn wir handeln und reden, oder beides unterlassen, dann sollten wir sowohl für das eine wie für das andere einen ausreichenden Grund haben. Und wenn kein vernünftiger Mensch bezweifelt, dass es bei uns so ist – hat nicht Gott immer eine vollkommene Absicht in den verschiedenen Berichten, die Er uns von Christus gegeben hat? Beide Berichte sind wahr, aber mit unterschiedlichen Zielen. Matthäus erwähnt mit göttlicher Weisheit den Besuch des Engels bei Joseph. Mit nicht weniger Leitung von oben erzählt Lukas von Gabriels Besuch bei Maria (und vorher bei Zacharias). Und der Grund dafür ist klar. Bei Matthäus wird keineswegs abgeschwächt, sondern vielmehr bewiesen, dass Maria die wirkliche Mutter des Herrn war. Aber der Hauptgesichtspunkt liegt darin, dass Er die Rechte Josephs erbte.
Und kein Wunder! Denn wie wahrhaftig unser Herr auch der Sohn der Maria gewesen wäre, Er hätte dadurch kein unangreifbares gesetzliches Recht auf den Thron Davids gehabt. Dieses konnte Er niemals kraft seiner Abstammung von Maria erhalten. Er musste außerdem die Rechte des königlichen Stammes erben. Gesetzt den Fall, Er wäre allein durch Maria ein Sohn Davids gewesen, dann hätte Joseph die Anrechte unseres Herrn auf den Thron ausgeschlossen, da allein er zur erbberechtigten salomonischen Linie gehörte; und so müssen auch wir es sehen. Die Tatsache, dass der Herr Gott oder Jahwe war, brachte in keiner Weise in sich selbst die Grundlage für ein davidisches Anrecht, obwohl es dadurch natürlich andererseits eine viel tiefere Bedeutung enthielt. Das Problem bestand darin, neben seiner ewigen Herrlichkeit einen messianischen Anspruch zu verwirklichen, der nicht beiseitegesetzt und von keinem Juden auf seinem Standpunkt angefochten werden konnte. Es war seine Gnade, die sich so herabließ. Es war seine allgenugsame Weisheit, welche wusste, wie man diese Bedingungen vereinbaren konnte – Bedingungen, die zu hoch für den Menschen waren, als dass er sie hätte zusammenführen können. Gott sprach, und es geschah.
Demnach richtet also im Matthäusevangelium der Geist Gottes unsere Aufmerksamkeit auf diese Tatsachen. Joseph war durch Salomo der Nachkomme des Königs David. Der Messias musste deshalb auf die eine oder andere Weise der Sohn Josephs sein. Aber alles wäre verloren gewesen, wenn Er wirklich der Sohn Josephs gewesen wäre. Der Widerspruch sah hoffnungslos aus; denn es schien, dass Er einerseits der Sohn Josephs sein musste, um Messias zu werden, und andererseits nicht. Doch was sind für Gott schon Schwierigkeiten? Für Ihn sind alle Dinge möglich; und der Glaube empfängt mit Bestimmtheit alles. Denn Er war in einer Weise Josephs Sohn, dass kein Jude es leugnen konnte. Andererseits war Er es nicht, sondern in vollster Weise der Sohn der Maria, der Same der Frau, und, buchstäblich, nicht des Mannes. Gott gibt sich also in diesem jüdischen Evangelium besonders große Mühe, den Nachdruck darauf zu legen, dass Er in den Augen des Gesetzes strenggenommen der Sohn Josephs war, um so nach dem Fleisch die Rechte des königlichen Stammes zu erben. Aber an dieser Stelle weist Er mit besonderer Sorgfalt nach, dass Er in der Art seiner Geburt als Mensch nicht der Sohn Josephs war. Bevor Gatte und Gattin zusammengekommen waren, wurde die Verlobte schwanger erfunden von dem Heiligen Geist. Das war die Art seiner Empfängnis. Doch außerdem war Er Jahwe. Dies ergab sich aus seinem Namen. Der Sohn der Jungfrau sollte „Jesus“ genannt werden, „denn Er wird sein Volk erretten von ihren Sünden“ (V. 21). Er sollte nicht einfach ein Mensch sein, wenn auch auf übernatürliche Weise geboren. Das Volk Jahwes, Israel, war sein Volk; „Er wird sein Volk erretten von ihren Sünden“.
