Die drei Prinzipien einer Erweckung
Geistliches Erwachen, neues Leben, ein Wandel im Licht
Kommt noch eine Erweckung?
Wird noch eine Erweckung kommen? Im Allgemeinen malt die Schrift ein düsteres Bild von den letzten Tagen, die der Wiederkunft Christi vorausgehen. Paulus warnt in seinen Briefen bereits vor dem Verfall und Abfall, und auch vor dem Scheinchristentum (Apg 20,29.30; 2. Thes 2,3-7; 1. Tim 4,1; 2. Tim 2,16-3,9). Petrus spricht über falsche Lehrer und Spötter in der Endzeit (2. Pet 2-3). Johannes bezeichnet sie als „Antichristen“, weil sie sowohl den Vater als auch den Sohn leugnen (1. Joh 2,18-23; 4,1-3 ; 2. Joh 1). Judas betont den gottlosen Charakter dieser Menschen (Jud 1,4-6). So ist keine (vollständige) Wiederherstellung zu erwarten, sondern das Gericht, das bei der Wiederkunft des Herrn ausgeübt werden wird.
Die Briefe an die sieben Versammlungen in Kleinasien zeigen ebenfalls eine negative Entwicklung (Off 2+3). Die Namenschristenheit wird ihre Geschichte als das große Babylon beenden (Off 17+18). Deshalb können wir keine weltweite Erweckung erwarten in dem Sinn einer allgemeinen Wiederherstellung, einer einheitlichen Rückkehr zur herrlichen Anfangszeit der Versammlung. Ist es richtig - wie einige charismatische Prediger es tun -, nach mächtigen „Zeichen und Wundern“ zu streben? Müssen wir Wert legen auf die „Offenbarungen“ von Menschen, die sich selbst als eine neue Klasse von „Aposteln“ und „Propheten“ anbieten? Sicherlich nicht!
Doch der Geist Gottes ist nicht gebunden, und das Wort Gottes ist nicht gebunden (2. Tim 2,9). Solange der Heilige Geist nicht von der Erde weggenommen ist, ist er unter denen wirksam, die den Namen Christi nennen. Der Geist ist souverän. Es ist der Geist, der lebendig macht, der toten Menschen neues Leben schenkt und eingeschlafenen Gemeinden neues Feuer. Wenn es um das Werk des Geistes geht, ist eine Erweckung daher noch immer möglich und wünschenswert - in jedem Fall individuell und örtlich, doch vielleicht auch in größeren Zusammenhängen. Wir müssen jedoch wachsam sein und anhand des Wortes Gottes alles prüfen, was wir hören und sehen. Leider gibt es vieles, das lediglich Schein, Nachahmung und Menschenwerk ist.
Deshalb wollen wir gerne untersuchen, was für Richtlinien uns die Schrift zu dieser Frage gibt. Wir tun das anhand eines bekannten Verses aus Epheser 5,14, der uns drei Prüfsteine für den inneren, geistlichen Gehalt einer Erweckung liefert.
Der Zusammenhang von Epheser 5,14
Wenn wir auf den Zusammenhang achten, in dem dieser Vers vorkommt, zeigt sich, dass Paulus hier über den praktischen Lebenswandel spricht. Wir finden im ersten Teil dieses Kapitels (Eph 5) drei Kernaussagen in bezug auf unsere Lebenspraxis. Unser Wandel ist zuallererst ein Wandel in Liebe (V. 2), doch dann auch ein Wandel im Licht (V. 8ff.) und zugleich ein Wandel in Weisheit (V. 15ff.).
Es geht uns in Verbindung mit unserem Thema um die zweite Kernaussage, nämlich um unseren Wandel im Licht. Was ist der Charakter dieses Lichtes? Es ist das Licht des auferstandenen Christus, das uns als Gläubige bescheint und worin wir als neue Menschen, als Kinder des Lichts wandeln können. Christus ist sozusagen die Sonne unseres Lebens, das große Licht, das uns regiert und das unser Leben beherrscht (vgl. bereits 1. Mo 1,16). Er hat unseren „Todesschlaf“ beendet, das Leben in der Sünde. Als „auferweckte“ Menschen leben und wandeln wir nun im Licht.
