Betrachtungen über den Propheten Daniel
Botschafter des Heils in Christo 1881

Betrachtungen über den Propheten Daniel - Teil 11/16

Kapitel 10

Die drei letzten Kapitel des prophetischen Buches, Kapitel 10,11 und 12, bilden eine zusammenhängende Offenbarung Gottes an seinen geliebten Knecht. Zugleich machen sie uns mit den Umständen bekannt, unter welchen Daniel die Prophezeiung empfing. Diese selbst unterscheidet sich in etwa von den übrigen, indem sie mit einer auffallenden Genauigkeit und Umständlichkeit historische Tatsachen aufzählt, die sich während der Regierung der heidnischen Mächte zutragen sollten, und die von der Zeit des persischen Reiches hinaufreichen bis zu dem Augenblick, wo Christus die Herrschaft übernehmen und jedes Knie sich vor Ihm beugen wird. Jedoch reihen sich die erzählten Tatsachen nicht in ununterbrochener Folge an einander. Vielmehr besteht zwischen dem 35. und 36. Vers des 11. Kapitels eine große Lücke; die im ersten und letzten Teile des Kapitels mitgeteilten Ereignisse liegen viele Jahrhunderte aus einander. Die Verse 1–35 erzählen in gedrängter Kürze, aber zugleich in erschöpfender Weise den Lauf der Geschichte der östlichen Mächte. Sie beginnen mit der Dynastie der persischen Könige, gehen dann über zu dem griechischen Reich unter Alexander dem Großen und seinen Nachfolgern und enden mit der Beschreibung der Handlungen und Taten einer uns bereits bekannten Persönlichkeit, des Königs Antiochus Epiphanes, eines Vorbildes des großen Leiters des Widerstandes gegen das Volk Gottes in den letzten Tagen. Damit bricht die Prophezeiung plötzlich ab, überspringt eine lange Reihe von Jahren und führt uns im folgenden Verse ohne weiteren Übergang zu „der Zeit des Endes.“ Mit Kapitel 11 schließt die Geschichte der Nationen überhaupt ab. Das 12. Kapitel ist, wie wir schon im Anfang bemerkten, mit dem Zustand des Überrestes während der letzten Periode der heidnischen Macht und mit seiner Befreiung beschäftigt und enthält zugleich die Offenbarung der Ratschlüsse Gottes im Blick auf diesen Überrest, der inmitten der Nationen bewahrt wird. Nachdem wir diese zum Verständnis des Folgenden notwendigen Bemerkungen vorausgeschickt haben, gehen wir zur Betrachtung des vorliegenden Kapitels über.

„Im dritten Jahre Kores, des Königs von Persien, ward Daniel, dessen Name Beltsazar genannt wurde, eine Sache offenbart, und die Sache ist Wahrheit, und die bestimmte Zeit ist lang; und er verstand die Sache und hatte Verstand über das Gesicht“ (V 1). Daniel war bei der Rückkehr der Juden nach Palästina in Babylon zurückgeblieben; er hatte von der Erlaubnis des Kores, den persischen Hof zu verlassen, keinen Gebrauch gemacht. War es geschehen, weil er sich in dem fremden Land wohl fühlte und die Genüsse, welche ihm in der reichen Hauptstadt zu Gebote standen, nicht verlieren wollte? Sicherlich nicht. Der Grund seines Bleibens wird uns nicht mitgeteilt; aber wir können mit aller Bestimmtheit annehmen, dass ihn nicht derartige Rücksichten abgehalten haben, sich dem Zug seiner Brüder in die geliebte Heimat anzuschließen. Dafür spricht auch der Inhalt der beiden folgenden Verse: „In selbigen Tagen war ich, Daniel, drei volle Wochen trauernd. Köstliche Speise aß ich nicht, und weder Fleisch noch Wein kam in meinen Mund; auch salbte ich mich nicht, bis drei volle Wochen erfüllt waren“ (V 2–3). Anstatt sich den Freuden des Hoflebens hinzugeben, trauerte und fastete Daniel und nahm den Platz des Bekenntnisses vor seinem Gott ein – den Platz, den das ganze Volk, seinem Zustand entsprechend, hätte einnehmen sollen. Und wie im vorigen Kapitel, so tritt auch hier wieder in Folge des Zustandes seiner Seele und in Folge seiner Herzensübungen die Offenbarung ein. Dort war sie eine Antwort auf das demütige Bekenntnis und die Fürbitte Daniels für das Volk – hier erfolgt sie auf sein Trauern und Fasten. Diese beiden Prophezeiungen unterscheiden sich daher wesentlich von denjenigen des siebenten und achten Kapitels. Während diese zu einer Zeit gegeben wurden, als es Gott gefiel, seinem Diener Mitteilungen über den Lauf zukünftiger Ereignisse zu machen, und die Geschichte der westlichen und östlichen Mächte zum Gegenstand haben, stehen jene mit dem Volk Israel in Verbindung und sind eine Folge des persönlichen Zustandes Daniels.

