Gemeinschaft

Einleitung: Was ist Gemeinschaft?

Gemeinschaft

Die christliche Gemeinschaft kann von zwei Seiten gesehen werden:

  1. Sie ist „ein gemeinsames Teil mit dem Vater und mit Seinem Sohn Jesus Christus, eine Frucht unserer Verbindung mit Ihnen“ (H.R.).

    a) Christus offenbart uns den Vater. Er gibt uns ein Teil mit sich in der Liebe des Vaters. Wir haben also Gemeinschaft mit Ihm in Bezug auf den Vater. „Niemand hat Gott jemals gesehen“, erklärt Joh 1,18; aber – wie wunderbar – „der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.“ Derselbe Gedanke findet sich auch in Mt 11,27 wieder: „... noch erkennt jemand den Vater, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will.“

    b) Aber der Vater hat uns Seinen Sohn auch gegeben, damit wir mit Ihm an dem Gegenstand Seiner Wonne teilhaben: „Dieser ist mein geliebter Sohn, ... ihn höret“ (Mt 17,5). Viele Menschen haben den Herrn Jesus hier auf der Erde gesehen. Für die einen war Er ein Prophet, für andere der Zimmermann, für wieder andere der Nazarener. Aber diejenigen, deren Herzensaugen durch die Gnade Gottes und den Glauben erleuchtet worden waren, konnten sagen: „Wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater“ (Joh 1,14).

    Wir können also mit dem Vater in Bezug auf den Sohn Gemeinschaft haben. Dieses Vorrecht erfüllte das Herz des Apostels so sehr, dass er am Ende seines Lebens schrieb: „Was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf dass auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus. Und dies schreiben wir euch, auf dass eure Freude völlig sei (1. Joh 1,3.4).
  2. Die Gemeinschaft ist auch eine „Gemeinsamkeit der Gedanken, der Zuneigungen – das gleiche Herz für die gleichen Dinge“. Es ist die gemeinsame Freude an derselben Person, an demselben Werk und an derselben Liebe.

    Diese Gemeinsamkeit der Gedanken besteht für den Gläubigen zunächst „vertikal“, d.h. mit dem Herrn selbst, einzeln oder gemeinsam, dann aber auch „horizontal“, d.h. unter Kindern Gottes: in ihren geschwisterlichen Beziehungen, in ihrem Dienst für den Herrn und vor allem in kollektiver Hinsicht in Bezug auf Christus und Sein Werk.
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