Das Handeln Gottes in der Apostelgeschichte
Die Berufung der Juden (Kap. 2)
Für das richtige Verständnis über die Wege Gottes in der Christenheit ist es wichtig, eine klare Vorstellung von der Lehre zu haben, die in der Apostelgeschichte enthalten ist. In diesem Buch werden uns ganz besonders drei große Tatsachen vorgestellt:
- das Herniederkommen des Heiligen Geistes entsprechend der Verheißung des Herrn Jesus;
- die Gründung und Bildung der Versammlung Gottes - der Leib Christi, und das Haus Gottes;
- die Ausbreitung des Evangeliums des Christus nach nah und fern.
Und doch gibt es Unterschiede in dem göttlichen Handeln, und wir tun gut daran, sie zu beachten. Es ist eine zutreffende Bemerkung, dass wir beim Studieren der Heiligen Schrift mehr lernen, wenn wir auf Unterschiede achten, als wenn wir nach Übereinstimmungen suchen. Es gibt viele, die sich im Allgemeinen damit beschäftigen, nach Parallelstellen im Wort zu suchen, da sie annehmen, dies sei der beste Weg, sich eine Kenntnis von der Wahrheit anzueignen. Wir wollen zwar diese Methode nicht geringschätzig betrachten, aber unsere Seelen lernen außerordentlich viel durch das sorgfältige Beachten der vielen vorhandenen Unterschiede - natürlich in Abhängigkeit vom Heiligen Geist. In der Apostelgeschichte finden wir, wie sich der Heilige Geist jeweils mit Juden, Samaritern und den Nationen beschäftigt; in jeder Beziehung ändert er ein wenig seine Vorgehensweise. Wir beabsichtigen nun, diese wichtigen Unterschiede zu betrachten.
Apostelgeschichte 2 zeigt uns das Herniederkommen des Heiligen Geistes. Bevor der Herr Jesus die Seinen verlassen hatte, hatte er seinen Jüngern diese kostbare Gabe verheißen (Joh 14 - 16). In Apostelgeschichte 1 sehen wir den Herrn, wie er nach seiner Auferstehung und vor seiner Rückkehr zum Vater eine Zeit bei den Seinen verweilte. Während dieser Zeit stellte er ihnen in gewissem Maß ihre neue Stellung vor (sicherlich hatte er ihnen noch nichts von ihrer Vereinigung mit ihm in dem einen Leib gesagt) und redete zu ihnen ganz allgemein von den Dingen, die das Reich Gottes betreffen. Sie sollten in Jerusalem auf die Verheißung des Vaters warten, und er eröffnete ihnen: „...ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen“ (Apg 1,5). In Apostelgeschichte 2 sehen wir dann die Erfüllung dieser Verheißung: die Taufe des Geistes findet statt.
Dies war nun eine vollkommen neue Sache; die Heiligen Gottes hatten niemals zuvor etwas dergleichen erlebt. Am Anfang ihres Glaubenslebens waren sie durch Gnade 'aus dem Geist' geboren worden, aber die Gabe des Heiligen Geistes, durch den der einzelne Gläubige versiegelt wird und alle zu einem Leib getauft werden, ist ein völlig neuer Zustand des Segens - diese Gabe gründet sich auf die vollbrachte Erlösung. Nachdem dieses gewaltige Werk, durch das Gott gerechtfertigt und verherrlicht worden ist, nun vollbracht war, und der göttliche Sündenträger und Hinwegnehmer der Sünde nun seinen Platz in der Höhe eingenommen hat, ist Gott in der Lage, jeden Gläubigen in gerechter Weise in seinem geliebten Sohn überströmend zu beschenken. Man könnte sagen, Jesus empfing den Heiligen Geist zweimal: zuerst am Jordan für sich selbst, und dann bei seiner Rückkehr in die Herrlichkeit für seine Heiligen. Am Jordan gab der Vater dem Wohlgefallen seines Herzens an ihm als dem vollkommenen Menschen auf der Erde Ausdruck; der Himmel wurde aufgetan und der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herab (Lk 3,22). So konnte er später von sich selbst sagen: „...denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt“ (Joh 6,27). Doch nachdem er auferstanden und aufgefahren war, konnte Petrus erklären: „Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dies ausgegossen, was ihr seht und hört“ (Apg 2,33).
