Wohl zusammengefügt und verbunden
Grundlagen des Gemeindelebens
Einleitung
Der Untertitel gibt das Thema dieses Buches an: „Grundlagen des Gemeindelebens“, mit Betonung auf dem Wort Leben. Wir wollen uns nicht in erster Linie die Lehre von der Gemeinde oder Versammlung1 ansehen, wenn es auch außerhalb eines biblischen Verständnisses von der Lehre über die Versammlung Leben, Praxis, Fruchtbarkeit oder Wachstum nicht geben kann. Aber zum Versammlungs- Leben gehört viel mehr als ein korrektes Verständnis der Lehre. Solches Leben ist in der Tat das Ausleben, Praktizieren, Genießen und Weitergeben dessen, was Gott uns gegeben hat.
Das „kleine Rad“ in Bild 1 stellt dies anschaulich dar. Es zeigt, wie die Versammlung funktioniert, wenn wir in enger Verbindung mit dem Herrn Jesus als unserem Zentrum bleiben. Wenn Er nicht den rechten Platz als Mittelpunkt unseres persönlichen und gemeinsamen Lebens hat, funktionieren wir nicht wirklich zum Ruhm Gottes. Wir können alle Bewegungen durchführen. Wir können die richtigen Vorgehensweisen und die rechte Lehre haben. Dies alles hilft aber nichts, wenn nicht die lebendige Realität der Gemeinschaft mit Christus und ein Verlangen, „dass er in allem den Vorrang habe“ (Kol 1,18), vorhanden sind.
Bild 1: Die funktionsfähige Versammlung
Gott will Seinen Sohn verherrlichen. Der Dienst des Heiligen Geistes in der Welt heute ist es, Jesus zu verherrlichen. Der Herr Jesus sagt vom Heiligen Geist: „Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16,14). Für alle Ewigkeit wird der Herr Jesus die Herrlichkeit und das Lob haben. Tatsächlich sagt uns Off 4,11, dass alle Dinge durch Ihn und für Ihn und Seinen Willen geschaffen wurden. Unser Leben hat also Seinem Willen, Seinem Wohlgefallen zu dienen, nicht dem unsrigen. Unsere örtliche Versammlung dient nicht dazu zu zeigen, wie wunderbar, wie treu oder wie wahr wir sind, sondern sie ist ein Platz, auf den Gott herniederblicken kann und Freude an solchen findet, die Seinen geliebten Sohn lieben. Der Herr Jesus sagt: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20).
Wenn wir Christus verherrlichen, wird große Freude das Ergebnis sein. Als die Jünger des Herrn entmutigt, niedergeschlagen und ängstlich aus Furcht vor den Juden in einem kleinen Raum versammelt waren, kam Jesus, stand in ihrer Mitte und sagte: „Friede euch! ... Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen“ (Joh 20,19.20). Geliebte, wenn wir einer auf den anderen sehen, ist es oft ein trauriges Bild. Wenn wir auf uns selbst sehen, kann es sogar schlimmer sein. Wenn wir aber auf den Herrn Jesus sehen, ist die Sicht herrlich, und wir finden dort wahren Genus.
Im Folgenden wollen wir unsere Beziehung zu unserem Herrn und unseren Wandel mit Ihm in vier Kapiteln betrachten, welche die vier Speichen des „Versammlungs-Rades“ in Bild 1 darstellen. Zuerst wollen wir uns die Beurteilung der Versammlung Gottes ansehen, dann das Verständnis von Gottes Muster für Seine Versammlung, anschließend die Verwirklichung dieses Musters und zuletzt die Vermittlung von Gottes Wahrheit an andere in Liebe. Mein Gebet ist, dass Gott diese kleine Studie an jung und alt in gleicher Weise segne.
Vielen Brüdern von früher und heute bin ich für einen Großteil des Materials in diesem Buch zu Dank verpflichtet; besonders Cindy Carpenter, Gordon Bennett und Roger Daniel gegenüber für ihre wertvolle Hilfe bei der Herausgabe und Vorbereitung des Manuskripts.
G.S. 1976
Fußnoten
- 1 Wenn das Wort Versammlung oder Gemeinde oder Kirche vor allem in seiner allgemeinen Bedeutung gebraucht wird, ist es kursiv geschrieben. Wenn es in der örtlichen Bedeutung benutzt wird – die örtliche Versammlung – ist es nicht kursiv geschrieben. Das Wort Versammlung (griechisch: ecclesia) bedeutet „Herausgerufene“. Daher ist die Versammlung Gottes keine Denomination, sondern umfasst vielmehr alle Gläubigen von Pfingsten an bis zur Entrückung. Die wahre Versammlung besteht also aus erlösten Menschen. Wir können eines der Wörter Versammlung oder Gemeinde oder Kirche benutzen, solange wir wirklich wissen, was es bedeutet, und es nicht mit einem Gebäude oder einer Denomination verwechseln. Dabei ist jedoch das Wort Versammlung die bessere Übersetzung des griechischen Wortes „ecclesia“, ihm wird daher in diesem Buch der Vorzug gegeben.