„Und am vier und zwanzigsten Tage des ersten Monats, da war ich am Ufer des großen Stromes, das ist Hiddekel. Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, da war ein Mann, in Linnen gekleidet, und seine Lenden waren umgürtet mit seinem Gold von Uphas. Und sein Leib war wie ein Chrysolith, und sein Antlitz wie das Ansehen des Blitzes, und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und seine Füße wie der Blick von geglättetem Erz, und die Stimme seiner Worte war wie die Stimme einer Menge. Und ich, Daniel, allein sah das Gesicht; und die Männer, die bei mir waren, sahen das Gesicht nicht. Doch ein großer Schrecken fiel auf sie, und sie flohen, um sich zu verbergen“ (V 5–7). Es möchte gefragt werden, ob diese herrliche Erscheinung, welche Daniel allein sieht, nur ein Engel, oder der Herr der Herrlichkeit selbst ist. Die ganze Beschreibung scheint darauf hinzudeuten, dass es Jehova ist, der hier, wie an anderen Stellen des Alten und des Neuen Testamentes, erscheint, um mit seinen treuen Dienern, mit denen Er in der innigsten Weise verbunden ist, zu verkehren. Auf alle die Begleiter Daniels fällt ein großer Schrecken; sie fliehen, um sich zu verbergen. Sie sehen das Gesicht nicht, werden aber von einer unerklärlichen Angst ergriffen. Sie fühlen, dass etwas Außergewöhnliches vorgeht. Daniel allein bleibt zurück. Doch auch ihn verlässt alle Kraft. „Und ich ward allein gelassen und sah das große Gesicht, und es blieb keine Kraft in mir, und mein gutes Aussehen ward an mir zur Entstellung verwandelt, und ich behielt keine Kraft“ (V 8). Daniel war schon ein bejahrter Mann, und er hatte alle die Tage seines Lebens mit seltener Treue in den Wegen Gottes gewandelt; aber als er jetzt in die Nähe dieses Gottes, dieses Herrn der Herrlichkeit, kommt und seine Majestät erblickt, verlässt ihn seine Kraft, und sein gutes Aussehen verwandelt sich in Entstellung. Trotz seiner innigen Bekanntschaft mit diesem Herrn, mit seinen Gedanken und Ratschlüssen, mit seiner Liebe und seiner Barmherzigkeit, muss Daniel dennoch seine völlige Schwachheit und Kraftlosigkeit erfahren. Er sinkt zu Boden. „Und ich hörte die Stimme seiner Worte; und da ich die Stimme seiner Worte hörte, fiel ich bewusstlos auf mein Angesicht, und mein Angesicht zur Erde“ (V 9). Der Herr teilt hier dem Propheten etwas mit, was er trotz all der vorhergegangenen, herrlichen Offenbarungen noch nicht gelernt hatte, und Zeigt sich ihm in einer Gestalt, die ihm bis dahin unbekannt geblieben war. Demgegenüber offenbart Daniel seine völlige Schwachheit und sein gänzliches Nichts. Der Herr selbst muss ihn anrühren und ihm Kraft verleihen, um sich wieder aus dem Staub erheben und seine Worte hören zu können. „Und siehe, eine Hand rührte mich an und machte, dass ich emporschwankte auf meine Knie und meine Hände“ (V 10).

