Gedanken zum Buch Ruth
Vorbemerkungen
Es liegt immer eine besondere Freude in der prophetisch vorbildlichen Auslegung der Heiligen Schrift, wenn sie nüchtern und in Übereinstimmung mit der allgemeinen Lehre des Wortes Gottes vorgenommen wird. Die Heilige Schrift selbst ist reich an Illustrationen dieser Methode, und die Gleichnisse unseres Herrn zeigen, wie oft Er sich dieser Methode bediente. Man kann somit berechtigterweise sagen, dass sich auch im Buch Ruth das Evangelium findet.
Auch ein Apell an das Herz hat seinen Platz, besonders in diesen Tagen der geistigen Aktivität und des Egoismus. Diese Geschichte spricht jedes Herz an. Diese Geschichte, die durchweg ein Appell an unsere Zuneigung ist, hat immer auch eine Anziehungskraft auf das Volk Gottes gehabt.
Die folgenden Seiten enthalten wenig oder nichts Neues; wenn sie auf frische Weise bekannte Wahrheiten ins Gedächtnis rufen und einen einfacheren Glauben an einen bekannten Herrn hervorrufen, ist ihr Zweck erfüllt. Der Leser wird bemerken, dass die Merkmale der verschiedenen Haushaltungen durchweg berührt worden sind. Es sollte daran erinnert werden, dass das Buch zuerst jüdischen Charakter hat und die erste Anwendung auf Gottes irdischem Volk liegt. Das wird die Anwendung auf die heutige Zeit nicht behindern, sondern ihr eine zusätzliche Freude verleihen.
Diese Seiten sind nur „Nachlese“ auf einem Feld, dessen goldenes Korn uns mit einer Großzügigkeit und einer Freiheit angeboten wird, von der Boas nur ein Vorbild war. Das Gebet des Verfassers ist, dass sie zu frischem Eifer im Suchen der Schrift anregen mögen, der reichlich belohnt werden wird.