Das wird noch mehr herausgestellt durch die Prophezeiung Jesajas, die als nächstes zitiert wird, und insbesondere durch die Anwendung jenes Namens, den wir nur bei Matthäus finden: „Emmanuel, … was übersetzt ist: Gott mit uns“ (V. 23).
Dieses ist also die Einleitung und in Wirklichkeit die große Grundlage von allem. Das Geschlechtsverzeichnis ist ohne Zweifel insbesondere nach jüdischer Art zusammengestellt. Doch seine Form dient schon als eine Bestätigung, und zwar nicht nur für die jüdische Erwartung, sondern auch für jeden aufrichtigen Menschen mit Verstand. Eine geistliche Gesinnung hat natürlich keine Schwierigkeiten – schon allein deshalb, weil sie geistlich ist, denn sie vertraut auf Gott. Es gibt nichts, was so summarisch einen Zweifel verbannt und jede Frage des natürlichen Menschen zum Schweigen bringt wie die einfache und glückliche Sicherheit, dass das, was Gott sagt, wahr und das einzig Richtige ist. Es gibt keinen Zweifel, dass Gott nach seinem Wohlgefallen in diesem Geschlechtsregister etwas getan hat, was die Menschen moderner Zeiten kritisieren. In früheren Tagen erhob jedoch weder der finsterste noch feindlichste Jude solche Einwände. Sicherlich waren es vor allem sie, die den Charakter des Geschlechtsverzeichnisses des Herrn Jesus entlarvt hätten, wenn es angreifbar gewesen wäre. Aber nein, das war den Nichtjuden vorbehalten. Sie haben die beachtenswerte Entdeckung gemacht, dass es eine Auslassung gibt. Eine Auslassung in solchen Listen ist durchaus in Übereinstimmung mit der Verfahrensweise im Alten Testament. In solchen Geschlechtsverzeichnissen wurde nur verlangt, dass angemessene Hinweise gegeben wurden, um die Abstammung klar und unbestreitbar zu machen.
Nehmen wir zum Beispiel Esra! Wenn er sein Geschlechtsverzeichnis als Priester gibt, dann werden nicht nur drei Vorfahren in Folge, sondern gleich sieben weggelassen (vgl. Esra 7,1–5 und 1. Chr 6,3–15). Zweifellos gab es einen besonderen Grund für diese Weglassung. Aber wie auch immer die wahre Lösung für diese Schwierigkeit sein mag – es ist klar, dass ein Priester, der sein Geschlechtsverzeichnis gibt, das nicht in mangelhafter Weise tun würde. Für die priesterliche Nachfolge waren solche Beweise unbedingt erforderlich. Darum würde jeder Mangel darin sein Recht auf dieses geistliche Amt zerstören. Wenn also in einem solchen Fall rechtmäßig eine Auslassung erlaubt war, dann doch wohl auch im Geschlechtsverzeichnis des Herrn. Noch weniger ist der Einwand stichhaltig, wenn wir bedenken, dass diese Auslassung sich nicht auf den Teil der Geschichte bezieht, worüber die Schrift nichts sagt, sondern auf ihr Zentrum, sodass jedes Kind sofort die fehlenden Glieder aufzählen konnte. Offensichtlich beruht die Auslassung daher nicht auf Nachlässigkeit oder Unwissenheit, sondern auf Absicht. Ich zweifle nicht, dass Gott auf diese Weise sein ernstes Urteil über die Verbindung mit Athalja, der Frau Jorams, aus dem gottlosen Haus Ahabs ausdrücken wollte (vgl. V. 8 mit 2. Chr 22–26). Ahasja, Joas und Amazja verschwinden; die Linie erscheint hier erst wieder mit Ussija. Diese Generationen löschte Gott zusammen mit jener gottlosen Frau aus.
