Haschen nach Wind

Die Weisheit und die Furcht Gottes

Die Weisheit im „Prediger“

Der „Prediger“ war weise (12, 9). Salomo hatte Gott um Weisheit gebeten; Er hatte sie ihm gewährt und auch das, was er nicht erbeten hatte, Reichtum und Herrlichkeit, hinzugefügt (2. Chron. 1).

Aber im „Prediger“ ist diese „Weisheit“ auf die Erkenntnis dessen beschränkt, was „unter der Sonne“ geschieht. Der „Prediger“ besaß, so wie er sich uns vorstellt, keine göttliche Offenbarung. Wohin führt denn eine solch begrenzte Weisheit? Und worin besteht sie?

Im Bewußtsein, mehr als alle, die vor ihm in Jerusalem waren, Weisheit erworben zu haben, hat sich der Prediger bemüht, seine Erkenntnisse zu erweitern. Was ist daraus geworden? „Bei viel Weisheit ist viel Verdruß; und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer“ (1, 18). Sich dahin zu wenden und mit seinem Herzen darauf auszugehen, „Weisheit und ein richtiges Urteil zu erkennen und zu erkunden und zu suchen“ (7, 25), vergrößert in einer durch die Sünde verdorbenen Welt nur den Schmerz und den Kummer. Die Augen nehmen all die Bedrückungen wahr, die unter der Sonne geschehen; die Tränen der Bedrückten, die keinen Tröster haben; die Benachteiligung des Armen; den Raub des Rechts und der Gerechtigkeit; die unbegreifliche Tatsache, „daß es Gerechte gibt, welchen nach dem Tun der Gesetzlosen widerfährt, und daß es Gesetzlose gibt, welchen nach dem Tun der Gerechten widerfährt“ (8, 14); ganz zu schweigen von den Irrtümern der Machthaber und schließlich vom Tod, als dem Ausgang von allem.

Erkennen bedeutet in einer Welt der Sünde: Leiden. Immerhin ist eine solche Weisheit in gewissem Maße nützlich; sie ist gesunder Menschenverstand, der einem sagt, wie man sich im Leben zu verhalten hat; sie hat den Vorzug „vor der Torheit, gleich dem Vorzuge des Lichtes vor der Finsternis: Der Weise hat seine Augen in seinem Kopfe, der Tor aber wandelt in der Finsternis“ (2, 13-14). „Im Schatten ist, wer Weisheit hat, im Schatten, wer Geld hat; aber der Vorzug der Erkenntnis ist dieser, daß die Weisheit ihren Besitzern Leben gibt“ (7, 12). Sie ermöglicht auch die Beurteilung der Zeit und die richtige Entscheidung, um zu wissen, wie zu handeln ist (8, 5-6). Sie erheitert das Antlitz und setzt den Eigendünkel herab. In der Tat, wer wenig weiß, glaubt alles zu wissen und rühmt sich dessen. Es genügt aber, in irdischen Dingen einige Erkenntnis erworben zu haben, um zu merken, daß man gar wenig davon weiß; man ist dann ein bißchen weniger stolz!

Diese Weisheit ist begrenzt: „Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen und das Treiben zu besehen, welches auf Erden geschieht ... da habe ich bezüglich des ganzen Werkes Gottes gesehen, daß der Mensch das Werk nicht zu erfassen vermag, welches unter der Sonne geschieht . . . Selbst wenn der Weise zu erkennen meint, vermag er es doch nicht zu erfassen“ (8, 16-17). Ohne Offenbarung kann der „Prediger“ die Wege Gottes nicht ergründen und viel weniger noch Seine Ratschlüsse: „Ich sprach: Ich will weise werden; aber sie blieb fern von mir. Fern ist das was ist, und tief, tief: wer kann es erreichen? (7, 23-24). Die dem „Prediger“ verliehene Weisheit, die es ermöglicht, zu wissen, wie man sich auf der Erde verhalten soll, hat uns immerhin eine Anzahl Ratschläge hinterlassen, von welchen wir einige näher betrachten wollen.

Einige Ratschläge der Weisheit Im Hause Gottes (5, 1-2)

„Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst; und nahen, um zu hören, ist besser ... Sei nicht vorschnell mit deinem Munde... Deiner Worte seien wenige.“ Auch heute noch gültige Ratschläge, wenn wir uns versammeln, um in die Gegenwart Gottes zu treten, welcher heute in einem geistlichen, aus lebendigen Steinen gebauten Hause wohnt. Der Zugang ins Heiligtum ist für uns weit auf getan; sollten wir da mit weniger Ehrerbietung hinzutreten, als der „Prediger“? Es bleibt für uns immer wahr: „Gott ist im Himmel und du bist auf der Erde“, selbst wenn Er sich uns als Vater geoffenbart hat. So steht es denn auch uns wohl an, Ihm nicht nur mit der Freimütigkeit eines Sohnes vor seinem Vater zu nahen, sondern auch mit dem heiligen Zittern eines Sterblichen vor Gott.