Dieser neue Lebenswandel steht in krassem Gegensatz zu unserem früheren Wandel in der Finsternis des Unglaubens und der Sünde. Unser früherer Wandel war in der Dunkelheit des geistlichen Todes. Mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis haben wir nun nichts mehr zu tun, so sagt es der Apostel, denn das Licht stellt sie an den Pranger und macht alles offenbar.
Prinzipiell, praktisch und prophetisch
Die Ermahnung von Epheser 5,14 können wir in einem prinzipiellem (grundsätzlichen) Sinn verstehen, doch darüber hinaus ist sowohl eine praktische als auch eine prophetische Erklärung möglich. Die prophetische Bedeutung dieser Aufforderung sowohl für Israel als auch für die Kirche wird durch Hinweise auf den Propheten Jesaja (insbesondere Jes 26,19 und Jes 60,1) gestützt. Der Nachdruck fällt hier jedoch auf die praktische Bedeutung für uns als Gläubige - doch sie kann nicht von den beiden anderen Anwendungen getrennt werden.
Zuerst noch etwas über den Aufbau dieses Verses. Die Ermahnung besteht eigentlich aus drei Teilen, und zwar aus zwei Aufforderungen und einer damit verbundenen Verheißung:
(1) Wach auf, der du schläfst
(2) Steh auf aus den Toten
(3) Christus wird dir leuchten
Wenn wir den Text aus dem prinzipiellen Blickpunkt sehen, ist er auf unsere Bekehrung und Wiedergeburt anwendbar. Wir müssen als Sünder aus unserem geistlichen Todesschlaf aufwachen. Wir haben neues Leben nötig, um aus unserem Zustand des Todes aufstehen zu können. Christus wirkt das neue Leben durch sein Wort und seinen Geist. Und dann gilt die Verheißung, dass Er das neue Zentrum unseres Lebens wird, die Sonne, in deren Licht wir fortan wandeln können.
Obwohl diese Erklärung richtig ist, geht es dem Apostel doch am meisten um die praktische Anwendung auf unser Leben als Gläubige, das praktische Erleben und die Verwirklichung unserer Segnungen (wie das in Eph 4-6 übrigens immer der Fall ist). Paulus richtet sich ja an die Heiligen und Treuen in Christus Jesus (Eph 1,1), also an bekehrte Menschen. Sie müssen die prinzipielle Lebenserneuerung, die ihnen zuteil geworden ist, nun auch praktisch realisieren. So werden sie sich tatsächlich unterscheiden von den Ungläubigen, die dieses neue Leben nicht haben und noch in ihren Vergehungen und Sünden sind (Eph 2,1).
Es ist sehr gut denkbar, dass auch wir als Christen eine geistliche Belebung in unserem Leben brauchen, ein Aufwachen aus dem Schlaf. Kurz: eine Erweckung. Wir können auf allerlei Weise „in Schlaf“ fallen: durch Dürre und Öde in unserem geistlichen Leben, durch Mangel an geistlicher Nahrung, durch Lauheit, durch weltliches Denken und Handeln. Äußerlich besteht leider wenig Unterschied zwischen einem eingeschlafenen Gläubigen und einem toten Namenschristen. Es ist wahr: Der Herr kennt die, die sein sind. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Wenn wir geistlich eingeschlafen sind, ist unser Leben nicht zur Ehre des Herrn. Dann können wir nicht von ihm zeugen und sind wir für ihn nicht brauchbar.
Was ist dann der Weg zur Wiederherstellung? Wie kommt eine echte Erweckung zustande? Nach Epheser 5,14 geschieht sie in drei Schritten:
(1) durch ein geistliches Aufwachen durch das Wort,
(2) durch einen Wandel als lebendig gemachte Gläubige,
(3) durch ein Leben im Licht des auferstandenen Herrn.
