Verborgene Schönheiten für den Glaubenden
Die Geschlechtsregister Jesu Christi
Die Beschäftigung mit Geschlechtsregistem
Wir sind sicher geneigt, uns zu fragen, ob wir uns mit Geschlechtsregistern überhaupt beschäftigen sollten. Sicher würden wir nicht zögern, Geschlechtsregistern innerhalb der Heiligen Schrift einen untergeordneten Platz einzuräumen. Wir finden nun im Alten Testament wiederholt Geschlechtsregister und Geschlechtsverzeichnisse1, und aus verschiedenen Stellen im Alten Testament entnehmen wir sogar, wie wichtig sie gerade für die Angehörigen des Volkes Israel, besonders aber für die Priester und Leviten,2 waren. Wir dürfen sicher sein, dass der Apostel Paulus nicht an solche Geschlechtsregister gedacht hat, wenn er Timotheus gebeten hatte, etlichen zu gebieten, sich nicht mit »endlosen Geschlechtsregistern« abzugeben (1. Tim 1,4).71
»Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre« (2. Tim 3,16), und »alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrunggeschrieben« (Röm 15,4).
Das gilt also auch für die Geschlechtsregister im Alten Testament. Wir sollten mit der unterschiedlichen Bewertung einzelner Schriftstellen recht vorsichtig sein. Sicher werde ich von der einen Schriftstelle mehr Segen haben als von einer anderen, aber letztlich erkennen wir hier doch nur »stückweise; wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan werden« (1. Kor 13,9-10). Was wird es sein, wenn wir dann erkennen werden, wie wunderbar Gottes Gedanken gerade in den Teilen Seines Wortes sind, die uns hier vielleicht manchmal nicht von besonderer Bedeutung erschienen waren!
Im Neuen Testament finden wir nur die Geschlechtsregister Jesu Christi. Aber gerade sie sollten unsere ganz besondere Aufmerksamkeit hervorrufen, weil wir in ihnen die unmittelbare Verbindung mit Ihm haben, der der Mittelpunkt und Erfüller aller Ratschlüsse Gottes ist. Wenn Er unsere Herzen erfüllt, dann werden wir uns auch mit Seinen Geschlechtsregistern gern beschäftigen. Bewegt es nicht unsere Herzen, dass der Herr Jesus sich herabläßt, überhaupt ein Geschlechtsregister zu haben?71
Die Stellung der Geschlechtsregister Jesu Christi in den Evangelien
Die Evangelien zeigen uns das Leben des Herrn Jesus auf dieser Erde. Es hat Gott gefallen, uns vier Evangelien zu geben, damit wir die Person Seines Sohnes von verschiedenen Seiten her kennenlernen. So sehen wir den Herrn Jesus
- im Evangelium nach Matthäus
als den verheißenen Messias,
- im Evangelium nach Markus
als den unermüdlichen Diener,
- im Evangelium nach Lukas
als Sohn des Menschen für alle Menschen und
- im Evangelium nach Johannes
als Sohn Gottes und Eingeborenen vom Vater.3 Während wir einiges aus dem Leben des Herrn Jesus in allen vier Evangelien, besonders viel aber in allen sogenannten synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas) finden, suchen wir die Geschlechtsregister Jesu Christi vergeblich in den Evangelien nach Markus und nach Johannes. Woran liegt das?
Markus, der uns den unermüdlichen Diener zeigt, hält sich sozusagen nicht lange mit einem Geschlechtsregister auf. Er stellt uns sogleich in Johannes dem Täufer den Wegbereiter Jesu Christi vor und unmittelbar darauf den Dienst des Herrn Jesus.4
Das Evangelium nach Johannes kann ebenfalls von seinem Charakter her kein Geschlechtsregister bringen, denn »im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott« (1,1); wie sollte da das Geschlechtsregister des Menschen Christus Jesus Raum finden?.
So haben wir das Geschlechtsregister des Herrn Jesus nur in den Evangelien nach Matthäus und Lukas in Matthäus, 1,1–17 und Lukas 3,23-38.
In diesen Evangelien hat es auch zu Recht seinen Platz.
Es ist jedoch innerhalb des jeweiligen Evangeliums entsprechend dem Charakter des Evangeliums unterschiedlich in den Gesamtbericht eingeordnet:
- Matthäus, dessen Evangelium sich in besonderer Weise an die Juden wendet, muss gleich zu Beginn seines Berichts klarstellen, von wem der verheißene Messias abstammt und auf wen Er Seine Rechte zurückführt. Ihr Messias war für die Juden von größter Bedeutung.