Es ist besser, nur „fünf Worte“ (1. Kor. 14, 19) zu reden, um andere zu erbauen, als mit vielem Reden sich selbst zu suchen; was aber nicht heißen will, daß ein Bruder schweigen soll, wenn der Herr es ihm ans Herz legt, ein Gebet zu sprechen oder einige Gedanken über Sein Wort zum Ausdruck zu bringen!

Die früheren Tage (7,10)

„Sprich nicht: Wie ist es, daß die früheren Tage besser waren als diese? denn nicht aus Weisheit fragst du danach.“ Wie oft hören wir sagen, in den Zeiten unserer Väter sei alles besser gewesen! Der Prediger warnt uns vor solchen Gedanken. Wir sollen nicht meinen, zur Zeit unserer Eltern und Großeltem sei es leichter gewesen, dem Herrn nachzufolgen, als für uns heute; das Menschenherz hat sich nicht geändert, aber auch der Herr Jesus bleibt „derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ Wenn auch die Technik sich hoch entwickelt haben mag und uns die Lockungen der Welt dadurch zugänglicher sein mögen, so stehen die Hilfsquellen die unsere Väter in Gottes Wort und in der Gemeinschaft des Herrn gefunden haben, doch auch uns zur Verfügung, um uns in einer Welt zu leiten, die sich sittlich nicht verändert hat.

Worte, die man redet (7, 21—22)

„Richte dein Herz nicht auf alle Worte, die man redet, damit du nicht deinen Knecht dir fluchen hörst.“ Der „Prediger“ lehrt uns, das Ohr nicht allen Kritiken und Bemerkungen zu leihen, die wir um uns her hören können, besonders in Bezug auf den Dienst, der für Christum getan werden konnte. Die Zustimmung des Herrn zu haben, ist vor allem wichtig: „Befleißige dich, dich selbst Gott bewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat“ (2. Tim. 2, 15) J.N.D. hat es so ausgedrückt: „Wenig sagen; jedem dienen; seinen Weg gehen.“ Wohlverstanden, wir werden, besonders als junge Christen, Ermahnungen zu Herzen nehmen und sogar einen Tadel annehmen, den eine erfahrene Person, vom Herrn geleitet, uns erteilen mag. Selbst wenn es uns weh tut oder uns auf den ersten Blick als ungerechtfertigt erscheinen will, werden wir Gott bitten, Er möge uns helfen, das zu lernen, was Er uns damit zeigen will. Was aber andere Bemerkungen und Kritiken, alle „Worte, die man redet“ anbelangt, wollen wir der Ermahnung des „Predigers“ gedenken, indem wir das Gute tun und uns nicht von Ungeistlichen Worten beirren lassen.

Die Grube und die Mauer (10, 8)

„Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen“, das Böse, das man anderen bereitet, fällt auf den zurück, der es ersonnen bat (vergl. Daniel 6, 25). Der Herr Jesus hat einen ähnlichen Gedanken ausgesprochen: „Mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden“ (Matth. 7, 2). Übles Nachreden und Verleumden — sind das nicht ganz besonders verwerfliche Mittel, zu denen wir, um anderen zu schaden, uns verleiten lassen können? Aber wie leicht und mit gutem Recht kehren sie sich schließlich gegen den, der sie in Umlauf setzt!

„Wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen.“ Gott hat feste Regeln aufgestellt und dem Verhalten des Menschen — auch dem des Christen, obwohl er nicht unter dem Gesetz ist, — Grenzen gesetzt. Wer sie überschreitet, setzt sich dem Schlangenbiß aus, dem verhängnisvollen Fallstrick des Teufels. Abraham sollte in Kanaan bleiben und jenen Platz genießen; da kommt die Hungersnot... Er geht nach Ägypten hinab und überschreitet so die von Gott bezeichneten Grenzen. Was erntet er? Lüge, Gefahren, Schwierigkeiten; er kehrt mit der jungen Hagar von Ägypten zurück, die für seine Familie zum Fallstrick wird. — Bei Potiphar stand Joseph alles zur Verfügung: „Er hat mir nichts vorenthalten, als nur dich, indem du sein Weib bist“ (1. Mose 39, 9). Trotz ihrem Drängen hat Joseph nein zu sagen vermocht; er lehnte entschieden ab, ohne zu erwägen, was er dadurch aufs Spiel setzte. Er hat die Mauer nicht eingerissen. Aber wieviele haben es leider getan, und die Schlange hat sie „gebissen“.

