Betrachtung über Johannes (Synopsis)
Kapitel 16
In diesem Kapitel gehen wir in der Offenbarung dieser Gnade noch einen Schritt weiter; der Heilige Geist wird schon als hienieden anwesend betrachtet. Der Herr erklärt, dass Er Seine ganze Unterweisung gegeben habe im Blick auf Seinen Weggang, auf die Leiden der Jünger in der Welt, wo sie Seinen Platz einnehmen sollten; im Blick auf ihre Freude, weil sie in demselben Verhältnis zu Ihm standen, in dem Er hienieden zu Seinem Vater gestanden hatte; auf ihr Verständnis von der Tatsache, dass Er in dem Vater war, sie in Ihm und Er Selbst in ihnen; und endlich im Blick auf die Gabe des Heiligen Geistes, um sie auf alles das vorzubereiten, was sich nach Seinem Weggang ereignen werde, damit sie sich nicht ärgern möchten. Denn man werde sie aus der Synagoge stoßen, und wer sie tötete, würde meinen, Gott damit einen Dienst zu erweisen. Dies würde bei denen der Fall sein, die – indem sie in ihren alten Lehren als in einer Form blieben und das Licht von sich stießen – nur die Form der Wahrheit gebrauchen würden, mittels welcher sie das Fleisch als rechtgläubig in Ansehen brächten, um sich dem Lichte zu widersetzen, das dem Geiste gemäß das Fleisch richten würde. Alles das würden sie tun, weil sie weder den Vater noch Jesum, den Sohn des Vaters, erkannt hätten. Eine neue Wahrheit stellt die Seele und den Glauben auf die Probe. Eine alte, allgemein angenommene Wahrheit, durch die eine Körperschaft von Personen sich von ihrer Umgebung unterscheidet, kann ein Gegenstand des Stolzes für das Fleisch werden, selbst da wo es die Wahrheit ist, wie dies bei den Juden der Fall war. Eine neue Wahrheit aber ist eine Sache des Glaubens in ihrer Quelle; da gibt es keine Stütze auf eine Körperschaft, die durch sie bereits in Ansehen gebracht ist, sondern nur das Kreuz der Feindseligkeit und der Vereinsamung. Die Juden meinten Gott zu dienen, aber sie kannten weder den Vater noch den Sohn.
Die Natur ist mit dem beschäftigt, was sie verliert: der Glaube blickt in die Zukunft, in die Gott führt. Wie köstlich ist dieser Gedanke! Die Natur wirkte in den Jüngern; sie liebten Jesum und waren über Seinen Weggang betrübt. Wir können dies gut begreifen; allein der Glaube würde nicht dabei stehen geblieben sein. Hätten sie die notwendige Verherrlichung der Person Jesu begriffen, – hätte ihre Liebe, durch den Glauben belebt, an Ihn und nicht an sich selbst gedacht, so würden sie gefragt haben: „Wohin gehst Du?“ Nichtsdestoweniger versichert sie der Herr, der nur an sie dachte, dass es für sie sogar ein Gewinn sein werde, Ihn zu verlieren. Herrliche Frucht der Wege Gottes! Ihr Gewinn sollte darin bestehen, dass der Sachwalter hier auf Erden bei und in ihnen sein werde. Beachten wir, dass Jesus hier nicht von dem Vater redet, sondern von dem Sachwalter, der an Seiner Statt hienieden ist, um das Zeugnis Seiner Liebe zu Seinen Jüngern und Seine Beziehungen zu ihnen aufrecht zu erhalten. Christus ging hinweg; wenn es nicht geschah, so konnte der Sachwalter nicht kommen; wenn Er aber weggegangen war, so wollte Er Ihn senden. Und wenn Er gekommen sei, so würde Er hinsichtlich der Welt wirken, die Christum verworfen hatte und Seine Jünger verfolgte. In den Jüngern selbst aber würde Er zum Segen wirken.
