Wenn sich jemand in ein neues, ihm fremdes Wissensgebiet einarbeiten will, stößt er notwendigerweise auf Punkte, die ihm – entsprechend seinem augenblicklichen Erkenntnisstand – noch verschlossen sind. Man lernt eben nicht alles auf einmal, nur Stück um Stück kommt man voran. So ergeben sich zwangsläufig Fragen, deren Beantwortung für den weiteren Lernprozess von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist.

Wenn sich das schon bei menschlichem Wissensstoff so verhält, wie viel mehr erwarten wir es, wenn wir das heilige Wort Gottes vor uns haben – wenn es darum geht, die tiefen Gedanken Gottes zu erfassen. Fragen sind da unumgänglich. Wenn einem Bibelleser kaum einmal Fragen kommen, so zeugt das von ziemlicher Oberflächlichkeit, und es besteht die Gefahr, dass man seine eigenen Gedanken für gegeben ansieht und so nichts wirklich dazulernt.

Deswegen freue ich mich grundsätzlich, wenn ein gläubiger Christ ehrliche Fragen über das Wort Gottes hat. Es ist der Ausdruck von Aufrichtigkeit und Bescheidenheit, weil man nicht für sich in Anspruch nimmt, schon alles zu wissen und zu verstehen. Nun sind dem Verfasser in seinem Leben ungezählte Fragen zu biblischen Themen gestellt worden, und er behauptet nicht, sie immer gut und richtig beantwortet zu haben. Aber das eine steht fest: Sehr oft nötigten sie ihn, sich selbst näher mit dem Problem zu befassen und das Licht Gottes darüber zu erflehen. So wurden die Fragen anderer ihm selbst zu einem bleibenden, tiefen Segen.

In dem vorliegenden Buch ›Fragen zu biblischen Themen‹ fanden allerdings nur die Fragen und ihre Beantwortung Aufnahme, die in der Monatszeitschrift ›Ermunterung und Ermahnung‹ im Verlauf der letzten fünfundzwanzig Jahre unter der Rubrik ›Fragen und Antworten‹ veröffentlicht wurden. Dazu kommen noch Fragen, die mehr den Grundtext – den hebräischen Text des Alten Testaments und den griechischen Text des Neuen Testaments – berühren und unter dem Titel ›Besonderheiten im Text der Heiligen Schrift‹ in eben dieser Zeit herausgegeben wurden.

Damit sind auch bereits die beiden großen Teile oder Kapitel dieses Buches genannt. Im ersten Teil ›Fragen und Antworten‹ ist ein ziemlich weit gespanntes Spektrum an Fragen aufgeführt, das nach Sachgebieten zu ordnen kaum möglich ist. Die Themen sind daher schlicht in alphabetischer Reihenfolge angeordnet. Was die entsprechenden Antworten angeht, so war der Verfasser bemüht, so nahe wie möglich beim Wort Gottes zu bleiben. Darüber hinaus lag ihm daran, nicht nur das Verständnis, sondern auch das Herz und Gewissen der Fragesteller oder Leser zu erreichen. Gottes Wort muss Macht über unser Herz und Gewissen erlangen, wenn es sich zum Nutzen für uns und andere erweisen soll.

Grundsätzlich gilt das Gesagte auch für den zweiten Teil, die ›Besonderheiten im Text der Heiligen Schrift‹. Auch hier handelt es sich letzten Endes um Fragen, die aber – ob ausgesprochen oder nicht – im Grundtext der Heiligen Schrift ihre Ursache haben. Sehr oft weist nämlich der hebräische oder griechische Text Besonderheiten auf, die dem Leser des deutschen Textes verborgen bleiben, die aber zur Auslegung der einzelnen Stellen manchmal sogar entscheidend sein können. Und selbst wenn die Unterschiede nicht so hoch anzusiedeln sind, zeigen sie doch die Exaktheit der Heiligen Schrift und bereichern das Verständnis des Studierenden und vermehren so sein Glück. Gerade die griechische Sprache kann es an Genauigkeit und Mannigfaltigkeit in der Ausdrucksweise mit der deutschen allemal aufnehmen, und nicht selten ist es allein schon die plastische Redeweise, deren sich der Heilige Geist bedient, die unser Herz warm werden lässt. Einige Beispiele zu diesen Bereichen werden dem Leser in diesem Kapitel geboten – in der Hoffnung, dass sich sein Blick schärft und er noch größere Hochachtung vor dem inspirierten Wort Gottes bekommt.

Ein Stellenverzeichnis rundet das Werk ab. Es sind nur die Bibelstellen aufgenommen, die der direkte Gegenstand der Fragen und Besonderheiten sind. Der besseren Übersicht wegen wird statt der Seitenzahl nur der Titel des jeweiligen Aufsatzes angegeben. Dabei werden Stellenangaben und Titel, die sich auf ›Besonderheiten im Text der Heiligen Schrift‹ beziehen, durch Kursivdruck gekennzeichnet. Angaben im Normaldruck weisen auf ›Fragen und Antworten‹ hin. So weiß der Leser sofort, in welchem der beiden Kapitel er nachschlagen muss.

An dieser Stelle gilt es auch, Dank zu sagen. Zuerst denen, die, ihre Scheu oder Scham überwindend, sich aufgerafft haben, die Fragen mündlich oder schriftlich zu äußern. Sie haben dadurch entscheidend zum Entstehen dieses Buches beigetragen. Ein besonderer Dank gebührt darüber hinaus all denen, die sich um die Korrektur der vorliegenden Arbeit bemüht haben.

So lege ich im Aufblick zu Gott dieses Buch in die Hand des Lesers und hoffe, dass es ihm zum Segen und Gott zur Ehre gereichen möge.