- Lukas (als aus den Nationen) wendet sich vornehmlich an die Nationen. Er berichtet schon viel über die Person des Herrn Jesus, bevor er das Geschlechtsregister bringt. Unmittelbar vor Einführung dieses Geschlechtsregisters bestätigt der Vater Ihn vom Himmel her als Seinen geliebten Sohn (3,22 b) und hebt damit gewissermaßen Seinen göttlichen Ursprung hervor, und dann wird der Herr Jesus in dem Geschlechtsregister hinsichtlich Seiner menschlichen Abstammung gezeigt, an der die Nationen sicher mehr interessiert waren als an einer Begründung Seiner Eigenschaft als Messias Seines irdischen Volkes. Nachdem der Herr Jesus so durch das Geschlechtsregister hindurch als Sohn des Menschen erscheint, tritt Er Seinen eigentlichen Dienst als Sohn des Menschen für alle Menschen an.
Wir sehen so, wie passend die Geschlechtsregister in die Evangelien nach Matthäus und Lukas eingefügt sind.
Abfolge der Geschlechtsregister Jesu Christi
Unterscheiden sich nun Matthäus und Lukas schon bezüglich der Einordnung der Geschlechtsregister in ihr Evangelium, so muss es uns nicht wundern, wenn sich auch Unterschiede in ihrer Darstellung der Geschlechtsregister des Herrn Jesus finden. Das zeigt sich zunächst einmal besonders deutlich in der Abfolge der beiden Geschlechtsregister.
Überschrift des Geschlechtsregisters im Evangelium nach Matthäus ist: »Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams« (V. 1).
- Zuerst wird der Herr Jesus »Sohn Davids« Als solcher ist Er der verheißene Messias, der König Israels, als der Er zunächst auch für Sein irdisches Volk gekommen war (Mt 15,24).
- Danach wird Er als »Sohn Abrahams« Als solcher ist Er der Träger von Segnungen, die über Israel hinausgehen, denn in Abraham sollten »gesegnet werden alle Geschlechter der Erde« (1. Mo 12,3). So erscheint Er denn auch, nachdem Er von Seinem irdischen Volk verworfen worden war,73 als Sohn Abrahams für alle Nationen, »auf dass der Segen Abrahams in Christo Jesu zu den Nationen käme« (Gal 3,14; vgl. auch Mt 28,19).
Auf diese Weise erklärt sich die Reihenfolge der Namen in der »Überschrift«. Eine solche »Überschrift« fehlt verständlicherweise in dem von vornherein für Empfänger aus den Nationen gedachten Evangelium nach Lukas.
Was die Abfolge der eigentlichen Geschlechtsregister betrifft, so erkennen wir ganz deutliche Unterschiede:
- Matthäus beginnt sein Geschlechtsregister mit Abraham, und weil jeder Anspruch, auch der des Messias, auf Grund der rechtsgültigen Abstammung erworben wird, geht sein Geschlechtsregister zeitlich vorausschreitend durch die Jahrhunderte hindurch »bis auf den Christus« (V. 17), den Messias5.
- Lukas hingegen beginnt in seinem Geschlechtsregister mit Jesus, dem Sohn des Menschen für alle Menschen, dem Retter6, und verbindet Seine Person zeitlich zurückschreitend die ganze Menschheitslinie hindurch mit Adam, dem ersten Menschen, und schließlich mit Gott selbst. So offenbart Gott als Erschaffer (1. Mo 2,7) den »ersten Menschen, Adam«, schließlich »den letzten Adam«, den »zweiten Menschen vom Himmel«7, den Einen, dessen Herz dem ganzen Menschengeschlecht zugewandt und der darum gekommen war, um die Nachkommen des ersten Menschen von den Folgen des Falles dieses ersten Menschen zu befreien, sie zu erretten.
Die unterschiedlichen Linien der Geschlechtsregister
Aus den Ausführungen zur Abfolge der Geschlechtsregister schließen wir zunächst einmal: - Matthäus mit der Hinführung auf den Christus und dem Nachweis der rechtsgültigen Abstammung des Messias zeigt uns die Linie des Gesetzes.
- Lukas mit der Zurückführung Jesu bis auf Adam und bis auf Gott zeigt uns die Linie der Gnade.
Hinsichtlich der Linien kann man aber ergänzend aus der aufmerksamen Lektüre der ersten Kapitel beider Evangelien noch einen weiteren Unterschied erkennen:
- Matthäus hebt in seinem Evangelium des Messias, des Königtums, Joseph, den Mann der Maria, stärker hervor. So finden wir bei ihm auch die erbrechtliche, königliche Linie. Über Joseph und dessen Vater Jakob nämlich wird der Herr Jesus im Evangelium nach Matthäus mit dem königlichen Zweig des Hauses Davids über Salomo (V. 6) verbunden. So hatte Er einen klaren rechtlichen Anspruch auf den Thron Davids. Dieses Recht auf den Thron Davids hätte Er nicht nachweisen können, wenn Maria ohne Verbindung mit ihrem Mann Joseph erwähnt worden und nicht auch tatsächlich vor dem Gesetz die Frau des Joseph8 gewesen wäre.
