Der Brief an Philemon
Einleitung
Der schöne und rührende Brief an Philemon wurde von Paulus während seiner ersten Gefangenschaft in Rom geschrieben, ebenso wie seine Briefe an die Epheser, Philipper und Kolosser, und zwar am Ende dieser Gefangenschaft, als er die begründete Erwartung und Hoffnung hatte, bald freigelassen zu werden (siehe Vers 22 und auch Philipper 1, 23–25). Dieser Brief ist ein treffender Beweis der Macht von Gottes Gnade und von der Kraft und Zartheit der göttlichen Liebe, die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist.
Onesimus war ein weggelaufener Sklave, der seinen vortrefflichen Herrn betrogen hatte (Vers 18). Von einem Mann wie Philemon, dem Paulus ein so vorzügliches Zeugnis ausstellen konnte, ist nicht anzunehmen, dass er seine Untergebenen schlecht behandelte. Im Gegenteil, aus allem geht hervor, dass das Haus und die Familie des Philemon auf echt christliche Weise eingerichtet und geleitet wurden. Onesimus hatte keinen einzigen Grund, um das Haus seines Meisters zu verlassen und ist nur aus Furcht vor der gerechten Strafe für seine Vergehen geflüchtet. Nur die Gnade Gottes konnte solch einen Mann zur Erkenntnis Jesu bringen, um von nun an nicht nur für Philemon, sondern auch für die Gemeinde des Herrn nützlich zu sein.
Wie wunderbar sind Gottes Wege. Gottes Augen schauen auf die Menschenkinder. Durch Ihn werden die Schritte dieses entlaufenen Sklaven nach Rom gelenkt; dort kommt er mit Paulus in Berührung, wird durch diesen mit Gottes Gnade in Christus bekannt gemacht, bekehrt sich und geht nun als ein Kind Gottes, als ein geliebter Sohn des Apostels, zu seinem Herrn zurück, gegen den er so schwer gesündigt hatte. Wo die Sünde überströmend ist, da ist die Gnade mehr als überströmend geworden. Für den Herrn ist nichts zu wunderbar. Er kann das härteste Herz zerbrechen und den Verirrtesten zurechtbringen.
Aber nicht nur das. Gottes Gnade offenbart sich auch darin, dass diese Umstände die Veranlassung zum Schreiben dieses inspirierten Briefes werden. Die Gemeinde wird durch die Entfaltung dieser Gnade erquickt und gestärkt. Welch ein Gott ist unser Gott! Wie herrlich ist es, Ihn zu kennen und Seine Gnade zu genießen und zu bewundern! Und welch ein Wort ist Sein Wort! Es macht uns frei von der Welt und ihren Gedanken und Gefühlen und führt uns zur Ausübung einer Liebe, die uns über alles erhebt, was hier unten ist.
In diesem Brief strahlt uns die göttliche Liebe, die in unsere Herzen ausgegossen ist, in all ihrer Schönheit und Lieblichkeit entgegen. Wie innig fühlte sich Paulus mit dem reichen Philemon verbunden und mit welcher Zuneigung hing er an dem armen, verachteten Onesimus. Beide waren wirklich in sein Herz geschrieben. Diese Liebe zu Philemon trieb den Apostel, ihn auf die zarteste Weise zu bitten, seinem entlaufenen und schuldigen Sklaven zu vergeben, ihn anzunehmen und dann freizulassen; und diese innige Zuneigung zu Onesimus war die Ursache, dass er in den rührendsten Worten dessen Sache bei seinem beleidigten Herrn vertrat.
