Betrachtung über das erste Buch Samuel (Synopsis)
Kapitel 15
Nichtsdestoweniger wird Saul einer letzten Prüfung unterzogen. Durch den Mund Samuels sendet ihn Jehova, die Amalekiter zu schlagen und sie selbst und alles, was ihnen gehörte, völlig zu vernichten. Sie waren die grausamen und entschlossenen Feinde des Volkes Gottes (5.Mo 25, 17 - 19). Die erste der Nationen war Amalek gewesen; ihr Name und ihr Stolz waren allenthalben bekannt (4.Mo 24, 7. 20), es war aber eine von Gott verdammte Nation.
Jetzt betraut Gott den Saul damit, 5.Mo 25, 19 zu erfüllen. In diesem Falle begleitete ihn ganz Israel ohne Furcht. Dies waren nicht die inneren Feinde, die täglich ihre Kraft und ihren Mut zermürbten. Der Sieg ist vollständig. Es bleibt nur die Frage der Treue zu Gott, und daß Seiner Herrlichkeit vor der Selbstsucht der Vorrang gegeben wird. Saul fürchtet aber das Volk. Der Geist Gottes sagt: „Saul und das Volk“; Saul sagt: „das Volk“, und daß es für Gott wäre, daß sie die Beute verschont hatten. Aber unsere Entschuldigungen, selbst wenn sie wahr sind, verurteilen uns nur. Indem er keinen Glauben hat und nicht zu Gott aufschaut, fürchtet Saul das Volk mehr als Gott. Welch ein Sklave ist der Ungläubige! Wenn er nicht der Sklave des Feindes ist, so ist er der Sklave des Volkes, das er zu regieren scheint. Inmitten des Volkes treulos Gott gegenüber, und von Segnungen von Jehova umringt, wird Saul schließlich das Königtum genommen.
Da ist keine Demütigung, kein zerbrochenes Herz - er bekennt seine Sünde in der Hoffnung, der Strafe zu entgehen, da er sie aber nicht vermeiden kann, fleht er Samuel an, ihm trotzdem Ehre zu erweisen. Samuel tut es und verläßt ihn alsdann. Jetzt ändert sich alles, und David erscheint auf dem Schauplatz. Es ist gut zu bemerken, daß die zusammenhängende Geschichte der Regierung Sauls mit dem Ende von Kapitel 14 schließt.
Kapitel 15 wird als eine getrennte Geschichte gegeben, und zwar wegen der Wichtigkeit ihres Inhalts - die endgültige Verwerfung Sauls, eine Verwerfung, die David einführt.