- Lukas berichtet dagegen in seinem Evangelium viel mehr über Maria, die Mutter Jesu. So können wir bei ihm die mütterliche, natürliche Linie, Es erscheint auch nur folgerichtig, dass Lukas, der den Herrn Jesus als Sohn des Menschen zeigt, diese natürliche Linie über Maria gibt, über die Maria, von der der Herr Jesus ja auch wirklich als Mensch geboren wurde. Wenn nun Joseph hier als »Sohn ... des Eli« (V. 23) bezeichnet wird, so können wir demzufolge davon ausgehen, dass Joseph als Mann der Maria Sohn des Eli war.77 Über diesen Eli und schließlich über Nathan9 wird hier die Linie auf David zurückgeführt; der Herr Jesus wird hier also nicht mit dem königlichen, sondern mit einem natürlichen Zweig des Hauses Davids verbunden. So war also auch Maria eine wirkliche Nachkommin Davids, und der Herr Jesus konnte sich auch so zu Recht »das Geschlecht Davids« (Off 22,16) nennen.
Die Gliederung der Geschlechtsregister Jesu Christi
Im Evangelium nach Matthäus werden wir im Text selbst (V. 17) auf die Gliederung des Geschlechtsregisters in drei Abschnitte zu je vierzehn Geschlechtern hingewiesen. Die Zahl vierzehn in jedem der drei Abschnitte ist die Zahl der Erprobung des verantwortlichen Menschen 78 in unserem Evangelium besonders in Verbindung mit der Geschichte Israels gesehen. Vorweg kann schon gesagt werden, dass der erprobte Mensch sich allerdings durch alle Geschlechter hindurch als kraftlos erwiesen hat, aber »Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben« (Röm 5,6). – Betrachten wir so die einzelnen Abschnitte.
»So sind nun alle Geschlechter von Abraham bis auf David vierzehn Geschlechter«:
- Der Zeitraum vom Haupt der Verheißung (Abraham) bis zum Haupt des Königtums (David)10 ist gewissermaßen der Aufgang der Geschichte Israels. In David, dem Mann nach dem Herzen Gottes (1. Sam 13,14), ist ein gewisser Höhepunkt, sozusagen die Mittagszeit Israels erreicht.
»und von David bis zu der Wegführung nach Babylon vierzehn Geschlechter«:
- So wie die Sonne von der Mittagszeit an immer tiefer sinkt, finden wir hier die Geschichte des Niedergangs Sie beginnt schon mit Salomo, der zwar in demütiger Hinwendung zu Gott seinen Anfang nahm, sich dann aber um fremder Frauen willen deren Göttern zuwandte. So wurde das herrliche Friedensreich Salomos schon unter seinem Sohn Rehabeam in das Zweistämmereich Juda und das Zehnstämmereich Israel gespalten, und selbst die bei der Spaltung des Reiches dem Königtum Davids treu gebliebenen Kinder Juda wurden nach ihren Brüdern des Zehnstämmereiches wegen ihrer Abwendung von Gott nach manchen Niederlagen in die Gefangenschaft nach Babylon weggeführt.
»und von der Wegführung nach Babylon bis auf den Christus vierzehn Geschlechter«:
- Diese Zeit ist zweifellos die Nacht Israels. Nach einer noch kurz auftretenden »Helligkeit« unter Zoro- babel folgen im Geschlechtsregister Namen, die für uns in Dunkel gehüllt sind, weil sie nur hier in Gottes Wort erwähnt werden. Ist es da nicht um so wunderbarer, dass nach dieser Nacht wie ein heller Morgen Jesus, der Christus, (V. 16) erscheint? Gott hatte Vorsorge getroffen, dass trotz aller Widrigkeiten dieser dunklen Jahrhunderte der Geschichte Judas die Geschlechterfolge, die auf den wahren Messias und König Israels hinführen sollte, nicht endete.
Im Evangelium nach Lukas findet sich kein Hinweis auf eine Gliederung des Geschlechtsregisters. Wenn wir »Jesus« und »Gott« einschließen, so weist es 77 Namen auf. Verfolgen wir diese Namen in umgekehrter Reihenfolge und nehmen dann eine Unterteilung in Anlehnung an die Gliederung bei Matthäus vor, so finden wir, dass die Zahl der Namen wiederum jeweils durch 7 teilbar ist:
- Der von Matthäus nicht erfasste Zeitraum vor Abraham umfasst bei Lukas die Namen von Gott bis Thara (V. 34): 21 Namen = 3–7 Namen.
- Die Namen des ersten Abschnittes des Geschlechtsregisters bei Matthäus von Abraham bis David sind bei Matthäus und Lukas gleich: 14 Namen = 2–7 Namen.
