Die Schöpfungsordnung Gottes (1. Korinther 11,1-16)

Einleitung (Vers 1+2)

Dieser Schriftabschnitt wird selten in den Zusammenkünften behandelt. Die Schöpfungsordnung Gottes hat jedoch eine große Bedeutung für unser praktisches Leben. Aus der Schöpfungsordnung Gottes ergibt sich die Stellung von Mann und Frau, und daraus resultieren auch die Aufgabenbereiche und Tätigkeiten von Männern und Frauen.

Man könnte vielleicht den Gedanken haben: Ist ein solcher Schriftabschnitt, in dem es nur um Äußerlichkeiten geht, eigentlich wichtig für unsere Tage? Gibt es nicht viel wichtigere Gegenstände? Wir könnten doch über die Wahrheit von der Versammlung sprechen, über die herrliche Zukunft, die uns erwartet, oder andere Dinge. Natürlich könnten wir das. Aber wer entscheidet, was wichtig ist zwischen den beiden Deckeln der Bibel und was unwichtig? Alles, was dazwischen steht, ist wichtig. Bedenken wir, dass dieses Thema nicht nur etwas für „Leute von Gestern“, für zurückgebliebene Moralprediger oder für die Menschen aus dem vorigen Jahrhundert ist.

Es geht natürlich um Äußerlichkeiten, das ist schon wahr, aber hinter diesen Äußerlichkeiten verbergen sich wichtige göttliche Grundsätze, und die Missachtung dieser Grundsätze hat in das Dilemma geführt, in dem wir heute sind. Ich bin zutiefst überzeugt, dass die Ursache unserer gesellschaftlichen Abwärtsentwicklung darin begründet liegt, dass man die hier vorgestellten Grundsätze mit Füßen getreten hat. Der sittlich moralische Tiefstand in den Ehen und Familien, in der uns umgebenden Gesellschaftsordnung, die Desorientierung in der Politik und was ich alles nennen mag, hat zum großen Teil ihre Ursache darin, dass die göttliche Schöpfungsordnung außer Acht gelassen worden ist. Das betrifft nicht nur die uns umgebende Welt. Vielfach gibt es in den christlichen Ehen Katastrophen - und das ist noch harmlos ausgedrückt! Da sind Ehescheidungen, Männer verlassen ihre Frauen, Frauen verlassen ihre Männer mit kleinen Kindern, man hat sich nach 25 Jahren Ehe nichts mehr zu sagen, das ist wie eine Seuche in unserer Mitte. Es gibt kaum noch Zeugnisse, die davon nicht betroffen sind. Wir merken also, dass die Behandlung eines solchen Themas auch für uns hochaktuell ist.

„Seid meine Nachahmer“ (Vers 1+2)

Bevor wir auf dieses Thema ab Vers 3 im Einzelnen eingehen, möchte ich kurz einige Worte über die ersten beiden Verse sagen. Man könnte jetzt die ersten beiden Verse losgelöst von dem Zusammenhang betrachten, und dann wären sie an sich auch schon wertvoll, aber das will ich nicht in erster Linie tun. Ich will kurz etwas über die beiden Verse allgemein sagen, aber sie dann doch gerne in den Zusammenhang dieser hier gegebenen Belehrungen stellen.

