Geistesgaben oder Schwärmerei?
Ein Wort vorab
Die so genannte charismatische Bewegung, die in weiten Bereichen der Christenheit im Vormarsch ist, einschließlich der protestantischen und katholischen Kirchen, hat heute einen großen Einfluss gewonnen. Der Zweck dieser Zeilen ist nicht, zu den bereits vorhandenen eine weitere Abhandlung über Ursprung, Verbreitung und Gefahren dieser Bewegung hinzuzufügen. Es gibt davon bereits genug. Es geht auch nicht darum, die verschiedenen positiven wie negativen Reaktionen gegeneinander abzuwägen. Das ist ein ganzer Problemkreis für sich. Denn die für den Bibel- und Christusgläubigen besonders verwirrende Tatsache hierbei ist, dass viele Anhänger der charismatischen Bewegung wiedergeborene Christen sind. Dieser Umstand macht die Gesamtbeurteilung nicht einfacher, sondern schwerer. Aber darum geht es uns, wie gesagt, nicht.
Die meisten Menschen neigen zur Vereinfachung, oder anders ausgedrückt, zur Schwarzweißmalerei. Eine Sache ist entweder gut oder böse. Ganz so einfach liegen die Dinge ja meistens nicht. Oft muss eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden, um zu einem gerechten Urteil zu gelangen.
Hinzu kommt, dass unsere Maßstäbe zur Beurteilung meistens eigene Erfahrungen mit Menschen sind. Haben wir von diesen einen guten Eindruck, so ist auch die Sache gut, die sie vertreten, und umgekehrt. Ein zweiter Fehler, der oft gemacht wird, ist die Beurteilung einer Sache nach ihren Auswirkungen. Sind diese gut, so ist auch die Sache gut, und umgekehrt. Beide Maßstäbe sind jedoch äußerst subjektiv. Man macht dabei die eigene Erfahrung zum Beurteilungskriterium. Dass dadurch die verschiedensten Urteile entstehen, ist klar. Daher rührt auch wohl die Meinungsvielfalt, wenn es zum Gespräch über die charismatische Bewegung kommt.
Wie soll der Gläubige nun zu einer fundierten Beurteilung dieser Bewegung und ihrer Kennzeichen bzw. Erscheinungsformen kommen? Gibt es einen objektiven Maßstab? Wir meinen, dass es ihn gibt. Es ist das Wort Gottes. Bei der Beurteilung christlicher Strömungen und Ideen kann und darf nur die Bibel die Grundlage unseres Urteils sein.