Anker der Seele

Ein Wort zum Schluss

Anker der Seele

Die Sorge um das ewige Heil wird aus unterschiedlichen Quellen gespeist. Die einen Gläubigen grämen sich über das, was in der Vergangenheit gewesen ist, andere beschäftigen sich mit ihren schwankenden Gefühlen in der Gegenwart, was beides die Heilsgewissheit untergräbt. Eine weitere Gruppe blickt sorgenvoll darauf, was sich in Zukunft ereignen mag: Sie wissen nicht, ob sie das himmlische Ziel erreichen werden. Gut, dass Gottes Wort auf alle diese Befürchtungen eine glasklare Antwort gibt!

Vergangenheit

„Habe ich zu viel Schuld auf mich geladen? Habe ich genug Buße getan? Habe ich meine Sünden richtig bekannt?“ Wenn dich solche Fragen quälen, solltest du daran denken: Gott hat den Weg zum Heil nicht schwer, sondern leicht gemacht. Bei Behörden erlebt man manchmal, dass berechtigte und plausible Anträge abgelehnt werden, weil ein kleiner Formfehler vorliegt. So geht es bei dem Gott aller Gnade nicht zu! Er sieht auf das Herz.

Der sterbende Räuber am Kreuz betete ein Sekundengebet und empfing eine Antwort für die Ewigkeit (Lk 23,39-43). Er hatte sich als verloren erkannt und sein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt. Das war genug, um mit dem Herrn Jesus in das Paradies einzugehen. Hast du dein sündiges Leben verurteilt und dich vor einem heiligen Gott auf das Werk seines geliebten Sohnes berufen? Dann bist du gerettet für alle Ewigkeit.

Du brauchst dich auch nicht mit den Fragen zu beunruhigen, ob du die Sünde zum Tod begangen oder den Geist gelästert hast oder zur Verdammnis vorherbestimmt bist. Denn die Sünde zum Tod hat nichts mit der Ewigkeit zu tun, die Lästerung des Geistes wird nicht von solchen verübt, die nach dem Heil Gottes verlangen, und die Vorherbestimmung zur Verdammnis entspricht nicht der Lehre der Schrift.

Gegenwart

„Ich fühle nicht, dass ich errettet bin! Ich liebe den Herrn Jesus nicht genug! Mein Glaube reicht nicht aus!“ Wer so spricht, sollte gut bedenken: Gott möchte, dass wir nicht auf uns sehen, sondern auf den Herrn Jesus und sein Werk. Der Ruf Johannes' des Täufers gilt auch dir: „Siehe, das Lamm Gottes!“ (Joh 1,36).

Als der Prediger C. H. Spurgeon 15 Jahre alt war, war er verzweifelt. Er hatte schon oft das Evangelium vernommen, aber er schien blind für das Licht zu sein. Eines Tages hörte er einen einfachen Mann predigen. Dieser redete ihn plötzlich in der Predigt direkt an und sagte: „Junger Mann: Sieh auf Jesus Christus. Sieh! Sieh! Sieh! Du musst nichts tun, als nur sehen, und du wirst leben!“ Spurgeon fiel es wie Schuppen von den Augen. Er schreibt dazu: „Ich befestigte meinen Anker auf Golgatha, ich erhob meine Augen zu Gott, und seither bin ich lebendig und frei von der Hölle.

Spurgeon erlangte die Gewissheit des Heils und bezeugte dann: „Paulus sagt:,Es ist keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind … Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott' (Röm 8,1; 5,1). Wenn ich mein Vertrauen allein auf Jesus richte und an Ihn glaube, wäre es dann nicht zehntausendmal absurder, keinen Frieden zu haben, als mit unaussprechlicher Freude erfüllt zu sein? Nur der nimmt Gott beim Wort, der weiß, dass die Errettung die notwendige Konsequenz des Glaubens ist.“

Zukunft

„Heute genieße ich Gottes Liebe, aber es ist nur ein Schritt zur Finsternis. So wie ich mich für Christus entschieden habe, kann ich mich auch wieder von Ihm abwenden.“ Wer so spricht, sollte gut bedenken: Die Errettung ist das Werk Gottes, das auf seinem Vorsatz basiert. Und Gottes Plan kann keiner durchkreuzen und sein Werk kann niemand zerstören.

Als der Apostel Paulus in Seenot geriet, ermutigte Gott ihn, so dass er allen Leuten auf dem Schiff zurufen konnte: „Jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn kein Leben von euch wird verloren gehen, nur das Schiff. Denn ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, trat in dieser Nacht zu mir und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor dem Kaiser erscheinen; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. Deshalb seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist“ (Apg 27,22-25). Ob das alle Männer auf dem Schiff geglaubt haben? Gott löste sein Versprechen jedenfalls ein und der Bericht über die turbulente Schifffahrt endet mit den Worten: „Und so geschah es, dass alle an das Land gerettet wurden“ (Apg 27,44).

Im Blick auf den Himmel ist es genauso: Alle wahren Christen werden das Ziel erreichen, so wie Gott es gesagt hat. Auch die Zweifler werden dort ankommen und ihren Retter einmal in der Herrlichkeit bewundern. Was für eine Freude wird das für alle Erlösten sein!

Jesus, Anker meiner Seele,
Du hältst Sturm und Wogen stand
und führst sicher mich ans Land;
Dir, Herr, ich mich anbefehle,
bis mein Boot, nach letzter Flut,
still im ew'gen Hafen ruht.
Paul Waltersbacher

« Vorheriges Kapitel