- Da von David an die beiden Linien bei Matthäus (über Salomo) und Lukas (über Nathan) auseinandergehen, ist eine Zuordnung der bei Lukas verbleibenden Namen zum zweiten und zum dritten Abschnittes Geschlechtsregisters bei Matthäus nicht möglich.11 Es sind noch 42 Namen = 67 Namen.12
Wir erkennen so aus dem so vollkommen zu gliedernden Geschlechtsregister bei Lukas, welchen hohen Rang doch die göttliche Eingebung des Wortes hat. Daran dürfen wir auch festhalten, wenn sich nun aus dem Geschlechtsregister bei Matthäus, auch im Vergleich zu dem bei Lukas, noch zwei Fragen ergeben:
Erste Frage: Werden in jedem der drei Abschnitte tatsächlich vierzehn Geschlechter genannt?
Es ist zu beachten, dass die Juden das erste und letzte Glied einer Geschlechterfolge und damit jeden Namen im Geschlechtsregister als ein Geschlecht rechnen.
- So haben wir im ersten Abschnitt in der Tat »von Abraham bis auf David vierzehn Geschlechter«.
- Im zweiten Abschnitt haben wir zwar 15 Namen, aber der Name David, der schon als letztes Geschlecht im ersten Abschnitt genannt wurde, wird im zweiten Abschnitt nicht nochmals als Geschlecht gezählt.
- Wenn wir nun mit Jechonia wie bei David verfahren, so blieben uns im dritten Abschnitt nur 13 statt 14 Namen. Das Ende des Königtums war aber ein so gewaltiger Einschnitt in die Geschichte Israels, dass Jechonia doppelt gezählt wird, einmal als letzter König Judas13 im zweiten Abschnitt und zum andern als Gefangener zu Beginn des dritten Abschnitts14.
Zweite Frage: Hat es in jedem der drei Abschnitte wirklich nur vierzehn Geschlechter gegeben?
Einen Aufschluss gibt uns hier ein Vergleich mit dem Geschlechtsregister nach Lukas.
- Es stimmt mit dem ersten Abschnitt nach Zahl und vorkommenden Namen (von Abraham bis David) überein.
- Im zweiten und dritten Abschnitt des Geschlechtsregisters bei Matthäus finden sich 2 * 14 = 28 Namen, für den entsprechenden Zeitraum bei Lukas jedoch 42. Das lässt sich wohl nur zum geringeren Teil dadurch erklären, dass die beiden Evangelisten von David an unterschiedliche Linien(siehe S. 77ff.) verfolgen. Es bleibt so nur der Schluss, dass Matthäus im zweiten (und wohl auch dritten) Abschnitt Namen ausgelassen hat. So ist er auf die so wichtige Zahl von vierzehn (siehe S. 79f.) Namen je Abschnitt gekommen.15
- Die Auslassungen im zweiten Abschnitt lassen sich leicht feststellen, wenn man die Reihe der Könige von Juda durchgeht: zwischen Joram und Osia (Ussija) fehlen nämlich die Namen Ahasja16, Joas und Amazja. – Wir wollen versuchen, für diese Auslassungen eine Begründung zu geben: Die Frau Jorams, Athalja, brachte nach dem Tode ihres Sohnes Ahasja (2. Kön 9,27) allen königlichen Samen um (2. Kön 11,1), aber Gott sorgte dafür, dass die Linie Davids nicht völlig ausgelöscht wurde: Joas, der Sohn Ahasjas, wurde sechs Jahre im Hause Jehovas versteckt (2. Kön 11,3). Dennoch werden die Nachkommen der verderbten Athalja (eben Ahasja, Joas und Amazja) bis in die dritte Generation (vgl. 2. Mo 20,5) nicht erwähnt. Es ist so, als wolle Gott nachträglich auch noch darin Seinen ganzen Groll gegen das götzendienerische Geschlecht Ahabs bekunden. – Es fehlt im zweiten Abschnitt übrigens auch zwischen Josia und Jechonia einer der beiden Söhne Josias, der König Joahas oder der König Jojakim (2. Chr 36,1-4).
- Welche Namen im dritten Abschnitt fehlen könnten, lässt sich nicht überprüfen, da die genannten Namen bis auf wenige Ausnahmen17 an anderen Stellen und in anderem Zusammenhang nicht mehr genannt werden.
Wenn wir auch nicht in jedem Fall begründen können, warum Namen in Geschlechtsregistern ausgelassen worden sind, so dürfen wir doch festhalten, dass Gott weiß, warum Er die jeweiligen Schreiber inspiriert hat, bestimmte Namen auszulassen, so auch Matthäus in seinem »Buch des Geschlechts Jesu Christi« (1,1).
Ergänzungen zur Aufzählung der Geschlechter in den Geschlechtsregistern Jesu Christi
Es ist nicht unbedeutend, in den beiden Geschlechtsregistern auch die Zusätze, die über die bloße Aufzählung der Geschlechter hinausgehen, zu untersuchen.