Ähnlich erging es Johannes, als ihm auf der Insel Patmos der Herr erschien, um ihm im Auftrag seines Gottes zu zeigen, was bald geschehen muss. Johannes hatte mit Jesu während seines Wandels auf dieser Erde in besonders vertrautem Verkehr gestanden, hatte an seiner Brust gelegen und war am meisten von allen Jüngern fähig gewesen, in seine Gedanken einzugehen. Und dennoch, wenn Jesus in seiner richterlichen Majestät vor ihn hintritt, als der „Eine, gleich dem Sohn des Menschen“, so fällt er wie tot zu seinen Füßen nieder. Jesus muss seine Rechte auf ihn legen und ihn daran erinnern, dass Er es ist, der mit ihm redet, „der Erste und der Letzte und der Lebendige.“ Er muss ihm zurufen: „Fürchte dich nicht!“ und ihn stärken, bevor er im Stande ist, seine Worte zu vernehmen (vgl. auch Jes 6).

„Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! merke auf meine Worte, die ich zu dir rede, und stehe auf deinem Standort, denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und da er dieses Wort zu mir redete, stand ich Zitternd“ (V 11). Gestärkt durch die Hand, die ihn angerührt, und getröstet durch die liebreichen Worte, die er gehört hat, erhebt sich Daniel, obwohl immer noch zitternd. „Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! denn von dem ersten Tage an, da du dein Herz darauf gerichtet, um zu verstehen und um dich zu demütigen vor dem Angesicht deines Gottes, sind deine Worte gehört worden, und um deiner Worte willen bin ich gekommen“ (V 12). Daniels Glaube war auf eine harte Probe gestellt worden. Er hatte die Antwort Gottes nicht an demselben Tage empfangen, an welchem er sein Herz darauf gerichtet hatte, sich vor dem Angesicht seines Gottes zu demütigen. Volle drei Wochen waren unter vergeblichem Harren dahingegangen. Doch wie ermutigend für ihn, zu hören, dass der Engel von dem ersten Tage an zu ihm gesandt worden war. Daniel hatte mit einem demütigen, unterwürfigen Herzen zu Jehova gerufen. Konnte Gott sein Ohr vor dem Flehen seines treuen, viel geliebten Knechtes verschließen? Unmöglich. Sogleich erfolgte die Antwort. Dass sie erst nach so langer Zeit dem Propheten überbracht wurde, hatte einen anderen Grund. Wir werden sogleich darauf zurückkommen. Vorher möchte ich noch bemerken, dass, wie es mir scheint, die redende Person eine andere ist, wie die in den vorhergehenden Versen beschriebene, deren Erscheinung auf Daniel einen so überwältigenden Eindruck machte. Es ist nicht der Herr der Herrlichkeit selbst, sondern einer seiner Boten, ein Engel. Er ist gesandt von Jehova. Dies geht besonders aus dem Inhalt des folgenden Verses hervor: „Und der Fürst des Königreichs von Persien stand mir gegenüber einundzwanzig Tage; und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam mir zu helfen, und ich trug den Sieg davon bei den Königen von Persien“ (V 13). Der Herr des Himmels und der Erde, Jehova selbst, hat nicht nötig, dass Ihm einer seiner Diener in der Ausführung seiner Vorsätze beistehe. Überdies teilt uns das zwölfte Kapitel mit, dass dem göttlichen Seher außer dem „mit Linnen bekleideten Mann“ noch mehrere Personen gegenüberstehen. Es heißt dort im fünften Vers: „Und ich, Daniel, sah, und siehe, es standen da zwei andere, der Eine hier am Ufer des Stromes, der Andere dort am Ufer des Stromes.“