Der Apostel Paulus beginnt diesen Schriftabschnitt damit, dass er sagt: „Seid meine Nachahmer.“ Man könnte jetzt sehr vieles über diesen Gedanken sagen. Es gibt eine Palette von Verhaltensweisen und Haltungen, die der Apostel Paulus uns vorgelebt hat, denen wir nachahmen dürfen und können. Um sich als ein solches Vorbild vorstellen zu können, muss man zunächst einmal selbst ein Nachahmer geworden sein. Das sagt dieser Vers. Der Apostel Paulus stellt sich anderen als Vorbild vor, weil er für sich selbst zunächst ein Nachahmer des Herrn Jesus war. Das ist immer die göttliche Reihenfolge. Anders ist es nicht möglich, ein Vorbild für andere zu sein, wenn man nicht persönlich den Herrn Jesus nachgeahmt hat. Bei den Thessalonichern war das der Fall. In 1. Thessalonicher 1 wird zuerst gesagt, dass die Thessalonicher den Apostel Paulus nachgeahmt hatten und somit ein Vorbild für andere wurden. Dieser Weg steht uns allen immer offen. Ich erinnere nur einmal an die eine oder andere Seite im Leben des Apostels. In Philipper 1 konnte er sagen: „Das Leben ist für mich Christus“; in Philipper 3 achtete er alles für Schaden und Dreck wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, seines Herrn. Alle seine irdischen Vorzüge vergaß er. Er hat sich keine Anstecknadel angeheftet im Blick auf seine Ausbildung, seine Kenntnis. Er hat das wie etwas geachtet, das man nicht mehr anfasst, weil er etwas Besseres kannte und hatte. Am Ende des vorhergehenden Kapitels sagt er im letzten Vers: Ich suche nicht meinen Vorteil, sondern den der Vielen (1. Kor 10,33). Das sind alles nachahmenswerte Einstellungen und Haltungen dieses Mannes. Und am Ende hat er sein Leben für Christus gegeben, den Märtyrertod für seinen Herrn erduldet. Ihn lohnt es sich wirklich nachzuahmen.

Dann spricht er ein Lob aus über die Korinther. Er sagt: „Ich lobe euch aber, dass ihr in allem meiner eingedenk seid.“ Sie hatten also den Apostel in gutem Andenken behalten. Ist das für uns auch noch aktuell? Wir kennen den Apostel doch gar nicht, er war noch nie in Sch... Natürlich nicht, aber doch können wir immer noch des Apostels eingedenk sein, indem wir das, was er uns hinterlassen hat, d. h. seine göttlich inspirierten Schriften, festhalten. Und gerade das tut Not in unseren Tagen.

An dieser Stelle mache ich schon auf einen Unterschied zu Vers 17 aufmerksam. Wir werden gleich noch intensiver darüber nachdenken. In Vers 17 sagt er: „Ich lobe nicht...“ Hier sagt er: „Ich lobe...“ Das zeigt uns sehr deutlich, dass in den ersten 16 Versen ein völlig anderer Gegenstand vor dem Apostel steht als das, was er in Vers 17 ff. zu behandeln denkt. Es gab also einen Bereich, in dem er die Korinther loben konnte. Es gab dagegen andere Bereiche, in denen er sie nicht loben konnte. Wir erkennen also jetzt schon, dass es in unserem Abschnitt nicht vornehmlich um das Zusammenkommen als Versammlung geht, sondern um etwas, das in Korinth noch beachtet und hochgehalten wurde: die Stellung von Mann und Frau. In diesen Fragen war man noch der Worte des Apostels eingedenk und deshalb konnte er sie loben. Sie hielten noch die Überlieferungen, wie Paulus sie ihnen überliefert hatte.

Überlieferungen

Und wenn uns dieses Wort jetzt schon einmal begegnet, dann wollen wir darüber etwas intensiver nachdenken. Das Wort „Überlieferungen“ ist in den letzten Jahren auch in unserer Mitte ein Wort gewesen, das sehr oft kursiert ist. Von welchen Überlieferungen spricht hier der Apostel Paulus? Hatte er das irgendwann früher einmal gehört und jetzt weitergegeben, oder war das etwas völlig anderes? Wenn der Apostel Paulus hier von Überlieferungen spricht, dann waren es neutestamentliche Wahrheiten, die er aus Erfahrung und aus dem Alten Testament überhaupt nicht kannte. Es waren Offenbarungen, die ihm von dem im Himmel weilenden Herrn gegeben wurden. Das finden wir in 1. Korinther 2, wo er von den Aposteln spricht, denen Offenbarungen gegeben wurden, die sie zuerst mündlich und später schriftlich den Gläubigen hinterließen. Sie haben den Inhalt dieser Offenbarungen in Worte gekleidet, mündlich oder schriftlich, und sie inspiriert, also Wort für Wort, weitergegeben. Wenn Paulus hier also von Überlieferungen spricht, meint er nichts anderes als das inspirierte Wort Gottes, und nicht irgendein durch Tradition überliefertes Menschenwort. Das ist wichtig zu verstehen, denn das ist die Ursache, warum wir es festhalten sollen. Wir halten deshalb am Wort Gottes fest, nicht weil es traditionsgebunden ist, oder weil es von Generation zu Generation überliefert wurde, sondern weil es buchstäblich, wörtlich, das inspirierte Wort ist. Ich möchte nun noch eine Stelle, neben anderen, dazunehmen, um das zu zeigen. In 2. Thessalonicher 2,15 lesen wir: „Brüder, steht fest und haltet die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, durch Wort oder durch Brief.“ Da haben wir genau das, was ich gerade gesagt habe: mündlich und schriftlich. In Kapitel 3,6 gab es andere, die taten das nicht. Sie wandelten unordentlich und eben nicht nach der Überlieferung, die sie von den Aposteln empfangen hatten.