Wir beginnen mit dem Evangelium nach Lukas, weil wir hier nur zur Person Jesu selbst solche Zusätze finden: »Und er selbst, Jesus, begann ungefähr dreißig Jahre alt zu werden und war, wie man meinte, ein Sohn des Joseph« (3,23). – Mit den Worten: »er selbst, Jesus«, werden wir von der Tatsache, dass Gott Ihn als Seinen geliebten Sohn, an dem Er Wohlgefallen gefunden hatte, bezeugte, zu Ihm selbst als dem wahrhaftigen Sohn des Menschen hingelenkt (S. 75). Das zeigt auch die nachfolgende Angabe Seines Alters und der Hinweis darauf, dass Er, »wie man meinte, ein Sohn des Joseph« war. In Wirklichkeit war Er jedoch entgegen dieser Meinung18 als Mensch nur der Sohn der Maria, wie es uns ja vorher ausführlich dargelegt wird. Wie wir gesehen haben, steht das alles in Übereinstimmung mit dem Charakter des Evangeliums, der Stellung des Geschlechtsregisters in diesem Evangelium (S. 75) und der darin aufgezeigten Linie (S. 78f.).
Die Ergänzungen im Evangelium nach Matthäus wollen wir nun in bestimmter Ordnung betrachten:
1. Angabe von Titeln:
- Bei David: »Isai aber zeugte David, den König« (V. 6a). Diese Angabe fehlt im Evangelium nach Lukas, ist bei Matthäus aber bedeutsam als Hinweis darauf, dass wir im Evangelium nach Matthäus die königliche Linie des Geschlechtsregisters Jesu Christi vor uns haben (vgl. S. 78).
- Bei Jesus: »der Christus genannt wird« (V. 16). So wird uns vorgestellt, dass der Herr Jesus wirklich der Messias aus dieser königlichen Linie ist.
2. Angabe von Brüdern der aufgeführten Geschlechter:
- »und Zara« (V. 3). Der »Aufgang des Lichts« begleitet den Beginn des Stammes Juda, aus dem der Herr Jesus als wahrer Aufgang des Lichts gekommen ist.
- »und seine Brüder« verweist uns auf entscheidende Zeitpunkte in der Geschichte Israels, nämlich in »Juda und seine Brüder« (V. 2) auf die Grundlage des Volkes Israel und in »Jechonia und seine Brüder« (V. 11) auf das schließliche Ende des Reiches Israel durch die Wegführung nach Babylon.
3. Die Angabe des entsprechenden Zeitpunktes »um die Zeit der Wegführung nach Babylon. Nach der Wegführung nach Babylon« (V. 11 b. 12a) zeigt uns den schon erwähnten einschneidenden Charakter des eingetretenen Ereignisses (S. 82).
4. Angabe von Brauen der aufgeführten Geschlechter: Diese Angaben sollen uns nun näher beschäftigen.
Namen von Frauen im Geschlechtsregister Jesu Christi bei Matthäus
In keinem Geschlechtsregister finden sich in dieser Deutlichkeit wie in dem Jesu Christi Namen von Frauen.
Für einen Juden ist es auch etwas sehr Ungewöhnliches,
- dass sich in einem Geschlechtsregister überhaupt Namen von Frauen finden, auch wenn sie im Geschlechtsregister Jesu Christi nicht als selbständige Glieder der natürlichen Geschlechterfolge erscheinen, sondern nur als Frauen der Männer dieser Geschlechterfolge;
- dass Namen von Frauen im Geschlechtsregister Jesu Christi genannt werden, mit denen – einmal abgesehen von Maria – durchweg ungute Dinge verbunden
Die Tatsache, dass Namen von Frauen Aufnahme ins Geschlechtsregister Jesu Christi gefunden haben, könnte darauf schließen lassen, dass es in den betreffenden Fällen wichtig war zu wissen, von welcher Frau der im Geschlechtsregister genannte Sohn geboren worden war, zumal es in alttestamentlichen Zeiten vorkam, dass ein Mann mehrere Frauen hatte. Jedoch scheint dieser Schluss nicht berechtigt, sonst hätten uns wohl doch noch mehr Namen und zudem Namen »bedeutenderer« Frauen genannt werden müssen.19
Maria allerdings nimmt unter den im Geschlechtsregister genannten Frauen eine Sonderstellung ein als die Frau, »von welcher Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird« (V. 16). Wenn wir auch annehmen dürfen, dass Joseph außer Maria keine weitere Frau hatte, so ist es dennoch gerade in ihrem Falle wichtig, dass uns ihr Name überliefert worden ist. Die gleich nach dem Sündenfall des ersten Menschenpaares gegebene Weissagung über »ihren Samen«20 konnte schließlich nur in Jesus Christus, dem Samen der Maria, erfüllt werden.
Maria war nach den Worten des Engels Gabriel wirklich eine „Begnadigte, „gesegnet ... unter den Weibern« (Lk 1,28.42), hatte »Gnade bei Gott gefunden« (Lk 1,30), dass sie auserkoren war, diesen Sohn zu gebären. Wir sollten das sehr wohl beachten und es nicht abzuschwächen suchen, aber was ist alles über sie Gesagte im Vergleich zu dem, was dieser Engel über den Herrn Jesus als den von ihr Geborenen selbst sagt (Lk l,32–33.35b)?