Aber die Art und Weise des Herniederkommens des Heiligen Geistes in diesen beiden Fällen war ganz unterschiedlich. Auf den Herrn stieg er wie eine Taube herab; die Gestalt in Verbindung mit den Jüngern war 'zerteilte Zungen wie von Feuer'. Warum dieser Unterschied? Auf den Herrn Jesus stieg er in einer Gestalt herab, die dem Charakter dieses Gepriesenen, den er versiegelte, angemessen war. Christus war der Sanftmütige und Demütige, der den glimmenden Docht nicht auslöschte und das geknickte Rohr nicht zerbrach (Jes 42,3; Mt 12,20). Gibt es ein treffenderes Wahrzeichen für die Sanftmut als die Taube? Was die Jünger betrifft, sie sollten Zeugen sein im Auftrag des Herrn - deshalb Zungen. Die Zungen waren zerteilt, da sich das Zeugnis nicht auf die Juden allein beschränken sollte, wie in den Tagen von Mt 10 - obwohl es sich zuerst an sie richtete, wie wir bald sehen werden -, sondern es sollte sich auch zu den Nationen ausbreiten: „...und allen, die in der Ferne sind, so viele irgend der Herr, unser Gott, herzurufen wird“ (Apg 2,39). Die Zungen waren von Feuer, gewöhnlich das Symbol von der göttlichen Heiligkeit im Gericht, denn das Zeugnis Gottes, obwohl es Segnungen mit sich bringt, richtet und verurteilt doch alles und gibt dem, was von dem gefallenen Menschen kommt, keinen Raum.
Möge aber niemand annehmen, dass es sich wegen dieser Zungen 'wie von Feuer' um die Taufe 'mit Feuer' handelt, von der Johannes der Täufer in Mt 3,11 spricht. Er sagte dort von Christus: „Er wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen“. Zweifellos spielt der Herr in Apg 1,5 auf diese Worte an, wenn er sagt: „Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen“. Bemerkenswerterweise lässt er jedoch den Zusatz 'und Feuer' weg. Wenn wir Mt 3 untersuchen, werden wir sehen, dass die Taufe mit Feuer Gericht bedeutet: „...die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer“. Dies geschieht jedoch jetzt noch nicht; durch die Langmut und Gnade Gottes ist die Taufe mit Heiligem Geist eine vollendete Tatsache, die Taufe mit Feuer wird an einem anderen Tag stattfinden.
Das erste große Resultat des Kommens des Heiligen Geistes war ein eindrucksvolles Zeugnis an die Juden: „...dem Juden zuerst“; „...angefangen von Jerusalem“ (Rö 1,16; Lk 24,47). Es war der Tag der Pfingsten, und in Jerusalem waren aus nah und fern viele zusammengekommen. Zu ihrer äußersten Überraschung begannen auf einmal 'ungelehrte und ungebildete Leute' (Apg 4,13) in anderen Sprachen zu reden und die großen Taten Gottes zu erklären. Dies war deutlich die Hand Gottes. Die Männer hatten diese Sprachen nicht gelernt, und doch hörten die Parther, Meder und Elamiter usw. sie in ihrer eigenen Mundart, in der sie geboren waren, reden. Sprachen sind zu einem Zeichen für die Ungläubigen (1. Kor 14,22). Gott überwand hier also die Folgen der Sprachenverwirrung von Babel. Der Tag ihrer endgültigen Beseitigung war noch nicht gekommen; doch Gott wollte, dass die Menschen aller Mundarten die frohe Botschaft von seiner Gnade hören sollten. Die Meinungen über dieses Wunder gingen weit auseinander. Manche waren anscheinend nachdenklich und sagten: „Was mag dies wohl sein“? Andere aber spotteten und sagten: „Sie sind voll von süßem Wein“.
Dann stand Petrus auf mit den Elfen. Welche Gnade, dass von all den Aposteln Petrus so gebraucht werden konnte. Ich bin mir bewusst, dass der Herr zu ihm gesagt hatte: „Ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben“ (Mt 16,19), und dass wir hier das Öffnen der Tür für die Juden haben, sowie in Apg 10 das Öffnen der Tür für die Nationen. Und doch, welch überwältigende Gnade, dass er der erste sein sollte, der in dem Namen des auferstandenen Jesus predigen sollte! Es war die Predigt eines wiederhergestellten Abgefallenen. Die Gnade hatte so gewirkt, dass er die jüdische Nation ruhig des Verleugnens und der Kreuzigung des Messias anklagen konnte. Sie hätten scharf erwidern können, dass er selbst ihn ja auch verleugnet hatte; aber Petrus hatte seine Sünde bekannt und Vergebung empfangen, und sein Gewissen war gereinigt und glücklich vor Gott.
Wir wollen nun seine Verkündigung betrachten. Er erklärt das bemerkenswerte Ereignis dieses Tages. Er weist die Anspielung auf Trunkenheit zurück, indem er sie an die frühe Stunde des Tages erinnert, und stellt ihnen die Prophetie Joels vor. Hatte der Prophet nicht von einem Ausgießen des Geistes in den letzten Tagen gesprochen? Warum waren sie dann von dem Geschehen überrascht worden? Nicht, dass die Vorhersage Joels zu diesem Zeitpunkt ihre völlige Erfüllung erfahren hätte, denn der Geist war noch nicht über alles Fleisch ausgegossen worden, noch waren Wunder in dem Himmel und Zeichen auf der Erde gegeben worden; aber es war ein Anfang ihrer Erfüllung - ein Ausgießen des Geistes hatte stattgefunden.
