Betrachtung über Römer (Synopsis)

Kapitel 2

Betrachtung über Römer (Synopsis)

Zweierlei wird hier in Bezug auf Gott dargestellt: Sein Gericht über das Böse - der Täter wird nicht entrinnen (der wirkliche Unterschied zwischen Recht und Unrecht würde durch Gericht fortbestehen), und Seine Barmherzigkeit, Geduld und Langmut in Bezug auf den Täter des Bösen - Seine Güte leitet ihn zur Buße. Derjenige, der im Bösen verharrte, betrog sich selbst, indem er versuchte, das sichere Gericht Gottes zu vergessen, und indem er Seine Güte verachtete. Die Folgen eines Gott und Seiner Wahrheit widerstehenden Lebens einerseits und andererseits das Streben nach dem, was Ihm wohlgefällt, also zum ewigen Leben führt - waren sicher: Drangsal und Angst in dem einen Falle, in dem anderen Herrlichkeit und Ehre, und zwar ohne die Juden höher zu achten als die Nationen.

Gott beurteilte die Dinge nach ihrem wahren moralischen Charakter und nach den Vorzügen, die der Schuldige genossen hatte 1.

So viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden an dem Tage, da Gott das Verborgene der Herzen nach dem von Paulus verkündigten Evangelium richten wird. Dieser Charakter des Gerichts ist sehr wichtig. Es ist nicht die Regierung der Welt durch ein irdisches und äußerliches Gericht, wie es der Jude verstand, sondern ein Gericht über den einzelnen demgemäß, wie Gott das Herz kennt.

Auch wollte Gott Echtes haben. Einer aus den Nationen, der das Gesetz erfüllt, war besser als ein Jude, der es übertrat. Wenn er sich ein Jude nannte und böse handelte (Kap. 2,17), so verunehrte er nur Gott, und seinetwegen wurde der Name Gottes unter den Nationen gelästert, während er sich seiner Vorzüge rühmte. Dann verbreitet er sich über den Punkt, dass Gott moralische Echtheit fordert und dass einer aus den Nationen, der die Rechte des Gesetzes beobachtet, mehr wert ist als ein Jude, der es nicht erfüllt, und dass der wahrhaftige Jude der ist, der das Gesetz im Herzen hat, indem er auch im Geist beschnitten ist, und nicht der, der nur die äußerliche Beschneidung hat. Dies war ein Zustand, den Gott loben konnte, nicht nur der Mensch.

Fußnoten

  • 1 Wie auffallend bringt dies auch ans Licht, was überall durch die Lehre dieses Briefes hervorbricht - dass alles seiner Echtheit vor Gott entspricht, da Gott durch Christum und das Kreuz geoffenbart ist. Alles muss seinen wahren Charakter und sein Ergebnis Seinem Wesen entnehmen. Man beachte übrigens, dass diese Ausdrücke eine Erkenntnis des Evangeliums voraussetzen, „denen, die ... Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit suchen“. Diese sind dem Christentum bekannt.
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