Hinsichtlich der Welt hatte der Sachwalter nur einen einzigen Gegenstand des Zeugnisses, um die Sünde der Welt ans Licht zu stellen: sie hatte nicht an Jesum, an den Sohn, geglaubt. Ohne Zweifel war Sünde jeglicher Art vorhanden und, um die Wahrheit zu sagen, nichts als Sünde – Sünde, die das Gericht verdiente. Allein die Verwerfung Christi stellte die ganze Welt unter ein gemeinsames Gericht. Sicherlich wird ein jeder sich für seine Sünden verantworten müssen; und der Heilige Geist lässt mich dieselben fühlen. Aber als ein vor Gott verantwortliches System hatte die Welt Seinen Sohn verworfen, und demgemäß handelte Gott jetzt der Welt gegenüber; das war es auch, was das Herz des Menschen offenbar machte. Die Verwerfung Christi bewies, dass der Mensch, nachdem Gott Sich völlig in Liebe, so wie Er war, geoffenbart hatte, Ihn nicht aufnehmen wollte. Er kam, indem Er ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete; aber sie verwarfen Ihn. Die Gegenwart Jesu war nicht die Offenbarung des Sohnes Gottes in Seiner Herrlichkeit, vor der der Mensch erschreckt hätte zurückweichen können, sondern die Offenbarung dessen, was Er moralisch, was Er in Seiner Natur, in Seinem Charakter war. Der Mensch hasste Ihn; jedes Zeugnis, um den Menschen zu Gott zurückzuführen, erwies sich als nutzlos. Je deutlicher das Zeugnis war, desto mehr wandte er sich von diesem ab, desto mehr widersetzte er sich ihm. Der Beweis von der Sünde der Welt war die Verwerfung Christi. Welch ein schreckliches Zeugnis, dass Gott, geoffenbart in Güte, Hass erregt, weil Er vollkommen und vollkommen gut war! Doch so ist der Mensch.
Allein dieses war Gottes Weg zu etwas ganz anderem, nämlich zu der Erweisung der Gerechtigkeit darin, dass Christus zu Seinem Vater ging und die Welt Ihn nicht mehr sah. Es war die Folge Seiner Verwerfung. Menschliche Gerechtigkeit gab es nicht; die Sünde des Menschen war durch die Verwerfung Christi erwiesen. Das Kreuz war allerdings das über die Sünde vollzogene Gericht, und in diesem Sinne war es Gerechtigkeit. Was aber in dieser Welt geschah, war, dass der einzige Gerechte von den Menschen verurteilt und von Gott verlassen wurde; und das war gewiss nicht die Kundgebung der Gerechtigkeit. Wäre Christus damals befreit und der König Israels geworden, so wäre das keine angemessene Folge Seiner vollkommenen Verherrlichung Gottes gewesen. Nachdem Er aber Gott, Seinen Vater, verherrlicht hatte, ging Er hin, um Sich zu Seiner Rechten zu setzen, zur Rechten der Majestät in der Höhe, um in Gott Selbst verherrlicht zu sein, um auf dem Throne des Vaters zu sitzen. Ihm diesen Platz zu geben, war göttliche Gerechtigkeit, und dieselbe Gerechtigkeit entzog Jesum der Welt, so wie sie ist, für immer; der Mensch sah Ihn nicht mehr. Die Gerechtigkeit, die zu Gunsten der Menschen ausgeübt worden war, saß jetzt gleichsam in Christo zur Rechten Gottes zum Gericht bezüglich der Welt, indem diese Ihn hoffnungslos und für immer verloren hatte.
