Betrachtung über das Buch Hohelied (Synopsis)
Kapitel 7
Dieser letzte Gedanke ist die Ruhe des Herzens der Braut. In der dritten Erfahrungsformel dieses göttlichen Liedes – wenn ich in so kalter Weise reden darf –, in der die volle Glückseligkeit der Braut zum Ausdruck kommt, wird dies mit den Worten ausgesprochen: „Ich bin meines Geliebten, und nach mir ist sein Verlangen.“ Es ist, mit anderen Worten, das Bewusstsein, dass man Christus angehört und dass seine Liebe auf uns ruht – das Bewusstsein, Gegenstände seiner Zuneigungen und seiner Wonne zu sein. Das ist die tiefste, ja, das ist vollkommene Freude!
Der Leser wird gut tun, diese angeführten drei Ausdrücke der Herzens-Befriedigung in nähere Erwägung zu ziehen: 1. wir besitzen Christus, 2. wir gehören Ihm an und 3. die letztgenannte Tatsache ist verbunden mit dem Bewusstsein, dass Er seines Herzens Wonne an uns hat, wie sehr auch alles nur Gnade ist – und dass dies so ist, wird dann sicher ganz besonders gefühlt werden.
Doch (um wieder zu unserem Text zurückzukehren) der gläubige Überrest kann jetzt mit Ihm vorangehen, um alle Segnungen der Erde in der Gewissheit und der Gemeinschaft seiner Liebe zu genießen. Was für Früchte der Dankbarkeit, was für besondere Gefühle werden es sein, die das Volk Israel für den Herrn allein aufbewahrt haben wird, Gefühle, die sie nie für einen anderen haben könnten, und die schließlich keiner außer ihnen zu dem Herrn, als auf Erden gekommen betrachtet, haben kann!