Daneben gibt es auch Überlieferungen, von denen die Schrift negativ spricht. Ich unterscheide das jetzt einmal bewusst etwas. Dabei denke ich an die Worte, die der Herr Jesus selbst in Matthäus 15,2 zu den Schriftgelehrten sagt. Zunächst sagen sie zu ihm: „Deine Jünger übertreten die Überlieferungen der Ältesten.“ Dann sagt der Herr als Antwort in Vers 3: „Ihr übertretet das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen.“ Und in Vers 6: „Ihr habt das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen.“ In Galater 1 sagt der Apostel, dass er übermäßig ein Eiferer für die väterlichen Überlieferungen war; und in Kolosser 2,8 spricht der Apostel Paulus tadelnd von menschlichen Überlieferungen, die eben im Widerspruch standen zu den Geboten Gottes. Solche menschlichen Überlieferungen gibt es bis in unsere Tage in der Kirche, in der Versammlung Gottes, bei denen, die sich zu Christus bekennen und auch wirklich wiedergeboren sind. In ihrer Mitte gibt es nach wie vor menschliche, zu verurteilende Überlieferungen, die nicht mit dem Wort Gottes in Übereinstimmung sind.

Dann haben wir eine dritte Art von Überlieferungen, die wir nicht direkt in der Schrift finden, die es aber gibt. Es gibt auch im Versammlungsleben Überlieferungen, die man nicht mit der Schrift abdecken kann. Sie sind einfach da. Soll ich einmal ein paar Beispiele nennen? Dass wir zum Beispiel die Stunde mit einem Lied beginnen, kannst du nirgendwo in der Schrift ableiten. Ich habe nichts dagegen, es ist gut, aber es könnte auch anders sein. Ich will nur einmal an Beispielen klarmachen, was ich meine. Dass es eine Sonntagschule gibt, ist einfach eine Überlieferung, die mit der Schrift nicht zu begründen ist. Dass wir Konferenzen haben, - ich freue mich auf jede! - ist eine gewisse Überlieferung. Wir wollen sie beibehalten, aber wenn sie einmal nicht stattfindet, dann geht auch nichts kaputt. Wir wollen das nicht einfach ändern um der Änderung willen, aber wir wollen auch nicht krampfhaft an etwas festhalten, und das für das „Non- Plus- Ultra“ und das „Unumstößliche“ halten, wenn es genauso gut auch anders nicht falsch ist, oder genauso richtig ist.

Ich hoffe, anhand dieser drei Erklärungen über Überlieferungen gezeigt zu haben, was wir - koste es, was es wolle - festhalten wollen. Gottes ewig feststehendes Wort, welches, jedenfalls soweit es diese Mitteilung angeht, auch von den Korinthern noch festgehalten wurde. Mir ist es in der letzten Zeit sehr wertvoll geworden, dass die Schrift gerade diesen Gedanken stark betont. Wir wollen etwas festhalten, Geschwister, in einer Zeit, in der man progressiv denkt, in der gesagt wird: „Stillstand ist Rückgang.“ - Im geistlichen Leben stimmt das auch. Aber wenn es darum geht, etwas zu bewahren oder festzuhalten, dann wird das in Gottes Wort durchaus sehr positiv vermerkt. In einer Zeit, wo eins nach dem anderen aufgegeben wird, egal auf welchem christlichen Gebiet, dürfen wir den Wunsch haben, festzuhalten, was uns ein für allemal in Gottes Wort an christlicher Wahrheit offenbart worden ist. Da gibt es auch keinen Zusatz oder eine Entwicklung. Die Wahrheit wurde ein für allemal gegeben, und sie entwickelt sich nicht mehr. Für mich gibt es eine Entwicklung im geistlichen Wachstum, das ist etwas anderes, aber die Wahrheit an sich entwickelt sich nicht weiter.