Der Grund zur Verzögerung der Antwort lag also in dem Widerstand des Fürsten des Königreichs von Persien. Aber war Gott nicht mächtig genug, diesen Widerstand sogleich niederzuschlagen? Ganz gewiss. Aber dann würde uns diese klare Unterweisung über den schrecklichen Kampf, der unaufhörlich zwischen den Engeln des Lichts, den Dienern Gottes, und den Engeln der Finsternis, den Werkzeugen Satans, tobt, fehlen. Auch hätten der Glaube und das Ausharren Daniels nicht ihr vollkommenes Werk gehabt. So aber offenbaren uns die Worte des Engels den geheimnisvollen Widerstand, den die Feinde der Herrlichkeit Gottes der Erfüllung seiner Ratschlüsse der Gnade in Bezug auf sein Volk, sowie der Mitteilung derselben, die zur Ermunterung des treuen Überrestes dienen sollte, entgegensetzten. Die Werkzeuge Satans suchen die Boten Gottes aufzuhalten und ihnen unüberwindbare Hindernisse in den Weg zu legen. Doch Gott ist mächtiger, als der Satan. Unterstützt von Michael, einem der Engelsfürsten, trägt der Abgesandte Gottes den Sieg davon. Bei dieser Gelegenheit mache ich darauf aufmerksam, dass Michael in besonderer Weise mit dem Volk Israel in Verbindung zu stehen scheint, als sein Wächter und Führer. Er kommt hier dem Boten, der seinem Volk die Mitteilungen Gottes bringen will, zu Hilfe. Auch lesen wir am Ende des Kapitels: „und es ist nicht einer, der sich mit mir mutig erweist, denn Michael, euer Fürst“ (vgl. auch Kap 12,1). Ferner erwähnt Judas in seinem Brief den Streit Michaels mit Satan über den Leib Moses. Wir können darin ebenfalls die Sorge Michaels für sein Volk erblicken. Er kannte die Neigung Israels zur Abgötterei, und um dasselbe zu bewahren, den Leib Moses mit sich zu nehmen und ihn göttlich zu verehren – wozu Satan das Volk ohne Zweifel zu verführen gedachte – stritt er mit demselben um den Besitz des Leichnams. Am Ende des 5. Buches Mose wird uns mitgeteilt, dass der Herr ihn im Tal, im Land Moab, begrub, und der Brief des Judas belehrt uns, dass Michael als das Werkzeug dazu gebraucht wurde. Wir ersehen zugleich daraus, dass die heiligen Engel nicht nur ihren Dienst im Himmel ausüben, sondern dass sie sich auch häufig mit den äußeren Ereignissen und Umständen in dieser Welt zu beschäftigen haben. Sie sind die Werkzeuge Gottes, um überall seinen wohlgefälligen Willen auszuführen. Und hierin stehen ihnen die bösen Engel, die Machte der Finsternis, entgegen und suchen sie in ihrem Tun zu hindern.

Hieran hat die Menschwerdung Christi und das kraft seines vollbrachten Werkes erfolgte Herniederkommen des Heiligen Geistes nichts geändert. Im Gegenteil wissen wir aus dem Buch der Offenbarung, dass noch ein schrecklicher Kampf zwischen Satan und seinen Engeln einerseits und Michael mit den heiligen Engeln andererseits, stattfinden wird. Er endet mit dem Sturz Satans aus den Himmeln. Bis dahin wohnt Satan in den himmlischen Örtern. Er wird darum auch „der Fürst der Gewalt der Luft“ genannt. Zugleich ist er „der Fürst“ und „der Gott dieser Welt.“ Gott hätte ihn mit einem Wort seines Mundes aus den Räumen des Himmels verbannen können; doch Er hat es nicht getan, und wir dürfen auch darin seine vollkommene Geduld und Langmut bewundern. Einst aber wird Gott die Himmel von ihm und seiner bösen Schar reinigen. Satan wird auf die Erde niedergeworfen werden und nie wieder in die himmlischen Örter zurückkehren. Nachdem dies geschehen ist, wird ihm Gott auch seine irdische Macht nehmen und ihn in den See werfen, der mit Feuer und Schwefel brennt. 1 Wie bewunderungswürdig ist die Langmut Gottes, welche die verunreinigende Gegenwart Satans in den himmlischen Örtern, selbst nach seiner völligen Besiegung durch den Sohn des Menschen, noch duldet, ja ihm erlaubt, seinen Dienern in den Weg zu treten!