Petrus Stil in der Verkündigung Christi unterscheidet sich merklich von dem des Apostels Paulus. Der Apostel der Versammlung beginnt mit einem verherrlichten Christus; er zeigt die wunderbaren Ergebnisse seines Todes und seiner Auferstehung im Licht der Herrlichkeit, und wie sich auf dieser Grundlage nun die Ratschlüsse Gottes erfüllen. Im Gegensatz dazu spricht Petrus von Jesus als dem Einen, den die Juden gekannt hatten, der von Gott an ihnen durch mächtige Taten und Wunder und Zeichen erwiesen worden war, und den sie doch gekreuzigt und umgebracht hatten; außerdem zeigte Petrus ihnen, dass Gott ihn auferweckt und zu seiner Rechten gesetzt hat. Er wurde übergeben nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes. Die Juden und ihre Obersten hatten ihn und auch die Stimmen der Propheten, die jeden Sabbat gelesen wurden, nicht erkannt, und indem sie ihn verurteilten, erfüllten sie die Propheten (Apg 13,27). Aber Gott hat ihn auferweckt, und David hatte davon schon in den Psalmen gesprochen, wie Petrus nun fortfährt. Es hatte eine Zeit gegeben, wo Petrus und seinen Mitjüngern Christus in den Psalmen noch gezeigt werden musste. (Lk 24,27). Jetzt führt er mehrere dieser Stellen an und legt sie auf das Gewissen seiner Zuhörer. Ps 16 ist das erste Zeugnis (vielleicht mit einem Satz aus Ps 21,6 in Apg 2,28). Von wem hatte David gesprochen? „Du wirst meine Seele nicht im Hades zurücklassen noch zugeben, dass dein Frommer Verwesung sehe“.
Redete der Psalmist von sich selbst? Nein, er selbst starb und wurde begraben, und sein Grab war allen Juden bekannt; er hatte die Auferstehung noch nicht erfahren, und gewiss auch keine Erhöhung durch die Rechte Gottes. Aber, „da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, von der Frucht seiner Lenden auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er nicht im Hades zurückgelassen worden ist noch sein Fleisch Verwesung gesehen hat“ (Apg 2,30.31). Dies schließt eine Anführung von Ps 132,11 ein, welcher das krönende Wort aus Ps 110,1 hinzugefügt wird. Die feierliche Schlussfolgerung von allem ist, dass Gott den gekreuzigten Jesus sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat.
Was für eine Lage für die jüdische Nation, die hier der tiefsten Feindschaft gegen Gott, der äußersten Blindheit in Bezug auf die Schriften, und des Verrates und der Ermordung ihres Messias beschuldigt wird. Diese schlimme Wahrheit lastete schwer auf vielen von ihnen: „... es drang ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?“ Achtet nun sorgfältig auf die Antwort: „Tut Buße, und jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen“. Warum diese Anordnung? Warum wird die Buße mehr betont als der Glaube? Und warum musste die Taufe der Vergebung der Sünden und der Gabe des Geistes vorausgehen, wo doch in dem Fall der Nationen in Apg 10 eine andere Anordnung festzustellen ist? Die Antwort liegt in der Besonderheit der ganzen Umstände begründet. Diese stolzen Juden standen unter der Anklage der Verwerfung und Ermordung des Messias. Gott wollte, dass dies tief empfunden wurde (deshalb wird die Buße betont), und dass sich die Juden der Taufe in dem Namen dessen unterziehen, den sie verachtet hatten, bevor sie danach die Segnungen erlangen konnten. Will jemand sagen, dies sei die gewöhnliche Anordnung? Sie ist außergewöhnlich und außerordentlich, und wir sehen darin die vollkommene Weisheit der Wege Gottes.
Petrus versicherte ihnen, dass ihnen und ihren Kindern und allen, die in der Ferne sind, so viele irgend der Herr herzurufen wird (einschließlich der Nationen), die Verheißungen gehörten; und er forderte sie auf, sich von diesem verkehrten Geschlecht, das bald mit Gericht heimgesucht werden sollte, retten zu lassen (siehe auch Vers 47).
„Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tage etwa dreitausend Seelen hinzugetan.“ Es ist nicht unwesentlich, dass das erste Handeln Gottes unter dem Gesetz dreitausend Erschlagene zur Folge hatte (2. Mo 32,28); hier bringt sein erstes Handeln nach der Sendung des Heiligen Geistes dreitausend Seelen in den Bereich der Segnungen. Auf diese Weise beginnt Gott mit seinem neuen Gegenstand auf Erden, der Versammlung Gottes. Die wartende Menge empfing die Taufe des Heiligen Geistes und wurde dadurch der Leib Christi, obwohl sie bis dahin von der Lehre darüber noch gar nichts wussten. Die dreitausend Seelen wurden durch die Gabe des Heiligen Geistes in die gleiche gesegnete Stellung versetzt. Vor diesem Tag konnte sich kein Heiliger, wie begünstigt er auch immer gewesen sein mochte, eines gleichen Teiles erfreuen. Zu den alttestamentlichen Zeiten existierte die Versammlung noch nicht, ausgenommen in den Ratschlüssen Gottes. Christus musste seinen Platz in der Höhe als das verherrlichte Haupt eingenommen haben und der Heilige Geist musste herab gesandt worden sein, bevor etwas Derartiges auf Erden existieren konnte.
Aber nun existiert die Versammlung, und diese Seelen hier wurden ihr an jenem bemerkenswerten Tag hinzugefügt. „Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten“. Fortdauerndes Verharren ist gut. Der Apostel Paulus musste einigen sagen: „Ihr lieft gut; wer hat euch aufgehalten, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht?“ (Gal 5,7). Dies war jedoch in Jerusalem an diesem Pfingsttag nicht so. Dort gab es vier Dinge, die hier zu bemerken sind:
1. die Lehre der Apostel: Was brauchten die Heiligen damals und wir heute anderes? Die Lehre der Apostel ist der Maßstab und Test für die Wahrheit, wie Johannes erklärt: „Wir sind aus Gott; wer Gott kennt, hört uns; wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. Hieraus erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums“ (1. Joh 4,6). Sind wir bereit, alle unsere Wege und auch die Lehre, die wir angenommen haben, diesem Test zu unterziehen? Überlieferungen und Traditionen, wie alt und umfassend überliefert sie auch sein mögen, sind nur von geringem Wert; nur 'was von Anfang war' darf unsere Seelen in Anspruch nehmen.
2. die Gemeinschaft: Welche Barmherzigkeit, dass wir nicht dazu berufen worden sind, unseren Weg allein zu gehen! Welch eine Erleichterung ist es für unsere Herzen, dass Gott uns in dieser Welt, die uns feindlich gegenübersteht, die Gemeinschaft mit Heiligen geschenkt hat! Schätzen wir dies auch hoch genug? Keiner der Heiligen ist selbstständig oder von anderen unabhängig; wir alle haben das nötig, was Gott durch unsere Geschwister für uns bereithält. Und doch muss unsere Gemeinschaft heilig sein. Es ist weit besser, allein voranzugehen, als in Bezug auf den Namen des Herrn Kompromisse einzugehen. In einem solchen Fall wird seine Gnade der Seele genügen - viele können das bezeugen -; aber der normale christliche Weg ist nicht Isolation, sondern Gemeinschaft.
3. das Brechen des Brotes: Dieser Punkt nimmt in dem Christentum jener Tage einen deutlich breiteren Raum ein als heute. Indem sie täglich im Tempel verharrten, brachen sie zu Hause mindestens an jedem ersten Tag der Woche (Apg 20) das Brot. Die Liebe war noch zu frisch, um mit einem monatlichen oder gar vierteljährlichen Gedächtnismahl Christi zufrieden zu sein. In unseren Tagen ist schon der Name davon beinahe vollständig verloren gegangen, von der Verwirklichung und Echtheit gar nicht zu reden. Wie wird es um uns her bezeichnet? Einer spricht von dem Messopfer, ein anderer von dem Sakrament; doch wie oft hören wir noch die gottgemäßen Bezeichnungen wie 'das Brechen des Brotes' oder 'das Mahl des Herrn' dafür?
4. die Gebete: Sie empfanden den Ernst ihrer Stellung inmitten der Feinde und schätzten das gemeinsame Gebet. Als die Apostel in Kap 4,23-31 entlassen wurden, suchten sie sofort die Ihrigen auf, und einmütig vereinigten sie sich im Gebet. Empfinden wir auch unsere Nöte und Bedürfnisse? Es ist traurig, Heilige zu sehen, die regelmäßig am Tisch des Herrn erscheinen, aber den Gebetsversammlungen gleichgültig gegenüber stehen. Wer kann sagen, wie es in ihren Seelen aussieht?
Es ist wahrlich ein liebliches Bild, das uns der Heilige Geist hier vorstellt; die erste Liebe, echten, brennenden Glauben, und ernsten Eifer für die Ehre des abwesenden Herrn. Aber bis jetzt waren nur Juden in der Versammlung - wie die folgenden Kapitel zeigen werden, sollten auch noch andere berufen werden.