Zudem ist Satan als Fürst dieser Welt dadurch erwiesen worden, dass er alle Menschen gegen den Herrn Jesum anführte. Um die Ratschlüsse Gottes in Gnade zu erfüllen, widersetzte Sich Jesus nicht; Er gab Sich willig dem Tode hin. Aber der, welcher des Todes Gewalt hat, stellte sich ganz und gar bloß. In seiner Begierde, den Menschen zu verderben, musste er alles wagen; es gelang ihm, in seinem Unternehmen gegen den Fürsten des Lebens die ganze Welt mit sich zu verbinden – Juden und Heiden, Priester und Volk, Statthalter, Kriegsknechte und Untertanen. Die Welt, geführt durch ihren Fürsten, war an jenem feierlichen Tage anwesend. Für den Feind hing alles von dem Ausgang dieses Tages ab; und die Welt war mit ihm. Christus aber ist auferstanden; Er ist aufgefahren zu Seinem Vater und hat den Heiligen Geist hernieder gesandt. Alle die Beweggründe, die die Welt beherrschen, und die Macht, durch die Satan die Menschen gefangen hielt, sind, als von ihm kommend, erwiesen worden; er ist gerichtet. Die Macht des Heiligen Geistes ist der Beweis davon, und sie übersteigt alle Macht des Feindes. Die Welt ist noch nicht gerichtet; das wird in anderer Weise stattfinden; aber ihr Fürst ist gerichtet. In diesem Charakter, als Fürst der Weit, ist er gerichtet worden; denn er hat die Welt gegen Den geführt, der durch die Gegenwart des Heiligen Geistes als Sohn Gottes geoffenbart worden ist, nachdem Er die Macht Satans im Tode gebrochen hatte.
Alles dieses trat durch die Gegenwart, des Heiligen Geistes auf der Erde, der durch Christum hernieder gesandt war, ans Licht. Seine Gegenwart war der Beweis jener drei in den Versen 8–11 bezeichneten Dinge; denn wenn der Heilige Geist hienieden war, so hatte die Welt den Sohn Gottes verworfen. Die Gerechtigkeit war einerseits dadurch erwiesen, dass Jesus zur Rechten Gottes war (wovon die Gegenwart des Heiligen Geistes den Beweis lieferte), und andererseits durch die Tatsache, dass die Welt Ihn verloren hatte. Nun war zwar die Welt, die Jesum verworfen hatte, nicht gerichtet; da aber Satan dieselbe verleitet hatte, den Sohn zu verwerfen, so bewies die Gegenwart des Heiligen Geistes, dass Jesus die Gewalt des Todes vernichtet hatte – dass somit der, der diese Gewalt besessen, gerichtet war; ferner, dass Satan sich als Feind Dessen gezeigt, den der Vater anerkannt hatte, dass seine Gewalt dahin war und der Sieg dem zweiten Adam zufiel, als Satan seine ganze Macht gegen die menschliche Schwachheit Dessen ins Feld führte, der Sich dieser aus Liebe unterwarf. Die Gegenwart des Heiligen Geistes sollte nicht der Beweis der Rechte Christi als Messias sein, so begründet dieselben auch waren, sondern jener Wahrheiten, die sich auf den Menschen, auf die Welt bezogen, in der Israel jetzt verloren war, weil es die Verheißungen verworfen hatte (wiewohl Gott die Nation für Sich Selbst aufbewahren wird). Der Heilige Geist tat aber noch mehr, als die Welt von ihrem Zustande überführen. Er wollte in den Jüngern ein Werk vollbringen; Er wollte sie in die ganze Wahrheit leiten und ihnen das Zukünftige offenbaren; denn Jesus hatte ihnen noch vieles zu sagen, was sie damals noch nicht zu ertragen vermochten. Wenn der Heilige Geist in ihnen wäre, so sollte Er ebenso wohl ihre Kraft als auch ihr Lehrer sein, und es sollte ein ganz neuer Zustand der Dinge für sie eintreten. Hier wird der Heilige Geist betrachtet als an Jesu Statt auf der Erde gegenwärtig und in den Jüngern wohnend; nicht als ein individueller Geist, der aus sich selber redet, sondern gleichwie Jesus sagte: „So wie ich höre, richte ich“, mit einem vollkommen göttlichen und himmlischen Gericht, ebenso würde der in den Jüngern wirkende Heilige Geist das reden, was von oben kam, und nach göttlicher Kenntnis das Zukünftige mitteilen. Er würde von dem Himmel und von der Zukunft reden, indem Er das mitteilte, was himmlisch, was von oben ist, und Ereignisse offenbaren, die sich auf der Erde abspielen würden. Das eine wie das andere würde beweisen, dass es eine Kenntnis war, die Gott angehörte. Wie gesegnet ist es, das zu besitzen, was Er zu geben hat!