Wache auf, der du schläfst
Wir müssen wach werden, wir müssen aus unserem „Schlaf“ aufwachen. Um deutlich zu machen, dass diese Ermahnung durchaus auch für wahre Gläubige gilt, weise ich auf einigermaßen vergleichbare Verse in dem Brief an die Römer und an die Thessalonicher hin. Es ist nun nicht die Zeit für uns als Gläubige, so schreibt Paulus, zu schlafen (Röm 13,11ff.). Denn wir sind Kinder des Lichts, Söhne des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. Lasst uns daher nicht schlafen wie die Übrigen (die geistlich „Toten“, die kein Leben aus Gott haben), sondern lasst uns wachen und nüchtern sein (1. Thes 5,4ff.).
Das ist eine persönliche Ermahnung: Wache auf (Einzahl)! Erweckung ist eine persönliche Sache, selbst wenn noch so viele Menschen einbezogen sind. Die zehn Jungfrauen in Matthäus 25 mussten alle wach werden. Ein anderes Beispiel, das vielleicht noch mehr unser Vorstellungsvermögen anspricht: Die verdorrten Totengebeine in Hesekiel 37 fügten sich so zusammen, wie sie zusammen gehörten, also zu individuellen Personen. Solch ein persönliches Erwachen kommt durch das Wirken des Wortes Gottes zustande, so wie sich auch die verdorrten Totengebeine nicht durch bloße menschliche Aktivität aneinander fügten, sondern dadurch, dass das Wort des Herrn zu ihnen kam.
Es ist Gottes Stimme, die zu uns kommt und die dann in aller Kraft durch den Heiligen Geist wirkt. Ich möchte daher auch die richtige Übersetzung der Wörter „Deshalb sagt er“ betonen. Gott selbst muss einschreiten, um uns aus unserem Schlaf aufzuwecken. Nur seine Stimme weckt zum Leben auf. Er stellt die Gemeinschaft mit sich wieder her, die wir während unseres „Schlafes“ nicht oder kaum genießen konnten.
Das ist also das erste wichtige Kennzeichen einer Erweckung nach den Gedanken Gottes: dass das Wort Gottes wieder auf den Leuchter gestellt wird und dass der Geist Gottes dadurch Menschen wachrüttelt. So lesen wir beispielsweise in den sieben Briefen an die sieben Versammlungen jedes Mal den Refrain: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt“ (Off 2+3). Haben wir ein offenes Ohr für die Stimme des Herrn? Sein Wort wird dann dieselbe Wirkung auf uns haben wie der mitternächtliche Ruf im Gleichnis der zehn Jungfrauen. Die Stimme: „Siehe, der Bräutigam! Geht aus, ihm entgegen!“, wird uns wachrütteln und uns wieder einen Blick für die Herrlichkeit Christi geben (vgl. Mt 25,6). Denn es geht um ihn selbst, um seine Beziehung zu uns, um seine Liebe, die alle Zuneigung und Gegenliebe unserer Herzen erbittet. Es geht um seine Herrlichkeit, um seine Wiederkunft, die vor der Tür steht, und um die praktischen Folgen, die das für uns hat. So sehen wir das im Vorbild bei der Braut im Hohenlied:
„Mein Geliebter hob an und sprach zu mir: Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!“ Hld 2,10.
Stehe auf aus den Toten
Die Stimme des Kommenden ist die Stimme dessen, der uns lieb hat und der uns von unseren Sünden in seinem Blut gewaschen hat (Off 1,5). Es ist die Stimme des Bräutigams, die uns aufweckt. Er will, dass wir uns bereit machen, um ihm zu begegnen. Was schließt das in sich? Es schließt in sich, dass wir, wenn wir einmal aufgewacht sind, nicht auf unseren bequemen „Ruhebetten“ liegen bleiben können. Wir müssen tatsächlich aufstehen und ihm entgegengehen. Dabei müssen wir alles, was im Gegensatz zu seinen Gedanken steht, hinter uns lassen (vgl. 2. Tim 2,19ff.; Heb 13,13; Off 18,4).
