Was sagen uns die Psalmen?
Psalm 145
Psalm 145
Vers 1‑8
Dieser Psalm ist verschieden von den bisherigen. Die Feinde sind verschwunden und der Schrei nach Hilfe hat aufgehört. Der ganze Psalm ist ein Lobpreis der Güte Gottes, denn Israel ist endlich in die Segnungen des Reiches eingegangen, und wenn es zurückblickt, so sieht es lauter Beweise der Güte, Macht und Weisheit Gottes.
Erleben nicht auch wir Ähnliches? Schauen wir in die Vergangenheit zurück, so erblicken wir einen Heiland‑Gott, der uns gesucht und errettet hat. Ferner sehen wir die bewahrende Gnade eines gütigen Vaters, der stets für uns besorgt war ‑ und vor uns liegt das Vaterhaus mit all den himmlischen Segnungen, in welche wir bald eingehen werden. So wollen auch wir sagen: „jeden Tag will ich dich preisen, und deinen Namen loben immer und ewiglich.“ Und wie können wir doch einstimmen in den 8. Vers: „Gnädig und barmherzig ist Jehova, langsam zum Zorn und gross an Güte.“ Wäre Er nicht überaus gnädig und barmherzig gegen uns gewesen, wie stünde es mit uns heute?
Vers 9‑14
Möchten doch die Menschen erkennen, dass Gott gut ist gegen alle! Ihnen gilt das Wort in Röm. 2, 4: „Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut, nicht wissend, dass die Güte Gottes dich zur Busse leitetN Und was Seine Erbarmungen anbelangt, so sind sie über alle Seine Werke. Wenn es nicht so wäre, so hätte Er die Erde und die Menschen auf ihr längst richten müssen. Aber anstatt einer wohlverdienten Strafe sehen wir vielmehr eine wunderbare Güte Seinerseits: „Du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebendige nach Begehr“, und (Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“ (Matth. 5, 45).
Wie kostbar ist auch der 14. Vers! Auch hier sehen wir das Erbarmen und das Mitgefühl Gottes gegen Seine Geschöpfe. Kein Leid, kein Schmerz ist Ihm verborgen. Wenn Er sich nun so mit den Menschen im allgemeinen beschäftigt, wieviel mehr mit uns, Seinen Kindern!
Vers 15‑21
Die Verse 15 und 16 erlauben uns einen Blick in das Gebiet der Fürsorge Gottes in Bezug auf alle Seine Geschöpfe. Wir finden in Hiob 38, 39‑41 eine Erläuterung dieser Verse. Gott ist es, der für die Nahrung der jungen Löwen und Raben besorgt ist, siehe auch Matth. 6, 26. Wahrhaftig, ein allgütiger Gott! Zudem ist Er allen nahe, die Ihn anrufen. Wir wollen aber den Nachsatz beachten: „... die ihn anrufen in Wahrheit“. Gott „hat Lust an der Wahrheit im Innern“ (Ps. 51, 6) ‑ ein Grundsatz, den wir stets berücksichtigen sollten, wenn wir Ihm nahen im Gebet.
Der 19. Vers enthält einen wichtigen Hinweis, die Gottesfurcht betreffend: „Er tut das Verlangen derer, die ihn fürchten; ihr Schreien hört er und rettet sie.“ Dies bedeutet eine Ermunterung, unsere Anliegen vor Gott kundzutun; dazu haben wir hier die Zusicherung, dass Er erhören will. Die Bedingung, die wir zu erfüllen haben, ist die Furcht Gottes. Auch bewahrt Er alle, die Ihn lieben.