Aber mehr noch. Der Heilige Geist nimmt hier den Platz Christi ein. Wie Jesus auf der Erde den Vater verherrlicht hatte, so sollte der Heilige Geist Jesum verherrlichen im Blick auf die Herrlichkeit, die Seiner Person und Seiner Stellung angehörte. Der Herr redet hier nicht unmittelbar von der Herrlichkeit des Vaters. Die Jünger hatten die Herrlichkeit des Lebens Christi auf Erden gesehen, und der Heilige Geist sollte Seine Herrlichkeit vor ihnen entfalten im Blick auf das, was Ihm, als verherrlicht bei dem Vater, angehörte – das „Seinige“.
Freilich würden die Jünger nur „stückweise“ lernen, denn das ist das Maß des Menschen, wenn es sich um die Dinge Gottes handelt; aber der Umfang dessen, was dem Herrn angehört, wird von Ihm Selbst angedeutet, wenn Er sagt: „Er wird mich verherrlichen, denn von dem meinen wird er empfangen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich. dass er von dem Meinen empfängt und euch verkündigen wird“ (V. 14+15).
So wird uns denn die Gabe des Heiligen Geistes von verschiedenen Seiten in Verbindung mit Christo dargestellt. In Abhängigkeit von Seinem Vater und als Stellvertreter Seiner Jünger, aus deren Mitte Er aufgefahren ist, wendet der Herr Sich ihrethalben an den Vater: Er bittet Ihn, den Heiligen Geist zu senden (Joh 14,16). – Hernach finden wir, dass Sein eigener Name volle Kraft und Wirkung hat; jede Segnung vom Vater kommt in Seinem Namen. Um Seinetwillen und nach der Wirksamkeit Seines Namens, alles dessen, was in Ihm dem Vater angenehm ist, wird jede Gnade uns von oben gewährt. Ebenso sendet der Vater den Heiligen Geist im Namen Jesu (Joh 14,26). – Dann sendet Christus Selbst, indem Er droben verherrlicht ist und Seinen Platz bei Seinem Vater eingenommen hat, den Heiligen Geist, als von Ihm ausgehend, von dem Vater (Joh 15,26). – Endlich ist der Heilige Geist hier in dieser Welt gegenwärtig, in und bei den Jüngern, und Er verherrlicht Jesum, indem Er von dem Seinigen nimmt und es den Jüngern offenbart. Hier werden die ganze Herrlichkeit der Person Christi sowie die Rechte, die der von Ihm eingenommenen Stellung angehören, ans Licht gestellt. „Alles, was der Vater hat“, ist Sein. Er hat Seine Stellung eingenommen nach den ewigen Ratschlüssen Gottes kraft Seines Werkes als Sohn des Menschen. Wenn Er aber in diesem Charakter den Besitz angetreten hat, so gehört alles, was Er in dieser Stellung besitzt, Ihm als dem Sohne, dem (da Er eins mit dem Vater ist) alles gehört, was der Vater hat. Dort sollte Er für eine Weile verborgen sein. Nachher aber sollten die Jünger Ihn schauen (V. 16 u. f.), da durch dies alles nur die Wege Gottes erfüllt wurden; es ist keine Rede davon, dass Er durch den Tod gleichsam für sie verloren sein sollte. Er war auf dem Wege zu Seinem Vater. Aber hiervon verstanden die Jünger nichts. Der Herr entwickelt die Tatsache und ihre Folgen, ohne ihnen noch die ganze Tragweite Seiner Worte zu zeigen. Er betrachtet die Sache von menschlicher und geschichtlicher Seite. Die Welt würde sich freuen, Seiner losgeworden zu sein. Traurige Freude! Die Jünger würden wehklagen, wiewohl Sein Weggang für sie die wahre Quelle der Freude war; aber ihre Traurigkeit sollte in Freude verwandelt werden. Als Zeugnis fand dieses statt, als Jesus Sich Seinen Jüngern nach Seiner Auferstehung zeigte; es wird völlig erfüllt werden, wenn Er wiederkommen wird, um sie zu Sich zu nehmen. Wenn sie Ihn wieder sähen, so würden sie das Verhältnis verstehen, in das Er sie zu Seinem Vater versetzt hatte, und würden es durch den Heiligen Geist genießen. Es würde dann nicht mehr so sein, als ob sie selbst sich dem Vater nicht nahen könnten, während Christus dies vermochte, wie Martha es in den Worten ausdrückt: „Ich weiß, dass, was irgend du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird.“ Sie würden sich unmittelbar an den Vater wenden können, der sie liebte, weil sie an Jesum geglaubt und Ihn aufgenommen, als Er Sich in dieser Welt der Sünde erniedrigt hatte (dem Grundsatz nach ist es immer so): und was sie in Seinem Namen bäten, würden sie empfangen, auf dass ihre Freude völlig sei im Bewusstsein der gesegneten Stellung der unfehlbaren Gunst, in die sie gebracht waren, sowie im Bewusstsein des Wertes alles dessen, was sie in Christo besaßen.