Das ist also das zweite Kennzeichen einer Erweckung nach den Gedanken Gottes: eine erneute Hingabe für Christus, eine neue Lebenspraxis, in der der auferstandene Herr in uns Gestalt bekommt und wo er den Platz in unserem Leben hat, der ihm zukommt. Das ist für uns selbst auch nichts weniger als ein Aufstehen „aus den Toten“, wie der Apostel es hier ausdrückt. Wir werden uns als Gläubige dann deutlich von den Menschen um uns her unterscheiden, die noch tot sind in ihren Vergehungen und Sünden. Wir sind völlig anders, und wir werden uns auch völlig anders betragen (Eph 4,20). Wir haben neues Leben in Christus empfangen, und das macht uns zu neuen Menschen, die sich selbst unbefleckt von der Welt erhalten (Jak 1,27).
Paulus spielt damit auf einige Aussprüche des Propheten Jesaja an, wovon sich einer sehr deutlich auf die Auferstehung des Leibes bei der Wiederkunft Christi bezieht: „Deine Toten werden aufleben, meine Leichen wieder erstehen. Wacht auf und jubelt, die ihr im Staub liegt!“ (Jes 26,19). Bald werden wir an der ersten Auferstehung teilhaben, das ist die Auferstehung aus den übrigen Toten heraus (Phil 3,11; Mk 9,10). Doch in unserem Leben hier und jetzt geht es um das, was ich den Vorgeschmack nennen will, die praktische Anwendung der Wahrheit von der ersten Auferstehung. Wir sind ja nun bereits mit Christus zu einem neuen Leben auferstanden! Unsere Umgebung wird an uns sehen, dass wir erneuerte Menschen sind. Wir haben unser „Sündengrab“ verlassen und leben und wandeln nun im Licht. Dieses „Aufstehen aus den Toten“ markiert den Anfang eines neuen Wandels mit Gott.
Wenn wir jedoch an die prophetische Anwendung dieses Verses denken, ist es nicht nur für uns selbst wichtig, sondern auch für die zukünftige Wiederherstellung des Volkes Israel - auch im Licht der Zitate aus Jesaja. Die geistliche und nationale Wiederherstellung Israels wird ebenfalls nichts Geringeres als eine Auferstehung aus den Toten sein. So sagt Paulus es auch buchstäblich im Brief an die Römer: „Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anderes sein als Leben aus den Toten?“ (Röm 11,15).
Hesekiel hat über Israels Auferstehung in der bekannten Weissagung über das Tal der verdorrten Totengebeine prophezeit (Hes 37). Beachte, dass die „Auferstehung“, die er beschreibt, das Werk des Geistes Gottes ist. Es ist der Geist, der lebendig macht, das Fleisch hat keinerlei Nutzen. „Und ich weissagte, wie er mir geboten hatte; und der Odem kam in sie, und sie wurden lebendig und standen auf ihren Füßen, ein überaus großes Heer ... Und ich werde meinen Geist in euch geben, dass ihr lebt, und werde euch in euer Land setzen“ (Hes 37,10-14).
Wenn wir diese Schriftstelle jedoch von dem Blickpunkt unserer eigenen Verantwortung her sehen, dann ist es natürlich sehr wichtig, ob wir von Gott als „Prophet“ gebraucht werden können - als seine Stimme, als ein Instrument des Wirkens des Geistes. Eine Erweckung ist einerseits völlig das Werk Gottes, doch andererseits ist sie auch das Werk von Menschen, die Er als seine Stimme gebrauchen kann.