Maria selbst war aber auch demütig. Sie sagt angesichts des Großen, das ihr widerfahren sollte: »Siehe, ich bin die Magd des Herrn, es geschehe mir nach deinem Worte« (Lk 1,38), und auch ihr Lobgesang (Lk 1,46-55) zeigt, wie sie dies alles als Barmherzigkeit empfindet.
Auch die wenigen Stellen, die wir in den Evangelien über sie finden, nachdem der Herr Jesus Seinen öffentlichen Dienst begonnen hatte, zeigen uns, dass sie einen Platz der Demut und des Wartens auf Seinen Willen einnimmt.21 Ein allerletztes Mal finden wir sie noch vor der Herniederkunft des Heiligen Geistes, also vor der Bildung der Versammlung, mit den Seinen im Gebet in einem Obersaal in Jerusalem (Apg 1,13-14).
Wir tun also gut daran, in Bezug auf Maria alles im rechten Verhältnis zu sehen und ihr nicht eine Stellung einzuräumen, die ihr auch Gottes Wort nicht gibt.90
Kehren wir aber nun zurück zu den Frauen, für deren Vorhandensein gerade in diesem Geschlechtsregister nach Matthäus auf den ersten Blick kein einleuchtender Grund vorzuliegen scheint. Wir lesen von ihnen:
- »Juda aber zeugte Phares und Zara von der Thamar« (V.2);
- »Salmon aber zeugte Boas von der Rahab« (V. 5);
- »Boas aber zeugte Obed von der Ruth« (V. 5);
- „David aber zeugte Salomon von der, die Urias Weib gewesen“ (V. 6).
Mit jeder dieser Frauen waren, wie schon erwähnt, ungute Dinge verbunden, auf jeder von ihr lag irgendwie ein Makel. Hätte ein Jude das Geschlechtsregister Jesu Christi geschrieben, so hätte er wohl gar keine Frauen erwähnt, und wenn schon, dann vielleicht die Frauen der »Patriarchen«, auf keinen Fall aber in seinem pharisäerhaften Dünkel solche »anrüchigen« Frauen wie die wirklich im Geschlechtsregister genannten, erst recht auch nicht Frauen aus den Nationen22.
Wie gut, dass Gott anders handelt! Der Geist Gottes nennt gerade die Namen dieser Frauen ausdrücklich. Das bedeutet nicht, dass Gott die Sünde leicht nimmt,23 nein, sondern dass Er in Seiner unumschränkten Gnade den Messias, den Sohn Davids, für Sein Volk einführt als den, der allein »sein Volk erretten« konnte »von ihren Sünden« (Mt 1,21). So strahlt der Messias, »Jesus ..., der Christus genannt wird« (V. 16), völlig die Gnade und Liebe Gottes zu Seinem irdischen Volk wider. Wir wissen zwar, dass die Seinigen Ihn nicht annahmen (Joh 1,11), so dass sich jetzt in Ihm, dem Sohn Abrahams, diese Gnade und Liebe, der dem Abraham verheißene Segen, für uns ergießen kann. Dennoch wird Gott einst auch wieder mit Seinem irdischen Volk in Gnade anknüpfen.
Thamar hat ihren Platz im Geschlechtsregister geradezu durch ihre Sünde.24 Wenn der Messias sich herablässt, sich in Seinem Geschlechtsregister mit ihr zu verbinden, dann erweist Er sich als der Heiland der Sünder. »Wo die Sünde überströmend geworden, ist die Gnade noch überschwenglicher geworden« (Röm 5,20). – So gibt der Herr Jesus auch uns in Seiner Gnade das Recht, mit Ihm, dem Heiland der Sünder, in Verbindung zu kommen. Jeder braucht diesen Heiland! Sind wir alle schon mit Ihm in Verbindung gekommen?
Rahab, die Heidin aus Jericho, war eine Hure. Nach menschlichen Maßstäben betrachtet, war sie außerdem noch eine Landesverräterin, weil sie die Kundschafter des Feindes in ihrem Haus versteckte (Jos 2,4.6). In den Augen Gottes aber offenbarte sie Glauben (Heb 11,31), der durch Werke untermauert wurde (Jak 2,25). Darum wurde sie aus ihrer heidnischen Umgebung, aus der Mitte der Sünder gerettet, als die Kinder Israel Jericho eroberten (Jos 6,22-23.25), und durch ihre Verbindung mit Salmon als Mutter des Boas25 an einen so bevorrechtigten Platz im Geschlechtsregister Jesu Christi gestellt.
Welche Gnade, dass auch wir aus der Mitte so vieler Sünder heraus vor Gott in eine noch weit erhabenere Stellung versetzt worden sind, »in das Reich des Sohnes seiner Liebe« (Kol 1,13), »gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern« (Eph 1,3).
