Der erste Brief an die Korinther
Einleitung
Der erste Brief an die Korinther sieht die Versammlung Gottes unter dem Gesichtspunkt ihrer Vorrechte und Verantwortlichkeiten auf der Erde; und er stellt die von Gott bestimmte Ordnung vor, in welcher jede örtliche Versammlung dieser Verantwortung nachkommen soll.
Der unmittelbare Anlass zum Schreiben dieses Briefes war die schwerwiegende Unordnung, die in dieser Versammlung bestand, es ist daher ein zurechtweisender Brief. Und doch ist es offensichtlich, dass der Apostel Paulus, geleitet durch den Geist Gottes, nicht nur die Missstände in einer örtlichen Versammlung in diesen frühen Tagen der Christenheit korrigiert. Er gibt auch uns für alle Zeiten gültige, göttliche und inspirierte Unterweisungen hinsichtlich sowohl des Aufrechterhaltens einer heiligen Zucht im Hause Gottes als auch der gottgemäßen Ordnung für das Volk Gottes als dem Leib Christi, wenn es als Versammlung zusammenkommt.
Wir lernen im Verlauf dieses Briefes, dass in dieser Versammlung lockere moralische Einstellungen, versammlungsmäßige Unordnung und lehrmäßiger Irrtum vorhanden waren. Das eine Übel führte zu dem nächsten Übel. Die Erfahrung hat schon oft gezeigt, dass Weltlichkeit und moralische Gleichgültigkeit vor versammlungsmäßiger Unordnung gefunden wird; und dass versammlungsmäßige Unordnung Tür und Tor öffnet für lehrmäßigen Irrtum.
Die Hauptteile des Briefes beschäftigen sich mit diesen Arten des Bösen in der folgenden Anordnung:
- In den Kapiteln 1 bis 10 beschäftigt sich der Apostel mit der moralischen Nachlässigkeit, indem er das Kreuz Christi und den Heiligen Geist vorstellt, um die Weisheit dieser Welt und die Zügellosigkeit des Fleisches auszuschließen. Außerdem gibt er uns Anleitungen zum Aufrechterhalten der Zucht unter dem Volk Gottes.
- In den Kapiteln 11 bis 14 beschäftigt sich der Apostel mit der versammlungsmäßigen Unordnung, indem er die freie und ungehinderte Wirksamkeit des Heiligen Geistes in der Versammlung - gesehen als dem Leib Christi - vorstellt.
- In Kapitel 15 beschäftigt er sich mit den falschen Lehren, die das Evangelium untergraben und die Person Christi dadurch angreifen, dass sie Seine Auferstehung aus den Toten leugnen.