In der Tat haben wir hier ein schönes Beispiel vor uns von der Art und Weise, wie die Zartheit und die Kraft der im Herzen wohnenden Liebe Gottes sich mit jeder Einzelheit befasst. Inmitten der umfangreichen Tätigkeit des Apostels und der Predigt der ewigen Wahrheiten, welche die Grundlage unserer Beziehung zu Gott in Christus ausmachen, kann sich Paulus mit den kleinen Dingen des täglichen Lebens beschäftigen und darüber in einer Weise schreiben, dass wir beinahe sagen könnten: nichts anderes als diese Sache erfüllt seine Seele. Das zeigt uns den wahren Charakter des Christentums und offenbart seine göttliche Natur. Er, der die tiefsten Wahrheiten mitteilt und sie an ihren richtigen Platz im Kreis der göttlichen Gedanken stellt, spricht darüber als über eine Sache, mit der er ganz vertraut ist und die er als seine eigenen Gedanken mitteilt, und ist zugleich, und gerade dadurch, imstande, alle die Gefühle und Zuneigungen zu offenbaren, die durch die göttliche Liebe bewirkt werden.
Aber es ist noch ein wichtiger Grundsatz aus diesem Brief zu lernen. Sklaverei ist ganz gegen den Willen Gottes. Ebenso wie Polygamie nicht dem Willen Gottes in Bezug auf die Ehe entsprach, so ist die Sklaverei ganz im Widerspruch mit den persönlichen Rechten des Menschen, der von Gott als Herr über die Tiere, aber keineswegs über seine Mitmenschen eingesetzt ist. Beides ist eine Folge der Sünde. Aber beides wurde im Alten Bund von Gott in Israel geduldet wegen der Härte ihrer Herzen, aber dann durch allerlei Bestimmungen gemildert und die schärfsten Spitzen entfernt, so dass ihre erniedrigenden Folgen soviel wie möglich weggenommen wurden. Durch das Christentum verschwand sowohl die Polygamie als auch die Sklaverei. Alles wird in der Gemeinde des Herrn in seine ursprüngliche Ordnung zurückgebracht und dadurch hat das Christentum, auch wo es nur äußerlich angenommen wurde, eine gesegnete Veränderung in die gesellschaftlichen Zustände gebracht und den Völkern unermessliches Glück geschenkt.
Dennoch trat diese Veränderung nicht plötzlich ein. Der Apostel handelte hierin mit göttlicher Weisheit. Ein Gläubiger durfte keine zweite Frau nehmen und ebenso wenig Sklaven kaufen. Aber wenn jemand mehr als eine Frau hatte, als er bekehrt wurde, dann wurde er nicht gezwungen, alle auf einmal wegzuschicken – er durfte bei ihnen bleiben – damit aber gleichwohl ersichtlich wäre, was die Ordnung Gottes war, durfte ein solcher weder als Ältester noch als Diakon angestellt werden. Und hatte ein Gläubiger einmal Sklaven, dann wurde sein Eigentumsrecht anerkannt; darum sandte Paulus den Onesimus an seinen Herrn zurück – doch sollte dann Philemon seinem Sklaven, der ihn beleidigt und ihm Unrecht angetan hatte, vergeben und ihn freilassen. Sowohl die göttliche Weisheit als auch die göttliche Liebe strahlen uns hier entgegen.
Doch sehen wir uns nach diesen allgemeinen Bemerkungen noch ein wenig die Einzelheiten dieses schönen Briefes still.
Verse 1 – 25
Die Einleitung ist bemerkenswert: „Paulus, ein Gefangener von Christus Jesus“, denn in dieser Sache trat er nicht als ein Apostel des Herrn auf; dann hätte er befehlen und Philemon hätte der apostolischen Macht nachgeben müssen; dann wäre aber auch die Liebe nicht auf diese Weise ans Licht getreten.
„Paulus, ein Gefangener von Christus Jesus, und Timotheus, der Bruder“ – Timotheus, der bei dem Apostel war, vereinigt sich von Herzen mit dem Wunsch und der Bitte von Paulus, – „Philemon, dem Geliebten und unserem Mitarbeiter“ (Vers 1). Es war doch deutlich, wer im Unrecht war. Das Betragen des Onesimus war unverzeihlich. Darum konnte sich Paulus auf solch herzliche Weise an Philemon wenden. Und er wendet sich nicht allein an Philemon, sondern auch an dessen Frau – „und Appia, der Schwester“ – denn wenn diese ebenfalls unter dem Unrecht des Sklaven gelitten hatte, so wünscht Paulus, dass sie auch an der Offenbarung der Liebe teilhaben sollte. In solchen Angelegenheiten ist die Frau ebenso betroffen und mit einbezogen wie der Mann.