Das Gleichnis vom armen weisen Mann (9, 13-18)

Die kleine Stadt, die von dem großen König belagert wurde und ihre Befreiung dem armen weisen Manne verdankte — erinnert sie nicht daran, daß der Feind uns Menschen in der Gewalt hatte (Hebr. 2, 14-15) und wir durch den Herrn Jesus befreit worden sind? Er ist der „Arme“, dessen man nicht gedenkt, der von jedermann Verachtete und der Abscheu der Nation, den selbst die, für welche Er gelitten hat, allzuoft vergessen. Der arme weise Mann — ein Bild des Herrn Jesus, weit hergeholt vielleicht, aber doch kostbar, selbst in einem Buche wie dem des „Predigers“ gefunden zu werden. „In allen Schriften“, so auch hier, findet man „das, was ihn betrifft“.

Die Weisheit im Neuen Testament

In 1. Kor. 1 wird die Weisheit der Welt der Weisheit Gottes gegenübergestellt. „Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte“ (Vers 21). Die Griechen insbesondere suchten Ihn in der Philosophie: „Ob sie ihn wohl tastend fühlen und finden möchten“ (Apg. 17, 27), ohne wirklich zu Seiner Erkenntnis zu gelangen. Trotz allem Ansehen, das eine solche Weisheit ihren Anhängern verschafft, setzt Gott sie völlig beiseite, um Christo Platz zu machen, „der uns geworden ist Weisheit von Gott“. Er, das ewige und lebendige Wort, ist der wahre Ausdruck (der Logos) der Gedanken Gottes. In den Sprüchen hatte Salomo schon von jener Weisheit geredet, die Jehova am Anfang Seines Weges besessen hat (Spr. 8); sie wurde völlig geoffenbart, als das Wort Fleisch ward.

Die Offenbarung der göttlichen Weisheit

In 1. Kor. 2 wird uns, Stufe um Stufe, die wunderbare Entfaltung der göttlichen Weisheit gezeigt, die sich uns hat offenbaren wollen.

„Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene“, hat Gott vor den Zeitaltern, zu unserer Herrlichkeit „zuvorbestimmt“ (2, 7). Sie war in Gott und umfaßte Seine ewigen Ratschlüsse. Das menschliche Auge hat sie nicht gesehen, das Ohr hat sie nicht gehört, noch war sie in eines Menschen Herz gekommen; aber sie umschließt alles, was Gott für die bereitet hat, die Ihn lieben.

Gott hat es Wohlgefallen, sie Menschen zu offenbaren (Vers 10), die Er durch die Zeitalter hindurch zu diesem Zwecke auserwählte. Menschen, die nicht den Geist der Welt, sondern den Geist, der von Gott ist, empfingen, haben die Dinge erkannt, die Gott geschenkt hat. Sie haben erfaßt — die Propheten des Alten Testamentes wenigstens in einem gewissen Maße (1. Petr. 1, 11) — was ihnen auf diese Art mitgeteilt wurde.

Geleitet durch den Geist Gottes, haben sie davon geredet und geschrieben, „in Worten, gelehrt durch den Geist“ (Vers 13). „Heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste“, sagt der Apostel Petrus (2. Petr. 1, 21). Das ist „die wörtliche Inspiration“ der Schriften. Die Männer, denen sich Gott geoffenbart hat, haben nicht nur Ideen und Gedanken mitgeteilt, die ihnen eingegeben wurden, sie waren auch in Bezug auf die „Worte“, die sie bei der Mitteilung der Gedanken zu verwenden hatten, „gelehrt durch den Geist“.

Wer wird solche Worte annehmen? Der natürliche, nur durch seine erschaffene Seele belebte Mensch kann sie ohne die Unterweisung und die Kraft des Heiligen Geistes nicht annehmen, sie sind „ihm eine Torheit“ (Vers 14). Man muß geistlich sein, d. h., durch den Glauben an den Herrn Jesus den Heiligen Geist besitzen, um die Offenbarung Gottes unterscheiden und des Herrn Sinn erkennen zu können: „Wir aber haben Christi Sinn“ (Vers 16).

Das also ist die Offenbarung, die der „Prediger“ nicht besaß; die damals bekannten Bücher des Alten Testamentes blieben (im Sinne von Lukas 24) verschlossen; alles, was der Herr Jesus bringen und der Heilige Geist offenbaren sollte, war den Menschen damals noch nicht gegeben. Ohne diese Offenbarung konnte der „Prediger“ weder den Heiland, noch die Liebe des Vaters, noch das Jenseits erkennen.