Dann ist auch noch zu bemerken, dass der Apostel sagt, dass die Korinther die Wahrheit so festgehalten haben, wie er sie ihnen überliefert hatte. Das „wie“ zeigt die Art und Weise, die ich eben beschrieben habe: Offenbarungen empfangen und sie durch den Heiligen Geist inspiriert weitergeben. Auf diese Weise sind sie überliefert worden. Paulus hat nicht eigene Gedanken hinzugetan, so wie er die Dinge sieht, und er hat auch nichts davon weggelassen. Er hat es so weitergegeben, wie es ihm offenbart worden ist.

Dann erwähne ich noch die drei Stellen - bevor ich dann zu Vers 3 komme -, in denen im 1. Korintherbrief dieser Gedanke der Überlieferung erwähnt wird. Es ist für uns sehr bedeutsam, denn das macht unsere Verse so wertvoll, wenn wir sehen, auf welches Niveau, auf welche Ebene der Apostel diese Gedanken stellt. Hier spricht er zum ersten Mal von diesen Überlieferungen, dann in Vers 23 zum zweiten Mal - in Vers 23 geht es um das Mahl des Herrn - und dann spricht er in 1. Korinther 15,3 zum dritten Mal davon. Dort geht es um die herrliche Wahrheit der Auferstehung des Herrn Jesus und der Gläubigen, und das wollen wir kurz miteinander vergleichen: Das, was der Apostel jetzt hier mitteilt an Überlieferung, hat den gleichen Stellenwert, die gleiche Wichtigkeit, wie die Wahrheit über das Mahl des Herrn und die Wahrheit über die Auferstehung des Herrn Jesus und der Gläubigen. Das soll uns bewusst werden, damit wir diesen Abschnitt nicht irgendwie zweitrangig oder nebensächlich einordnen.

Vorbemerkungen

Jetzt kommen wir zu dem Abschnitt selbst, der in Vers 3 beginnt und in Vers 16 endet. Bevor ich auf Einzelheiten eingehe, auch hierzu einige grundsätzliche Gedanken. Es gibt eine ganze Reihe von Schriftstellen, die die Beziehungen von Mann und Frau in der Ehe beschreiben, z. B. Epheser 5, Kolosser 3, 1. Petrus 3. Das sind wertvolle Stellen, die sich aber auf die Beziehungen von Mann und Frau in der Ehe beschränken. Dann gibt es andere Schriftstellen, wie die vorliegende, die grundsätzliche Aussagen über die Stellung von Mann und Frau machen, unabhängig davon, ob sie verheiratet sind oder nicht. Neben dieser Stelle finden wir das in 1. Timotheus 2 und Titus 2. Es gibt also Schriftstellen, in denen jeder Mann und jede Frau angesprochen wird, ganz unabhängig davon, ob sie verheiratet sind oder nicht. Eine solche Stelle haben wir in diesen Tagen vor uns. Kein anwesender Mann und keine anwesende Frau kann sich jetzt mit der Begründung ausklammern: Mich geht es nichts an, ich bin ja nicht verheiratet!

Eine zweite Vorbemerkung: Dieser Abschnitt behandelt nicht vornehmlich das Zusammenkommen als Versammlung. Ich sage das noch einmal einleitend ganz bewusst, weil viele Ausleger und sogar Bibelübersetzer, die ihre Bibelübersetzung mit Überschriften versehen, gerade diesem Abschnitt diese Überschrift gegeben haben. Nein, es geht hier eigentlich nicht um das Zusammenkommen als Versammlung. Es wird in diesem Abschnitt nicht beschrieben, wie eine Frau und ein Mann sich in den Zusammenkünften als Versammlung verhalten sollen.