Alles dieses lässt uns einen tiefen Blick tun in die Geheimnisse der unsichtbaren Welt. Auch heute noch währt dieser Kampf zwischen den Dienern Gottes und den Werkzeugen des Bösen fort. Dies sollte allen Ernst in unseren Herzen wachrufen und uns zugleich ermuntern, im Glauben auszuharren. Gott ist mächtiger, als alle unsere Feinde. Daniel betete, trauerte und fastete drei Wochen lang, ohne eine Antwort zu bekommen. Doch er harrte aus; sein Glaube bewährte sich, und wie herrlich wurde er belohnt!

Der Engel fährt jetzt fort, Daniel mitzuteilen, worauf das Gesicht, welches er ihm zu offenbaren gekommen war, Bezug habe. „Und ich bin gekommen, dich verstehen zu lassen, was deinem Volk begegnen wird am Ende der Tage, denn das Gesicht ist noch für viele Tage“ (V 14). Obwohl die Prophezeiung eine Reihe von geschichtlichen Einzelheiten in sich schließt, deren Erfüllung bereits kurz nach dem Tod des Propheten begann, so sind die Gedanken Gottes doch immer auf „das Ende der Tage“ gerichtet; und es ist Israel, das Volk Daniels, um welches sich die ganze Prophezeiung dreht. An die Kirche ist hier gar nicht zu denken. Sobald dieses vergessen wird, kommt man zu den wunderlichsten und gezwungensten Erklärungen. Man bringt Rom, das Papsttum, oder gar Napoleon 1. hinein, und alles gerät in die größte Verwirrung.

Daniel bekennt in Demut seine Unfähigkeit, solche Mitteilungen zu empfangen. „Und da er diese Worte zu mir redete, richtete ich mein Antlitz zur Erde, und ich verstummte. Und siehe, einer, den Menschenkindern gleich, rührte meine Lippen an, und ich tat meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der mir gegenüberstand: Mein Herr, wegen des Gesichts kehren meine Wehen über mich zurück, und ich behalte keine Kraft. Und wie vermag der Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn zu reden? Denn ich – von nun an bestand keine Kraft in mir, und kein Odem blieb in mir zurück“ (V 15–17). Wieder verlässt den Propheten alle Kraft. Doch von neuem rührt ihn einer, von Ansehen eines Menschen, an und stärkt ihn. „Und er sprach: Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann: Friede dir! sei stark, ja, sei stark!“ Der Herr muss den Propheten erst auf seine Füße stellen, ihm den Mund öffnen und seine Furcht wegnehmen, ehe Er ihm die Zukunft offenbaren kann. Sein Herz muss in vollkommenem Frieden in der Nähe Gottes sein, ehe er im Stande ist, seine Mitteilungen aufzunehmen. Dies enthält eine beherzigenswerte Unterweisung für uns. Zum wahren Verständnis der Gedanken Gottes und zum Fortschritt in der Erkenntnis seines Wortes genügt es nicht, errettet zu sein und das Leben zu haben, sondern das Herz muss in Wirklichkeit den Frieden Gottes genießen und mit einfältigem Vertrauen in Jesu ruhen. Solange uns die Nähe Gottes mit Furcht erfüllt, können wir uns nicht in Ihm erfreuen, noch auch in seine Gedanken und Ratschlüsse mit wahrem Verständnis eindringen (Fortsetzung folgt).

Fußnoten

  • 1 Den Titel „Fürst der Hölle“, der dem Satan so gerne beigelegt wird finden wir nirgendwo in der Heiligen Schrift. Wenn Gott ihn in den Feuersee werfen wird, so wird ihm jede Macht und jeder Titel für immer genommen sein. Er ist nur noch der elende Gegenstand der schrecklichen, aber gerechten Gerichte Gottes.
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