Ferner wendet sich Paulus an „Archippus, unseren Mitkämpfer“, dem er im Brief an die Kolosser sagen lässt: „Siehe auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllest.“ Und schließlich wendet er sich an die Versammlung, die in seinem Haus war – „und der Versammlung, die in deinem Haus ist“ (Vers 2). Alle, die in Philemons Haus den Herrn kannten und die, die sich dort in Seinem Namen versammelten, waren nach der Art der Liebe und der Gemeinschaft mit einbezogen in diese Sache. Wie schön und treffend ist dies alles. Es war keine Sache der Versammlung, sondern eine persönliche Angelegenheit Philemons, und darum wird er auch zuerst genannt und ist der Brief an ihn gerichtet; aber doch werden sowohl Archippus als auch die ganze Versammlung, die in seinem Haus war, mit einbezogen, weil die christliche Liebe uns lehrt, sich für alles zu interessieren, was ein Glied der Gemeinde betrifft, und Freude und Leid mit ihm zu teilen.
Dann redet Paulus den Philemon persönlich an und gibt ein herrliches Zeugnis seiner christlichen Gesinnung. „Ich danke meinem Gott, indem ich allezeit deiner erwähne in meinen Gebeten, da ich höre von deiner Liebe und von dem Glauben, den du an den Herrn Jesus und zu allen Heiligen hast, dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde in der Anerkennung alles guten, welches in uns ist gegen Christus Jesus. Denn wir haben große Freude und großen Trost durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen durch dich, Bruder, erquickt worden sind“ (Verse 4–7). Welch ein herrliches Zeugnis! Philemon war nicht nur ein Gläubiger, sondern ein Mann des Glaubens, ein Vater in Christus. Die Liebe Gottes, die durch den Heiligen Geist in sein Herz ausgegossen worden war, wurde auf herrliche Weise wirksam in ihm, so dass die Herzen der Heiligen durch ihn erquickt worden waren und Paulus dadurch erfreut und getröstet wurde.
Es ist klar, dass ein solcher Mann ein guter Hausvater und ein guter Meister war, und von solch einem Mann war auch zu erwarten, dass er seine christliche Gesinnung in der Sache, worüber ihm Paulus schrieb, zeigen würde. Er könnte dadurch beweisen, dass er wirklich alle Heiligen lieb hatte und er würde so noch mehr zur Freude, zum Trost und zur Erquickung des Paulus und aller andern beitragen.
Und wo nun Paulus darangeht, die Sache, die ihn beschäftigte, dem Philemon darzulegen, da stellt er in den Vordergrund, dass er nicht als ein Apostel zu ihm kommt, um ihm zu befehlen, sondern als ein Bittender, dessen Herz er durch die Bewilligung seiner Bitte erfreuen und erquicken würde. „Deshalb, obgleich ich große Freimütigkeit in Christus habe, dir zu gebieten, was sich geziemt, so bitte ich doch vielmehr um der Liebe willen“ (Verse 8–9). Und dann fügt er alle möglichen zwingenden Gründe hinzu: Da ich nun ein solcher bin, wie Paulus, der Alte, jetzt aber auch ein Gefangener von Jesus Christus“. Mussten diese Worte nicht eine gewaltige Wirkung auf das Herz des Philemon haben? Sollte er einem alten Freund und einem Gefangenen des Christus etwas verweigern können? Nein, wie gern würde er Paulus einen Gefallen tun, und, indem er dem Gefangenen eine Freude bereitete, seine Bande mildern.