Es gab buchstäblich noch einen anderen Grund, der offen dasteht, welcher forderte, dass gewisse Namen ausgelassen wurden. Der Geist Gottes wollte in jedem dieser drei Abschnitte des Geschlechtsregisters des Messias – von Abraham bis David, von David bis zur Gefangenschaft und von der Gefangenschaft bis Christus – vierzehn Generationen geben. Nun ist es klar, dass dann, wenn es tatsächlich mehr Glieder als diese vierzehn in einem Verzeichnis gab, einige weggelassen werden mussten. Aber diese Weglassung geschah, wie wir gerade gesehen haben, nicht wahllos, sondern mit großer moralischer Bedeutung. Wenn es also notwendig war, dass der Geist Gottes sich auf eine bestimmte Anzahl von Generationen beschränkte, dann gab es auch, wie immer im Wort Gottes, einen göttlichen Grund für die Auswahl derer, die weggelassen wurden.
Wir haben also in diesem Kapitel neben dem Geschlechtsverzeichnis die Person des langerwarteten Sohnes Davids. Er wurde unanfechtbar, offiziell und vollständig als der Messias eingeführt. Wir finden auch seine erhabeneren Herrlichkeiten, und zwar nicht nur diejenigen, die Er annahm, sondern auch die, die Er in sich selbst besaß. Man konnte Ihn zu Recht den „Sohn Davids, den Sohn Abrahams“ nennen. Aber Er war – Er ist – Jahwe-Emmanuel; und Er konnte niemand anderes sein. Wie ungeheuer wichtig es für einen Juden war, dies zu glauben und zu bekennen, kann man nicht oft genug sagen; es genügt jedoch, wenn ich es jetzt im Vorbeigehen erwähne. Ganz offensichtlich drehte sich der jüdische Unglaube, auch da, wo das Kommen eines Messias anerkannt wurde, um den Gedanken, dass sie nur einen Messias erwarteten, der als der große König auftrat. Sie sahen keine höhere Herrlichkeit als seinen messianischen Thron – nicht mehr als einen Sprössling, wenn auch zweifellos von außerordentlicher Kraft, aus der Wurzel Davids. Schon hier am Anfang stellt der Heilige Geist die göttliche und ewige Herrlichkeit dessen heraus, der geruhte, Messias zu werden. Aber wenn Jahwe sich herabneigte, der Messias zu werden und sich dazu von der Jungfrau gebären ließ, dann musste es sicherlich noch würdigere Ziele geben, die unendlich höher waren als die an sich erhabene Absicht, auf dem Thron Davids zu sitzen. Deshalb stürzte natürlich die einfältige Wahrnehmung der Herrlichkeit seiner Person alle Schlussfolgerungen des jüdischen Unglaubens um. Sie zeigt uns, dass Er, der eine solch große Herrlichkeit besaß, nur ein Werk vollbringen konnte, das dieser Herrlichkeit entsprach. Ja, Er, dessen persönliche Würde alle Zeiten und alle Gedanken übertraf und der sich so herabließ, in die Stämme Israels als Sohn Davids einzutreten, musste besondere Absichten in seinem Kommen haben und sollte vor allem passend zu dieser Herrlichkeit sterben. Es ist klar, dass es von größtmöglicher Bedeutung für Israel war, dies alles zu erfassen. Genau das lernte der gläubige Israelit. Aber es war auch der Fels des Ärgernisses, über den das ungläubige Israel fiel – und in Stücke zerschmettert wurde.