Ist das heute nicht auch bei jenen Menschen der Fall, die sich weigern, von der Offenbarung Gottes in der Bibel Kenntnis zu nehmen? Um sie anzunehmen, muß man seinen eigenen Verstand beiseite setzen und im Glauben annehmen, was Gott gesagt hat; es gilt, in demütiger Unterwerfung unter Sein Wort sich als Sünder erkennen und an Jesum Christum, als seinen persönlichen Heiland glauben. Solange man diese innere Haltung nicht einnimmt, kann man das, was des Geistes Gottes ist, nicht erfassen, es erscheint einem sinnlos (Vers 14).

Die Furcht Gottes

Die Furcht Gottes nimmt im Buche der Sprüche einen breiten Raum ein. Im ersten Kapitel ist sie der Weisheit Anfang, und im letzten wird das „Weib, das Jehova fürchtet“, gepriesen. Es ist der Mühe wert, in seiner Bibel die zahlreichen Stellen, in denen von der Furcht Gottes die Rede ist, anzumerken und darüber nachzudenken.

Im „Prediger“ wird die Furcht Gottes nur kurz erwähnt. Sie erscheint dort vor allem als Furcht vor Seinem Gericht. Die Schlußfolgerung des Buches lautet: „Das Endergebnis des Ganzen laßt uns hören:

Fürchte Gott und halte Seine Gebote ... denn Gott wird jedes Werk ... in das Gericht bringen“ (12, 13-14).

Der „Prediger“, der im Verlauf seines Buches von der Souveränität Gottes gesprochen hat, zu Dessen Werk nichts hinzuzufügen und von dem nichts hinwegzunehmen ist, sagt uns: „Gott hat es also gemacht, damit man sich vor ihm fürchte“ (3, 14).

Immerhin verknüpft der „Prediger“ mit dieser Furcht vor Gott und Seinem Gericht einige Segnungen. Er weist auf die Wichtigkeit hin, jedes Übermaß zu vermeiden und fügt hinzu: „Denn der Gottesfürchtige entgeht dem allem“ (7, 18). Etwas weiter hinten sagt er: „Ich weiß, daß es denen, die Gott fürchten, wohl gehen wird, weil sie sich vor ihm fürchten“ (8, 12) — ein schöner Vers, den wir auch im Lichte des Christentums wohl zu Herzen nehmen dürfen. Auch das Gegenstück im Neuen Testament ist kostbar: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind“ (Röm. 8, 28).

Der Mensch des „Predigers“ fürchtet das Gericht Gottes. Das Kind Gottes aber weiß durch den Glauben an den Herrn Jesus, daß es ewiges Leben hat und nicht ins Gericht kommt (Joh. 5, 24). Also hat es keinen Anlaß, sich davor zu fürchten. Wird es nun dies zum Vorwand nehmen, um auch Gott nicht zu fürchten? Hören wir, was uns in 1. Petr. 1,17 gesagt ist: „Wenn ihr den als Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeden Werk, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht, indem ihr wisset, daß ihr erlöst worden seid.“ Die Furcht vor dem Gericht hat der Furcht vor dem Vater Platz gemacht; man fürchtet, Ihm zu mißfallen, nicht um sich Verdienste zu erwerben, sondern im Bewußtsein, daß man schon erlöst ist. Ist Er auch im Herrn Jesus unser Vater geworden, so nimmt Er doch nicht weniger Kenntnis von eines jeden Werk; Er sieht und ergründet alles, nichts ist Ihm verborgen.

Der Apostel Paulus bringt diese Haltung mit anderen Worten zum Ausdruck; er sagt: „Prüfet, was dem Herrn wohlgefällig ist“ (Eph. 5, 10). Wir sollen sorgsam auf unser Betragen achten, um zu unterscheiden und zu suchen, was dem Herrn Jesus und nicht uns gefällt. Bei einer Einladung werden wir uns nicht fragen, ob sie unseren Neigungen besonders entspricht, sondern ob es dem Herrn wohlgefällig ist, daß wir sie annehmen oder ablehnen. Der Beweggrund für die Furcht also ist nicht mehr das Gericht, sondern die Liebe, die Liebe des Vaters und die Liebe des Herrn Jesus zu uns, die Liebe und die Dankbarkeit, die wir Ihm entgegenbringen.

Und doch kennt der Gläubige auch die Furcht Gottes vor Seinem Gericht, nicht im Blick auf ihn selbst, sondern hinsichtlich derer, die dem Verderben entgegengehen: „Da wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir die Menschen... Wir bitten an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit Gott!“ (2. Kor. 5, 11. 20). Da wir wissen, welch ein schreckliches Los die erwartet, die fern von Ihm dahinleben, fürchten wir für sie jenes Gericht, das sie leider gleichgültig läßt; und wir werden uns bemühen, sie zu warnen, denn: „Jetzt ist die wohlangenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils“ (2. Kor. 6, 2).

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