Aber es war noch ein anderer, ein stärkerer Beweggrund, den Paulus ins Feld führte. „Ich bitte dich für mein Kind, das ich gezeugt habe in den Banden“ (Vers 10). Wenn Philemon Paulus lieb hatte, dann würde er auch sein Kind lieben; und Onesimus war sein Kind. Er nennt ihn ebenso nachdrücklich sein Kind wie Timotheus und Titus; ja, er war ihm besonders ans Herz gewachsen, hatte er ihn doch in seinen Banden gezeugt.
Wir können uns gut vorstellen, wie sehr sich Paulus mit Onesimus verbunden fühlte. Nicht nur hatte sich Gott in wunderbarer Weise über ihn erbarmt, sondern ihn überdies dem Apostel in seinem Gefängnis zum Trost und zur Erquickung gereichen lassen und ihn zu Seinem Dienst tüchtig gemacht, so dass er fortan seinem Namen Ehre machen sollte: ‚Onesimus' heißt doch ‚nützlich'. Wenn wir das berücksichtigen, dann sehen wir wie schön das Verhalten von Paulus ist. Anstatt Onesimus bei sich zu behalten und von seiner apostolischen Macht Gebrauch zu machen, erkennt er die verletzten Rechte des Philemon an und sendet ihm seinen Sklaven zurück, aber mit der dringenden Bitte, dass Philemon seine christliche Liebe zeigen sollte, indem er ihm vergeben und ihn freilassen sollte, und dadurch das Herz des Paulus erfreuen sollte. Er drückt dies auf rührende Weise aus: „Ich bitte dich für mein Kind, das ich gezeugt habe in den Banden, Onesimus, der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist, den ich zu dir zurückgesandt habe ihn, das ist mein Herz welchen ich bei mir behalten wollte, dass er statt deiner mir diene in den Banden des Evangeliums. Aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun, dass deine 'Wohltat nicht wie gezwungen, sondern freiwillig sei“ (Verse 10–14).
Von Philemon, durch dessen Liebeserweisung die Herzen der Heiligen erquickt worden waren, war nichts anderes zu erwarten, als dass er gerne auch Paulus dienen würde; und wie musste er deshalb von dieser Uneigennützigkeit des Apostels getroffen werden, der so gerne Onesimus bei sich behalten hätte, damit dieser ihm an Stelle von Philemon dienen sollte, aber dies nicht tat, weil er von seiner apostolischen Macht keinen Missbrauch machen wollte und allein aus freiwilliger Liebe von Philemon bedient werden wollte. Einen freudigen Geber hat Gott lieb; und darum sollte Philemons Güte nicht aus Zwang sein, sondern aus Freiwilligkeit.
Paulus ergänzt dies noch durch folgende Worte: „Denn vielleicht ist er deswegen für eine Zeit von dir getrennt gewesen, dass du ihn für immer besitzen mögest, nicht länger als einen Sklaven, sondern mehr als einen Sklaven, als einen geliebten Bruder, besonders für mich, wie viel mehr aber für dich, sowohl im Fleisch als im Herrn“ (Verse 15–16). Eine bessere Fürsprache war nicht zu finden für jemanden, dessen Rückkehr die peinlichsten Gefühle hervorrufen musste, und der nach dem Gesetz so schuldig war, dass sein Herr im vollsten Recht gewesen wäre, wenn er die strengsten Maßnahmen ergriffen hätte. Doch die Gnade Gottes, welche die Sünde in all ihrer Abscheulichkeit zeigt, verändert alles, weil sie in unsere Herzen Gottes Liebe ausgießt, durch die wir selber angezogen, verändert und erlöst sind. Onesimus hatte in jeder Hinsicht gesündigt und gerechte Strafe verdient. Aber er war durch Gottes Gnade gerettet; er war ein Kind Gottes geworden; er gehörte zu der heiligen Familie und war daher auch ein geliebter Bruder von Paulus und von Philemon geworden. Dieses Band, durch die Gnade gelegt, musste die zärtlichsten Gefühle von Zuneigung und Liebe erwecken und alles Frühere vergessen lassen. Wer selber Gottes erbarmende Gnade erfahren hat, freut sich an der Offenbarung dieser Gnade bei andern. Der Geist des Pharisäismus liegt solchen fern. Anstatt den Schuldigen zu verurteilen, fühlt man sich zu ihm hingezogen, weil Gottes Gnade, die uns errettete und erlöste, sich so mächtig in ihm offenbart hat. Durch die Gnade ändert sich alles. Sie ist nicht nur mächtig, um das härteste Herz zu zerbrechen, den Verirrtesten zurückzubringen und den Selbstgerechtesten zum Gefühl und zur Erkenntnis seiner Schuld zu bringen, sondern sie verändert auch die Gefühle, Neigungen und Gesinnungen und überwindet die natürliche Abneigung, die man gegen jemanden haben kann. Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich.