Christus wird über dir leuchten
Wir kommen nun zum letzten Teil unseres Verses, der eine herrliche Verheißung für alle in sich schließt, die von Christus aus dem Schlaf aufgeweckt sind. Dieses dritte Kennzeichen einer Erweckung nach Gottes Willen könnten wir als ein „christo-zentrisches Leben“ bezeichnen, die Ausrichtung auf Christus als den Mittelpunkt des neuen Lebens - für uns persönlich, doch auch für die Versammlung.
Der Apostel spielt hier offensichtlich auf einige Stellen aus Jesaja 60 an, die über Israels zukünftige Wiederherstellung sprechen. In den ersten Versen sagt der Prophet zu Zion: „Steh auf, leuchte; denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des Herrn ist über dir aufgegangen! Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der HERR auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und Nationen wandeln zu deinem Licht hin, und Könige zum Glanz deines Aufgangs“ (Jes 60,1-3). Dieses Thema kommt später in dem Kapitel noch einmal vor: „Nicht wird ferner die Sonne dir zum Licht sein am Tag noch zur Helligkeit der Mond dir scheinen; sondern der HERR wird dir zum ewigen Licht sein, und dein Gott zu deinem Schmuck. Nicht wird ferner deine Sonne untergehen noch dein Mond sich zurückziehen; denn der HERR wird dir zum ewigen Licht sein. Und die Tage deines Trauerns werden ein Ende haben“ (Jes 60,19.20).
Es ist sehr schön zu sehen, wie diese prophetischen Stellen von dem Apostel auf die Gläubigen der heutigen Zeit angewandt werden. Für uns ist es die Herrlichkeit Christi, die für uns aufgeht: Christus wird über dir leuchten. Wir werden bereits jetzt vom auferstandenen Herrn erleuchtet, der Tod und Grab überwunden hat und so einen neuen Tag für alle, die ihm angehören, eingeläutet hat.
In geistlicher Hinsicht, so können wir schlussfolgern, ist der Tag des Friedensreiches bereits für uns angebrochen. Der Christus, der der strahlende Mittelpunkt des kommenden Friedensreiches ist, ist bereits jetzt unser Licht. Deshalb ermahnt der Apostel uns auch, jetzt schon „wie am Tag“ zu wandeln (Röm 13,13). Die Dunkelheit und die Finsternis des Gerichts, das Dunkel der Nacht der Sünde, ist endgültig vertrieben. Mit ihm wandeln wir im vollen Licht. In Zeiten der Erweckung, des geistlichen Erwachens, wird dies aufs Neue erlebt.
Die Tatsache, dass diese Dinge in Christus bereits jetzt ihre Erfüllung gefunden haben, bedeutet nicht, dass damit der Inhalt der Prophezeiung erschöpft ist. Die entsprechende geistliche und praktische Anwendung auf uns selbst als Christen darf die ganze Reichweite der Verheißung Gottes nicht beeinträchtigen. Die erste Erfüllung in der Gegenwart ist gerade das Unterpfand der letzten und definitiven Erfüllung in der Zukunft. Die Prophezeiungen Jesajas behalten ihren konkreten Wert für Israel im kommenden messianischen Reich.
Übrigens kann diesen Worten auch für die Versammlung Gottes noch eine prophetische Bedeutung entnommen werden, wie aus einem Vergleich mit dem letzten Buch der Bibel deutlich wird. Dort lesen wir vom neuen Jerusalem, das aus dem Himmel hernieder kommt (nicht das irdische Zion, sondern die Brautgemeinde Christi): „Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm“ (Off 21,23). Sowohl die himmlische als auch die irdische Hauptstadt des Friedensreiches werden eine besondere Lichtquelle haben, nämlich Gott selbst. Gott wird nun in und durch Christus gekannt, und deshalb fügt das Buch der Offenbarung den Namen des Lammes hinzu! Lasst uns inzwischen nicht vergessen, wirklich als Kinder des Lichts zu wandeln, bis der Tag des Friedensreiches anbricht und die Schatten fliehen.