Ruth hebt sich in moralischer Hinsicht positiv von Thamar und Rahab ab. Auch sie offenbarte – wie Rahab – Glauben, in besonderer Weise aber einen Glauben, der sich selbst gegen das unmöglich Scheinende durchsetzt, gehörte sie als Moabitin doch zu einem Volk, aus dem selbst in der zehnten Generation niemand in die Versammlung Jehovas kommen sollte26. Gott in Seiner unumschränkten Gnade begegnet solchem Glauben. Wir sehen daher in Ruth vornehmlich die Errettung durch Glauben und ein Zeugnis dafür, dass die Gnade selbst die am weitesten von den Segnungen Israels Entfernten zu retten und zu segnen vermag. – Welche Gnade, dass Gott auch uns den Glauben geschenkt hat. »Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittelst des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es« (Eph 2,8), und dass wir, die wir »einst die Nationen im Fleische ..., entfremdet dem Bürgerrecht Israels und Fremdlinge betreffs der Bündnisse der Verheißung« und »einst fern« waren, »durch das Blut des Christus nahe geworden« sind (Eph 2,13).
Bathseba schließlich wird uns als die, »die Urias Weib gewesen«, vorgestellt. Dadurch wird knapp, aber eindeutig, auf ihre Geschichte hingewiesen. Diese traurige Geschichte zeigt, wie David von seiner Lüsternheit übermannt wird und Gewalttätigkeit übt, um die Person seiner Lust zu »erobern« (2. Sam 11). Welch tiefer Fall! Da ist es ernst zu sehen, wie David durch den Propheten Nathan überführt und durch Gott auf mancherlei Weise gezüchtigt werden musste, damit er seine große Sünde erkennen und ihm die Freude des Heiles Gottes (Ps 51,12) wiederkehren konnte. Kein Jude konnte leugnen, dass der Messias aus der Verbindung dieses David mit dem Weib des Urias hervorgehen musste. So sehen wir, wie die Gnade selbst im Hinblick auf den tiefen Fall eines Gläubigen Wiederherstellung zu schenken vermag. – Liegen wir danieder angesichts unseres Versagens? Dann lasst uns in Reue mit einem aufrichtigen Bekenntnis Zuflucht nehmen zu solchen Hilfsquellen der Gnade unseres Gottes, der uns so gern wieder den Genuss der Gemeinschaft mit Ihm schenken will, damit wir wieder glücklich unseren Weg gehen.
So können wir in der Betrachtung dieser vier Frauen auch den Weg Gottes mit dem Menschen erkennen. Er zeigt ihm zuerst den Heiland der Sünder, der ihn aus der Mitte der Sünder erretten kann und schenkt dann dem Bußfertigen den errettenden Glauben, so dass er, der Sünder, Gottes Kind wird, das auch nach einem Fall auf die wiederherstellende Gnade Gottes rechnen darf.
Der aufrichtige Jude aber konnte in diesem Geschlechtsregister nicht nur erkennen, woher Jesus Christus Seine Rechte als Messias ableitete, sondern vor allem auch, wie sich dieser Messias als Ausdruck der unumschränkten Gnade und herablassenden Liebe Gottes zeigte. So durfte er etwas haben, das sein Herz zu erfüllen vermochte.
»Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne« (Heb 1,1). Das wird den Gläubigen aus den Juden zu Beginn des an sie gerichteten Briefes gesagt. Aber auch wir dürfen betrachten, wie Gott auch zu uns geredet hat im Sohne. Er hat das auch in den Geschlechtsregistern Jesu Christi, unseres Heilandes und Herrn, getan. Vielleicht hat der eine oder andere diesen Geschlechtsregistern bisher nicht viel abzugewinnen vermocht. Haben wir jetzt doch auch darin wohl etwas von der eindrucksvollen Sprache Gottes »im Sohne« vernommen? Sollten wir diese Sprache nicht noch mehr auf unsere Herzen einwirken lassen? Dann dürfen unsere Herzen für Ihn hingenommen sein, Ihn bewundernd betrachten und nichts anderes begehren als Ihn und Seine Herrlichkeit!
Fußnoten
- 1 So »das Buch von Adams Geschlechtern« (1. Mo 5), »die Geschlechter der Söhne Noahs« (1. Mo 10) und »die Geschlechter Sems« (1. Mo 11,11-30), um nur die zuerst aufgeführten zu nennen.
- 2 Z.B. 1. Chr 9,1; 2. Chr 31,16-19, besonders Esra 2,62 (Neh 7,64).
- 3 Es bedürfte einer besonderen Abhandlung, diese Aussagen im Rahmen unserer Betrachtung über die Geschlechtsregister Jesu Christi näher zu begründen. Der aufmerksame Leser der Evangelien kann jedoch beispielsweise aus dem häufigen Vorkommen bestimmter Wörter und aus dem Fehlen oder der Hervorhebung von Ereignissen im Leben Jesu auf den genannten Charakter der Evangelien schließen.