Obwohl dies alles vollkommen genügend war, um Philemon zu bewegen, seinen Sklaven mit Liebe und Freude zu empfangen, so will doch Paulus alles, was einem guten Empfang im Weg stehen könnte, wegnehmen und sagt darum: „Wenn er dir aber irgendein Unrecht getan hat, oder dir etwas schuldig ist, so rechne dies mir an. Ich, Paulus, habe es mit meiner Hand geschrieben, ich will bezahlen, dass ich dir nicht sage, dass du auch dir selbst mir schuldig bist“ (Verse 18–19). Welch eine Fürsorge für Onesimus! Welch eine Weisheit gegenüber Philemon! Dessen Recht über Onesimus wird in jeder Hinsicht gewahrt; aber zugleich wird aufs Neue, jedoch mit äußerster Zartheit, auf die Verpflichtung Philemons gegenüber Paulus hingewiesen. Er war ihm nicht nur diesen Dienst, sondern sich selber schuldig. Solange er nicht sich selber gegeben hatte, war seine Schuld der Liebe gegenüber dem Apostel nicht abbezahlt.
„Ja Bruder, ich möchte gern Nutzen an dir haben im Herrn, erquicke mein Herz in Christus“ (Vers 20). So schließt Paulus seine rührende Verteidigungsrede. Christus, der Herr, und Paulus, Sein Knecht und Nachfolger, würden sich beide freuen über die Liebe, die Philemon seinem weggelaufenen, aber zu ihm zurückgekehrten Sklaven erweisen würde. Und Paulus ist von dieser Liebe so sehr überzeugt, dass er nicht nur auf Philemons Gehorsam vertraut, sondern die Erwartung hegt, dass er über das hinaus, was er ihm sagte, tun würde; so dass er erwartet, dass Philemon dem Onesimus nicht nur vergeben und ihn freundlich empfangen, sondern ihn auch freilassen würde.
Aus Vers 22 geht hervor, dass Paulus die Hoffnung hat, bald aus seinem Gefängnis befreit zu werden, wie er das auch im Brief an die Philipper bestimmt ausspricht. Während er aber dort seine Freilassung ankündigt, weil der Herr ihm dies mitgeteilt hatte, gibt er hier als Grund seiner Hoffnung die Gemeinschaft der Heiligen an; „denn ich hoffe, dass ich durch eure Gebete euch werde geschenkt werden“. So geht es in mancher Hinsicht. Gott führt Seine Pläne unabhängig von uns aus, aber Er will uns in Seiner Güte daran Anteil geben und erweckt dazu in unserer Seele die Gebete und schenkt uns deren Erhörung.
Mit einigen Grüßen und dem gewohnten Segen wird dieser Brief abgeschlossen, in dem uns auf so schöne und herrliche Weise die innige Liebe entgegenleuchtet, die in diesem vertrauten Kreis herrschte, und die so schöne Früchte hervorbrachte – eine Liebe, welche die Glieder des Christus miteinander verbindet und den wohlriechenden Geruch der Gnade über alle Beziehungen verbreitet, worin die Menschen zueinander stehen können. Gebe Gott, dass wir diese Liebe, die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist, erwecken und pflegen, damit wir in allen Verhältnissen des Lebens und in jeder Lage, in die wir kommen, durch sie möchten geleitet werden, um auf die rechte Weise das Gute zu tun.
„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist!“