Indes gibt der Herr Seinen Jüngern schon die Grundlage der Wahrheit in dieser Hinsicht zu erkennen: Er kam vom Vater und ging zum Vater (V. 28). Die Jünger meinten jetzt verstanden zu haben, was Er hier ohne ein Gleichnis zu ihnen sagt. Sie fühlen, dass Er ihre Gedanken göttlich erkannt hat; denn sie hatten diese nicht gegen Ihn ausgedrückt. Allein sie erheben sich nicht bis zu der Höhe Seiner Worte. Er hatte ihnen gesagt, dass sie geglaubt hätten, Er sei „von Gott“ ausgegangen. Dies verstanden sie; und das, was vorgefallen war, hatten sie in diesem Glauben befestigt, und sie sprechen ihre Überzeugung hinsichtlich dieser Wahrheit aus. Allein auf den Gedanken, dass Er vom Vater ausgegangen sei und zum Vater hingehe, gehen sie nicht ein. Sie wähnen völlig in dem Lichte zu sein; aber in dem, was sie verstanden hatten, gab es nichts, was sie über die Wirkung der Verwerfung Christi erhob, wie dies der Glaube, dass Er vom Vater ausgegangen sei und zum Vater hingehe, getan haben würde. Deshalb kündigt Jesus ihnen an, dass Sein Tod sie zerstreuen, und dass sie Ihn verlassen würden. Doch Sein Vater würde bei Ihm sein: Er würde nicht allein sein. Nichtsdestoweniger hatte Er ihnen alle diese Dinge ausgelegt, damit sie in Ihm Frieden hätten. In der Welt, die Ihn verwarf, würden sie Drangsal haben; aber Er hatte die Welt überwunden, und deshalb konnten sie gutes Mutes sein.
Damit endigt die Unterredung Jesu mit Seinen Jüngern auf der Erde. In dem folgenden Kapitel wendet Er Sich an Seinen Vater als Den, der bei Seinem Weggang Seinen eigenen Platz einnimmt, und der Seinen Jüngern den ihrigen (d. h. den Seinigen) gibt hinsichtlich des Vaters und der Welt, nachdem Er weggegangen war, um bei dem Vater verherrlicht zu werden. Das ganze Kapitel handelt hauptsächlich davon, die Jünger an Seinen eigenen Platz zu bringen, nachdem Er durch Seine Verherrlichung des Vaters und durch Sein Werk den Grund dazu gelegt hatte. Es redet, mit Ausnahme der drei letzten Verse, von Seinem Platz auf Erden. So wie Er göttlicherweise im Himmel war und demgemäß auf der Erde einen göttlichen, himmlischen Charakter offenbarte, so sollten Seine Jünger, wenn Er als Mensch im Himmel verherrlicht und sie mit Ihm verbunden waren, ihrerseits denselben Charakter entfalten. Somit haben wir zuerst den Platz, den Er persönlich einnimmt, und das Werk, das ihnen das Recht verleiht, denselben einzunehmen.