Die Briefe an die Thessalonicher
Einleitung zum 1. Brief
Es wird allgemein angenommen, daß dieser Brief der erste der von Paulus geschriebenen inspirierten Briefe war. Wer dafür eine Bestätigung sucht, tut gut daran, das dritte Kapitel dieses Briefes zu lesen und es dann mit Apostelgeschichte 17 zu vergleichen. Der Brief wurde unmittelbar nach der Rückkehr des Timotheus aus Thessalonich geschrieben, während Paulus sich in Athen aufhielt. Als er den Brief schrieb, hatte also die Arbeit des Apostels in Korinth kaum begonnen. Auch hatte er Ephesus noch nicht besucht. In jedem Fall sollte man die ersten Verse von Apostelgeschichte 17 lesen, denn die dort berichteten historischen Einzelheiten helfen beim Verständnis vieler Einzelheiten in diesem Brief.
Die Tatsache, daß die Thessalonicher erst wenige Monate bekehrt waren – also jungbekehrt –, verleiht diesem Brief einen besonderen Reiz. Es ist äußerst ermunternd zu sehen, wie viele Dinge selbst für die jüngsten Gläubigen in Christus gelten und auch, wieviel Gnade und Hingabe bei ihnen anzutreffen sind, wenn ihre Einfalt unverdorben ist.
Die Arbeit des Paulus in Thessalonich war nur von sehr kurzer Dauer. Am Ende von etwa drei Wochen wurde sie durch einen Aufruhr beendet. Trotzdem hatte er eine sehr gründliche Arbeit getan, wie das erste Kapitel bezeugt. Wir können sicher sein, daß heftiger Widerstand Satans immer ein Zeichen dafür ist, daß ein echtes Werk Gottes geschieht. Die Aufrührer sagten von Paulus und seinen Freunden, daß sie „den Erdkreis aufgewiegelt“ hätten, und diese Beschreibung war nicht ganz unzutreffend. Die Welt selbst stand nämlich völlig auf dem Kopf, und der Dienst des Paulus und anderer brachte die Menschen in das richtige Verhältnis zu Gott. Die Welt selbst blieb auf dem Kopf stehen, aber viele in Thessalonich wurden aus der Welt bekehrt und in die rechte Beziehung zu Gott gebracht. Diese Bekehrten bildeten die Versammlung der Thessalonicher.