- 4 Es ist auch geäußert worden, dass ein Diener, ein Knecht, keinen Nachweis seiner Abstammung benötigte (im Gegensatz zum Priester).
- 5 Das griechische »Christus« entspricht dem hebräischen »Messias«.
- 6 Das griechische »Jesus« entspricht dem hebräischen »Jehoschua« (Josua) = »Jehova ist Rettung«.
- 7 Vgl. zu den benutzten Ausdrücken 1. Kor 15,45.47.
- 8 »Jesus ... war, wie man meinte, ein Sohn des Joseph« (Lk 3,23). Joseph war also nicht der natürliche Vater Jesu; so heißt es ja auch bezüglich Maria: »denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geiste« (Mt 1,20; vgl. auch Lk 1,35).
- 9 Nathan war, wie Salomo, Sohn Davids durch die Bathseba (1. Chr 3,5), stellt aber nicht den königlichen Zweig Davids dar.
- 10 Saul, unter Duldung Gottes von Menschen erwählt und später von Gott verworfen, kann nicht als Haupt oder auch nur Beginn des Königtums nach den Gedanken Gottes bezeichnet werden.
- 11 Eine Ausnahme bilden natürlich die Namen Joseph und Jesus. Es bereitet dagegen eher Schwierigkeiten, dass unter den verbliebenen Namen bei Lukas auch Salathiel und Zorobabel auftauchen.
- 12 Diese Namen könnte man als eine gewisse Parallele zum zweiten und dritten Abschnitt in Matthäus noch einmal aufteilen in je 21 = 3 • 7 Namen von Nathan bis Salathiel und von Zorobabel bis Jesus.
- 13 In absteigender Linie (sein Nachfolger Zedekia, der wirklich letzte König Judas, war sein Onkel: 2. Kön 24,17).
- 14 So hatte er als König keine Kinder (Konja, Jer 22,30), wohl aber als Gefangener (Jekonja, 1. Chr 3,17.18).
- 15 Solche Auslassungen in Geschlechtsregistern finden sich auch im Alten Testament. Ein besonders auffallendes Beispiel ist das des Esra. Esra hat in Esra 7,1-5 sechs Namen ausgelassen, wie ein Vergleich mit 1. Chr 6,3-15 ergibt; das ist um so bemerkenswerter, als niemand in Israel seine Rechte als Priester ausüben durfte, der seine Abstammung nicht bis auf Aaron zurückführen konnte.
- 16 Athalja, die Nachfolgerin Ahasjas auf dem Thron, kommt hier nicht in Betracht: sie war ja die Frau Jorams, eine Tochter Ahabs und Enkelin Omris (2. Kön 8,18.26) und die Mutter Ahasjas.
- 17 Salathiel (Schealtiel), Zorobabel (Serubbabel) und natürlich Joseph und Jesus.
- 18 Diese Meinung finden wir auch in 4,22 (»Ist dieser nicht der Sohn Josephs?«, ähnlich in Joh 6,42) und indirekt in Mt 13,55 (»Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns?«).
- 19 Man denke nur an Sara, die Frau Abrahams (als Mutter Isaaks), an Rebekka, die Frau Isaaks (als Mutter Jakobs), oder an Lea, die Frau Jakobs (als Mutter Judas).
- 20 »Und Jehova Gott sprach zu der Schlange: „...Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen“ (1. Mo 3,14-15).
- 21 So anlässlich der Hochzeit zu Kana (Joh 2,3-5), im Warten darauf, Ihn sprechen zu können (Mt 12,46-47; Mk 3,31-32; Lk 8,19-20) und unter Seinem Kreuz (Joh 19,25-27). -S. auch Mt 2,11/Lk 2,34.
- 22 Dass Thamar aus den Nationen war, ist sehr wahrscheinlich. Rahab und Ruth waren auch eindeutig aus den Nationen, vielleicht auch »die Urias Weib gewesen« (nach 2. Sam 11,3, in Verbindung mit V. 24, »Bathhseba, das Weib Urijas, des Hethiters«).
- 23 Er ist »zu rein von Augen, um Böses zu sehen« (Hab 1,13).
- 24 Wir erkennen aus ihrer Geschichte in 1. Mo 38, dass sie sich wie eine Hure verhielt und so ihren Schwiegervater Juda überlistete.
- 25 Bedenken, dass es sich angesichts der Zeitspanne zwischen ihrer Befreiung und ihrer Verheiratung mit Salmon im Buche Ruth (Kap. 4,21) um eine andere Rahab handeln könnte als im Buche Josua, haben namhafte Ausleger nicht.
- 26 5. Mo 23,3 (während Edomiter und Ägypter nach 5. Mo 23,7-8 schon im dritten Geschlecht in die Versammlung Jehovas kommen mochten).