Im nächsten Abschnitt, der mit Vers 17 beginnt, ist das anders. Dort muss Paulus ihnen sagen: „Ich lobe euch nicht…“, weil im Blick auf ihr Zusammenkommen die größte Unordnung in Korinth war. Da konnte er überhaupt nicht loben. Wenn sie als Versammlung zusammen kamen, galten andere Grundsätze, oder - das ist nicht ganz richtig - wurden andere Grundsätze hinzugefügt zu den jetzigen Belehrungen. Die Belehrungen, die wir in diesem Abschnitt haben, beschränken sich also nicht auf die Zusammenkünfte, schließen sie aber auch nicht aus. Das müssen wir verstehen. Sie gelten auch in den Zusammenkünften, aber beschränken sich nicht darauf. Ich will das mit einer Stelle deutlich machen. In 1. Korinther 14,34 steht: „Die Frauen sollen schweigen in den Versammlungen.“ In unserem Abschnitt ist davon die Rede, dass sie beten oder weissagen. Das macht schon klar, das es nicht um dieselben Möglichkeiten oder Zeitpunkte und Örtlichkeiten geht. In 1. Timotheus 2 steht in Vers 8, dass die Männer an jedem Ort beten sollen. Hier, in 1. Korinther 11, ist das Gebet der Frauen ohne weiteres möglich. Die Stellen zeigen also, dass es sich hier nicht ausschließlich um das Zusammenkommen handelt. Ich könnte auch aus unserem Kapitel noch zwei weitere Verse anführen. Nicht nur Vers 17, auch Vers 18 und Vers 20 sprechen eindeutig von dem Zusammenkommen im Gegensatz zu dem Abschnitt, den wir jetzt betrachten.

Und doch steht dieser Abschnitt, darüber habe ich viele Jahre nachgedacht, und gebe jetzt meinen Eindruck weiter - gerade wo? Er steht gerade zwischen dem Abschnitt, in dem die Wahrheit über den Tisch des Herrn in Kapitel 10 beschrieben wird und dem Abschnitt über das Mahl des Herrn in Kapitel 11. Das ist doch interessant. Man könnte sich die Frage stellen, warum das so ist. Ich glaube, dass wir in dem Abschnitt zwischen Kapitel 10,14 und Kapitel 11,23 drei Dinge lernen:

  1. In Kapitel 10,18-22 wird uns gezeigt, dass unsere Beziehungen nicht mit einem menschlichen Tisch und dem Tisch des Herrn gleichzeitig gepflegt werden können. Das ist die erste Belehrung.
  2. In dem nächsten Abschnitt, von Kapitel 10,23 bis zum Schluss, werden uns die Beziehungen zu den Menschen gezeigt, denen wir keinen Anstoß geben und auf die wir Rücksicht nehmen sollen, besonders, aber nicht nur, wenn es um Gläubige geht.
  3. In unserem Abschnitt werden uns die Beziehungen gezeigt, - es geht dreimal um Beziehungen - die Männer zu Frauen in der Schöpfungsordnung haben.

Wenn diese drei genannten Beziehungen nicht intakt sind, ist auch das Zusammenkommen zum Brotbrechen davon beeinträchtigt. Ich glaube, das müssen wir lernen. Deshalb stehen diese Dinge dazwischen.

Noch eine Vorbemerkung: Wenn ich jetzt über diesen Abschnitt spreche, dann will ich das mit einer gewissen Deutlichkeit tun, aber bitte unterstellt mir nicht Härte oder Lieblosigkeit. Ich möchte nicht drohend, anklagend oder bloßstellend über diesen Abschnitt sprechen. Meine Absicht ist, gewinnend und erklärend zu sein, und nicht mit erhobenem Zeigefinger oder mit einer ungesunden Härte auf jemand einzupredigen. Es könnte trotzdem sein, dass nach den drei Abenden der eine oder andere sagt: „Du warst nicht deutlich genug“. Vielleicht, weil ich eben nicht hart und anklagend spreche. Ein anderer sagt vielleicht: „Du warst viel zu deutlich, so deutlich muss man die Dinge nicht nennen!“ Wir wollen mit einer gewissen Vorsicht an diese Dinge herangehen und doch in unserer orientierungslosen Zeit, wie wir gesungen haben, göttliche Maßstäbe vorstellen. Daran können unsere Ehen gesunden, bei der Missachtung derselben gehen sie kaputt, obwohl dieser Abschnitt, das habe ich gesagt, sich nicht nur auf die Ehe bezieht, aber sie auch nicht ausschließt.

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