Die Briefe des Johannes
Einführung zum 1. Brief
Bereits ein flüchtiges Lesen des 1. Johannesbriefes läßt uns erkennen, daß dieser Brief dem Johannesevangelium sehr ähnlich ist. Bei beiden treten die gleichen Themen in den Vordergrund. Im Evangelium werden sie zumeist, wenn auch nicht ausschließlich, durch die eigenen Worte des Herrn vorgestellt und zugleich durch Sein Leben veranschaulicht. In den Briefen kommen sie weiter zur Geltung, doch jetzt gilt das besondere Augenmerk der Tatsache, daß sie sich auch im Leben der Kinder Gottes kundgeben müssen. Das Evangelium zeigt uns Dinge, die wahr sind in ihm. Aber der Brief spricht von einem neuen Gebot, dem, „was wahr ist in ihm und in euch“ (2,8). Dieser kurze Satz liefert uns den Schlüssel zu dem ganzen Brief.
Dieser Brief gehört zu den letzten Briefen, die geschrieben wurden. Es gab damals schon „Antichristen“, wovon das zweite Kapitel spricht. Diese Männer nahmen eine höhere Erkenntnis für sich in Anspruch. Sie behaupteten, daß ihre Lehren fortschrittlich seien und bisherige Auffassungen verbesserten. Doch unter dem Vorwand, weiterzuführen, führten sie deutlich von dem Fundament weg, das in Christus gelegt worden war, und weg von dem Leben, das von Anfang in Ihm offenbart worden war, als Er Fleisch wurde und unter uns wohnte. Deshalb war es zuerst einmal notwendig, ganz klarzumachen, daß eine wirkliche, wahrhaftige, objektive Offenbarung des ewigen Lebens in Christus stattgefunden hatte.